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Ablativus temporis – Ablativ der Zeit

Erfahre, wie der Ablativus temporis die Zeit im Lateinischen angibt! Von Zeitpunkten bis hin zu Zeiträumen – entdecke, wie du ihn richtig anwendest. Interessiert? Tauche ein und lerne, den Ablativus temporis richtig zu verwenden!

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Ablativus temporis – Ablativ der Zeit
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Grundlagen zum Thema Ablativus temporis – Ablativ der Zeit

Was ist der Ablativus temporis im Lateinischen?

Der Ablativus temporis ist der Ablativ der Zeit (von tempus – Zeit). Häufig können wir ihn mit der Frage Wann? In welcher Zeit? Seit wann? bei unserer Übersetzung erkennen. Der Ablativus temporis kann entsprechend einen Zeitpunkt, einen Zeitraum oder eine Zeitspanne bezeichnen. Sehen wir uns das anhand dreier Beispiele im Deutschen an:

  • Bei Tagesanbruch befahl Scipio den Soldaten, das Lager abzubrechen. (Zeitpunkt)
  • Hannibal hasste die Römer seit seiner Kindheit. (Zeitraum)
  • Innerhalb weniger Tage wird die Stadt eingenommen werden. (Zeitspanne)

Im Deutschen stehen unterschiedliche Präpositionalausdrücke, um die Zeitangabe vorzunehmen – das können wir uns für die Übersetzung des Ablativus temporis merken. Werfen wir nun einen Blick auf die lateinische Umsetzung!

Der Ablativus temporis im Lateinischen – Beispiele

In einem ersten Schritt betrachten wir unsere Beispiele auf Latein:

  • Prima luce Scipio milites castra movere iussit.
    Bei Tagesanbruch befahl Scipio den Soldaten, das Lager abzubrechen. (Zeitpunkt)

  • Hannibal Romanos a pueritia oderat.
    Hannibal hasste die Römer seit seiner Kindheit. (Zeitraum)

Ablativus temporis im Lateinischen am Beispiel Hannibal

  • Paucis diebus oppidum expugnabitur.
    Innerhalb weniger Tage wird die Stadt eingenommen werden. (Zeitspanne)

Der Ablativus temporis steht in der Regel ohne Präposition bei Substantiven, die eigentliche Zeitangaben sind (wie z. B. Tag oder Stunde). Bei uneigentlichen Zeitangaben (wie Kindheit oder Alter) stehen die Präpositionen a (Zeitspanne) und in (Zeitpunkt).

Woran erkennen wir dann den Ablativus temporis? Am besten erkennen wir ihn anhand der Substantive, die Informationen zum Zeitpunkt der Handlung geben. Hier eine kleine Tabelle mit häufigen Ausdrücken:

Latein Deutsch
prima luce bei Tagesanbruch
principio/initio zu Beginn
paucis diebus innerhalb weniger Tage
a pueritia von Kindheit an
postero die am folgenden Tag
in bello/pace im Krieg/Frieden

Unterschied zwischen dem Ablativ und dem Akkusativ der Zeit

Führen wir uns abschließend noch den Unterschied zwischen Zeitangaben mit dem Ablativ und dem Akkusativ vor Augen.

  • Paucis diebus oppidum expugnabitur.
    Innerhalb weniger Tage wird die Stadt eingenommen werden. (Zeitspanne)

  • Milites oppidum paucos dies oppugnabant.
    Die Soldaten belagerten die Stadt wenige Tage lang.

Im direkten Vergleich zeigt sich: Mit dem Akkusativ wird der Verlauf der Handlung in den Blick genommen, während der Ablativ den Endpunkt der Zeitspanne betrachtet.

Geschafft! Jetzt kannst du den Ablativus temporis im Lateinischen erkennen und übersetzen. Wenn du deine Kenntnisse über den Ablativus temporis noch ein wenig vertiefen möchtest, findest du weitere Übungen in den Arbeitsblättern bei sofatutor.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Ablativus temporis – Ablativ der Zeit

Salve! Das ist Marcus. Er hat ein ganz besonderes Hobby: A pueritia Marcus multa nocte hamum in aquam iacit. Von Kindheit an wirft Marcus in tiefer Nacht die Angel ins Wasser. Dieser Satz enthält zwei Zeitangaben: a pueritia und multa nocte. Im Lateinischen werden sie im Ablativ ausgedrückt. Diesen Ablativ nennt man ablativus temporis - den Ablativ der Zeit.

