8. Oktober 1992 – der Todestag von Willy Brandt
- Willy Brandt – Informationen für ein Referat
- Willy Brandts Jugend und politische Anfänge (1913–1933)
- Willy Brandt im norwegischen Exil während der NS-Diktatur (1933–1945)
- Willy Brandts politischer Aufstieg (1945–1957)
- Willy Brandt als Bürgermeister von Westberlin (1957–1966)
- Willy Brandt als Bundeskanzler der BRD (1969–1974)
- Willy Brandt nach dem Rücktritt als Bundeskanzler (1974–1992)
- Willy Brandt – Steckbrief
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Willy Brandt

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Grundlagen zum Thema 8. Oktober 1992 – der Todestag von Willy Brandt
Willy Brandt – Informationen für ein Referat
Den Namen Willy Brandt kennen in Deutschland vermutlich sehr viele Menschen. Doch wer war das eigentlich genau und was hat Willy Brandt so Besonderes gemacht? Was war die neue Ostpolitik, die er vertrat? Hier findest du eine kurze Biografie über den Politiker, die dir helfen kann, ein Referat über Willy Brandt zu halten.
Willy Brandts Jugend und politische Anfänge (1913–1933)
Willy Brandt wurde am 18. Dezember 1913 als Herbert Ernst Karl Frahm in Lübeck geboren. Mit zwölf Jahren wurde er Mitglied bei den Kinderfreunden, einer Kindergruppe der SPD, mit 15 Jahren trat er der Sozialistischen Arbeiterjugend bei. Schon zu dieser Zeit schrieb und veröffentlichte er einige Texte zu politischen Themen. 1930, mit nur 16 Jahren, trat er schließlich der SPD bei.
1931 wechselte Herbert Frahm von der SPD in eine neu gegründete, weiter links stehende Splitterpartei, die Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD), und wurde zum Vorsitzenden ihrer Jugendorganisation in Lübeck.
Willy Brandt im norwegischen Exil während der NS-Diktatur (1933–1945)
Als Ende Januar 1933 Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt wurde, begann die Diktatur des Nationalsozialismus in Deutschland. In heimlichen Flugblättern rief Herbert Frahm gemeinsam mit seinen Mitstreitern alle linken Kräfte zum Widerstand gegen die Nazis auf.
Das Leben als Sozialdemokrat während der NS-Herrschaft war gefährlich, denn viele wurden verhaftet und in Konzentrationslager gebracht. Diesem Schicksal konnte Frahm jedoch entgehen. Im März 1933 erhielt er den Auftrag, in Oslo einen Stützpunkt der SAPD aufzubauen, und so begab er sich nur wenige Tage später über Dänemark ins Exil nach Norwegen. Dort nahm er den Deck- und Kampfnamen Willy Brandt an, den er sein gesamtes Leben über behielt. Von Oslo aus engagierte er sich stark für seine Partei und veröffentlichte politische Schriften in norwegischen Zeitungen.
1936 reiste Willy Brandt, als norwegischer Student Gunnar Gaasland getarnt, für zwei Monate nach Berlin, wo er sich im Geheimen mit SAPD-Kolleginnen und -Kollegen traf, um Widerstandsaktionen abzustimmen. Während des Spanischen Bürgerkriegs hielt er sich außerdem als Reporter in Barcelona auf und unterstützte dort die linkssozialistische Partei POUM im Kampf gegen die Militärdiktatur Francos.
Als Norwegen 1940 von Deutschland besetzt wurde, geriet Willy Brandt kurz in Kriegsgefangenschaft. Da er sich als norwegischer Soldat ausgab, konnte er nach seiner Freilassung unerkannt nach Schweden fliehen. Dort lebte er bis zum Ende des Kriegs in Stockholm, wo er auch wieder der SPD beitrat. 1945 kehrte er schließlich zurück nach Deutschland.
Willy Brandts politischer Aufstieg (1945–1957)
Im Januar 1948 wurde Willy Brandt Beauftragter des SPD-Parteivorstands in Berlin, als der er intensiv mit dem SPD-Büro in Ostdeutschland zusammenarbeitete. Von 1948 bis 1952 soll Willy Brandt für den US-Geheimdienst CIC als Informant gearbeitet und Informationen über die Verhältnisse in der sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR geliefert haben. Geheime Unterlagen sollen belegen, dass es dabei zu über 200 Treffen gekommen war.
