Rückblick auf den Prager Frühling

4.862
sofaheld-Level
6.572
vorgefertigte
Vokabeln
9.412
Lernvideos
40.239
Übungen
36.011
Arbeitsblätter
24h
Hilfe von Lehrer*
innen

Grundlagen zum Thema Rückblick auf den Prager Frühling
Der Prager Frühling
Mitten im sogenannten Ost-West-Konflikt, dem sogenannten Kalten Krieg, ereignete sich 1968 der Prager Frühling. In diesem Video erfährst du in einem Rückblick Hintergrundinformationen zu den Ereignissen des Prager Frühlings. Der Name definiert sich über den Ort des Geschehens, Prag, und die Jahreszeit, im Frühling und Frühsommer. Das ist also die Erklärung dafür, dass man den Prager Frühling so nennt. Doch was war der Prager Frühling? Was waren die Ursachen und wie nahm der Prager Frühling seinen Verlauf? Welche Rolle spielte Jan Palach im Prager Frühling? Was passierte beim Prager Frühling und was waren die Folgen? In diesem Text erfährst du mehr und kannst die Informationen gut für ein Referat über den Prager Frühling nutzen.
Was ist der Prager Frühling?
Einfach erklärt ist der Prager Frühling eine politische Neuausrichtung der kommunistischen Partei in der ehemaligen CSSR. Die Abkürzung meint die Tschechoslowakei und steht für Ceskoslovenska republika.
Die kommunistische Partei versuchte zur Zeit des Kalten Kriegs, Reformen in dem damals kommunistischen Land einzuführen. Da die CSSR aber Teil des sogenannten Ostblocks, des Warschauer Pakts, war, stand sie unter der politischen, sozialen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und militärischen Kontrolle der Sowjetunion. Die Sowjetunion konnte deshalb eine politische Öffnung eines der Staaten, die sie kontrollierte, nicht dulden. Man befürchtete, dass andere Staaten, die Mitglieder des Warschauer Pakts waren, dem Vorbild der CSSR folgen und die Sowjetunion damit massiv an Einfluss verlieren und der Ostblock aufbrechen würde.
Vorgeschichte, Ablauf und Ende des Prager Frühlings
Wann war der Prager Frühling? Der Prager Frühling ereignete sich 1968, als die Welt in zwei Blöcke aufgeteilt war und sich mitten im Kalten Krieg befand. Auf der einen Seite standen die westlichen Staaten unter Führung der USA und auf der anderen Seite die östlichen Staaten unter Führung der Sowjetunion. Zur Vorgeschichte des Prager Frühlings gehört nicht nur die Teilung der Welt in zwei unterschiedliche politische, gesellschaftliche, wirtschaftliche und militärische Blöcke, sondern auch die Tatsache, dass die Reformkommunisten im Januar 1968 die Wahl in der CSSR für sich entscheiden konnten. Mit diesem Wahlsieg wurden sofort politische und wirtschaftliche Reformen eingeleitet. Die Zensur (staatliche Kontrolle von Medien und Einschränkung der Meinungsfreiheit) wurde aufgehoben, Gewerkschaften und kulturelle Organisationen erhielten mehr Rechte und Freiheiten. Der Führungsanspruch der kommunistischen Partei galt aber weiterhin. Der politische Führer Dubcek erklärte, dass er einen Sozialismus mit menschlichem Antlitz einführen wollte.
Diese politische Entwicklung wurde von der Sowjetunion als friedensgefährdend eingestuft. Während sich den ganzen Frühling und Sommer 1968 hindurch die gesellschaftliche Situation in der CSSR entspannte und die Menschen ihre neu gewonnenen individuellen Freiheiten auslebten, forderte die Sowjetunion zusammen mit anderen Ostblockstaaten im Juli 1968 eine politische Kursänderung der Führung der CSSR. Die Regierung in Prag wollte jedoch die Reformen nicht beenden.
