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Ereignisreiche Tage im Kampf für und gegen den Faschismus

Dass es Adolf Hitler an die Spitze des Deutschen Reiches geschafft und dort über 10 Jahre regiert hat, war alles andere als selbstverständlich. Häufig entging er nur knapp einem Attentat oder zumindest dem Ende seiner politischen Karriere.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Ein nationaler Zeitgeist als Wegbereiter des Faschismus

Blickst du zurück auf die ersten Jahre der politischen Person Adolf Hitler und der noch jungen NSDAP, findest du eine Reihe von Tagen, die all den Wahnsinn des 2. Weltkrieges hätten verhindern können. Tage, an denen nur eine Winzigkeit gefehlt hätte, um die Geschichte für immer zu verändern!

Natürlich war Hitler genauso ein Produkt seiner Zeit wie alle anderen auch. Es herrschte ein autoritärer, militaristischer und nationaler Zeitgeist in Europa und viele seiner menschenverachtenden Ansichten waren damals weit verbreitet in den Gesellschaften. Dennoch war es alles andere als selbstverständlich, dass jemand von seinem Ausmaß an die Spitze einer Nation wie Deutschland gelangen konnte.

Aufstieg der Nationalsozialisten

Aufstieg des Bösen: Der Hitler-Ludendorff-Putsch

Anfangs war Hitler nicht mehr als ein Brandredner unter vielen, der sich in den Münchner Schankhäusern umhertrieb, um Stimmung gegen Regierung, Juden und Sozialdemokratie zu machen. Ein versierter Redner, ohne Zweifel, doch eben nur einer unter vielen, und aufgrund seines martialischen Auftretens häufig noch müde belächelt. Ein Führer, der die Massen wie kaum ein zweiter manipulieren sollte, war hier noch nicht zu erkennen. Dann, am 9. November 1923, versuchten er und General von Ludendorff ganz im Vorbild Mussolinis Marsch auf Rom 1922 einen Putsch gegen die bayrische Landesregierung.

9. November 1923 – Der Hitlerputsch

Dieser Putsch wurde zwar niedergeschlagen und Hitler dabei fast erschossen, dennoch bildete er tragischerweise den Auftakt seiner wahren politischen Karriere - obwohl sie auch genau hier hätte enden können! Denn laut den Memoiren einer gewissen Helene Hanfstaengl, deren Ehemann selbst am Putsch beteiligt gewesen war, hatte Hitler dieses Scheitern derart zugesetzt, dass er nicht nur bereits sein politisches Testament verfasst hat, sondern eine Pistole schon an seine Schläfe hielt! Sie selbst habe ihn von diesem Vorhaben abgehalten. Kaum auszudenken, wie die Welt heute aussähe, hätte Helene Hanfstaengl an diesem Tage anders entschieden.

Die Erfolgsgeschichte der NSDAP und Hitlers begann jedenfalls in diesem Moment. Zwar lautete die Anklage auf Hochverrat, doch ergaben die Prozesse gegen Hitler selbst nur milde Urteile. In der Haftanstalt Landsberg, die Hitler mehr als Übergangsresidenz denn als wirkliches Gefängnis diente, konnte er in aller Ruhe sein weiteres politisches Vorgehen planen sowie sein ideologisches Manifest „Mein Kampf“ verfassen. Letztendlich ging er gar als Märtyrer aus seiner Haft hervor. Auch hier fragt man sich, was wohl hätte passieren können, hätten die Richter ein schärferes Urteil gesprochen.

Georg Elser: Der vergessene Widerständler

Ganz bestimmt kennst du die Widerstandsgruppe der Weißen Rose um die Geschwister Scholl und Christoph Probst. Lange versuchten sie gegen den Faschismus mobil zu machen und mit gewagten und intelligenten Aktionen den Menschen klarzumachen, welcher menschverachtenden Ideologie sie verfallen waren. Sie zahlten den ultimativen Preis für ihren Mut: Nach ihrer Enttarnung wurden sie verhaftet und hingerichtet.