Von 1949 bis 1957 sowie für ein paar Wochen Ende 1961 war er Abgeordneter des Bundestags. 1950 wurde er außerdem in das Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt, dessen Präsident er 1955 wurde. Das Abgeordnetenhaus wählte ihn am 3. Oktober 1957 schließlich zum Bürgermeister von Westberlin.
Willy Brandt als Bürgermeister von Westberlin (1957–1966)
In Brandts Amtszeit als Bürgermeister fielen unter anderem die Berlinkrise 1958 und der Mauerbau 1961. Bei der Berlinkrise ging es darum, dass der Regierungschef der Sowjetunion, Nikita Chruschtschow, den Abzug aller alliierten Truppen aus Westberlin forderte. Die Krise konnte nicht gelöst werden und endete mit dem Bau der Berliner Mauer im August 1961. Während dieser beiden Ereignisse setzte sich Willy Brandt entschieden für die Rechte seiner Stadt ein und handelte sehr verantwortungsbewusst, was ihm international ein hohes Ansehen bescherte.
Schon während seiner Zeit als Bürgermeister bemühte er sich um eine Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland und versuchte nach dem Mauerbau, Lösungen durchzusetzen, um die Mauer durchlässiger zu machen. So erreichte er beispielsweise mit dem Passierscheinabkommen 1963, dass Westberlinerinnen und Westberliner erstmals wieder Verwandte im Osten besuchen durften.
1961 trat Willy Brandt erstmals als Kanzlerkandidat gegen Konrad Adenauer an, bei der Wahl 1965 dann gegen Ludwig Erhard, dem er jedoch unterlag. Nach Erhards Rücktritt 1966 wurde Kurt Kiesinger Bundeskanzler, der eine Koalition mit der SPD bildete und Brandt zum Vizekanzler und Außenminister ernannte.
Willy Brandt als Bundeskanzler der BRD (1969–1974)
Von 1969 bis 1974 war Willy Brandt Bundeskanzler von Westdeutschland. Während der Ära Brandt wurde die neue Ostpolitik zu Willy Brandts Markenzeichen – sein Prinzip war Wandel durch Annäherung. Er setzte sich für einen Abbau der Spannungen zwischen dem West- und dem Ostblock ein und handelte unter anderem den Moskauer Vertrag 1970 mit der Sowjetunion aus. In diesem Vertrag bestätigten beide Nationen die Anerkennung der deutschen Nachkriegsgrenzen. Im selben Jahr wurde der Warschauer Vertrag zwischen der BRD und Polen abgeschlossen, im Zuge dessen es zu Brandts berühmtem Kniefall am Mahnmal des Warschauer Ghettos kam.
Teil Willy Brandts Politik war auch der Grundlagenvertrag 1972, mit dem BRD und DDR nach über 20 Jahren die Beziehungen zueinander wieder aufnahmen. Brandts Ziel war weiterhin eine deutsche Wiedervereinigung, doch ihm war bewusst, dass es bis zum Ende des Kalten Kriegs dazu nicht kommen konnte.
Für sein Streben nach einer stärkeren Durchlässigkeit des Eisernen Vorhangs wurde ihm 1971 der Friedensnobelpreis verliehen.
Im Mai 1974 kündigte Willy Brandt seinen Rücktritt als Bundeskanzler an. Der Grund dafür war, dass einer seiner engsten Mitarbeiter, Günter Guillaume, als DDR-Spion enttarnt worden war.
Willy Brandt nach dem Rücktritt als Bundeskanzler (1974–1992)
1976 wurde Brandt zum Präsidenten der Sozialistischen Internationalen gewählt, 1977 übernahm er den Vorsitz der Nord-Süd-Kommission der Weltbank. Außerdem blieb er bis 1987 Parteivorsitzender der SPD und war von 1979 bis 1983 Mitglied des Europäischen Parlaments. In diesen Positionen trat er auch weiterhin für Frieden, Menschenrechte und sozialen Ausgleich ein.
Am 8. Oktober 1992 starb Willy Brandt in Unkel bei Bonn an Darmkrebs.
Willy Brandt – Steckbrief
In der folgenden Tabelle erhältst du einen Überblick über die Person Willy Brandt.
Geburtsname | Herbert Ernst Karl Frahm |
Geburtsdatum und -ort | 18. Dezember 1913 in Lübeck |
Beruf | Journalist, Politiker |
wichtige politische Positionen | - Bürgermeister von Westberlin (1957–1966) - SPD-Parteivorsitzender (1964–1987) - BRD-Außenminister und -Vizekanzler (1966–1969) - Bundeskanzler der BRD (1969–1974) - Präsident der Sozialistischen Internationalen (1976–1989) |
