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Judenverfolgung

Judenverfolgung in der NS-Zeit war ein zentrales Element der nationalsozialistischen Ideologie. Erfahre, wie wirtschaftliche Diskriminierung, gesellschaftliche Ausgrenzung, antijüdische Gesetze und Gewalt das Leben der jüdischen Bevölkerung prägten. Neugierig? Lies weiter und entdecke die Details!

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Team Zeitreise
Judenverfolgung
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Grundlagen zum Thema Judenverfolgung

Formen der Judenverfolgung in der NS-Zeit

In jüngster Zeit ist leider deutlich geworden, dass antisemitisches Gedankengut immer noch in Teilen der deutschen Bevölkerung Unterstützer findet. Dabei ist der Antisemitismus untrennbar verbunden mit einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte – der NS-Zeit. Die Entrechtung und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung war ein zentraler Bestandteil der nationalsozialistischen Ideologie.

In der NS-Zeit galten Menschen als jüdisch, wenn mindestens ein Großelternteil sich zur jüdischen Religion bekannte. Das schloss auch Menschen ein, die selbst nicht jüdischen Glaubens waren. Außerdem stand diese Definition auf Basis der Konfessionszugehörigkeit im Widerspruch zu den pseudo-naturwissenschaftlichen völkischen Rassentheorien, die als Grund für die Verfolgung genannt wurden. Das ist ein klarer Hinweis darauf, dass es der NS-Führungselite letztlich nur darum ging, ein Feindbild zu schaffen, um dadurch die eigene Gruppenidentität zu stärken.

Schon lange bevor die Judenverfolgung im Grauen des Holocaust ihren traurigen Höhepunkt fand, waren Juden und Jüdinnen in Deutschland zahlreichen Formen der Diskriminierung ausgesetzt. Man kann diese grob in vier Kategorien einteilen.

  • Wirtschaftliche Diskriminierung: Durch Boykotte, Berufsverbote und Entlassungen wurde der jüdischen Bevölkerung schrittweise die Existenzgrundlage entzogen. Mehr und mehr Berufsverbände nahmen in ihre Satzungen den sogenannten „Arierparagraph” auf, der Menschen jüdischer Herkunft die Ausübung dieses Berufs untersagte. Jüdische Vermögen wurden beschlagnahmt, Geschäfte mussten schließen
  • Gesellschaftliche und kulturelle Ausgrenzung: Juden und Jüdinnen wurden nach und nach aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen. Geschäfte und Freizeiteinrichtungen und sogar Parkbänke wurden mit Schildern wie „Juden unerwünscht” gekennzeichnet. Separate Schulen und Theater wurden gegründet, um die jüdische Bevölkerung von den „Ariern” zu isolieren.
  • Antijüdische Gesetzgebung: Die Diskriminierung erhielt ihre juristische Grundlage in einer detaillierten antijüdischen Gesetzgebung. Eine Unmenge von Gesetzen und Verordnungen schränkte die Grundrechte der Juden und Jüdinnen in Deutschland immer weiter ein.
  • Bedrohung durch Gewalt und Terror: Der gezielt geförderte Hass auf die jüdische Bevölkerung führte immer wieder zu Gewaltaktionen, oft unter Beteiligung der Schlägertrupps der SA. Diese wurden von den Autoritäten ignoriert oder sogar unterstützt. Auf Schutz durch den Staat konnten jüdische Geschäfte und Einzelpersonen nicht hoffen.
Aufruf zum Boykott jüdischer Geschäfte
Judenboykott

Der Antisemitismus konnte sich in der NS-Zeit auch deshalb so schnell verbreiten, weil es in Europa eine lange Tradition der Judenverfolgung gab. Schon im Mittelalter waren Juden als „Mörder von Jesus Christus” diskriminiert und in Ghettos ausgegrenzt worden; man überließ ihnen das „unehrenhafte Geschäft“ des Geldverleihs, das in der Bibel verboten war, und gab ihnen die Schuld an Krankheiten und Seuchen. Erst ab der Aufklärung wurde die jüdische Bevölkerung allmählich emanzipiert und erhielt die gleichen Rechte wie alle anderen. Ab dem 19. Jahrhundert kam der wissenschaftliche Antisemitimus auf, der die Diskriminierung mithilfe einer Rassenlehre zu rechtfertigen versuchte und schließlich zur Basis für die Rassenpolitik im Nationalsozialismus wurde.

