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Die Industrielle Revolution

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Lasse
Die Industrielle Revolution
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Grundlagen zum Thema Die Industrielle Revolution

Die Industrielle Revolution in England und Deutschland

Beinahe zeitgleich mit der Französischen Revolution und ihren politische Umwälzungen nahmen in Europa weitere Entwicklungen ihren Anfang, die den Kontinent umfassend veränderten. Diese Veränderungen betrafen zunächst die Wirtschaft, gingen aber Hand in Hand mit großen gesellschaftlichen Veränderungen. Ausgehend von England verbreitete sich die Industrielle Revolution in ganz Europa, so auch in Deutschland.

Um die Geschichte der Industriellen Revolution zu verstehen, muss man zunächst nach England blicken. England war zu dieser Zeit ein Land mit einem hohen Bevölkerungswachstum, was dazu führte, dass die Menschen mehr Nahrung, Kleidung und auch andere Güter benötigten. Um die Menschen zu versorgen, mussten neue Betriebe gegründet und neue Produktionsverfahren erfunden werden. England brachte hierzu mehrere Voraussetzungen mit, die es von anderen europäischen Ländern unterschied. Mehr Informationen dazu findest du im weiteren Verlauf dieses Texts.

Industrielle Revolution – Definition

Der Begriff der Industriellen Revolution meint den Übergang von der Agrarwirtschaft zu einer industriellen Massenproduktion. Dieser Übergang hatte auch gesellschaftliche Folgen, so zum Beispiel die Verstädterung bzw. Urbanisierung, weil die Menschen Arbeit in der Stadt suchten und vom Land flüchteten. Diese Situation nennt man auch Landflucht. Die Industrielle Revolution hatte also auch massive Auswirkungen auf die Gesellschaft, die sich nicht nur in einer Verschiebung der Bevölkerung vom Land in die Stadt zeigten, sondern zum Beispiel auch in Kinderarbeit, unmenschlichen Wohnverhältnissen und schlimmen Arbeitsbedingungen widerspiegelten.

Industrielle Revolution – Daten

Die Industrielle Revolution begann in England bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrunderts. Sie hatte dort ihren Ursprung, weil die Bedingungen dafür gut waren. Das Land besaß eine fortschrittliche Landwirtschaft und der Seehandel sowie die Häfen und Kanäle sorgten dafür, dass der Warenhandel gut funktionierte. Medizinische und hygienische Fortschritte sorgten für einen Rückgang der Sterblichkeit. Für die neuen Industrien standen genügend Arbeitskräfte zur Verfügung. Die Kaufkraft nahm zu, der Markt vergrößerte sich. Die ausländischen Märkte in Indien und Amerika sowie die Kolonien trugen ebenfalls ihren Teil zum wirtschaftlichen Aufschwung bei. Die gesellschaftlichen Strukturen waren offen, das Besitzbürgertum konnte selbstbestimmt und ungestört wirtschaftlichen Gewinn machen. Dadurch war auch der soziale Aufstieg möglich. Das Besitzbürgertum war liberal eingestellt und offen gegenüber neuen technologischen Errungenschaften. Zudem verfügte England über ein hoch entwickeltes Handwerk. Die Erneuerung der Dampfmaschine während der Industriellen Revolution durch James Watt 1769 ermöglichte eine neue Art der Arbeit. Die Arbeit wurde mechanisiert und effizienter. Watts Maschine verbrauchte 75 % weniger Brennstoff als bisher gebräuchliche Maschinen und wurde schnell für die neue Antriebskraft für zum Beispiel mechanische Webstühle oder die Eisenbahn während der Zeit der Industriellen Revolution unerlässlich. Die Güterproduktion konnte so enorm gesteigert werden.

Industrielle Revolution in England und Deutschland – Tabelle und Zusammenfassung

England Deutschland
einheitlicher Binnenmarkt partikulare Interessen durch viele Kleinstaaten
konstitutionelle Monarchie Absolutismus
gesellschaftliche Aufstiegsmöglichkeiten und Mobilität Klassengesellschaft
neue Wissenschaften, Interesse an Neuem, Aufklärung schlechtes Bildungssystem, das nur der Elite vorbehalten war
Kolonien keine Kolonien
gute ausgebaute Infrastruktur durch Häfen und Seehäfen sowie Kanäle schlechte Infrastruktur, nur wenig Häfen

Industrielle Revolution in Deutschland

Die Industrielle Revolution begann in Deutschland erst später. Ein herausragendes Ereignis war die erste Fahrt einer Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth im Jahr 1835. Deshalb wird der Beginn der Industriellen Revolution in Deutschland von den meisten Historikerinnen und Historikern mit diesem Datum verknüpft. Deutschland unterschied sich zu dieser Zeit in vielem von England, so zum Beispiel in der Regierungsform oder den infrastrukturellen Voraussetzungen.

