Die Holocaust Verbrechen 1940–1945
- Was ist der Holocaust – eine Kurzbeschreibung
- Holocaust – die Vorgeschichte
- Holocaust – die Errichtung der Tötungsmaschinerie
- Holocaust – die Jüdinnen und Juden Europas
- Holocaust – die Ausweitung der Tötungsmaschinerie
- Holocaust – die Vernichtungslager
- Holocaust – die Einsatzgruppen des Sicherheitsdienstes
- Holocaust – tabellarische Übersicht
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Holocaustverbrechen

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Grundlagen zum Thema Die Holocaust Verbrechen 1940–1945
Was ist der Holocaust – eine Kurzbeschreibung
Der Holocaust zählt zu den schlimmsten Ereignissen in der Geschichte der Menschheit. Von den Nationalsozialisten geplant und durchgeführt, ist das der Begriff für den systematischen Massenmord europäischer Jüdinnen und Juden in der Zeit von 1940 bis 1945. Zwischen 5,6 und 6,3 Millionen Menschen jüdischen Glaubens kamen damals ums Leben. Im Hebräischen wird der Begriff Schoah, Shoah oder auch Schoa verwendet und bedeutet das große Unglück oder die Katastrophe.
In diesem Lerntext erhältst du eine Erklärung und die Entstehungsgeschichte des Holocausts einfach erklärt. Zu Beginn wird eine kurze Zusammenfassung der Judenverfolgung und des Holocausts gegeben, darauf folgt die Schritt für Schritt voranschreitende Systematisierung der Judenvernichtung.
Holocaust – die Vorgeschichte
Mit der Machtergreifung Hitlers am 30. Januar 1933 sollte die Unterdrückung der deutschen Jüdinnen und Juden beginnen. Adolf Hitler hatte bereits 1925 in seinem Buch Mein Kampf den jüdischen Glauben als Parasiten bezeichnet, den es auszuschalten galt. Seiner Meinung nach war die Niederlage im Ersten Weltkrieg auf die Jüdinnen und Juden zurückzuführen. Für die Nationalsozialisten war es das politische Ziel, das Judentum auszulöschen, sowohl innen- als auch außenpolitisch.
Die Judenverfolgung im Nationalsozialismus begann zunächst mit der Entlassung aller jüdischen Beamtinnen und Beamten aus ihren Posten. Weil sie keine Arier waren, durften diese Personen nicht mehr im Staatsdienst arbeiten. Gleichzeitig wurde der Judenboykott ausgeweitet: Es durfte nicht mehr in jüdischen Geschäften eingekauft werden und ebenfalls nicht mit Jüdinnen und Juden verkehrt werden. Wie mit jüdischen Menschen umgegangen wurde und zusätzliche Informationen dazu findest du in dem Video zum Judenhass zur Zeit des NS-Staates.
Holocaust – die Nürnberger Gesetze
Am 15. September 1935 wurden die Nürnberger Rassegesetze verabschiedet. Folglich waren die Bürgerrechte der deutschen jüdischen Bevölkerung erheblich eingeschränkt. Ehen zwischen Ariern und Jüdinnen und Juden wurden verboten. Es wurde auch geklärt, wer als Jüdin oder als Jude galt und wer nicht.
Formulierungen Hitlers über die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung wurden ab 1937 stärker. Ab 1938 mussten die jüdischen Menschen jüdische Namen annehmen, sie wurden ihres Hab und Guts enteignet, also beraubt, und bekamen einen Judenstempel in ihre Pässe.
Holocaust – die Errichtung der Tötungsmaschinerie
Bereits 1933 wurden erste Konzentrationslager errichtet. Während zu Beginn nur politische Feinde inhaftiert wurden, sollten bald Jüdinnen und Juden folgen. In diesem Zusammenhang muss das KZ Dachau bei München erwähnt werden, das als Vorbild für zukünftige Arbeits- und Vernichtungslager genutzt wurde. Es muss dabei auch eine Unterscheidung stattfinden: Der Begriff Konzentrationslager ist der übergreifende Name für Arbeits- und Vernichtungslager. Ein Arbeitslager ist nicht gleich ein Vernichtungslager, aber ein Vernichtungslager ist immer auch ein Arbeitslager. In Arbeitslagern wurde der Tod durch gezielte Überarbeitung, Unterernährung und Experimenten an Inhaftierten beabsichtigt. In Vernichtungslagern wurden sie unmittelbar nach der Ankunft ermordet.
Holocaust – die Jüdinnen und Juden Europas
Mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs weitete sich die Judenverfolgung auf ganz Europa aus. Nach der Kapitulation Polens gerieten circa zwei Millionen polnische Jüdinnen und Juden unter nationalsozialistische Herrschaft. Von September bis Dezember 1939 ermordeten deutsche Soldaten und Männer der SS (Schutzstaffel) und des SD (Sicherheitsdiensts) knapp 7 000 polnische Jüdinnen und Juden.
Holocaust – die Ausweitung der Tötungsmaschinerie
Der Überfall auf die Sowjetunion 1941 sollte einen weiteren Schritt in der Vernichtung des europäischen Judentums darstellen. Mit der Endlösung der Judenfrage konnte nun begonnen werden. Hitler sah die Zukunft der arischen Rasse im Osten – dem sogenannten Lebensraum im Osten. Dort herrschte aber der jüdische Bolschewismus. Somit war es für die Nazis ein Vernichtungskrieg, der gegen die Sowjetunion geführt wurde. Entsprechend brutal gingen die Deutschen hierbei vor.
Am 20. Januar 1942 trafen führende Personen der Regierung und der SS zusammen. Dieses Treffen wird Wannseekonferenz genannt. Ihre Anliegen waren die Planung und Strukturierung des Holocausts im Detail und die Organisation der Durchführung. Es wurde sogar ein Zeitplan für die Ermordungen festgelegt und man einigte sich auf die Zusammenarbeit unter der Leitung des Reichssicherheitshauptamtes.
Holocaust – die Vernichtungslager
Der Beginn der systematischen Ermordung der Jüdinnen und Juden kann auf das zweite Halbjahr 1941 datiert werden. Im Oktober 1941 wurden die ersten reinen Vernichtungslager aufgebaut. Bis heute ist wohl das bekannteste Lager Auschwitz-Birkenau II, in dem bis zu eine Million Menschen ums Leben kamen. In der folgenden Tabelle erhältst du eine Übersicht über die Vernichtungslager, inklusive der Daten, ab wann in ihnen gemordet wurde, und der Opferzahlen.
Name | Zeitraum | Opfer |
---|---|---|
Auschwitz-Birkenau II | März 1942 bis November 1944 | 900 000 bis 1 100 000 |
Kulmhof | Dezember 1941 bis Juli 1944 | mehr als 150 000 |
Belzec | März 1942 bis Dezember 1942 | 435 000 |
Sobibor | April 1942 bis Oktober 1943 | 150 000 bis 250 000 |
Treblinka | Juli 1942 bis August 1943 | mehr als 900 000 |
Majdanek | Februar 1943 bis Juli 1944 | mehr als 78 000 |
Maly Trostinez | Mai 1942 bis Juni 1944 | 60 000 |
Auf der folgenden Karte siehst du, wo die einzelnen Vernichtungslager, aber auch die Konzentrationslager in Europa lagen.
Holocaust – die Einsatzgruppen des Sicherheitsdienstes
Ein weiterer Aspekt des Holocausts waren die sogenannten Einsatzgruppen. Sie waren Sondereinheiten, die im Hinterland gegen die Unerwünschten vorgingen. Es gibt unzählige Zeugenberichte und Meldungen der Gruppen selbst, die die Gräueltaten beschreiben. In einem wahnsinnigen Tempo fanden die Hinrichtungen statt: Innerhalb von zwei Tagen erschoss ein Kommando knapp 34 000 Jüdinnen und Juden. Die Verwendung der Einsatzgruppen ist ein weniger bekanntes Kapitel des NS-Völkermords an Jüdinnen und Juden. Die Ausmaße dieser Gruppen sind erst durch den Fund der Einsatzgruppen-Meldungen nach dem Ende des Kriegs bekannt geworden.
Der Holocaust ist ein sehr dunkles Kapitel in der Menschheit. Die Ausmaße und vor allem die Systematisierung stellen einen nie zuvor da gewesenen Charakter dar, der prägend für diesen Zeitraum war.
Holocaust – tabellarische Übersicht
Um die Informationen übersichtlich für beispielsweise ein Referat zum Holocaust zu machen, sind diese in der folgenden Tabelle zusammengefasst.
Fakten | Daten |
---|---|
Name | Holocaust, auch Schoah, Shoah oder Schoa Holocaust (altgriechisch): vollständig verbrannt Schoah (hebräisch): das große Unglück/die Katastrophe |
Zeitraum | 1939–1945 |
Opferzahlen | 5,6 bis 6,3 Millionen Jüdinnen und Juden |
Täter | – Männer und Frauen der SS – Männer des SD – Soldaten der Wehrmacht |
Schrittweise Veränderungen | – 1933: Errichtung von ersten Konzentrationslagern – 3. September 1939: erste Exekutionen (Synonym von Hinrichtung) von Jüdinnen und Juden – 22. Juli 1941: Überfall auf die Sowjetunion – Oktober 1941: Errichtung der Vernichtungslager – 20. Januar 1942: Wannseekonferenz |