Somit kam es am 20. August 1968 zum Einmarsch von Truppen des Warschauer Pakts in die CSSR. Die Führung in Prag war unvorbereitet und es kam zu einer blutigen Niederschlagung der Reform. Knapp 100 Menschen wurden bei Demonstrationen erschossen. Einer der Toten des Prager Frühlings war Jan Palach, ein tschechoslowakischer Studierender, der sich aus Protest gegen den Einmarsch im Januar 1969 selbst verbrannte.
Die Parteiführung der Reformkommunisten wurde noch in derselben Nacht im August 1968 in Prag festgenommen und nach Moskau gebracht. Die CSSR wurde de facto besetzt. Die Politiker der CSSR wurden gezwungen, das sogenannte Moskauer Protokoll zu unterzeichnen. Damit wurden die Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit wieder zurückgenommen. Bis 1991 verblieben noch sowjetische Truppen in der CSSR.
Kurze Zusammenfassung des Prager Frühlings von 1968
Zusammenfassend kann man also sagen, dass der Prager Frühling der Versuch der politischen Führung der CSSR war, sich dem Einfluss der Sowjetunion ein Stück weit zu entziehen und den Menschen in der CSSR gewisse Freiheiten zu gewähren. Entgegen aller sowjetischen Befürchtungen hatten die Reformversuche und der Prager Frühling nur wenig Einfluss auf andere Staaten des Warschauer Pakts, wie zum Beispiel die DDR.
Transkript Rückblick auf den Prager Frühling
In den Straßen von Prag hallt heute noch eines der wichtigsten Ereignisse des Kalten Krieges wider: Der Prager Frühling. Acht Monate der Euphorie und der Aufbruchstimmung, eine Atempause in der Zeit der Sowjetherrschaft in der damaligen Tschechoslowakei. Jiri Dienstbier ist damals Radiojournalist und erlebt alles hautnah: „Es war der Ausdruck einer ganzen Nation, ein Verlangen nach Freiheit, nach einer liberalen Atmosphäre. Es war das Ende des stalinistischen Erbes.“ Januar 1968: Alexander Dubček kommt an die Macht. Das Tauwetter beginnt. Das Kredo des Kommunistenchefs: Sozialismus mit menschlichem Antlitz. Die Zensur wird aufgehoben. Eine freie Wirtschaft entsteht. In Moskau und in Ostberlin schrillen die Alarmglocken. In der Nacht zum 21. August rollen Panzer des Warschauer Pakts in die Hauptstadt der damaligen Tschechoslowakei. „In dieser Nacht ging ich etwa gegen Mitternacht ins Bett. Fünf Minuten später klingelte das Telefon. Ein Radiomitarbeiter war am Apparat: „Die Russen sind hier!“ Ich sagte: „Mach keine Scherze. Ich will schlafen.“ Er sagte: „Pass auf, hörst du das?“ Ich hörte hin. Es waren die Geräusche von Militärflugzeugen.“ Dienstbier und seine Kollegen gehen in den Widerstand. Ihr Radio sendet illegal weiter. Monatelang gibt es Demonstrationen auf dem Prager Wenzelsplatz, doch die sowjetische Präsenz ist zu stark. „Wir waren dem Rest des Ostblocks 20 Jahre voraus. Die Tschechoslowakei war weiterentwickelt. Letztlich hat sich das, was sich hier 1968 ereignet hat in den 80er Jahren in den anderen Staaten ereignet. Das hat zum Ende des Kommunismus geführt.“ Ende 1989 kann Dienstbier dann als Außenminister mit seinem deutschen Kollegen Hans-Dietrich Genscher den Grenzzaun durchtrennen, Der Prager Frühling von 1968 wird dagegen noch mit Gewalt niedergeschlagen. Der Sozialismus mit menschlichem Antlitz ist gescheitert. Eine seiner Symbolfiguren wird der Student Jan Palach. Er verbrennt sich aus Verzweiflung bei lebendigem Leib.