Im diesem Video erkläre ich dir zuerst,welche Funktion der Ablativus temporis hat. Danach zeige ich dir die häufigsten Wendungen. Anschließend gehen wir der Frage nach, wann der Ablativ mit und wann er ohne Präposition steht. Ich erzähle dir, welchen Unterschied es zum Akkusativ der Zeit gibt. Am Ende gibt es noch einige Übungen. Am Ende des Videos geht dir der Ablativ der Zeit genauso leicht von der Hand gehen wie Marcus das Angeln. Los geht´s!

Die Funktion des Ablativus temporis

Kommen wir zu unserer ersten Frage: Welche Funktion hat der Ablativus temporis? Schauen wir dazu die Wendungen von eben nochmal an. Wir haben zwei Ablative gefunden: a pueritia “von Kindheit an” und multa nocte “in tiefer Nacht”. Nach “a pueritia” fragen wir: “seit wann?”. Es gibt also einen Zeitraum an. Nach “multa nocte” fragen wir: “wann?”, es gibt also einen Zeitpunkt an.

Daneben gibt es noch andere Wendungen wie paucis diebus, “innerhalb weniger Tage”. Wir fragen: in welcher Zeit. Der Ausdruck gibt also eine Zeitspanne an. Merke dir: der Ablativus temporis hat immer die Funktion eines Adverbiale, bestimmt also Handlungen genauer.

Die häufigsten Wendungen des Ablativs der Zeit

Ich möchte dir jetzt die häufigsten Wendungen im Ablativ der Zeit zeigen. Du kannst sie dir merken und lernen: prima luce - bei Tagesanbruch, solis ortu und solis occasu - bei Sonnenaufgang und bei Sonnenuntergang, principio und initio heißen beide am Anfang. Außerdem gibt es, superiore nocte - letzte Nacht, postero die - am nächsten Tag, suo tempore - zur rechten Zeit sowie in pace und in bello - im Krieg und im Frieden. Schließlich gibt es noch ab urbe condita - seit Gründung der Stadt.

Die Verbindung mit Präpositionen

Vielleicht ist dir etwas aufgefallen: manche Ausdrücke wie in pace oder ab urbe condita stehen mit einer Präposition, manche wie prima luce ohne. Warum ist das so? Der Ablativ der Zeit steht normalerweise ohne Präposition, wenn er einen Zeitbegriff enthält, wie zum Beispiel bei multa nocte oder paucis diebus.

Wird ein Substantiv gebraucht, das von sich aus kein Zeitbegriff ist, steht eine Präposition. Dabei sind zwei Präpositionen möglich: in und ab. Beispiel: in pueritia - in der Kindheit oder a pueritia - seit der Kindheit. “in” zeigt dabei einen Zeitraum an, a oder ab eine ablaufende Zeit.

Unterschied zwischen Ablativ und Akkusativ

Neben dem Ablativ hat noch ein anderer Kasus eine zeitliche Funktion: Der Akkusativ. Doch wo liegt der Unterschied zwischen dem Ablativ und dem Akkusativ der Zeit? Schauen wir uns zwei Beispiele an: Marcus superiore nocte pisces cepit. Marcus fing letzte Nacht Fische. Marcus decem annos pisces capit. Marcus fängt zehn Jahre lang Fische.

Im ersten Satz steht die Zeitangabe im Ablativ. Superiore nocte antwortet auf die Frage: Wann? Wir antworten: letzte Nacht. Im zweiten Satz haben wir eine Zeitangabe, die nicht im Ablativ, sondern im Akkusativ steht: decem annos. Der Akkusativ antwortet auf die Frage: Wie lange? -Antwort: zehn Jahre lang.

Merke dir also: der Akkusativ der Zeit gibt immer einen Verlauf an und antwortet auf die Frage “wie lange”. Bei “wann” steht immer der Ablativ.Üben wir jetzt noch ein bisschen! Prima luce Marcus hamum ex aqua trahit.

Übungen zum Ablativ

Hast du den Ablativ schon gefunden? Wir fragen: wann? Und finden “prima luce”. Bei Tagesanbruch zieht Marcus die Angel aus dem Wasser. Noch ein weiterer Satz: In bello Marcus pisces non capit, quia miles est. Auch hier fragen wir: wann? - darauf antwortet “in bello”: Im Krieg. Also:

Im Krieg fängt Marcus keine Fische, weil er Soldat ist. Beachte: hier steht der Ablativ mit der Präposition “in”, weil bellum “Krieg” heißt und eigentlich keine Zeitbezeichnung ist. Ich fasse nochmal für dich zusammen: Der Ablativ der Zeit antwortet auf die Fragen “wann”, “seit wann” oder “in welcher Zeit?”.