Industrielle Revolution

Verlauf der Industriellen Revolution in Deutschland

Der Verlauf lässt sich in drei Phasen gliedern: Aufbauphase (1780 bis 1835/1850), Durchbruchphase (1835/1850 bis 1873) und Ausbauphase (ca. 1885 bis 1914). Wichtig ist vor allem die Aufbauphase, weil diese den Grundstein für die weitere Entwicklung legte. Die größten Entwicklungen, die schließlich die Industrielle Revolution in Deutschland ermöglichten, waren die Bauernbefreiung, die Gewerbefreiheit sowie der Deutsche Zollverein, der die Binnenzölle abschaffte und somit den Handel im deutschen Wirtschaftsraum deutlich erleichterte und vergünstigte.

Industrielle Revolution – Zusammenfassung

Hier kannst du noch einmal kurz und kompakt die wichtigsten Informationen zur Industriellen Revolution nachlesen:

Industrielle Revolution

Der Begriff Industrielle Revolution beschreibt den raschen und tiefgreifenden Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft. England, wo die Industrielle Revolution bereits in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts einsetzte, gilt als Vorreiter. In Deutschland und anderen Regionen Westeuropas erfolgte die Industrialisierung dann hauptsächlich im 19. Jahrhundert.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Industrielle Revolution

Was bedeutet Industrielle Revolution?
Wann begann die Industrielle Revolution?
Warum begann die Industrielle Revolution in England?
Wann begann die Industrielle Revolution in Deutschland?
Wann war die Industrielle Revolution in Deutschland?
Wie verlief die Industrielle Revolution?
Welche Folgen hatte die Industrielle Revolution für die Menschen?
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Vorschaubild einer Übung

Transkript Die Industrielle Revolution

Hallo liebe Freunde und willkommen bei einer neuen Folge von Käpt`n Geschi. Heute erzähle ich euch von der industriellen Revolution, die in England in den 1770er-Jahren begann und in Deutschland in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ich werde euch zunächst vom Beginn der industriellen Revolution und ihren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen in England berichten. Dann schauen wir uns den Verlauf der industriellen Revolution in Deutschland ab 1835 bzw. 1850 an. Doch zunächst einmal zur Definition des Begriffs industrielle Revolution. Die industrielle Revolution markiert den raschen Übergang eines Landes von der Agrar- zur Industriegesellschaft. Sie ist gekennzeichnet durch maschinelle Massenproduktion in Fabriken, arbeitsteilige Produktion, sprunghaften Anstieg der Produktion, Lohnarbeit als Erwerbsform der Arbeiterschaft sowie Landflucht und Verstädterung von Industriezentren.