Doch kennst du auch die Geschichte von Georg Elser? Auch er war Widerstandskämpfer und auch er bezahlte dafür mit seinem Leben. Doch galt er eher als stiller und zurückhaltender Mensch, weshalb seine Geschichte wohl weniger Beachtung fand als die der Weißen Rose. Dabei ging er sogar noch einen Schritt weiter als die jungen Studenten und verübte ein Attentat auf den Führer samt Führungsstab, und zwar am 8. November 1939.

8. November 1939 – Georg Elsers Attentat auf Adolf Hitler

Der Schauplatz des Attentats sollte der Münchner Bürgerbräukeller sein, die Waffe eine Bombe. Sie sollte nicht nur Hitler, sondern nahezu die gesamte nationalsozialistische Führungsspitze treffen. Denn diese war zu Gast am 8. November. Das Motiv des gelernten Schreiners war vielschichtig: Zum einen erlebte er die Schattenseiten der Wirtschaft in Zeiten der Inflation der 1920er Jahre und verband die Verschlechterung seiner Lebensumstände direkt mit dem Nationalsozialismus. 1928 (oder 1929) trat Elser dann in Konstanz auch dem Roten Frontkämpferbund bei, einem paramilitärischen Arm der KPD (Kommunistischen Partei Deutschlands). Er war also aus wirtschaftlicher sowie politischer Sicht kein Freund der Nazis.

Später kamen dann auch internationale Erwägungen hinzu. Seiner Meinung nach mussten führende Köpfe rollen, wollte man das Ruder noch herumreißen und einen Krieg verhindern. Führende Köpfe - das waren namentlich Hitler, Goebbels und Göring, wie er in den Berliner Verhörprotokollen etwa eine Woche nach dem Attentat zu verstehen gab:

Durch meine Überlegungen kam ich zu der Überzeugung, dass durch die Beseitigung dieser 3 Männer andere Männer an die Regierung kommen, die an das Ausland keine untragbaren Forderungen stellen, die kein fremdes Land einbeziehen wollen und die für eine Verbesserung der sozialen Verhältnisse der Arbeiterschaft Sorge tragen werden.“

Im Alleingang wollte er mittels einer Zeitbombe die drohenden Kriege verhindern und das NS-Regime aufhalten. Fast 2000 Menschen kamen am 8. November in den Münchner Bürgerbräukeller. Doch wie so oft hatte das Schicksal an diesem Tage andere Pläne, als denen Georg Elsers Folge zu leisten. Da Hitlers Rückflug aufgrund von Nebel ausfiel und er auf einen Sonderzug ausweichen musste, redete er viel kürzer als geplant und verließ das Gebäude, mitsamt Führungsstab, 13 Minuten bevor die Bombe zündete. Von den etwa 150 verbliebenen Gästen starben 8, darunter eine Kellnerin.

Georg Elsers Anschlag scheiterte. Wieder schien es der pure Zufall zu sein, dass an diesem einen Tag die Geschichte in die eine, und nicht in die andere Richtung führte.

Elser wurde ab 1941 als „Sonderhäftling des Führers“ ohne Gerichtsverfahren im KZ Sachsenhausen, später im KZ Dachau unter dem Decknamen Eller gefangen gehalten. Geplant war, dass er nach dem Endsieg in einem Schauprozess hingerichtet werden sollte. Nun, zumindest der Endsieg konnte verhindert werden. Dennoch wurde Elser am 9. April 1945 hingerichtet. Als mutiger Widerständler schaffte er es dennoch in die deutschen Geschichtsbücher. 2017 waren 64 Straßen und Plätze nach Elser benannt. Verhindern konnte er dennoch nicht, dass Hitler und die Nationalsozialisten 6 Jahre lang einen erbarmungslosen Vernichtungskrieg gegen die Völker der Erde führten, an dessen Ende fast 80 Millionen Tote standen.

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