7. April 1919 – die Ausrufung der Münchner Räterepublik

in nur 12 Minuten? Du willst ganz einfach ein neues
Thema lernen in nur 12 Minuten?
-
5 Minuten verstehen
Unsere Videos erklären Ihrem Kind Themen anschaulich und verständlich.
92%der Schüler*innen hilft sofatutor beim selbstständigen Lernen. -
5 Minuten üben
Mit Übungen und Lernspielen festigt Ihr Kind das neue Wissen spielerisch.
93%der Schüler*innen haben ihre Noten in mindestens einem Fach verbessert. -
2 Minuten Fragen stellen
Hat Ihr Kind Fragen, kann es diese im Chat oder in der Fragenbox stellen.
94%der Schüler*innen hilft sofatutor beim Verstehen von Unterrichtsinhalten.
Grundlagen zum Thema 7. April 1919 – die Ausrufung der Münchner Räterepublik
Räterepublik in München
Im Geschichtsunterricht ist dir vielleicht schon einmal der Begriff der Räterepublik begegnet. Doch was ist eine Räterepublik? Wer rief die Räterepublik aus und was waren Räte überhaupt? In diesem Video und Lerntext bekommst du den Begriff der Räterepublik in der Weimarer Republik einfach erklärt. Eine solche Räterepublik wurde in München 1919 verkündet. Das bedeutet aber nicht, dass es nur die Münchner Räterepublik oder nur eine Bayerische Räterepublik gab.
Räterepublik: historische Einordnung
Um zu verstehen, was eine Räterepublik ist, muss zunächst der Begriff der Räte geklärt werden. Außerdem ist es wichtig, einige Hintergrundinformationen zu der politischen Situation 1919 in Deutschland zu erhalten. Räte sind ein politisches Entscheidungsgremium, das nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland in Erscheinung trat.
Deutschland verlor 1918 den Ersten Weltkrieg und dieser militärische Zusammenbruch war die Voraussetzung für eine neue politische Führung. Der Kaiser musste abdanken. Das Ende des Kaiserreichs bedeutete, dass Deutschland keine Monarchie mehr war, sondern sich parlamentarisierte. Das bedeutet, dass ein Parlament nun die politischen Entscheidungenim Land vornehmen sollte. Die Parteien, die es zu dieser Zeit gab, waren allerdings überhaupt nicht auf die neue Situation vorbereitet. Es gab keine Kandidaten für das Amt des Kanzlers. Der erste Kanzler des neuen Reichs wurde am 3. Oktober 1918 einfach nur als Übergangslösung ernannt. Das Problem dabei war, dass die Menschen in Deutschland überhaupt nicht mitbekamen, dass Deutschland eine Demokratie wurde. Sie waren an diesem ersten Schritt wieder einmal nicht beteiligt, wie auch schon bei den demokratischen Versuchen 1848 und 1871. Allerdings hatten sie auch in der schwierigen Situation unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg andere Sorgen als die politische Lage des Landes.
In dieser Zeit kam es nun immer wieder zu neuen Ideen, wie sich Deutschland nach dem Ende der Monarchie neu aufstellen sollte. Diese Ideen wurden von allen politischen Lagern zur Diskussion gestellt. Diese nun kommenden Entwicklungen nennt man die Novemberrevolution. Die Rechten wollten am liebsten an der Monarchie festhalten, die Linken wollten etwas radikal Neues. Das Neue war ein Rätemodell in einer Räterepublik. Die Idee stammte ursprünglich aus Frankreich aus dem Jahr 1871.
Um sich mit allen Lagern politisch zu beraten, rief man daher am 10. November 1918 einen Rat der Volksbeauftragten ein. Dieser bestand aus sechs Männern, drei von der SPD (Sozialdemokratische Partei Deutschlands) und drei von der USPD. Die USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands) war radikaler in ihren Ansichten als die SPD und verfolgte das Ziel einer Revolution, also einer totalen Umwälzung, eines Umsturzes, der politischen Situation in Deutschland. Dagegen wollten die SPD-Abgeordneten zunächst Ruhe und Ordnung in die gesellschaftliche und politische Situation bringen und das Land auf Wahlen und eine parlamentarische Demokratie vorbereiten.
Räterepublik: Definition