Industrialisierung bedeutet im Unterschied zur industriellen Revolution, den langen kontinuierlichen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungsprozess eines Landes. England ist das Musterland der industriellen Revolution. Dort begann die industrielle Revolution bereits in den 1770er-Jahren, früher als in allen anderen Ländern. Warum begann die industrielle Revolution in England früher, als in allen andern Ländern? Das lag an verschiedenen Voraussetzungen, die England im Gegensatz zu anderen Ländern erfüllte. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Dies bedeutete, dass nun mehr Menschen Nahrung, Kleidung, Unterkünfte, Werkzeuge und andere Dinge des täglichen Lebens benötigten. Deshalb entstanden neue und bessere landwirtschaftliche, wirtschaftliche und technische Produktionsverfahren. In England gab es, anders als z.B. in Deutschland, keine starren Gesellschaftsschranken. Erfolgreiche Unternehmer konnten meist über politische Ämter oder aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung in den Adel aufsteigen. Neben dem Gewinnstreben spornte diese soziale Mobilität Unternehmer an und beflügelte so die industrielle Revolution. England war eine konstitutionelle Monarchie, d.h., dass die politischen und wirtschaftlichen Maßnahmen in 1. Linie vom Parlament getroffen wurden, indem das wirtschaftlich interessierte Besitzbürgertum die Macht hatte. Und das Besitzbürgertum schuf sich durch entsprechende Gesetze günstige, wirtschaftliche Rahmenbedingungen. England hatte, im Gegensatz zu Deutschland, ein einheitliches Staats- und Wirtschaftsgebiet, indem es z.B. weder Ländergrenzen noch Zölle gab. Deshalb konnte sich der landesweite Handel gut entwickeln. Außerdem gab es ausreichend Kohle und Erz, als Voraussetzung für die Produktion von Eisen und Stahl. Ein entscheidender Vorteil Englands waren seine Kolonien, sie lieferten billige Rohstoffe, die in England verarbeitet und im In- und Ausland gewinnbringend verkauft wurden. Zudem begünstigten zahlreiche Häfen und Kanäle den Transport der Waren und damit den Handel und die Wirtschaft. Der Motor der industriellen Revolution in England war zunächst die Textilindustrie und später die Schwerindustrie. Beide Bereiche brachten zahlreiche wegweisende, technische Erfindungen hervor. z.B. den mechanischen Webstuhl, den hochwertigen Gussstahl, die Dampfmaschine und die Eisenbahn. Die rasche wirtschaftliche und technische Entwicklung brachte aber auch große soziale Probleme mit sich. Rasches Wachstum von Städten und Bildung von Slums, entstehen von Ballungsräumen, harte oft unmenschliche Arbeitsbedingungen in den Fabriken, Kinder- und Frauenarbeit, Massenarmut der unteren Volksschicht der Proletarier und Verschärfung der Klassengegensätze zwischen Arm und Reich. Über den Beginn der industriellen Revolution in Deutschland streiten sich die Gelehrten. Die einen setzen ihn mit der 1. Eisenbahn an, die 1835 zwischen Nürnberg und Fürth fuhr. Die anderen mit dem Einsetzen der Massenproduktion zu  Beginn der 50er-Jahre des 19. Jahrhunderts. Ihr mögt euch jetzt vielleicht fragen warum setzte die industrielle Revolution in Deutschland erst so viel später ein? Nun, ich kann es euch erzählen. Einer der Gründe für das spätere Einsetzen der industriellen Revolution in Deutschland war der Partikularismus. Deutschland war damals noch ein Flickenteppich aus Klein- und Kleinststaaten, das bedeutete kleine Märkte und Handelsschranken.

