7. Oktober 1989 – der 40. Jahrestag der DDR

Grundlagen zum Thema 7. Oktober 1989 – der 40. Jahrestag der DDR
Der letzte Geburtstag der DDR
Eine große Militärparade, zahlreiche Ehrengäste, ein mit Fähnchen jubelndes Volk und der Stolz auf die Erfolge der vergangenen 40 Jahre der DDR (Deutsche Demokratische Republik). Was feierte man am 7. Oktober in der DDR? Die Staatsführung und die Anhängerinnen und Anhänger der SED (Sozialistische Einheitspartei Deutschlands) wollten dieses besondere Jubiläum, den 40. Jahrestag der DDR, gebührend feiern und taten dies auch.
Wie liefen die offiziellen Feierlichkeiten zum Jahrestag der DDR ab? Warum kam es am 40. Jahrestag der DDR zu Demonstrationen? In dieser Übersicht werden dir die besonderen Umstände des 40. Jahrestags der DDR einfach erklärt.
Feierlichkeiten und Demonstrationen zum 40. Jahrestag der DDR
Der 7. Oktober 1989 wurde zu einem Tag der Widersprüche. Es prallten die Vergangenheit und die Zukunft aufeinander.
Man feierte 40 Jahre erfolgreiche DDR-Geschichte mit einer pompösen militärischen Parade und den Festreden hoher Ehrengäste. Auch Erich Honecker, Generalsekretär des Zentralkomitees der SED, war an diesem Tag anwesend. In dieser Position hatte er die höchste Stelle im Staat inne und vertrat die DDR auch nach außen.
Honecker hielt eine Rede zu Ehren des 40. Jahrestags der DDR, in der er die Existenz und Notwendigkeit der DDR verteidigte und sein Land zum „Grundpfeiler der Stabilität und Sicherheit in Europa“ erklärte (Zitat aus der Rede Honeckers).
Forderung der Menschen nach Freiheit
Zu dem Zeitpunkt des Jahrestags herrschte jedoch bereits eine andere Wahrheit im Land als die, die Honecker zum Ehrentag der DDR in seiner Rede propagierte. Immer mehr Menschen stellten Ausreiseanträge, flüchten über Ungarn in den Westen oder setzten sich über die Prager oder Warschauer Botschaft ab. Nicht nur der Wunsch nach offenen Grenzen und freier Ausreise war groß. Warum, fragst du dich vielleicht, wollten die Menschen unbedingt ausreisen? Und warum durften sie dies nicht?
In der DDR gab es keine Reisefreiheit. Dieses Recht war eines von vielen, die in der DDR den Menschen nicht zugestanden wurden. Auch das Recht auf freie Meinungsäußerung oder das Recht auf die freie Berufswahl existierten so nicht.
Politische Entwicklungen in der Sowjetunion beeinflussen die DDR
Michail Gorbatschows (sowjetischer Generalsekretär) neuer Kurs in der Sowjetunion, den Sozialismus zu reformieren und mit dem Leben und der Zeit zu gehen, ließ auch viele Leute in der DDR auf Veränderungen hoffen. Gorbatschow wollte den Menschen in der Sowjetunion mehr Freiheiten geben, weil er merkte, dass die Menschen sich nicht länger einsperren und bevormunden lassen. Er erließ vorläufige Reformen in seinem Land. Da auch er ein geladener Gast des Festtags in der DDR war, erhofften sich die Menschen in der DDR von ihm ein Zeichen und Unterstützung gegen die eigene politische Führung. Gorbatschow mahnte am Rande der Feierlichkeiten dann auch: „Ich glaube, Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren.“ Aus diesem Satz entwickelte sich das eindringliche Sprichwort: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Innenpolitische Entwicklungen in der DDR im Jahr 1989
Seit den aufgedeckten Fälschungen der Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 kam es zum jeweiligen 7. eines Monats zu Demonstrationen für die Meinungs-, Presse- und Reisefreiheit in der DDR. So auch im besonderen Ausmaß am 7. Oktober 1989, dem 40. Jahrestag der DDR. Die Menschen begaben sich unter Lebensgefahr auf diese Demonstrationen, denn die politische Führung versuchte, sich mit aller Kraft an der Macht zu halten. Niemand wusste, ob die Sowjetunion eventuell Panzer schicken würde oder die DDR-Armee gezwungen wurde, auf die eigene Bevölkerung zu schießen. Die Situation war sehr angespannt. Doch am 40. Jahrestag der DDR geschah nichts dergleichen. Die Menschen erstritten sich gewaltfrei ihre Rechte. Bereits am 18. Oktober trat Honecker unter dem Druck der SED-Parteispitze zurück. Sie reagierte damit auf die immer lauter werdenden Demonstrationen und kündigten Reformen an. Nur drei Monate später, am 9. November, kam es zum Mauerfall und zur Öffnung der Grenzen. Noch ein knappes Jahr verging und die DDR war Geschichte – am 3. Oktober 1990 wurde Deutschland wiedervereinigt.
In der Tabelle erhältst du einen Überblick über die Geschehnisse rund um den 40. Jahrestag der DDR.
Datum | Ereignis |
---|---|
7. Mai 1989 | Fälschung der Kommunalwahlergebnisse |
7. Oktober 1989 | 40. Jahrestag der DDR und Demonstrationen |
18. Oktober 1989 | Rücktritt Honeckers |
9. November 1989 | Mauerfall und Grenzöffnung |
3. Oktober 1990 | Ende der DDR; Tag der Wiedervereinigung Deutschlands |
Im Anschluss an diese Übersicht stehen dir Übungen und Arbeitsblätter zum 40. Jahrestag der DDR zur Verfügung, wo du dein neues Wissen ausprobieren und überprüfen kannst.
Häufig gestellte Fragen zum Thema 40. Jahrestag der DDR
Transkript 7. Oktober 1989 – der 40. Jahrestag der DDR
- Oktober 1989: Unter Anwesenheit des sowjetischen Staatschefs Michail Gorbatschow begeht die DDR-Staatsführung den 40.Jahrestag der Deutschen Demokratischen Republik. Es ist ein groß in Szene gesetztes Spektakel mit Paraden, Aufmärschen und fahnenschwenkendem Publikum. In Wirklichkeit ist es ein letztes Aufbäumen vor dem Ende. Während DDR-Chef Erich Honecker sich von seinen Gästen feiern lässt, kommt es auf den Straßen zu Demonstrationen. Das Staatsvolk ist des SED-Regimes überdrüssig und hofft auf freie Wahlen, auf die Öffnung der Grenzen und freie Ausreise. Die Hoffnungen werden erfüllt. Am 18. Oktober tritt Honecker zurück. Am 9. November schließlich fällt die Mauer. Deutschland ist wiedervereint, die 40 Jahre währende Spaltung überwunden.