Zeitlicher Ablauf der Judenverfolgung

Die Verfolgung und Entrechtung der Juden und Jüdinnen in Deutschland vollzog sich schrittweise über viele Jahre hinweg. Die folgende Zeitleiste enthält die wichtigsten Stationen und Wendepunkte.

Chronologie der Judenverfolgung im Dritten Reich
1.4.33 Schon kurz nach der Machtergreifung ruft die NS-Führung zu einem Boykott jüdischer Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte auf, der aber wegen geringen Rückhalts in der Bevölkerung und Protesten aus dem Ausland nur kurz andauert.
7.4.33 Das „Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ verdrängt jüdische Beamte aus Schulen und Behörden und formuliert erstmals den sogenannten „Arierparagraph“, der definiert, wer als „arisch” gilt und wer nicht.
25.4.33 Mit dem „Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen“ wird die Anzahl jüdischer Schüler und Schülerinnen sowie jüdischer Studenten und Studentinnen auf einen Höchstwert begrenzt.
10.5.33 Im Rahmen der Bücherverbrennung werden zahlreiche Werke jüdischer Schriftsteller vernichtet.
22.9.33 Das „Gesetz zur Reichskulturkammer” reguliert die künstlerische Tätigkeit in Deutschland und schließt Juden und Jüdinnen weitgehend von der Teilnahme am Kulturbetrieb aus.
15.9.35 Mit dem Erlass der Nürnberger Gesetze und der Verordnungen zum Reichsbürgergesetz verliert die jüdische Bevölkerung endgültig ihren gleichberechtigten Status. Von nun an werden zwei Klassen unterschieden: arische Reichsbürger und nicht-arische „Staatsangehörige”.
1936 Im Olympiajahr werden viele antisemitische Maßnahmen zurückgefahren, um das Ansehen des NS-Regimes im Ausland nicht zu gefährden.
1938 Der Anschluss Österreichs markiert einen Beginn der Verschärfung der antisemitischen Politik und der Judenverfolgung.
9.11.38 In den Novemberpogromen, auch bekannt unter dem beschönigenden Ausdruck „Reichskristallnacht” werden jüdische Geschäfte und Synagogen systematisch geplündert und zerstört und Juden und Jüdinnen verhaftet und verschleppt.
12.11.38 Die „Verordnung zur Ausschaltung der Juden aus dem Wirtschaftsleben“ weist der jüdischen Bevölkerung die Schuld an den Pogromen zu und verpflichtet sie zu „Sühnezahlungen” zum Ausgleich des wirtschaftlichen Schadens.
Ab 1939 Juden und Jüdinnen müssen Kennkarten bei sich tragen und zwangsweise die zweiten Vornamen Israel beziehungsweise Sara annehmen.
September 1941 Per Polizeiverordnung werden Juden und Jüdinnen verpflichtet, in der Öffentlichkeit den Judenstern zu tragen.
Oktober 1941 Etwa zu diesem Zeitpunkt beginnen die systematischen Deportationen der jüdischen Bevölkerung in Ghettos und Konzentrationslager
20.1.1942 Auf der Wannsee-Konferenz wird die „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen und der Holocaust eingeleitet.
Der sogenannte „Judenstern”
Der sogenannte „Judenstern”

Jüdische Überlebensstrategien

Bereits 1933 wurde die „Reichsvertretung der Deutschen Juden“ als Organisation der jüdischen Bevölkerung auf Reichsebene gegründet, um eine gemeinsame Vertretung gegenüber dem Staat zu schaffen, die jüdische Interessen wahrnehmen konnte. Zumindest in den ersten Jahren des Regimes konnte die Reichsvertretung auf einigen Gebieten das jüdische Leben erträglicher gestalten.