Die merkantilistische Wirtschaftspolitik der Fürsten bewirkt ein unselbstständiges Bürgertum und behinderte damit die wirtschaftliche Entwicklung. Zudem war der konservative Adel nicht an der Industrialisierung interessiert. In Deutschland waren viele Bauern unfrei und schollengebunden. D.h., dass sie von den Großgrundbesitzern völlig abhängig und ortsgebunden waren. Das Zunftsystem in dem alle Handwerker organisiert waren regelte die Produktionsbedingungen strikt und verhinderte so eine freie, wirtschaftliche Entwicklung. Wegen des schlechten Bildungssystems in Deutschland gab es nur sehr wenig technisches Know-How, was für eine Industrialisierung enorm wichtig ist. Deutschland hatte Anfang des 19. Jahrhunderts noch keine Kolonien, die es ausbeuten konnte, so wie England das mit seinen Kolonien tat. Schließlich gab es in Deutschland nur eine schwache Infrastruktur, kaum brauchbare Überlandstraßen, wenig Häfen und schiffbare Kanäle. Man kann den Verlauf der industriellen Revolution in Deutschland grob in 3 Phasen teilen. 1. Die Aufbauphase von 1800 bis 1835 bzw. 1850 2. Die Durchbruchphase von 1835 bzw. 1850 bis 1873 und 3. Die Ausbauphase von 1885 bis 1914. Die zahlreichen Kriege der napoleonischen Zeit zwangen die Fürsten, ihre wirtschaftliche und finanzielle Situation rasch zu verbessern. Die Vorreiterrolle übernahm Preußen, wo die Ministerpräsidenten vom Stein und von Hagenberg beispielhafte Reformen durchführten. Die Bauernbefreiung beendete die Abhängigkeit der Bauern von den Großgrundbesitzern. Die Gewerbe- und Handelsfreiheit, sowie die Abschaffung der Zünfte, ermöglichte es jedermann, ein Gewerbe oder Handwerk nach seinen Vorstellungen auszuüben. Zudem förderte die Aufhebung der Binnenzölle den Handel. 1834 gründete Friedrich List den Deutschen Zollverein. Dadurch fielen in ganz Deutschland alle Zollschranken und die industrielle Revolution erhielt einen wichtigen Impuls. Wie ihr nun wisst, wurden in der Aufbauphase günstige Bedingungen für eine wirtschaftliche Entwicklung geschaffen. Kommen wir also jetzt zur Durchbruchphase. Charakteristika der Durchbruchphase sind technische Erfindungen, wie z.B. die Dynamomaschine und der Elektromotor, neue verbesserte Produktionsverfahren, die Eisenbahn als neues Transportmittel und die Schwerindustrie als Schlüsselindustrie. Mit der Gründerkrise war das rasante Wirtschaftswachstum erst mal vorbei. Durch zu riskante Spekulationen an den Börsen kam es zu einer Pleitewelle vieler Unternehmen. Die Folge davon war eine vorübergehende Abkehr vom Wirtschaftsliberalismus sowie eine Verschlechterung der Situation der Arbeiter. Ab 1885 ging es dann wieder aufwärts mit der wirtschaftlichen und industriellen Entwicklung in Deutschland. In dieser Zeit entwickelte sich Deutschland zur stärksten Wirtschaftsmacht in Europa. Die Bedingungen dafür waren ein starkes Bevölkerungswachstum, ausreichende Erz- und Kohlevorkommen, ein einheitlicher Wirtschaftsraum im Deutschen Reich, gute technische Schulausbildung und die Gründung von Industriebanken. Jetzt wisst ihr Bescheid, die industrielle Revolution setzte aufgrund verschiedener günstiger Voraussetzungen zuerst in England ein, deshalb gilt England als Modellfall der industriellen Revolution. In Deutschland setzte die industrielle Revolution erst wesentlich später ein. Dafür gibt es verschiedene Gründe, die ihr in diesem Video kennengelernt habt. Die industrielle Revolution hat in Deutschland 3 Phasen durchlaufen. Die Aufbauphase, den Durchbruch, der durch die Gründerkrise beendet wurde und schließlich die Ausbauphase, die mit dem 1. Weltkrieg endete. So liebe Leute, jetzt wisst ihr Bescheid, bis zum nächsten Mal. Haltet die Ohren steif.

Die Industrielle Revolution Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Die Industrielle Revolution kannst du es wiederholen und üben.
  • Stelle dar, in welcher Reihenfolge die Erfindungen der Industriellen Revolution stattfanden.

    Tipps

    1769 erhielt ** James Watt** das Patent für die Konstruktion seiner Dampfmaschine, die im Nachhinein zur entscheidenden Triebkraft der Ersten Industriellen Revolution wurde.

    1785 baute Edmund Cartwright den ersten mechanischen Webstuhl. Derartige Innovationen beschleunigten die Industrielle Revolution und ermöglichten ihre Umsetzung.

    1881 gab es schon die erste elektrische Straßenbahn in Berlin-Lichterfelde.

    Lösung

    Hast du die Erfindungen zeitlich ordnen können? Schauen wir uns die Reihenfolge mit den jeweiligen Zeitangaben noch einmal gemeinsam an:

    1769 erfand James Watt die Dampfmaschine (auf dem Bild). 1785 baute Edmund Cartwright den ersten mechanischen Webstuhl. 1814 gelang es George Stephenson die Erfindung der Dampflokomotive und 1829 wurde die erste Eisenbahnlinie zwischen Liverpool und Manchester gebaut. 1879 entwickelte Thomas Edison die Glühbirne. 1881 konstruierten die Ingenieure Siemens und Halske die erste elektrische Straßenbahn, die in Lichterfelde– Berlin in Betrieb gesetzt wurde. 1886 wurde das erste Auto von Carl Benz im Deutschen Kaiserreich (das damalige Deutschland) konstruiert.

  • Vervollständige die Fachbegriffe.

    Tipps

    Die ital. Bezeichnung mercante übersetzt man als „Kaufmann, Händler“.

    In einer absoluten Monarchie verfügt der Herrscher über die gesetzgebende, rechtsprechende und ausführende Gewalt.

    In einer konstitutionellen Monarchie wird den Abgeordneten des Parlaments das Mitspracherecht durch eine Verfassung gewährt.