Die Merkmale sowie die Vor- und Nachteile einer Räterepublik sind schnell erklärt: In der Vorstellung der USDP sollte die Macht durch Arbeiter- und Soldatenräte ausgeübt werden und nicht durch ein Parlament. Diese Räte sollten über ein Stufensystem gewählt werden und sind direkt an die Weisungen der Wählerinnen und Wähler gebunden. Man nennt dies imperatives Mandat, weil die gewählten Personen nicht ihrem freien Gewissen unterliegen, sondern sich an die Anweisungen der Wählerinnen und Wähler zu halten haben. Das kann sowohl als Vorteil als auch als Nachteil gewertet werden, denn die gewählten Personen sind zwar gewählt, dürfen aber nicht selbst entscheiden. Auch dann nicht, wenn sie anderer Meinung als das Wahlvolk sind.
Die Räte konnten jederzeit abberufen oder abgewählt werden. Die Wählerinnen und Wähler waren dabei in Basiseinheiten organisiert. Deshalb gibt es die Bezeichnung Arbeiter- und Soldatenräte, denn es sind z. B. die Menschen in einem Betrieb oder in einer Kaserne zu einer jeweiligen Einheit zusammengefasst. Die entsendeten Räte sind Funktionsträger auf allen Ebenen. Das bedeutet, dass sie sowohl die Gesetzgeber als auch die Regierung und die Gerichte bilden. Es gibt also keine Gewaltenteilung. Eine Räterepublik ist somit nach unserer heutigen Definition keine Demokratie. Dies ist der zentrale Nachteil einer Räterepublik und einer der Hauptunterschiede zu einer parlamentarischen Demokratie, wie wir sie heute in Deutschland haben.
7. April 1919 in München
Eine solche Räterepublik wie oben beschrieben wurde auch in München ausgerufen. Die linken Revolutionäre nutzten das Machtvakuum, das durch die Ermordung von Regierungschef Kurt Eisner, von der USDP, einsetzte. Am 7. April 1919 rief der Zentralrat die Räterepublik in München aus und stellte auch gleich eine nach russischem Vorbild benannte rote Armee zur Durchsetzung ihrer Ziele auf.
Die bayerische Regierung unter Ministerpräsident Johannes Hoffmann (1867–1930) wich nach Bamberg aus. Alle Versuche, die Räterepublik gewaltsam zu stürzen, scheiterten zunächst. In München kam es zeitgleich zu einer katastrophalen Ernährungslage der Bevölkerung. Als am 27. April eine neue Führung der USPD in München bestimmt wurde, wollte der neue Führer der Partei, Ernst Toller, mit Hoffmann verhandeln. Hoffmann lehnte jedoch jeden Kompromiss ab und ließ am 1. Mai 1919 Freiwillige versammeln, die in die Stadt gewaltsam einrückten. Dem Einmarsch fielen 335 Zivilisten zum Opfer. Insgesamt forderten die Kampfhandlungen bis zur Niederschlagung der Räterepublik am 3. Mai 1919 über 600 Tote. Die Zeit nennt man auch die Novemberrevolution.
Chronologischer Ablauf der sogenannten Novemberrevolution und ihrer Folgen:
Datum | Ereignis |
---|---|
09.11.1918 | kaiserliche Abdankung; Ausrufung der Republik in Deutschland |
10.11.1918 | Einsetzung des Rats der Volksbeauftragten |
11.11.1918 | Waffenstillstandsabkommen von Compiegne und Beendigung der Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs |
06.02.1919 | Zusammentritt der verfassunggebenden Nationalversammlung in Weimar |
31. 07. 1919 | Annahme der Verfassung; Deutschland ist eine parlamentarische Demokratie. |
Transkript 7. April 1919 – die Ausrufung der Münchner Räterepublik
- April 1919: In München wird die kommunistische Räterepublik ausgerufen. Nach der Ermordung des bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner nutzten die Revolutionäre die Gunst der Stunde und übernahmen für einen Monat die Macht in der Stadt. Es war eine unruhige Zeit. Der amtierende Ministerpräsident musste fliehen und setzte sich nach Bamberg ab. Erst als er Freikorpseinheiten auf die Landeshauptstadt marschieren ließ und vom Reichswehrminister Noske aus Berlin Unterstützung durch reguläre Truppen erhielt, wendete sich das Blatt. In München kam es zu schweren bewaffneten Auseinandersetzungen. Anfang Mai wurde die Räterepublik schließlich gewaltsam beseitigt.