  • Die jüdische Kulturtradition wurde durch den „Kulturbund deutscher Juden“ aufrechterhalten, der bis 1941 jüdischen Künstlern und Künstlerinnen eine Möglichkeit zum Auftreten gab.
  • Im Bereich der Bildung wurde die Gründung jüdischer Schulen durch die Ausgrenzung jüdischer Kinder aus den öffentlichen Schulen zu einer Notwendigkeit.
  • Die Reichsvertretung übernahm auch die Sozialversorgung der jüdischen Bevölkerung durch Arbeitsvermittlung, Wohlfahrtszahlungen und die jüdische Winterhilfe.
  • Eine weitere Aufgabe war die Vermittlung von Möglichkeiten zur Emigration. Durch den zunehmenden Druck auf die jüdische Bevölkerung kam es zu mehreren großen Auswanderungswellen 1933, 1935 und 1938. Die Auswanderung wurde zunächst vom Staat geduldet, wobei die Auswandernden mit Vermögensverlusten durch Beschlagnahmungen und Sondersteuern rechnen mussten. Zudem waren nur wenige Staaten bereit, größere Zahlen an jüdischen Flüchtenden aufzunehmen. Die wichtigsten Zielländer waren die USA, Palästina und Großbritannien. Ab 1939 geriet die Reichsvertretung unter direkte staatliche Kontrolle und verlor die Möglichkeit zur unabhängigen Arbeit.

Reaktionen auf die Judenverfolgung in der deutschen Bevölkerung

Leider muss man festhalten, dass es in der deutschen Bevölkerung während des Dritten Reichs nur wenig Widerstand gegen die Judenverfolgung gab, der über die Reaktionen einzelner mutiger Mitmenschen hinausging. Zwar gab es vor allem Anfang vereinzelt Unmut über Krawalle und Zerstörungen, aber im Laufe der NS-Zeit wurde die Diskriminierung immer mehr zur gesetzlich untermauerten neuen Normalität. Die Hemmschwelle gegenüber Akten des Antisemitismus sank immer weiter – bis selbst die schrecklichsten Auswüchse der Pogrome und schließlich der Deportationen im Holocaust hingenommen wurden.

Judenverfolgung – Zusammenfassung

  • Die Judenverfolgung im Dritten Reich nahm mit der Zeit an Intensität immer mehr zu und nahm verschiedene Formen an. Die jüdische Bevölkerung wurde wirtschaftlich benachteiligt, aus der Gesellschaft ausgegrenzt und durch immer strengere Gesetze eingeschränkt. Gewalt gegen Juden und Jüdinnen wurde vom Staat geduldet oder sogar gefördert.
  • Wichtige Stationen der Judenverfolgung waren die Verdrängung von Juden und Jüdinnen aus Verwaltung, Bildung und Kultur im Jahr 1933, der Erlass der Nürnberger Gesetze 1935, die Novemberpogrome 1938 und schließlich die Wannsee-Konferenz 1942.
  • Eine der wichtigsten Überlebensstrategien der jüdischen Bevölkerung war der soziale Zusammenhalt und die Wahrung jüdischer Traditionen. Viele Juden und Jüdinnen entschlossen sich zur Emigration, aber diese Möglichkeit stand nicht allen offfen.
  • Die deutsche Bevölkerung nahm die Judenverfolgung zum großen Teil passiv hin. Widerstand gab es nur in Einzelfällen oder bei besonders gewaltsamen Aktionen.
Wie wurde die jüdische Bevölkerung im Dritten Reich diskriminiert?
Warum gab es so wenig Widerstand gegen die Judenverfolgung?
Welche Rolle spielten die Nürnberger Gesetze bei der Judenverfolgung?
Was geschah in der „Reichskristallnacht“?
Welchen Zweck hatte der Judenstern?
Wo fand die jüdische Bevölkerung Hilfe?
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