    Lösung

    Sind dir die Begriffe etwas zugänglicher geworden? Schauen wir uns einmal den Ursprung der Begriffe an; dies kann dir beim Verständnis und auch beim Behalten der Fachtermini helfen:

    Merkantilismus von ital. mercante „Kaufmann, Händler“ ist ein Wirtschaftssystem, das bestrebte, seine Staatskasse grundsätzlich durch Handelsgewinne zu befüllen.

    Absolutismus (auch absolute Monarchie) eine Ableitung von lat.absolutus vollkommen, uneingeschränkt. Es ist eine Regierungsform, in welcher der Herrscher die unbeschränkte Macht hat. Die beruhte auf der damaligen Weltauffassung, dass diese Herrschermacht und damit aufgestellte gesellschaftliche Ordnung gottgegeben und daher unumstößlich sind.

    Partikularismus aus lat. particula „Teilchen“, bezeichnet einen Zustand der Verkleinerung oder Viel-Teilung eines Ganzen. Hier meint man vor allem das Zerstückeltsein des damaligen deutschen Landes durch Klein- und Mittelstaaten und ihre öfters gegensätzliche Interessen.

    Konstitutionelle Monarchie ist eine Regierungsform, in der die Macht eines Monarchen durch eine Verfassung eingeschränkt wird und somit dem Parlament das Mitspracherecht gewährt wird. Konstitution entlehnt aus lat. constitution „feste Einrichtung, Verordnung“, daraus entstand das Adjektiv konstitutionell in der Bedeutung auf einer Reihe von Verordnungen beruhend. Darunter meinte man insbesondere Staats-betreffende Bestimmungen, im Sinne der heutigen Verfassung.

    Aufklärung bezeichnet eine Epoche der Geistesgeschichte, in der die Vernunft als einzige Quelle der Erkenntnis anerkannt wurde.

  • Entscheide, welche Begriffe korrekt sind.

    Tipps

    Großbritannien ist die Wiege zahlreicher wegbereitender Erfindungen: Der Weber James Hargreaves erfand 1767 die Spinnmaschine Spinning Jenny. Edmund Cartwright bekam 1785 das britische Patent für den mechanischen Webstuhl. Der Schotte James Watt erhielt das Patent für die Dampfmaschine. Der Engländer George Stephenson konstruierte die erste Dampflokomotive Rocket.

    Britische Textilfabriken wurden mit Baumwolle aus den Kolonien (vor allem Indien) und Wolle der einheimischen Schafe versorgt.

    Im Deutschen Bund konnte sich erst durch den Eisenbahnnetzbau eine starke Eisen- und Stahlindustrie behaupten und die Industrialisierung Mitte des 19. Jh. einsetzen.

    Lösung
    1. Die Industrielle Revolution ist die Bezeichnung für den raschen Übergang eines Landes von der Agrar- zur Industriegesellschaft.
    2. Die Industrielle Revolution setzte zuerst in England ein.
    3. Die Revolution begann in der 2. Hälfte des 18. Jh.
    4. Das Triebwerk der Industriellen Revolution in England war zunächst die Textilindustrie. Großbritannien war im 18. Jahrhundert der weltweit bedeutendste Hersteller von Textilien. Die Wolle wurde von den in Großbritannien gezüchteten Schafen geliefert, während Baumwolle vor allem aus Indien importiert wurde.
    5. Der Beginn der Industriellen Revolution in Deutschland ist umstritten: Manche datieren ihn auf die erste Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth im Jahre 1835, andere auf das Einsetzen der Massenproduktion der 50er Jahre des 19. Jh.
    6. Das Wirtschaftswachstum Deutschlands beruhte vorerst auf der Schwerindustrie, die vornehmlich durch den Eisenbahnbau vorangetrieben worden ist.
    7. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Deutschland zur wirtschaftlichen Macht und Oberschlesien, das Ruhr- und das Saargebiet zu Industrielandschaften.
  • Vergleiche die unterschiedliche Entwicklung von England und Deutschland.

    Tipps

    Großbritanniens Kolonialreich umfasste 400 000 Millionen Menschen und 1/5 der Erdoberfläche. Somit verfügte es weltweit über wertvolle Rohstoffe und zahlreiche Arbeitskräfte.

    Das heutige Gebiet Deutschlands bestand bis 1871 aus souveränen Klein- und Mittelstaaten.