Bei Substantiven, die eine Zeit ausdrücken, steht er ohne Präposition. Wenn die Substantive für sich allein keine Zeit ausdrücken, steht er mit den Präpositionen “ab” oder “in”. Der Akkusativ der Zeit dagegen antwortet auf die Frage “Wie lange?”. Jetzt weißt du alles wichtige über den Ablativ der Zeit. Vielleicht angelst du ja den ein oder anderen Ablativ aus deinem Schulbuch! Vale und leb wohl!

3 Kommentare
3 Kommentare
  1. Sehr gut

    Von Stephi Kirchner, vor mehr als 5 Jahren
  2. Sehr klare Sprache
    und sehr gute, übersichtliche schriftliche Darstellung!
    Prima!

    Von Eemilelv, vor mehr als 8 Jahren
  3. Sehr schön übersichtlich dargestellt!

    Von Eemilelv, vor etwa 9 Jahren

Ablativus temporis – Ablativ der Zeit Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Ablativus temporis – Ablativ der Zeit kannst du es wiederholen und üben.
  • Gib den ablativus temporis in den folgenden Sätzen an.

    Tipps

    Nach dem Ablativ der Zeit fragst du: wann?

    Wenn du ihn nicht sofort findest, dann versuche, zuerst das Grundgerüst des Satzes zu übersetzen – also Subjekt, Prädikat und Objekt.

    Dann stellst du die Frage: Wann ist das passiert? oder: Zu welcher Zeit tun sie das?

    Lösung

    Gehe am besten so vor, dass du zuerst das Grundgerüst der Sätze zu übersetzt. Also: Subjekt, Prädikat und Objekt. Dann schaust du, wo Ablative im Satz stehen. Stelle an sie die Frage: wann? – Wenn sie darauf antworten, handelt es sich um Ablative der Zeit.

    In der Aufgabe sind das folgende:

    • postero die – am nächsten Tag
    • decimo anno – im zehnten Jahr
    • in bello – im Krieg.
    Die Ablative e castris (aus dem Lager) und dolo (durch eine List) sind keine Ablative der Zeit, sondern ein Ablativ der Trennung und ein Ablativ des Mittels.

    Hier die Übersetzung der ganzen Sätze:

    • Am folgenden Tag bewegen sich die Soldaten aus dem Lager weg.
    • Im zehnten Jahr erobern und vernichten die Griechen die Stadt Troia mit einer List.
    • Im Krieg ertragen die Soldaten oft Hunger und Durst.

  • Nenne die richtigen Funktionen des Ablativus temporis.

    Tipps

    Der Ablativus temporis antwortet nicht nur auf eine Frage!

    Lösung

    Der Ablativus temporis bezeichnet einen Zeitpunkt, einen Zeitraum oder eine Zeitspanne und steht auf die Fragen:

    • wann?
    • seit wann?
    • innerhalb welcher Zeit?
    Die Substantive, die darauf antworten, stehen dann mit einer oder ohne eine Präposition im Ablativ.

    Auf die anderen Fragen aus der Aufgabe steht auch manchmal ein Ablativ, aber das ist nicht der Ablativ der Zeit.

    • Auf die Frage: wodurch? steht ein Ablativ des Grundes (causae).
    • Auf die Frage: wo? steht der Ablativ des Ortes (loci).
    • Auf die Frage: womit? steht der Ablativ des Mittels (instrumentalis).
    • Auf die Frage: wovon? steht der Ablativ der Trennung (separativus).

  • Übersetze die Wendungen mit dem Ablativ der Zeit.

    Tipps

    Wie wurde folgender Satz übersetzt?

    Marcus multa nocte hamum in aquam iacit.

    Und dieser?

    Marcus superiore nocte pisces cepit.

    Lösung

    Wenn du die Wendungen aus der Aufgabe übersetzen kannst, kennst du die wichtigsten Ausdrücke im Ablativ der Zeit. Lerne sie am besten auswendig, dann kannst du sie sofort übersetzen, wenn du sie in einem Text findest.

    Jede Wendung hat eine feste Bedeutung und steht immer im Ablativ. Alle Wendungen, die Zeitbegriffe enthalten, brauchen keine Präpositionen, andere Ausdrücke sind ergänzt von in oder ab.

    In pace steht zum Beispiel mit Präposition, weil pax, pacis (der Frieden) keine richtige Zeitbezeichnung ist. Um auszudrücken, dass ein Zeitabschnitt gemeint ist, braucht man die Präposition.