Häufig gestellte Fragen zum Thema Holocaustverbrechen
Transkript Die Holocaust Verbrechen 1940–1945
Hinter den vorrückenden deutschen Truppen in Polen und ab Sommer 1941 auch in der Sowjetunion verfolgten sogenannte Einsatzgruppen, flankiert von der regulären Armee, das grausamste Kriegsziel der Nazis. Die Ermordung aller Juden und anderer, von den Nazis als minderwertig angesehener Bevölkerungsgruppen, in Osteuropa. Die Männer dieser Todeskommandos waren überwiegend Angehörige der Polizei, des Sicherheitsdienstes und der SS. Ihre Aktionen wurden im Reichssicherheitshauptamt in Berlin koordiniert. In dieser Suprabehörde hatte SS Führer Heinrich Himmler kurz nach Kriegsbeginn die Aktivitäten der Geheimen Staatspolizei und der Kriminalpolizei, mit denen des Sicherheitsdienstes und der SS zusammengefasst. Ein weit verzweigtes Netz von Einsatzgruppen in den besetzten Ländern führte die Befehle aus Berlin vor Ort aus. In Litauen verübte die Einsatzgruppe A unter Mithilfe der dortigen Bevölkerung mörderische Pogrome. In der Ukraine verübten die Leute der Einsatzgruppe C den wohl bis dato größten Massenmord am Volk der Juden. Insgesamt sollen nach russischen Schätzungen 100.000 Menschen den deutschen Massenerschießungen in der Schlucht von Babi Jar am 29. und 30. September zum Opfer gefallen sein. Darunter waren neben ca. 30.000 Juden viele Sinti, Roma und sowjetische Kriegsgefangene. Am 20. Januar 1942 hatten hohe Reichsführer in dieser Villa am Wannsee die Endlösung der Judenfrage beschlossen. Eine euphemistische Umschreibung für den Plan der Nationalsozialisten, nunmehr alle Juden in Europa geradezu fabrikmäßig ermorden zu wollen. Ab November 1941 hatten die Nazis erste polnische Vernichtungslager aufgebaut, Belzec, Sobibor, Treblinka. Auf Befehl Himmlers rollten Tag für Tag Judentransporte aus den polnischen Ghettos in die Vernichtungslager. Im März 1942 begann die systematische Ermordung der Juden in Treblinka und den anderen Lagern. Anfang 1943 lebten von den einstmals zwei Millionen polnischen Juden nur noch etwa 30.000 Menschen. Adolf Eichmann organisierte unterdessen vom Reichssicherheitshauptamt in Berlin aus die Massendeportation der deutschen und westeuropäischen Juden in die Vernichtungslager im Osten. Ab März 1942 wurden mehr als 70.000 Juden aus dem besetzten Teil Frankreichs, später aus der so genannten freien Zone der Vichy Regierung im Süden des Landes abtransportiert. Die französische Polizei war aktiv beteiligt. In Dänemark dagegen konnte die Bevölkerung im Herbst 1943 in einer beispiellosen Rettungsaktion fast alle der 8000 dänischen Juden in Sicherheit bringen. Viele wurden ins neutrale Schweden gebracht. Dennoch wurden von den Deutschen und ihren Helfern bis 1945 allein 1,3 Millionen Juden ins Vernichtungslager Auschwitz Birkenau deportiert. 900.000 wurden direkt von der Rampe weg vom Wachpersonal in die Gaskammern geführt und getötet oder sogar unmittelbar nach Ankunft gleich erschossen. Ca. 200.000 Häftlinge starben an Unterernährung, Epidemien und den Folgen der schweren Zwangsarbeit, die sie in den naheliegenden Fabriken für die deutsche Chemieindustrie verrichten mussten. Die eigene Vernichtung vor Augen wagten im April 1943 die Juden, die sich im Warschauer Ghetto in Widerstandsgruppen organisiert hatten, einen Aufstand. Sie waren militärisch kaum ausgebildet und schlecht ausgerüstet, dennoch boten sie den schwer bewaffneten SS Truppen fast vier Wochen lang mit dem Mut der Verzweiflung die Stirn. 55.000 Juden wurden während der Kämpfe getötet. Die Aufständischen von Warschau setzten ein Signal. Auch im Vernichtungslager Sobibor und anderen Lagern kam es nun zu Häftlingsaufständen. Doch den Holocaust konnten weder sie noch die alliierten Truppen in Ost und West rechtzeitig stoppen. Die Befreier kamen zu spät. Allein ca. sechs Millionen Juden waren bis Kriegsende dem Rassenwahn der Nazis bereits zum Opfer gefallen.

