9. November 1938 – die „Reichskristallnacht“ und die Novemberpogrome
9. November 1938 – die „Reichskristallnacht“ und die Novemberpogrome
Die Novemberpogrome 1938 waren gewalttätige Angriffe gegen die jüdische Minderheit in Deutschland, organisiert von den Nationalsozialisten. Verwüstung, Zerstörung und brutale Übergriffe kennzeichneten diese Ereignisse. Interessiert? Lies weiter, um mehr über diese dunkle Episode zu erfahren.
Mit dem Begriff Pogrom werden Hetze und gewalttätige Angriffe gegen Leben und Besitz einer religiösen, nationalen oder ethnischen Minderheit bezeichnet. Das Wort stammt aus dem Russischen und bedeutet Verwüstung.
Die Definition für die Novemberpogrome von 1938 wird somit deutlich: Es geht um die nationalsozialistisch organisierten und gelenkten Angriffe gegen Leben und Besitz der vor allem jüdischen Minderheit in Deutschland.
Im deutschen Sprachgebrauch wurde über lange Jahre der Sprachgebrauch der Nationalsozialisten übernommen, in dem von der „Reichskristallnacht“ gesprochen wurde. Diese Bezeichnung wird schon seit Jahren nicht mehr verwendet, leider hat sich die Änderung noch nicht überall durchgesetzt. Zur Begriffserklärung und Definition der sogenannten „Reichskristallnacht“ ist wichtig zu wissen, dass es nicht mehr üblich ist, die nationalsozialistischen Begriffe zu verwenden. Hier ist es so, dass der Begriff „Kristallnacht“ die tatsächlichen Ereignisse geschönt und als etwas Gutes und Positives darstellt, was natürlich überhaupt nicht der Wahrheit entspricht. Durch diesen zynischen Begriff der sogenannten „Reichskristallnacht“ wurde Bezug genommen auf die Verwüstung und Zerstörung von jüdischen Häusern, Geschäften und Synagogen, bei der durch diese Ausschreitungen Glasscherben entstanden, die die Straßen säumten. Der Begriff der „Reichskristallnacht“ ist scheinbar einfach erklärt, doch die Bedeutung der sogenannten „Reichskristallnacht“ geht über bloße Verwüstung und Zerstörung hinaus.
Wenn du diese kurze Zusammenfassung der Ereignisse für eine Erklärung der Novemberpogrome von 1938 in einem Referat verwenden möchtest, achte darauf, nicht von der „Reichskristallnacht“ zu sprechen. Weiter unten wird genau erklärt, warum.
Auslöser der sogenannten „Reichskristallnacht“
Die Novemberpogrome fanden zwischen dem 9. und 13. November 1938 in ganz Deutschland, Österreich und dem von Deutschland besetzten Sudetenland in der Tschechoslowakei statt. Mit dem Begriff wird ein massives, antijüdisches Pogrom bezeichnet, bei dem ab dem Abend des 9. November Mitglieder der nationalsozialistischen Sturmabteilung (SA) und der Hitlerjugend auf die Straßen gingen und jüdische Mitmenschen, Synagogen und jüdische Geschäfte attackierten. Die Pogrome sind nur einer von vielen schrecklichen und mörderischen Höhepunkten in der Geschichte des Antisemitismus (Judenhasses) und dem Massenmord im nationalsozialistischen Deutschland.
Als Grund wurde von der nationalsozialistischen Propaganda ein Attentat vorgeschoben, das ein 17-jähriger Jude verübt hatte. Als der junge Mann erfuhr, dass seine gesamte Familie von den Deutschen vertrieben worden war, bewaffnete er sich und erschoss einen Mitarbeiter der deutschen Botschaft in Paris (Frankreich). Dieses Ereignis war der willkommene Anlass für die nationalsozialistischen Herrschenden, um Gewaltakte gegen Jüdinnen und Juden sowie ihren Besitz und jüdische Einrichtungen zu organisieren. Es wurde behauptet, die Pogrome seien spontan verübt worden und somit ein Zeichen, dass sich Menschen in ganz Deutschland gegen die jüdische Minderheit zur Wehr setzen wollten. Diese Lüge war aber eine Fehlinformation und heute wissen wir, dass die nationalsozialistischen Herrschenden die Pogrome organisiert und gelenkt haben.
Verlauf der sogenannten „Reichskristallnacht“
Während der Pogrome wurde gebrandschatzt und verwüstet. Der Vandalismus und die Zerstörungswut der Nationalsozialisten machte auch vor jüdischen Gotteshäusern nicht halt und insbesondere das Bild brennender Synagogen während der sogenannten „Reichskristallnacht“ steht heute für dieses Ereignis.
267 Synagogen wurden in Brand gesetzt und vernichtet. Mehr als 1 400 Synagogen, Betstuben und jüdische Versammlungsräume sowie Tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Es wurden jüdische Geschäfte geplündert, Fenster zerschlagen, jüdische Schulen, Häuser und Krankenhäuser geschändet.
Polizei und Feuerwehr griffen nicht ein.
Zudem wurden Jüdinnen und Juden öffentlich gedemütigt, gequält und es wurde ihnen Gewalt angetan. Mehrere Hundert Jüdinnen und Juden wurden ermordet und etwa 300 nahmen sich aus Verzweiflung das Leben. 30 000 jüdische Männer wurden von der Polizei zusammengetrieben und in Konzentrationslager (KZ) deportiert (gewaltsam verschleppt).
Folgen der sogenannten „Reichskristallnacht“
Die Verhaftungen der jüdischen Männer während der Novemberpogrome waren die ersten Festsetzungen, die allein aus dem Grunde stattfanden, dass sie Menschen jüdischen Glaubens waren. Es war die erste Massenverhaftung, bei der die nationalsozialistischen Herrschenden keine anderen Gründe mehr erfanden, um Menschen wahllos zu deportieren.
Das Ereignis ist daher ein Einschnitt in der menschenverachtenden Politik des nationalsozialistischen Deutschlands.
Zynisch mussten die jüdischen Gemeinden eine sogenannte „Sühneleistung“ in Höhe von einer Milliarde Reichsmark zahlen, um für die Schäden aufzukommen. Zudem wurden nun weitere zahlreiche judenfeindliche Gesetze und Verordnungen erlassen.
Während des Pogroms wurden jüdische Menschen ermordet, jüdische Geschäfte wurden geplündert, Synagogen wurden zerstört und in Brand gesetzt, Friedhöfe wurden geschändet, Schulen und Krankenhäuser sowie Wohnungen und Wohnhäuser wurden angegriffen und zerstört.
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