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Einführung der Rentenmark 1923

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Einführung der Rentenmark 1923
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Grundlagen zum Thema Einführung der Rentenmark 1923

Die Rentenmark: eine Übergangswährung

Was ist die Rentenmark? Um die Rentenmark einfach zu erklären, hilft es, sich die Einführung der Rentenmark 1923 genauer zu betrachten. Der geschichtliche Hintergrund der Rentenmark erklärt auch, warum man die Rentenmark als Übergangswährung definieren kann. Sie ersetzte im Herbst 1923 die bis dahin geltende Mark als Zahlungsmittel und wurde 1924 von der Reichsmark abgelöst.

Geschichte und Ursprung der Rentenmark

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde die wirtschaftliche Lage in Deutschland aus mehreren Gründen immer schwieriger. Das Deutsche Kaiserreich hatte den Krieg verloren und die Sieger des Kriegs verlangten sogenannte Reparationen, also Wiedergutmachungszahlungen für die Kriegsschäden, die Deutschland angerichtet hatte. Diese Reparationen waren aber so hoch, dass die Weimarer Republik ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr zahlen konnte. Um dieses Problem zu lösen, wurde einfach immer mehr Geld gedruckt oder Münzen wurden geprägt. Doch dieses Geld hatte keinen Gegenwert mehr. Wenn Geld an Wert verliert, nennt man dies Inflation. Die Menschen können sich dann immer weniger für das gleiche Geld kaufen.

In den 1920er-Jahren war die Situation in der Weimarer Republik besonders schlimm. Die Menschen benötigten Unmengen von Geldscheinen, um zum Beispiel ihre Grundnahrungsmittel zu kaufen. Es wurden sogar Notmünzen geprägt und Kleingeldersatzscheine gedruckt. Die Geldentwertung wurde mit jedem Tag schlimmer. Die Umstände erreichten ihren Höhepunkt 1923 in dem sogenannten Krisenjahr. Diese extreme Inflation nennt man Hyperinflation.

Banknote Rentenmark

Das Krisenjahr 1923

Neben vielen politischen und wirtschaftlichen Ursachen war vor allem der Ruhrkampf im Verlauf des Jahres 1923 ein Grund für die Inflation. Hier erfährst du mehr über das Krisenjahr 1923 und die Besetzung des Ruhrgebiets. Die Situation spitzte sich im Sommer 1923 dramatisch zu und die Mark hatte nahezu keinen Wert mehr. Die Versorgung der Bevölkerung wurde immer schwieriger. Der damalige Kanzler Gustav Stresemann erkannte, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis die Wirtschaft komplett zusammenbrechen würde. Er entschied sich daher zu einem radikalen und mutigen Schritt: Er verhängte den Ausnahmezustand und erschuf eine neue Währung. Die neue Währungseinheit wurde Rentenmark genannt.

Die Rentenmark als Zahlungsmittel

Die Funktion der Rentenmark ist klar: Die Menschen sollten mit einer neuen Währung wieder Vertrauen in das Zahlungsmittel gewinnen. Außerdem wurde dem gedruckten Wert auf dem Geldschein ein Gegenwert in der Wirtschaft entgegengesetzt, die sogenannte Deckung. Normalerweise ist dieser Gegenwert Gold. Doch diese Deckung war aufgrund der Reparationszahlungen unmöglich geworden. So entschied Gustav Stresemann zusammen mit dem Reichswährungskommissar Hilmar Schacht, dass die Deckung über staatlichen Grundbesitz, Handel, Banken und Industrie erfolgen sollte.

Wie viel war die Rentenmark wert?

Der Umtauschkurs der Reichsmark zur Rentenmark war extrem. Für eine Billion Reichsmark (1 000 000 000 000 Mark) wurde eine Rentenmark ausgegeben. Eine Rentenmark entsprach 0,35 Gramm Feingold. In Abhängigkeit zum damaligen Kurs des US-Dollars entsprach also 1923 ein US-Dollar 4,2 Rentenmark.

Datum Geschichtliches Ereignis
11. Januar 1923 Einmarsch französischer und belgischer Truppen ins Ruhrgebiet, um die Forderungen nach Reparationen gewaltsam durchzusetzen
Winter bis Spätsommer 1923 Ruhrkampf
Sommer 1923 Hyperinflation und Zuspitzung der Situation, da klar wird, dass die deutsche Wirtschaft nicht mehr in der Lage ist, die hohen Reparationen zu zahlen
26. September 1923 Zusammenbruch der Regierung auch aufgrund der wirtschaftlichen Lage; neuer Kanzler Gustav Stresemann
September 1923 Beendigung des Ruhrkampfs
16. November 1923 Einführung der neuen Währung, der Rentenmark

Transkript Einführung der Rentenmark 1923

  1. November 1923. Durch Einführung der Rentenmark findet die seit Ende des Ersten Weltkriegs in Deutschland fortschreitende Hyperinflation ihr Ende. Die Ausgabe dieser Übergangswährung war ein Kunstgriff im letzten Augenblick. Da aufgrund der Kriegsereignisse und deren Folgen die neue Währung nicht mehr mit Gold abgesichert werden konnte, belastete die Weimarer Regierung Landwirtschaft, Gewerbe und Industrie mit einer Hypothek in Milliardenhöhe. Mit der Einführung der Reichsmark im August 1924 und der Stabilisierung des Staatshaushalts durch entsprechende Entlastungen seitens der Siegermächte wurde der Zahlungsverkehr wieder normalisiert.