Die Einführung der D-Mark im Jahr 1948 revolutionierte das deutsche Geldsystem und beendete den Schwarzmarkt sowie die Lebensmittelmarken. Erfahre, wie die stabile Währung das Leben der Bevölkerung veränderte und welche Rolle sie beim Wirtschaftsaufschwung spielte. Interessiert? Das und vieles mehr findest du im folgenden Text!
Als die D-Mark 2002 durch den Euro ersetzt wurde, traf das viele Deutsche schwer, teils aus finanziellen und wirtschaftlichen Gründen und teils aus nostalgischen. Denn mit ihrer D-Mark (DM) verbanden sie eine lange und erfolgreiche Geschichte, die mit der Einführung der DM 1948 begonnen hatte.
Vorgeschichte zur Währungsreform
Nachdem Deutschland den Zweiten Weltkrieg verloren hatte, war die Lage im Land sehr schlecht. Die Menschen litten unter Hunger und hatten wenig Geld. Nahrung erhielten sie nur gegen die Vorlage von Lebensmittelkarten, die dazu dienten, den Konsum besser regulieren zu können. Denn es mangelte an allem. Dies war der Grund, warum viele lieber den Schwarzmarkt aufsuchten oder den direkten Warenaustausch bevorzugten, der ganz ohne Geld ablief. Daraus entwickelte sich eine Zigarettenwährung, was eine umgangssprachliche Bezeichnung für Tauschhandel ist, in dem Zigaretten die Zahlfunktion von Geld annehmen.
Da das Vertrauen in die Reichsmark (RM), die seit 1924 die deutsche Währung war, vollkommen erschüttert wurde, beschlossen die Alliierten, dass eine Währungsreform in Deutschland durchgesetzt werden müsse. Ihnen war klar, dass die Reichsmark aufgrund ihres Wertverlusts und ihrer Instabilität nicht mehr länger verwendet werden konnte. Doch nur die westlichen Siegermächte waren sich einig darüber, dass eine neue und stabile Währung nötig war. Die Sowjetunion dagegen wollte die Währungsreform nicht unterstützen und verließ den Kontrollrat.
Die Vorbereitung der Währungsreform wurde streng geheim gehalten und lief unter dem Tarnnamen Bird dog ab. Es war zu befürchten, dass die Sowjetunion in ihrer Zone schon vorher eine Währungsreform durchsetzen konnte, was die RM noch wertloser gemacht hätte. Die Einführung der Deutschen Mark – mit der Abkürzung DM – war also beschlossene Sache.
In einer ehemaligen Kaserne in Rothwesten wurden einige deutsche Bankexperten und alliierte Sachkundige versammelt, damit sie Gesetze zur Neuordnung des Geldwesens ausarbeiteten, die eine möglichst schnelle Durchführung der Währungsreform ermöglichen sollten. Die neuen Deutsche-Mark-Scheine wurden in den USA gedruckt und im April 1948 nach Deutschland gebracht. In der Bevölkerung, in die trotz Geheimhaltung viele Gerüchte vorgedrungen waren, wurde die neue Währung mit Spannung und Vorfreude erwartet. Alle versuchten, noch möglichst viel zu kaufen, bevor die Reichsmark endgültig nichts mehr wert war, aber die Geschäfte wollten ihre Waren lieber behalten, bis es endlich wieder ein stabileres Geld geben würde.
Einführung der DM in Westdeutschland
Am 18. Juni 1948 erfuhr die Bevölkerung schließlich offiziell durch eine Rundfunkmeldung von der Einführung der neuen Währung, die drei Tage später, am 21. Juni 1948, durchgeführt werden sollte. An diesem Tag traten die neuen Gesetze in Kraft: Die Deutsche Mark war nun das offizielle und allein gültige deutsche Zahlungsmittel. Jede Bürgerin und jeder Bürger erhielt gegen Vorlage von 60 Reichsmark ein sogenanntes Kopfgeld von 40 Deutschen Mark und später noch einmal 20 dazu.
Von diesem Tag an änderte sich das Leben in Deutschland und die Alliierten hatten erreicht, was sie mit der Währungsreform zur Einführung der DM angestrebt hatten. Die Deutschen mussten nicht mehr hungern, sich auf Schwarzmärkten herumtreiben oder Waren tauschen, sondern hatten durch die stabile Währung endlich wieder ein Leben, das in ordentlichen Bahnen verlief.
Doch ganz so ideal, wie die DM manchmal dargestellt wird, war sie nicht. Vermögens- und Sachwerte wurden nämlich nicht angerechnet, weshalb die, die vorher schon vermögend waren, es auch blieben. Außerdem wurden kleine Sparguthaben der einfachen Bevölkerung genauso behandelt wie der Verdienst der Schwarzhändler oder große Firmenkonten.
