Die HJ – Jugendorganisation im Dritten Reich
Was war die Aufgabe der Hitlerjugend? Die HJ war die Jugendorganisation der NSDAP, die junge Menschen für den Nationalsozialismus begeistern wollte. Sie diente als Erziehungsinstrument für die NS-Ideologie und bereitete Mitglieder auf den Kriegsdienst vor. Interessiert? Dies und mehr in unserem Text!
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Lerntext zum Thema Die HJ – Jugendorganisation im Dritten Reich
Was ist die Hitlerjugend?
Die Hitlerjugend war die Jugendorganisation der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Die Abkürzung für Hitlerjugend ist HJ. Die Hitlerjugend verfolgte das Ziel, junge Menschen im Alter von 10 bis 18 Jahren schon früh an den Nationalsozialismus zu binden, um sie nach ihrem Willen formen zu können. Der folgende Text ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Aufgaben und Merkmale der Hitlerjugend, die du zum Beispiel für ein Referat nutzen kannst.
Wann wurde die Hitlerjugend gegründet?
Die HJ wurde im Jahr 1926 auf dem zweiten Parteitag der NSDAP in Weimar gegründet. Vor der Gründung der Hitlerjugend gab es innerhalb der NSDAP schon andere Jugendorganisationen wie zum Beispiel den Jugendbund der NSDAP oder die Großdeutsche Jugendbewegung (GDJB), doch die HJ war die erste umfassende Jugendorganisation der Partei und wurde schnell zur wichtigsten Jugendbewegung Deutschlands.
Welche Aufgabe hatte die Hitlerjugend?
Der Zweck der HJ bestand darin, junge Menschen zu treuen Anhängern des Nationalsozialismus zu machen. Mehr noch als die Schulen, die die Nationalsozialisten ebenfalls unter ihre Kontrolle gebracht hatten, diente die Hitlerjugend der Erziehung junger Menschen im Sinne der Weltanschauung der Nationalsozialisten. Außerdem sollte die HJ ihre jungen Mitglieder zum Beispiel durch Sport und Waffenausbildung auf den Kriegsdienst vorbereiten. Die Organisation der Hitlerjugend war streng hierarchisch und militärisch. Mitglieder der Hitlerjugend trugen zum Beispiel Uniformen mit Abzeichen, die den Rang des Trägers auswiesen.
Wer war in der Hitlerjugend?
Die Hitlerjugend war in verschiedene Altersgruppen unterteilt, wobei die Gruppe der 14- bis 18-jährigen Jungen als Hitlerjugend im engeren Sinne bezeichnet wurde und die anderen Gruppen andere Namen trugen. Folgende Tabelle zeigt die Altersgruppen innerhalb der Hitlerjugend:
Gliederung der HJ | |
---|---|
Deutsches Jungvolk (DJ) | 10- bis 14-jährige Jungen |
Jungmädelbund (JM) | 10- bis 14-jährige Mädchen |
Hitlerjugend | 14- bis 18-jährige Jungen |
Bund Deutscher Mädel (BDM) | 14- bis 18-jährige Mädchen |
BDM-Werk „Glaube und Schönheit“ (ab 1938) | 17- bis 21-jährige Mädchen |
Die Mitgliedschaft in der Hitlerjugend war zunächst freiwillig. Nachdem die Nationalsozialisten in Deutschland an die Macht gekommen waren, führten sie mit dem „Gesetz über die Hitlerjugend“ von 1936 und der „Jugenddienstpflicht“ von 1939 eine Zwangsmitgliedschaft ein. Die Teilnahme an Veranstaltungen der HJ wurde damit zur Pflicht. Hatte die HJ im Jahr 1932 etwa 100.000 Mitglieder, waren es im Jahr 1939 fast 9 Millionen und damit so gut wie alle Jugendlichen in Deutschland.
Hitlerjugend und Propaganda
Die Kinder und Jugendlichen im Dritten Reich waren massiver Propaganda ausgesetzt, um sie für die Hitlerjugend einzunehmen. 1933 entstand beispielsweise der Spielfilm „Hitlerjunge Quex“, in dem die Ermordung eines Hitlerjungen zum Heldentod im Namen des Nationalsozialismus verherrlicht wird. Aus diesem Film stammt auch das Lied „Vorwärts! Vorwärts! Schmettern die hellen Fanfaren“, mit dem die Mitglieder der Hitlerjugend zur Treue auf Adolf Hitler, ihren zukünftigen Militärdienst und auf die uneingeschränkte Hingabe für die Ziele des Nationalsozialismus bis hin zum Tod eingeschworen wurden. Das Kampflied wurde zu einem der Symbole der Hitlerjugend schlechthin. Es ist in Deutschland heute als Kennzeichen einer verfassungswidrigen Organisation – also einer Organisation, die dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland widerspricht – verboten.
Dienst in der Hitlerjugend
Mitglieder der Hitlerjugend mussten verschiedene Dienste verrichten und an einem eigenen Unterricht teilnehmen. Besonders wichtig waren dabei jeden Mittwoch der sogenannte Heimabend und der Sportnachmittag am Samstag. Daneben wurden oft Ausflüge, Wanderungen und andere gemeinschaftliche Aktivitäten durchgeführt. Bei den unterschiedlichen Veranstaltungen standen verschiedene Inhalte auf dem Programm. Zentral war etwa die Schulung in der nationalsozialistischen Ideologie. Mädchen übten sich außerdem in Handarbeiten oder dem Kochen, um sie auf ihre Rolle als Ehefrau und Mutter vorzubereiten. Es wurden Leibesübungen durchgeführt, die bei den Jungen die Kraft, bei den Mädchen die Anmut fördern sollten. Jungen führten außerdem militärische Übungen und Geländespiele durch.
Während des Zweiten Weltkriegs verrichteten Mitglieder der Hitlerjugend zunächst Hilfsdienste, zum Beispiel bei der Ernte oder bei Behörden, da viele erwachsene Männer im Krieg waren. Später wurden männliche Jugendliche dann in sogenannten Wehrertüchtigungslagern mit Gelände- und Schießübungen auf den Militärdienst vorbereitet und auch zu Hause zu verschiedenen Kriegsdiensten eingesetzt, zum Beispiel im Luftschutz. Als im Jahr 1944 im sogenannten „Volkssturm“ alle wehrtüchtigen Männer von 16 bis 60 Jahren zum Militärdienst einberufen wurden, um Deutschland gegen die vorrückenden Alliierten, also die militärischen Gegner der Deutschen, zu verteidigen, griffen auch Hitlerjungen zur Waffe und wurden in den Kampf geschickt.
Hitler Jugend und Bund Deutscher Mädel
Nationalsozialistische Ideologie
Nationalsozialistische Propaganda
NS-Außenpolitik
Jugend im NS-Staat
9. November 1925 – die Gründung der SS
Der erste Parteitag der NSDAP am 3. September 1933
26. Januar 1934 – der Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und Polen
26. Juni 1935 – die Einrichtung des Reichsarbeitsdienstes
7. März 1936 – die Besetzung des entmilitarisierten Rheinlandes
1. August 1936 – die Eröffnung der Olympischen Spiele in Berlin
Münchner Abkommen
Die HJ – Jugendorganisation im Dritten Reich
Leni Riefenstahl – das „Auge des Führers“
1936: der Augenblick des Todes im Spanischen Bürgerkrieg
Der erste Fernsehsender in Deutschland
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