Die Gründung der Berliner Universität 1809

Das Völkerschlachtsdenkmal in Leipzig

1. September 1832 – Der Geburtstag des Molkereibesitzers Bolle

26. November 1832 – Die erste Straßenbahn der Welt

2. Oktober 1847 – Der Geburtstag Paul von Hindenburgs

27. Januar 1859 – Geburtstag Kaiser Wilhelms II.

23. September 1861 – Der Geburtstag von Robert Bosch

18. Mai 1868 – Geburtstag des Zaren Nikolaus II. von Russland

9. Juli 1868 – Der Geburtstag von Gustav Noske

21. März 1871 – Bismarck wird Reichskanzler

30. November 1874 – Der Geburtstag Winston Churchill

Der Bau des Reichtstags 1884

Ernst Thälmann

29. Januar 1886 – Carl Benz erhält Patent auf erstes Benzinauto

Die Regentschaft Wilhelms II. von 1888 bis 1918

29. Juli 1889 – Der Geburtstag von Ernst Reuter

16. September 1891 – Der Geburtstag von Karl Dönitz

22. September 1891 – Der Geburtstag von Hans Albers

26. Dezember 1893 – Der Geburtstag von Mao Zedong

Die Gründung des Olympischen Komitees 1894

Das Flottengesetz vom 12. Juni 1900

2. Juli 1900 – Der Start des ersten Zeppelins

19. November 1900 – Der Geburtstag von Anna Seghers

Die erste U-Bahn in Berlin 1902

Der Herero-Aufstand 1904

7. Juli 1909 – Theobald von Bethmann Hollweg wird Reichskanzler

16. November 1909 – Die Gründung der ersten Luftfahrtgesellschaft der Welt

1. Juli 1911 – Der Panthersprung nach Agadir

24. Mai 1913 – Trauung der Prinzessin Viktoria Luise von Preußen

22. April 1915 – Erster Einsatz von Chlorgas im Ersten Weltkrieg

1. August 1914 – der Beginn des Ersten Weltkriegs

Die Generalmobilmachung in Russland am 30. Juli 1914

21. Februar 1916 – Beginn der Schlacht von Verdun

31. Mai 1916 – der Beginn der Skagerrakschlacht

17. Oktober 1917 – Durchhalteparolen Hindenburgs im Ersten Weltkrieg

27. Oktober 1917 – Sieg der Mittelmächte am Isonzo

7. November 1917 – die Oktoberrevolution in Russland

23. Februar 1918 – Die Aufstellung der Roten Armee

3. März 1918 – Der Frieden von Brest-Litowsk

Der Tod von Manfred von Richthofen am 21. April 1918

Manfred von Richthofen: der Rote Baron

Die Ermordung der Zarenfamilie am 16. Juli 1918

3. November 1918 – Der Kieler Matrosenaufstand

9. November 1918 – die Ausrufung der Republik in Berlin

10. November 1918 – Die erste republikanische Regierung in Deutschland

11. November 1918 – das Ende des Ersten Weltkriegs

27. November 1918 – Die staatliche Schulaufsicht in Preußen

23. Dezember 1918 – Der Geburtstag von Helmut Schmidt

5. Januar 1919 – der Spartakusaufstand in Berlin

Die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht am 15. Januar 1919