Trotzdem war es die D-Mark, die Deutschland wieder finanziellen und wirtschaftlichen Aufschwung brachte. Sie entwickelte sich zu einer der stabilsten Währungen der Welt und machte Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg auch im Ausland wieder kreditwürdig. Durch ihre Verbindung zum US-Dollar hatte sie einen höheren Wert als die meisten anderen westlichen Währungen.
Einführung der DM in Ostdeutschland
Wenige Tage nachdem in den Westzonen die DM eingeführt worden war, folgte der Ostsektor mit seiner eigenen Währungsreform: Die Ostmark wurde das allein gültige Zahlungsmittel. Damit war die Teilung des alten Deutschlands in zwei verschiedene Staaten besiegelt. Für Berlin bedeutete die Währungsreform außerdem eine deutliche Verschlimmerung der Lage, da die Sowjetunion den Westsektor von der Versorgung durch den Ostsektor abschnitt und alle Wege in die Stadt blockierte.
Erst mit Inkrafttreten der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion am 1. Juni 1990 erfolgte auch die Einführung der D-Mark in der DDR, wodurch die Ostmark abgelöst wurde. Das Geld wurde über Nacht 1 : 1 getauscht, was viele Wirtschaftsexperten schwer kritisierten. Die DDR war nun der direkten Konkurrenz zu Westdeutschland und dem internationalen Handel ausgesetzt. Gut war zwar die Tatsache, dass die Bürgerinnen und Bürger nun endlich wieder Geld hatten, über das sie frei verfügen konnten, doch die Einführung der DM in der DDR brachte auch eine Kostenexplosion mit sich.
Ende der D-Mark
Nach der Wiedervereinigung 1990 blieb die D-Mark die Währung in Deutschland, doch sie hielt sich nur noch etwa ein Jahrzehnt. Denn in den 1990er-Jahren beschloss die Europäische Union (EU) die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion, um den Handel leichter und einheitlicher zu gestalten. Deswegen wurde die DM am 1. Januar 1999 als Buchungsgeld, sogenanntes Buchgeld, und schließlich am 1. Januar 2002 auch als Bargeld vom Euro abgelöst. Noch lange trauerten viele Deutsche der D-Mark hinterher, weil sie ihnen als Symbol für Sicherheit und Stabilität in Erinnerung geblieben war. Dies wurde verstärkt durch die vielen Preiserhöhungen infolge des Euros, was ihm den wenig rühmlichen Spitznamen Teuro einbrachte.
Name
Deutsche Mark (abgekürzt D-Mark, DM, im internationalen Bankenverkehr DEM)
Kurzbeschreibung
ehemalige deutsche Währung
Vorgänger
Reichsmark (RM)
Einführung in Westdeutschland
21. Juni 1948
Einführung in Ostdeutschland
1. Juni 1990
Ende
1. Januar 1999 (als Buchgeld) und 1. Januar 2002 (als Bargeld)
Nachfolger
Euro (EUR)
Häufig gestellte Fragen zum Thema 21. Juni 1948 – die Einführung der D-Mark
Die Einführung der DM erfolgte am 21. Juni 1948. Von nun an war sie das alleinige Zahlungsmittel in Westdeutschland. Jede Bürgerin und jeder Bürger erhielt ein Kopfgeld von 40 DM.
Die Einführung der DM führte dazu, dass Tauschhandel und Schwarzmarkt ein Ende fanden und wieder alle Lebensmittel in den Läden verfügbar sein konnten. Die stabile Währung ermöglichte der Bevölkerung, wieder ein geregeltes Leben zu führen.
Die DM bescherte den Deutschen nach ihrer Einführung eine Verbesserung der Lebensumstände und finanziellen Verhältnisse und galt zeitweise als eine der stabilsten Währungen der Welt. Doch eigentlich sank ihre Kaufkraft stetig, nämlich in 46 Jahren von den 50 Jahren, in denen es sie gab. So hatte sie in den 1990er-Jahren nur noch 27 Prozent ihrer Kaufkraft von 1949.
Im Zuge der Währungs-, Wirtschafts- und Sozialunion am 1. Juni 1990 wurde die Ostmark in der DDR durch die D-Mark ausgetauscht. Dies erfolgte über Nacht im Wechselkurs 1 : 1, was später viel Kritik fand.
Die DM gab es in der DDR von ihrer Einführung am 1. Juni 1990 an bis zum Ende der DDR am 3. Oktober 1990, also nicht mal ein halbes Jahr. Im wiedervereinten Deutschland blieb die DM aber weiterhin alleinige Währung.
Obwohl sich viele Deutsche die DM lange zurückwünschten und der Euro gerne als Teuro bezeichnet wird, ist er eine stabile Währung und übertrifft die DM hinsichtlich des Wachstumspotenzials. Mit der DM würde es außerdem höhere Inflationsraten geben als mit dem Euro.
Eine DM entspricht etwa 0,511 Euro. Ihr Wert als Sammlerstück ist allerdings deutlich höher. Ein 1-DM-Stück aus dem Jahr 1954 ist – je nach Erhaltungszustand – zwischen 10 und 1 200 € wert.
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