Die Situation von Bauern und Industriearbeitern im Russland des 19. Jahrhunderts

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Grundlagen zum Thema Die Situation von Bauern und Industriearbeitern im Russland des 19. Jahrhunderts
Russland um 1900
Um das Jahr 1900 war Russland ein Agrarstaat. Das bedeutet, das Land war vor allem geprägt von Landwirtschaft (= Felder bestellen und ernten, Tiere halten und schlachten), Forstwirtschaft (= Fällen von Bäumen, Handel mit Holz) und Fischerei. Diese drei Wirtschaftsbereiche bringen einem Land nicht viel Geld ein und so waren der russische Staat und die russische Bevölkerung, die vor allem aus Bäuerinnen und Bauern bestand, eher arm. Nur eine kleine adlige Oberschicht lebte luxuriös. Zu dieser Oberschicht gehörten der Zar (= der Alleinherrscher Russlands, ähnlich einem Kaiser) und seine Familie.
In Russland lebte der Großteil der Bevölkerung zu dieser Zeit auf dem Land. Große Städte gab es kaum. Die Lebenserwartung im Land lag im Durchschnitt bei 32 Jahren. Ärzte gab es nur wenige, auf ungefähr 10 000 Menschen kam ein Arzt. Das russische Reich war zu dieser Zeit sehr groß, es war die Heimat vieler Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen und Religionen. Die insgesamt schlechten Lebensbedingungen sorgten bei den Menschen für Unzufriedenheit und erweckten bei vielen den Wunsch nach Veränderung.
Bereits ab der Mitte des 19. Jahrhunderts hatten die russischen Zaren versucht, ihr Land zu modernisieren und es weniger abhängig von der Landwirtschaft zu machen. Allerdings gelang dies nur langsam und der Übergang von einem Agrarstaat hin zu einem Industriestaat (= ein Land, das über viele Fabriken verfügt, in denen unterschiedlichste Dinge mit Maschinen hergestellt werden) setzte im Vergleich zu anderen europäischen Großmächten dieser Zeit (Frankreich, das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn) eher spät ein und verlief schleppend.
Die Situation der Bäuerinnen und Bauern in Russland im 19. Jahrhundert
Ein Beispiel für diesen späten Wandel war die Abschaffung der Leibeigenschaft. Leibeigenschaft bedeutete, dass die Bäuerinnen und Bauern „Eigentum“ des Menschen waren, auf dessen Land sie arbeiteten. Dieser sogenannte Grundherr konnte über sie bestimmen und die Bäuerinnen und Bauern mussten ihm gehorchen. Dieses System der Leibeigenschaft wurde in Russland erst 1861 abgeschafft. Erst ab dieser Bauernbefreiung waren die Bäuerinnen und Bauern frei von der absoluten Kontrolle ihres Grundherrn.
An den schwierigen Lebensumständen vieler Bäuerinnen und Bauern änderte diese Befreiung allerdings wenig. Das Land, auf dem sie arbeiteten, gehörte nach wie vor nicht ihnen, sie mussten es nun von ihrem ehemaligen Grundherrn pachten (= mieten) und dafür viel Geld oder Waren bezahlen. Sie waren weiterhin arm und bei einer schlechten Ernte drohte ihnen der Verlust des gepachteten Landes.
Die Situation der Industriearbeiter in Russland im 19. Jahrhundert
Im Vergleich zu der Anzahl der Bäuerinnen und Bauern war die Zahl der Industriearbeiter im Russland um 1900 gering. Die wenigen Fabriken des Landes befanden sich in den Städten St. Petersburg, Moskau, Perm und Jekaterinburg. Dort arbeiteten die Menschen unter härtesten Bedingungen und für wenig Lohn im Bergbau, in der Textilindustrie und in der Lebensmittelverarbeitung. Die Lebensbedingungen in den schnell wachsenden Städten, in denen diese Menschen nun wohnten, waren schlecht.
Bäuerinnen und Bauern sowie Industriearbeiter in Russland um 1900 – einfach erklärt | |
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Wie war die Lage der Bäuerinnen und Bauern um 1900 in Russland? | Seit der Bauernbefreiung 1861 waren sie zwar theoretisch frei, praktisch allerdings waren sie weiterhin abhängig von den Grundherrn, denen das Land, auf dem sie arbeiteten, gehörte. |
Wie war die Lage der Industriearbeiter in Russland um 1900? | Um 1900 stieg die Zahl der Industriearbeiter an, dennoch war sie im Vergleich zur Bevölkerung, die auf dem Land arbeitete, weiterhin gering. Industriearbeiter arbeiteten unter härtesten Bedingungen in Bergwerken oder Fabriken und lebten in überfüllten, schnell wachsenden Städten. |
Transkript Die Situation von Bauern und Industriearbeitern im Russland des 19. Jahrhunderts
Um die Wende zum 20. Jahrhundert zählte Russland zu den ärmsten und rückständigsten Agrarländern. Über achtzig Prozent der Bevölkerung waren ungebildete Bauern und Landarbeiter. Erst 1861, und damit sehr spät, hob man die Leibeigenschaft auf. Großgrundbesitzer verfügten über riesigen Landbesitz. Und obwohl die Bauern nun formell frei waren, mussten sie sich von ihnen das Ackerland pachten. Dadurch gerieten sie in neue, drückende Abhängigkeiten. Das rasche Bevölkerungswachstum verschärfte das Elend der Bauern. Die durchschnittliche Lebenserwartung lag bei 32 Jahren. Kam doch auf 10.000 Menschen gerade mal ein Arzt. Das Stroh auf den Dächern der einfachen Behausungen diente zur Feuerung, als Futter für die Pferde und in schlimmen Notzeiten auch der Ernährung der Bauern. Es gab nur wenige, kleine Industriestandorte wie Moskau, Sankt Petersburg, den südlichen Hüttenbezirk im Ural. Der Schwerpunkt der einseitigen, primitiven Produktion lag auf den Bergbau, der Textil- und Lebensmittelindustrie. Die menschliche Muskelkraft war die Hauptantriebsquelle in den Bergwerken und Fabriken. Maschinen kamen kaum zum Einsatz. Die Industriearbeiter schufteten für Hungerlöhne unter primitivsten Verhältnissen. Der Zar als unumschränkter Herrscher über die russische Erde, berief sich in seiner Macht auf die göttliche Vorsehung. Er entfaltet eine große Pracht, die im krassen Widerspruch zur bitteren Armut der meisten seiner Untertanen stand. Einige wenige Adelsfamilien verschlangen den geringen, mühsam erarbeiteten Reichtum Russlands.

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