Demokratie nach 1945

WissensWerte: Deutsche Demokratische Republik und die Friedliche Revolution

Staat und Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland

Der Ost-West-Konflikt und der Kalte Krieg

Alliierter Kontrollrat

Entnazifizierung nach dem Zweiten Weltkrieg

Erste Zeitungslizenzen

Rückkehr der "Displaced Persons"

FDJ – Die Jugend in der DDR

Berlin-Blockade – 1948

Gründung der BRD – 1949

Atombombentests

Korea-Krieg

Der politische Umgang mit der Grenze in Ost und West in den ersten Jahren

Die Wirtschaftspolitik der DDR

Nikita Chruschtschow

17. Juni 1953

17. Juni 1953 – Ursachen und Folgen des Volksaufstands in der DDR

1953 - Steine gegen Panzer

1955 - Die Heimkehr der Zehntausend

Der Warschauer Pakt

1956 - Der Ungarnaufstand

Ungarischer Volksaufstand

Römische Verträge

Space-Race

1961 - Der Schock von Berlin

Die Vorgeschichte der innerdeutschen Grenze

Bau der Berliner Mauer

Der Bau der Berliner Mauer

Berliner Mauer

Deutschland nach dem Mauerbau - Kennedy besucht Berlin

Verschärfung der Grenzsituation

Point Alpha

Die Entwicklung der Grenze in den 50er Jahren

Die Kubakrise einfach erklärt

Kubakrise - Hintergründe und Verlauf

Kubakrise - Höhepunkt im Kalten Krieg

1967 - Der Tod des Benno Ohnesorg

1968 - Worte gegen Panzer

Rückblick auf den Prager Frühling

Armstrong und die Mondlandung – Es war einmal Forscher und Erfinder (Folge 25)

1970 - Der Kniefall von Warschau

Die Ost- und Deutschlandpolitik der sozialliberalen Koalition

Ping-Pong-Diplomatie

Die DDR in der Ära Honecker

Transitabkommen

1972 - Das Massaker von München

1974 - Der Kanzlerspion

1977 - Die Erpressung

1983 - Hitlers falsche Tagebücher

Michail Gorbatschow

1988 - Das Drama von Gladbeck

1989 - Das Wunder von Berlin

Die friedliche Revolution in der DDR 1989

9. November 1989

1990 - Die Deutsche Einheit

Die Wiedervereinigung Deutschlands

Die deutsche Wiedervereinigung – Überblick

Vereintes Deutschland

Weg in die Freiheit

Bedingungen für die deutsche Wiedervereinigung (Überblick)

Ergebnisse der deutschen Wiedervereinigung (Überblick)

Der Fall der Berliner Mauer

Das Ende der DDR – Vom Mauerfall zur Wiedervereinigung

Die Grenzöffnung durch die friedliche Revolution

Michail Gorbatschow und das Ende der Sowjetunion

Der Drang nach Freiheit

1991 - Putsch in Moskau

Berlin wird Hauptstadt

Was ist eine Supermacht?
Beliebteste Themen in Geschichte
- Marie Antoinette
- Ermächtigungsgesetz
- Karl der Große
- George Washington
- Katharina die Große
- Versailler Vertrag
- Stalin
- Hitler Geburtstag
- Wallenstein
- Martin Luther
- Welthauptstadt Germania
- Kreuzzüge
- Max Weber
- Roland Freisler
- Vormärz
- Warschauer Pakt
- Paul von Hindenburg
- Elizabeth Bowes-Lyon
- Weimarer Verfassung
- Watergate-Affäre
- Wiener Kongress
- Absolutismus
- Konrad Adenauer
- Vietnamkrieg
- Gewaltenteilung
- Dolchstoßlegende
- Industrielle Revolution
- Deutscher Bund
- Blitzkrieg
- Gründung BRD
- Gaius Julius Caesar
- Josef Stalin
- Oktoberrevolution
- Martin Luther King
- Mittelalterliche Stadt
- Queen Victoria
- Schwarzer Freitag
- Soziale Frage
- Was ist Gleichschaltung
- Rudolf von Österreich-Ungarn
- Dante Alighieri
- Wannseekonferenz
- Verfassung Deutsches Reich 1871
- Kapp-Putsch
- Wollt ihr den totalen Krieg
- Reichstagsbrand
- Börsencrash 1929
- Hindenburg Zeppelin
- Nationalsozialismus
- Puritaner