Die Geschichte des KZ Buchenwald: Die Nazis errichteten ab 1933 Konzentrationslager, um ihre „Feinde“ einzusperren. Das KZ Buchenwald bei Weimar wurde 1937 eröffnet und wurde zum größten KZ in Deutschland. Über 50.000 Häftlinge starben an Unterernährung und Erschöpfung. Befreit wurde es 1945 von den Amerikanern. Interessiert? Mehr Details über die grausame Geschichte dieses Lagers findest du im Text.
Ab dem Jahr 1933 begannen die Nationalsozialisten (die Anhänger Adolf Hitlers, auch „Nazis“ genannt) mit der Errichtung von Konzentrationslagern. In diese Lager sperrten die Nazis Menschen, die aus ihrer Sicht „Feinde“ waren. Für die Nationalsozialisten waren sie „Feinde“, weil sie eine andere Meinung vertraten, weil sie auf eine Art lebten, die den Nazis nicht passte oder weil sie einer angeblich „minderwertigen Rasse“ angehörten.
Das größte Konzentrationslager auf deutschem Boden
Mit dem Bau des Konzentrationslagers (abgekürzt: KZ) Buchenwald wurde im Jahr 1937 in der Nähe der deutschen Stadt Weimar begonnen. Die Errichtung des Lagers war kein Geheimnis. Der Bürgermeister Weimars stellte die städtischen Krematorien (= Orte, an denen Leichen verbrannt werden) zur Verfügung und es wurde öffentlich diskutiert, wie das KZ genannt werden sollte. Eine namentliche Verbindung zur Stadt Weimar lehnten viele Menschen ab, da ihre Stadt nicht mit einem KZ in Zusammenhang gebracht werden sollte. Der Name „Buchenwald“ hatte deshalb keinen direkten Bezug zu der Gegend, in der sich das Lager befand.
Im Oktober 1938 befanden sich bereits 10 000 Häftlinge im KZ Buchenwald. Die meisten Häftlinge in Buchenwald mussten Zwangsarbeit in einer der nahe gelegenen Fabriken leisten. Von diesem Zwang zur Arbeit profitierten die beteiligten Firmen enorm, da die Häftlinge hart und lange arbeiten mussten und kaum Kosten verursachten. Das Überleben im KZ Buchenwald hing maßgeblich davon ab, ob ankommende Häftlinge körperlich in der Lage waren, Zwangsarbeit nachzugehen. Waren sie es nicht, wurden sie häufig in Vernichtungslager wie Auschwitz-Birkenau gebracht und dort ermordet.
Mit der Zeit entwickelte sich Buchenwald zum größten KZ auf deutschem Boden. Bis zu 250 000 Häftlinge waren dort inhaftiert. Von den Gefangenen war im Dezember 1944 ein Drittel jünger als 21 Jahre.
Auch wenn das Konzentrationslager Buchenwald kein Vernichtungslager war und es dort keine Gaskammern gab, starben mehr als 50 000 Häftlinge an Krankheiten, Unterernährung und Erschöpfung oder medizinischen Experimenten. Ebenso bestand jederzeit die Gefahr, grundlos von den Wachleuten ermordet zu werden. Das „Leben“ im KZ war dementsprechend geprägt von härtester körperlicher Arbeit bei schlechter und unzureichender Ernährung und ständiger Angst vor dem Tod.
Im April 1945 befreite die US-amerikanische Armee das Konzentrationslager Buchenwald. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich dort nur noch 21 000 Häftlinge. Die US-Amerikaner zwangen kurz darauf die Bürgerinnen und Bürger Weimars, sich das KZ und die dort geschehenen Gräueltaten anzusehen.
Im Konzentrationslager Buchenwald war der Spruch „Jedem das Seine“ über dem Eingangstor angebracht. Damit wollten die Nazis verdeutlichen, dass ihre menschenverachtenden Taten im KZ gerechtfertigt waren und die Häftlinge ihren Aufenthalt dort „verdienten“.
Was passierte nach 1945 mit dem KZ Buchenwald?
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Deutschland in unterschiedliche Besatzungszonen aufgeteilt. Das Gelände des ehemaligen KZ Buchenwald lag in der sowjetischen Besatzungszone. Die Sowjetunion (= damals ein riesiger Staat, zu dem viele östlich von Deutschland gelegene Gebiete gehörten, die heute eigene Länder sind) nutzte das ehemalige KZ unter neuem Namen weiter. Es hieß jetzt „Speziallager Nr. 2 in Buchenwald“ und wurde zur Inhaftierung ehemaliger Nazis, aber auch unschuldiger politischer Gefangener genutzt. Politische Gefangene waren Menschen, die andere Meinungen und Ideen vertraten als die sowjetische Führung. Sie wurden nur aus diesem Grund dort inhaftiert. Bis zum 14.01.1950 existierte das „Speziallager Nr. 2 in Buchenwald“. Dort starben weitere 7 000 Menschen. Nach dem Jahr 1950 wurden Teile des Lagergeländes abgerissen und es entstand eine erste Gedenkstätte (= ein Ort, der verhindern soll, dass geschehene Ereignisse in Vergessenheit geraten).
Das ehemalige KZ Buchenwald heute
Heutzutage existiert auf dem ehemaligen Lagergelände die Gedenkstätte Buchenwald. Dort wird an die Geschichte des KZ Buchenwald erinnert. Seit den 1990er-Jahren ist die Erinnerung an das „Speziallager Nr. 2 in Buchenwald“ ebenfalls ein Teil der Gedenkstätte.
Das Konzentrationslager Buchenwald – kurz zusammengefasst für Referate und Hausarbeiten
Welche Menschen waren im KZ Buchenwald?
politische Gegner der Nazis, Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, homosexuelle Menschen und andere, die die Nazis als „Feinde“ ansahen
Wie viele Tote gab es in Buchenwald?
Mindestens 50 000 Menschen starben im KZ Buchenwald.
Wie starben die Menschen in Buchenwald?
Die Menschen starben an Krankheiten, Unterernährung und Erschöpfung, medizinischen Experimenten oder wurden willkürlich ermordet.
Wer waren die Täter im KZ Buchenwald?
Das KZ Buchenwald wurde von der Schutzstaffel (SS) geleitet. Die SS war eine polizeiähnliche Organisation der Nazis, die wegen ihrer Brutalität gefürchtet war. Aber auch eigentlich Außenstehende beteiligten sich an der Misshandlung von Häftlingen. Ilse Koch, die Ehefrau des Lagerführers Karl Otto Koch, soll Häftlinge regelmäßig körperlich wie psychisch misshandelt haben. Sie wird deshalb bis heute als „Hexe von Buchenwald“ bezeichnet.
War Buchenwald ein Vernichtungslager?
Nein, Buchenwald war ein „normales“ Konzentrationslager.
Das Konzentrationslager Buchenwald – für Kinder erklärt
Im Konzentrationslager Buchenwald wurden von 1937 bis 1945 viele Menschen gegen ihren Willen gefangen gehalten. Sie hatten aus unserer heutigen Sicht eigentlich keine Verbrechen begangen. Sie dachten oder lebten einfach anders, als die Nazis es wollten. Im Konzentrationslager mussten die Menschen sehr hart arbeiten, bekamen nur wenig zu essen und wurden oft krank – viele Menschen starben deshalb dort.
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