Die Berliner Erklärung vom 5. Juni 1945

17. Juli 1945 – Der Beginn der Potsdamer Konferenz

8. August 1945 – das Londoner Statut

19. Oktober 1945 – Das Stuttgarter Schuldbekenntnis

20. November 1945 – der Beginn der Nürnberger Prozesse

22. April 1946 – die Gründung der SED

29. November 1947 – Die UN beschließt Teilungsplan für Palästina

Die Gründung des Staates Israels 1948

21. Juni 1948 – die Einführung der D-Mark

24. Juni 1948 – Beginn der sowjetischen Blockade Westberlins

10. Dezember 1948 – die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

11. Dezember 1948 – die Gründung der FDP

19. März 1949 – Beschluss der DDR-Verfassung

Das Urteil im Nürnberger Wilhelmstraßenprozess am 14. April 1949

Die Verkündung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949

25. Juli 1949 – Thomas Mann erhält den Goethepreis

7. September 1949 – Erste Sitzung im Deutschen Bundestag in Bonn

12. September 1949 – Theodor Heuss wird erster Bundespräsident

15. September 1949 – Konrad Adenauer wird erster Bundeskanzler der BRD

5. November 1949 – „Auferstanden aus Ruinen“ wird DDR- Nationalhymne

Das Ministerium für Staatssicherheit – die Stasi

Der Beginn des Koreakiegs 1950

Die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl

14. Januar 1953 – Tito wird jugoslawischer Staatspräsident

6. Mai 1955 – der Beitritt der BRD zur NATO

8. September 1955 – Bundeskanzler Konrad Adenauer besucht Moskau

13. September 1955 – Die Rückkehr der letzten Kriegsgefangenen

Die Gründung der Bundeswehr

24. November 1955 – Walter Ulbricht wird stellvertretender Ministerpräsident der DDR

14. Februar 1956 – der Beginn der Entstalinisierung

24. Februar 1956 – Chruschtschow verkündet die „friedliche Koexistenz“

14. September 1958 – Das erste Treffen zwischen Charles de Gaulle und Konrad Adenauer

Die Gedächtniskirche in Berlin

9. Januar 1960: der Baubeginn des Assuan-Staudamms

11. Mai 1960 – Die Entführung Adolf Eichmanns in Buenos Aires

12. Oktober 1960 – Chruschtschows „Schuh-Rede“ vor der UNO

13. August 1961 – Der Bau der Berliner Mauer

10. Februar 1962 – der erste Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke

24. Oktober 1962 – der Beginn der Kubakrise

28. August 1963 – Die weltbekannte Rede Martin Luther Kings

7. August 1964 – Der Beginn des Vietnamkrieges

24. September 1964 – Willy Stoph wird Vorsitzender des Ministerrats der DDR

2. Juni 1967 – Die Erschießung Benno Ohnesorgs

1967 - Krieg im Heiligen Land. Der Sechstagekrieg

17. Februar 1968 – Der Vietnamkongress des SDS

4. April 1968 – das Attentat auf Martin Luther King

3. Mai 1968 – Die Mai-Unruhen in Paris

30. Mai 1968 – Der Bundestag verabschiedet die Notstandsgesetze

21. Juli 1969 – der erste Mensch auf dem Mond

Woodstock 1969

17. Dezember 1971 – Das Transitabkommen

27. April 1972 – Das Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Willy Brandt

1. Juni 1972 – die Verhaftung der RAF-Spitze in Frankfurt am Main

28. Juli 1973 – Eröffnung der Weltfestspiele der Jugend und Studenten in Ost-Berlin

1973: die erste Ölkrise

1974 - Die Nelkenrevolution

30. April 1975 – Vietnamkrieg: Fall von Saigon

12. Dezember 1979 – Die NATO verabschiedet den „Doppelbeschluss“

24. Dezember 1979 – Tod von Rudi Dutschke

29. Juli 1981 – Die Hochzeit von Prinz Charles und Lady Diana

Das Jahr 1988

7. Oktober 1989 – der 40. Jahrestag der DDR

9. November 1989 – der Fall der Berliner Mauer

31. August 1990 – Der Einigungsvertrag zwischen BRD und DDR

3. Oktober 1990 – Die Wiedervereinigung
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