Todesdatum und -ort | 8. Oktober 1992 in Unkel |
Häufig gestellte Fragen zum Thema Willy Brandt
Transkript 8. Oktober 1992 – der Todestag von Willy Brandt
Am 8. Oktober 1992 stirbt Willy Brandt. Noch zu seinen Lebzeiten geht sein politischer Lebenstraum die Wiedervereinigung Deutschlands in Erfüllung. Hierfür hatte er gekämpft seit er 1957 Regierender Bürgermeister von Berlin wurde. “Lasst uns miteinander und füreinander einstehen. Dann wird es wieder ein einheitliches Berlin sein. Als Hauptstadt eines aus widernatürlicher Zerklüftung befreiten Deutschlands.” Doch zunächst musste er miterleben, wie der Mauerbau die Stadt teilt. Pragmatisch suchte Brandt nach Lösungen, um die Mauer durchlässiger zu machen. Humanitäre Überlegungen waren ihm dabei stets wichtiger als nationale Statusfragen. Im Dezember 1963 konnte der regierende Bürgermeister ein erstes Passierscheinabkommen mit der DDR aushandeln. Es ermöglichte Westberlinern zunächst für eine kurze Zeit bis Anfang Januar 1964 den Besuch von Verwandten im Ostteil der Stadt. Später durften DDR-Rentner Verwandte in Westdeutschland besuchen. Die Passierscheinregelungen, die mit Billigung der CDU-Bundesregierung zustande kamen, wurden zum Startpunkt für eine neue Deutschland- und Ostpolitik, die Brandts Vertrauter Egon Bahr mit der Formel Wandel durch Annäherung umschrieb. Auf Grundlage dieser Formel suchte Brandt als Bundeskanzler mit seiner sozialliberalen Koalition nach 1969 neue Wege in der Ostpolitik. Er geht auf die Sowjetunion zu, schließt neue Verträge, schafft Vertrauen zwischen Ost und West. Brandts Politik macht den eisernen Vorhang durchlässiger. Auch in der Innenpolitik geht Brandt neue Wege. In seiner Partei der SPD kämpft er 1959 für das Godesberger Programm. Es überführt die alte Arbeiterpartei programmatisch in eine moderne Volkspartei. Für sie tritt Brandt 1961 gegen Konrad Adenauer und 1965 gegen Ludwig Erhard als Kanzlerkandidat an. Er verliert beide Wahlen. Seine bundespolitische Karriere scheint beendet. “Ich fühle mich an mein Wort gebunden und gehe nach diesem Wahlausgang zurück in meine staatliche Verantwortung in Berlin. Daraus ergibt sich, dass ich weder der Führer der parlamentarischen Opposition im neuen Bundestag sein werde noch für 1969 ein Anwärter auf das Amt des Bundeskanzlers bin.” Doch schon ein Jahr später ist Willy Brandt Außenminister und Vizekanzler in der großen Koalition. Die Zusammenarbeit der SPD mit der CDU führt zu manchen Protesten der sozialdemokratischen Basis. Doch Brandt hält an seinem Kurs der Volkspartei fest und führt die SPD ab 1969 in der sozialliberalen Koalition einer noch größeren politischen Verantwortung entgegen. Als Bundeskanzler will er mehr Demokratie wagen. Doch fällt auch der Radikalenerlass der besonders linke Lehrer aus dem Staatsdienst fernhalten soll in seine Amtszeit. 1974 wird Brandts Mitarbeiter Günther Giom als DDR-Spion enttarnt. Brandt tritt zurück, bleibt aber Parteivorsitzender der SPD bis 1987.

29. Dezember 1991 – Das Stasi-Unterlagen-Gesetz tritt in Kraft

Das Jahr 1992

8. Oktober 1992 – der Todestag von Willy Brandt

Das Jahr 1993

Das Jahr 1994

Das Jahr 1995

Das Jahr 1996

Das Jahr 1997

31. August 1997 – Der Todestag von Lady Diana

Das Jahr 1998

Das Jahr 1999

Das Jahr 2000

Das Jahr 2001

11. September 2001 – Der Terrorangriff auf die USA

9. April 2003 – Sturz des irakischen Präsidenten Saddam Hussein

Der Tsunami vom 26. Dezember 2004

30. Oktober 2008 – Schließung des Flughafens Tempelhof

15. September 2008 – Der Zusammenbruch von Lehman Brothers

20. Januar 2009 – Der Amtsantritt von Barack Obama

25. Juni 2009 – Der Todestag Michael Jackson

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