Rückblick auf den Prager Frühling
Im Jahr 1968 markierte der Prager Frühling eine Phase politischer Reformen in der CSSR. Trotz des politischen Drucks der Sowjetunion versuchte die kommunistische Partei Veränderungen durchzuführen. Der Konflikt gipfelte in einem gewaltsamen Einmarsch des Warschauer Paktes. Neugierig? Hier findest du weitere spannende Informationen dazu.
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Lerntext zum Thema Rückblick auf den Prager Frühling
Der Prager Frühling
Mitten im sogenannten Ost-West-Konflikt, dem sogenannten Kalten Krieg, ereignete sich 1968 der Prager Frühling. In diesem Video erfährst du in einem Rückblick Hintergrundinformationen zu den Ereignissen des Prager Frühlings. Der Name definiert sich über den Ort des Geschehens, Prag, und die Jahreszeit, im Frühling und Frühsommer. Das ist also die Erklärung dafür, dass man den Prager Frühling so nennt. Doch was war der Prager Frühling? Was waren die Ursachen und wie nahm der Prager Frühling seinen Verlauf? Welche Rolle spielte Jan Palach im Prager Frühling? Was passierte beim Prager Frühling und was waren die Folgen? In diesem Text erfährst du mehr und kannst die Informationen gut für ein Referat über den Prager Frühling nutzen.
Was ist der Prager Frühling?
Einfach erklärt ist der Prager Frühling eine politische Neuausrichtung der kommunistischen Partei in der ehemaligen CSSR. Die Abkürzung meint die Tschechoslowakei und steht für Ceskoslovenska republika.
Die kommunistische Partei versuchte zur Zeit des Kalten Kriegs, Reformen in dem damals kommunistischen Land einzuführen. Da die CSSR aber Teil des sogenannten Ostblocks, des Warschauer Pakts, war, stand sie unter der politischen, sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und militärischen Kontrolle der Sowjetunion. Die Sowjetunion konnte deshalb eine politische Öffnung eines der Staaten, die sie kontrollierte, nicht dulden. Man befürchtete, dass andere Staaten, die Mitglieder des Warschauer Pakts waren, dem Vorbild der CSSR folgen und die Sowjetunion damit massiv an Einfluss verlieren und der Ostblock aufbrechen würde.
Vorgeschichte, Ablauf und Ende des Prager Frühlings
Wann war der Prager Frühling? Der Prager Frühling ereignete sich 1968, als die Welt in zwei Blöcke aufgeteilt war und sich mitten im Kalten Krieg befand. Auf der einen Seite standen die westlichen Staaten unter Führung der USA und auf der anderen Seite die östlichen Staaten unter Führung der Sowjetunion. Zur Vorgeschichte des Prager Frühlings gehört nicht nur die Teilung der Welt in zwei unterschiedliche politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und militärische Blöcke, sondern auch die Tatsache, dass die Reformkommunisten im Januar 1968 die Wahl in der CSSR für sich entscheiden konnten. Mit diesem Wahlsieg wurden sofort politische und wirtschaftliche Reformen eingeleitet. Die Zensur (staatliche Kontrolle von Medien und Einschränkung der Meinungsfreiheit) wurde aufgehoben, Gewerkschaften und kulturelle Organisationen erhielten mehr Rechte und Freiheiten. Der Führungsanspruch der kommunistischen Partei galt aber weiterhin. Der politische Führer Dubcek erklärte, dass er einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz einführen wollte.
Diese politische Entwicklung wurde von der Sowjetunion als friedensgefährdend eingestuft. Während sich den ganzen Frühling und Sommer 1968 hindurch die gesellschaftliche Situation in der CSSR entspannte und die Menschen ihre neu gewonnenen individuellen Freiheiten auslebten, forderte die Sowjetunion zusammen mit anderen Ostblockstaaten im Juli 1968 eine politische Kursänderung der Führung der CSSR. Die Regierung in Prag wollte jedoch die Reformen nicht beenden.
Somit kam es am 20. August 1968 zum Einmarsch von Truppen des Warschauer Pakts in die CSSR. Die Führung in Prag war unvorbereitet und es kam zu einer blutigen Niederschlagung der Reform. Knapp 100 Menschen wurden bei Demonstrationen erschossen. Einer der Toten des Prager Frühlings war Jan Palach, ein tschechoslowakischer Studierender, der sich aus Protest gegen den Einmarsch im Januar 1969 selbst verbrannte.
Die Parteiführung der Reformkommunisten wurde noch in derselben Nacht im August 1968 in Prag festgenommen und nach Moskau gebracht. Die CSSR wurde de facto besetzt. Die Politiker der CSSR wurden gezwungen, das sogenannte Moskauer Protokoll zu unterzeichnen. Damit wurden die Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit wieder zurückgenommen. Bis 1991 verblieben noch sowjetische Truppen in der CSSR.
Kurze Zusammenfassung des Prager Frühlings von 1968
Zusammenfassend kann man also sagen, dass der Prager Frühling der Versuch der politischen Führung der CSSR war, sich dem Einfluss der Sowjetunion ein Stück weit zu entziehen und den Menschen in der CSSR gewisse Freiheiten zu gewähren. Entgegen aller sowjetischen Befürchtungen hatten die Reformversuche und der Prager Frühling nur wenig Einfluss auf andere Staaten des Warschauer Pakts, wie zum Beispiel die DDR.
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