19. Januar 1919 – die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland

5. Februar 1919 – Die erste Fluglinie zwischen Berlin und Weimar

11. Februar 1919 – Friedrich Ebert wird Reichspräsident

7. April 1919 – die Ausrufung der Münchner Räterepublik

28. Juni 1919 – Unterzeichnung des Versailler Vertrags

8. Juli 1919 – Der Geburtstag von Walter Scheel

11. August 1919 – die Verkündung der Weimarer Verfassung

26. Oktober 1919 – Der Geburtstag des letzten Schahs von Persien

Hindenburg und die Dolchstoßlegende

Der Kapp-Putsch 1920

10. August 1920 – Das Ende des Osmanischen Reichs

14. Dezember 1920 – Die Uraufführung des Lubitsch-Films „Anna Boleyn“

Der Weltfrauentag am 8. März 1921

26. August 1921 – Das Attentat auf Matthias Erzberger

30. Dezember 1922 – die Gründung der UdSSR

Einführung der Rentenmark 1923

11. Januar 1923 – die Besetzung des Ruhrgebiets

26. März 1923 – Der Todestag von Sarah Bernhardt

Der Zeppelin - die erste Non-stop-Überquerung des Atlantiks

28. Februar 1925 – Das Begräbnis Friedrich Eberts

26. April 1925 – Paul von Hindenburg wird Reichspräsident

16. Oktober 1925 – Die Verträge von Locarno

28. Dezember 1925 – Der Geburtstag von Hildegard Knef

11. Juli 1926 – Rudolf Caracciola gewinnt den ersten Großen Preis von Deutschland

10. September 1926 – der Beitritt Deutschlands zum Völkerbund

8. Juni 1928 – Kuomintang-Truppen erobern Peking

3. Oktober 1929 – der Todestag von Gustav Stresemann

25. Oktober 1929 – Der Schwarze Freitag und die Weltwirtschaftskrise

30. März 1930 – Heinrich Brüning wird Reichskanzler

3. April 1930 – Der Geburtstag Helmut Kohls

27. Dezember 1934 – Persien wird in Iran umbenannt
Beliebteste Themen in Geschichte
- Marie Antoinette
- Ermächtigungsgesetz
- Karl der Große
- George Washington
- Katharina die Große
- Versailler Vertrag
- Stalin
- Hitler Geburtstag
- Wallenstein
- Martin Luther
- Welthauptstadt Germania
- Kreuzzüge
- Max Weber
- Roland Freisler
- Vormärz
- Warschauer Pakt
- Paul von Hindenburg
- Elizabeth Bowes-Lyon
- Weimarer Verfassung
- Watergate-Affäre
- Wiener Kongress
- Absolutismus
- Konrad Adenauer
- Vietnamkrieg
- Gewaltenteilung
- Dolchstoßlegende
- Industrielle Revolution
- Deutscher Bund
- Blitzkrieg
- Gründung BRD
- Gaius Julius Caesar
- Josef Stalin
- Oktoberrevolution
- Martin Luther King
- Mittelalterliche Stadt
- Queen Victoria
- Schwarzer Freitag
- Soziale Frage
- Was ist Gleichschaltung
- Rudolf von Österreich-Ungarn
- Dante Alighieri
- Wannseekonferenz
- Verfassung Deutsches Reich 1871
- Kapp-Putsch
- Wollt ihr den totalen Krieg
- Reichstagsbrand
- Börsencrash 1929
- Hindenburg Zeppelin
- Nationalsozialismus
- Puritaner