    Lösung

    Konntest du die Informationen den beiden Ländern zuordnen? Wie du anhand der entstandenen Übersicht erkennen kannst, haben unterschiedliche Voraussetzungen und Bedingungen verschiedene Entwicklungswege zur Folge.

    Hier noch einmal Deutschland und England im Vergleich:

    Damals war Großbritannien eines der größten Weltreiche mit seinen vielen Kolonien. Es war ein stark zentralisierter und einheitlicher Staat, der von einem König und dem Parlament regiert wurde, indem die Macht des Königs eingeschränkt und der König dem Parlament gegenüber verantwortlich war. Das Leben der Menschen sollte durch ihre Leistungen bestimmt werden. Das Bildungssystem war von den Aufklärern beeinflusst und orientierte sich an den wissenschaftlichen Vorgaben und Bedürfnissen der Zeit. Die Entwicklung von Transportmittel und der Aufbau von Kanälen, Bahnen und Straßen ermöglichten gute Vernetzung der Landesteile, steigende Mobilität der Menschen und Austausch von Waren.

    Dagegen besaß Deutschland wenig Kolonien. Trotz des Deutschen Bundes war das Land grundlegend durch die Interessen von Klein- und Mittelstaaten bestimmt und somit uneinheitlich. Die Macht der Herrscher war größtenteils absolutistisch, d.h. uneingeschränkt. Jeder war Herrscher auf seinem Grundbesitz und bestimmte dort über alles. Das Schicksal der Menschen hing grundsätzlich von ihrem Geburtsstatus ab. Zudem wurde die Bildung noch wesentlich vom Klerus bevormundet und weil die Erkenntnisse der Zeit nur schleppend übernommen wurden, war das Bildungssystem veraltet. Die Landesteile waren nur schwach miteinander vernetzt.

  • Bestimme, wie sich die Gesellschaft und die Städte durch die Industrielle Revolution veränderten.

    Tipps

    1875 hatte Berlin 966 859 Einwohner. 1910 waren es schon 2 071 257 Einwohner.

    Die Arbeiter hatten keine Sozialversicherung und keinerlei Schutz in den Fabriken. Sie arbeiteten 14 bis 16 Stunden täglich.

    Lösung

    Fassen wir jetzt gemeinsam kurz und knapp zusammen. Im Video werden einige soziale Folgen der Industriellen Revolution erwähnt; sie sind durch Folgendes gekennzeichnet:

    • rasches Wachstum von Städten
    • Bildung von Slums
    • harte Arbeitsbedingungen in den Fabriken
    • Massenarmut der unteren Volksschicht
    • verschärfte Gegensätze zwischen Arm und Reich
    • Kinder- und Frauenarbeit
  • Fasse dein Wissen über die einzelnen Phasen der Industriellen Revolution in Deutschland zusammen.

    Tipps

    Erst mit der Gründung des Deutschen Zollvereins 1834 war eine einheitliche Zoll- und Handelspolitik innerhalb des Deutschen Bundes möglich.

    Lösung

    Konntest du die Begriffe richtig zuordnen? Werfen wir gemeinsam einen Blick auf die Ergebnisse:

    Der Aufstieg und die Entwicklung Deutschlands wurden in drei Phasen geteilt.

    Die Aufbauphase meint die Zeit von 1800 bis 1835 / 50. Nach der Niederlage gegen Frankreich setzte der preußische König eine Reihe von Reformen durch. Dazu zählten die Bauernbefreiung, die Handels- sowie die Gewerbefreiheit.

    Die Durchbruchphase umfasst den Zeitraum von 1835 / 50 bis 1873. Diese Zeit wurde durch technische Entwicklungen gekennzeichnet und die Entstehung eines einheitlichen Wirtschaftsraums durch die Gründung des Deutschen Zollvereins, der den zwischenstaatlichen Handel erleichterte. Die einsetzende Modernisierung der Landwirtschaft verbesserte die Ernährungsgrundlage für die Menschen.

    Unter der Ausbauphase versteht man den Zeitraum von 1885 bis 1914. In dieser Zeit wurde ein Bevölkerungswachstum ersichtlich. An den Schulen und Universitäten wurde die technische Ausbildung stark gefördert und durch die Gründung von Industriebanken die Wirtschaft, besonders Unternehmen und Unternehmer, wirksam vorangetrieben.