Judenhass und Rassenwahn

Die Rassenpolitik im Dritten Reich

Judenverfolgung

Judenverfolgung im Dritten Reich

Jüdischer Widerstand

1933: Boykott jüdischer Geschäfte

1938 - Die Pogromnacht

Die Pogrome vom 9./10. November 1938 und ihre Vorgeschichte

Emigration vor dem Zweiten Weltkrieg

Die Holocaust Verbrechen 1940–1945

Die Judenverfolung im Zweiten Weltkrieg

Gesamtlösung der Judenfrage im deutschen Einflussgebiet

Deutsche Juden auf der Flucht

Anne Frank

Die Verhaftung von Anne Frank

Ghettos in Polen

1942 - Tatort Auschwitz

Konzentrationlager Auschwitz-Birkenau & -Monowitz

Zyklon B (1941–1945)

1943 - Der Junge von Warschau

Evakuierung der Konzentrationslager

Befreiung der Konzentrationslager

Lagerleben und Sterben im Außenlager Mühldorfer Hart

Zeitzeugen des Außenlagers Mühldorfer Hart

Jüdisches Leben im Nachkriegsdeutschland

Ehrung der Opfer des Nationalsozialismus

Unterdrückung, Bücherverbrennung, Entartete Kunst

"Entartete Kunst"-Ausstellungen

Kunst im Dritten Reich

SS-Einsatzgruppen

SS und Heinrich Himmler

Der Eichmann-Prozess

Aktion T4

Verfolgung vor dem Zweiten Weltkrieg
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