    Postero die dagegen enthält schon eine Zeitbezeichnung: die von dies, diei (der Tag). Hier braucht man keine Präposition.

  • Entscheide, ob die Ablative der Zeit eine Präposition brauchen oder nicht.

    Tipps

    Überlege, was die Substantive im Ablativ bedeuten.

    Enthalten sie von sich aus schon eine Zeitangabe?

    Lösung

    Alle Formen aus der Aufgabe stehen im Ablativ. Damit daraus aber eine Wendung im Ablativ der Zeit wird, brauchen manche eine Präposition, die ihn genauer bestimmt.

    Bei Substantiven, die an sich schon eine Zeitangabe ausdrücken, steht der Ablativ der Zeit ohne Präposition. In der Aufgabe sind das folgende:

    • superiore nocte – letzte Nacht
    • initio – anfangs
    • postero die – am nächsten Tag
    • aestate – im Sommer
    • suo tempore – zur rechten Zeit
    • decimo anno – im zehnten Jahr.
    Andere Substantive enthalten dagegen keinen Zeitbegriff. Zusammen mit einer Präposition können sie aber trotzdem eine Wendung im Ablativus temporis bilden. Man verbindet sie mit ab oder in:
    • a pueritia – von Kindheit an
    • in pace – in Friedenszeiten
    • in bello – in Kriegszeiten
    • ab urbe condita – seit Gründung der Stadt
    • in pugna – im Kampf.
    Du siehst, mit der richtigen Präposition kann man aus einem Begriff, der gar nichts mit Zeit zu tun hat, eine Wendung im Ablativus temporis machen.

  • Gib an, auf welche Fragen der Ablativ oder der Akkusativ steht.

    Tipps

    Der Ablativ der Zeit gibt den Anfang der Handlung an, der Akkusativ der Zeit bestimmt die Dauer der Handlung.

    Akkusativ und Ablativ haben darüber hinaus noch weitere Funktionen: Sie geben den Ort, das Mittel oder die Richtung an.

    Lösung

    Der Akkusativ der Zeit gibt immer einen Verlauf an, denn er antwortet auf die Frage: „Wie lange?“.

    Der Ablativ der Zeit gibt immer einen Zeitpunkt an, denn er antwortet auf die Fragen: „Wann?“, „Seit wann?“ oder: „In welcher Zeit?“.

    Darüber hinaus haben die beiden Kasus noch weitere Funktionen:

    • Der Ablativ steht für ein Mittel oder Werkzeug, das man benützt („Womit?“). Er gibt den Ort an, an dem etwas passiert („Wo?“).
    • Der Akkusativ steht bei Wörtern, die die Funktion eines Objekts haben („Wen?“). Er steht auch bei Richtungsangaben („Wohin?“).

  • Entscheide, auf welche Frage die Zeitangabe in den Sätzen antwortet.

    Tipps

    Die Zeitangaben sind jeweils fett markiert. Sie stehen im Ablativ und Akkusativ der Zeit.

    Überlege, ob sie einen Verlauf oder einen Zeitpunkt angeben.

    Versuche, zuerst das Grundgerüst des Satzes zu übersetzen – also Subjekt und Prädikat. Nimm dann die Zeitangabe hinzu. Überlege, auf welche Frage sie antwortet.

    Lösung

    Gehe am besten so vor, dass du zuerst das Grundgerüst der Sätze zu übersetzt. Also: Subjekt und Prädikat. Dann schaust du, wo Ablative bzw. Akkusative im Satz stehen und überlegst, was sie bedeuten.

    Der Akkusativ der Zeit gibt immer einen Verlauf an. Er antwortet auf die Frage: „Wie lange?“.

    Der Ablativ der Zeit gibt immer einen Zeitpunkt an, denn er antwortet auf die Fragen: „Wann?“ „Seit wann?“ oder: „In welcher Zeit?“.

    In der Aufgabe gibt es folgende Zeitangaben:

    • prima luce – bei Tagesanbruch (wann?)
    • Aetate Augusti – zur Zeit des Augustus (in welcher Zeit?)
    • a pueritia – von Kindheit an (seit wann?)
    Das sind alles an Ablative der Zeit.

    Decem annos ist ein Akkusativ der Zeit und bedeutet: zehn Jahre lang (wie lange?).

    Hier die Übersetzung der ganzen Sätze:

    • Der junge Mann geht bei Tagesanbruch zum Tempel.
    • Jesus Christus lebte zur Zeit des Augustus.
    • Sokrates war von Kindheit an ein Philosoph.
    • Die Griechen wollten Troia zehn Jahre lang erobern.
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