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Irrealis (Übungsvideo)
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Grundlagen zum Thema Irrealis (Übungsvideo)

Anhand einiger Beispiele wird die Bestimmung und Übersetzung des Irrealis der Gegenwart und der Vergangenheit trainiert. Dabei werden Besonderheiten, wie das unterschiedliche Auftreten der unerfüllten Bedingung, oder das leichte Verwechseln von Konjunktiv Plusquamperfekt Passiv und dem Konjunktiv Imperfekt Aktiv von esse besonders in den Blick genommen.

Transkript Irrealis (Übungsvideo)

Ein herzliches Salvete von eurem Lateintutor Martin. Heute gibt es einige Trainingssätze zum Irrealis der Gegenwart und der Vergangenheit. An Vorwissen benötigt ihr den Konjunktiv und seine Modusfunktion Irrealis. Ich empfehle die entsprechenden Lernvideos. Wenn ich dieses Pausenzeichen ins Bild lege, habt ihr Gelegenheit, die Fragen zu beantworten und die Beispiele zu übersetzen. Hier ist das erste Beispiel zum Irrealis: Marcus me defendisset, si antea Marcum defendissem. Bestimme zunächst zu den Konjunktiven defendisset und defendissem das Tempus. Beide Formen stehen im Konjunktiv Plusquamperfekt; damit handelt es sich in beiden Fällen um einen Irrealis der Vergangenheit. Und die Übersetzung? Marcus hätte mich verteidigt, wenn ich Marcus vorher verteidigt hätte. Die unerfüllte Bedingung finden wir im "si- bzw. im wenn-Satz". Das nächste Beispiel: Te non adiuvarem, nisi meus amicus esses. Bestimme zunächst wieder von den Konjunktiven adiuvarem und esses das Tempus. Beide Formen stehen im Konjunktiv Imperfekt, und es handelt sich beide Male um einen Irrealis der Gegenwart. Wie lautet hier die Übersetzung? Ich würde dir nicht helfen, wenn du nicht mein Freund wärest. Die unerfüllte Bedingung steckt im "nisi- bzw. im wenn-Satz". In beiden Beispielen war das Tempus von Haupt- und Nebensatz identisch. Das muss aber nicht so sein! Dazu das folgende Beispiel: Si hoc dixisses, vituperarem. Bestimme jeweils von den Konjunktiven dixisses und vituperarem das Tempus. Bei dixisses handelt es sich um den Konjunktiv Plusquamperfekt, also um einen Irrealis der Vergangenheit. Vituperarem ist ein Konjunktiv Imperfekt, also ein Irrealis der Gegenwart. Wie lautet demzufolge die Übersetzung? Wenn du dies gesagt hättest - Irrealis der Vergangenheit - würde ich dich tadeln - Irrealis der Gegenwart. Wir haben hier also beide Zeitstufen in einem Satz. Das nächste Beispiel ist sehr kurz: Sine spe miser essem. Bestimme den Konjunktiv, das Tempus und die Zeitstufe des Irrealis. Der Konjunktiv in diesem Satz ist essem, sein Tempus ist das Imperfekt, und die Zeitstufe des Irrealis ist die Gegenwart. Versuche jetzt eine Übersetzung und mache dir Gedanken über die unerfüllte Bedingung! Die Übersetzung lautet: Ohne Hoffnung wäre ich unglücklich. Und die unerfüllte Bedingung hast du bestimmt auch schon gefunden! Sie steht in - sine spe bzw. ohne Hoffnung. Sinngemäß hätte ich auch übersetzen können: Wenn ich keine Hoffnung hätte, wäre ich unglücklich. Zum Schluss eine besondere Schwierigkeit, dazu zwei Sätze im Vergleich: Sine te necatus essem und sine te pauper essem. Obwohl sich die Sätze bis auf ein Wort gleichen, handelt es sich in einem Fall um einen Irrealis der Gegenwart und im anderen Fall um einen Irrealis der Vergangenheit. Doch welcher Satz hat welche Zeitstufe? Im ersten Fall handelt es sich um einen Irrealis der Vergangenheit, im zweiten um einen Irrealis der Gegenwart. Nanu? Da steht doch beide Male "essem", und essem ist Konjunktiv Imperfekt! Wie kann man mit einem Konjunktiv Imperfekt einen Irrealis der Vergangenheit ausdrücken? Die Antwort lautet natürlich: gar nicht! Denn ich habe im ersten Beispiel nicht genug unterstrichen. Essem ist zwar Konjunktiv Imperfekt, necatus essem allerdings ist Konjunktiv Plusquamperfekt passiv. Versuche nun, zu übersetzen! Sine te necatus essem heißt: Ohne dich wäre ich getötet worden - also damals, in der Vergangenheit. Sine te pauper essem heißt: Ohne dich wäre ich arm - also jetzt, in der Gegenwart. Ich hoffe, ihr lasst euch nun von keinem Irrealis dieser Welt mehr schrecken, und verabschiede mich mit einem herzlichen Valete! Euer Lateintutor Martin.

5 Kommentare
  1. super video habs endlich verstanden !!!!! :D

    Von Andrea Hanak, vor fast 5 Jahren
  2. Hallo Carrero,

    Die Aussagen "Ohne dich wäre ich arm." und "Ohne dich würde ich arm sein." machen inhaltlich keinen Unterschied. Auch drücken sie beide einen Irrealis der Gegenwart aus. Allerdings ist "Ohne dich wäre ich arm." besseres Deutsch. Denn im Deutschen wird der Konjunktiv (außer im Futur) streng genommen nicht mit "würde" gebildet. Dies ist umgangssprachlich.

    Ich hoffe, dies hilft dir weiter. Alles Gute, Felix

    Von Felix T., vor mehr als 8 Jahren
  3. ist die letzte Übersetzung nicht falsch? müsste es nicht: ohne dich würde ich arm sein heißen?

    Von Carrero, vor mehr als 8 Jahren
  4. danke !
    mit den Übungen und danach erklären ist echt super!!!!!!!!!

    Von Leoni Knipp, vor etwa 11 Jahren
  5. cool^^das brauchte ich eine gleine übung+erklärung

    Von Morten Olsen99, vor mehr als 11 Jahren

Irrealis (Übungsvideo) Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Irrealis (Übungsvideo) kannst du es wiederholen und üben.
  • Bestimme, ob ein Irrealis der Gegenwart oder Vergangenheit vorliegt.

    Tipps

    Achte genau auf die Verbformen!

    In welchem Konjunktiv stehen sie?

    Der Irrealis der Gegenwart drückt aus, dass etwas nicht passieren kann.

    Der Irrealis der Vergangenheit drückt aus, dass etwas in der Vergangenheit nicht hätte passieren können.

    Der Irrealis der Gegenwart steht im Konjunktiv Imperfekt, der Irrealis der Vergangenheit im Konjunktiv Plusquamperfekt.

    Auch die Übersetzung zeigt dir an, ob die Bedingung in der Gegenwart oder in der Vergangenheit unerfüllt ist.

    Jeder Irrealis kommt zweimal vor.

    Lösung

    Um diese Aufgabe zu lösen, musst du wissen, wie die beiden Arten des Irrealis gebildet werden und was sie ausdrücken.

    Der Irrealis der Gegenwart drückt eine Vorstellung aus, die nicht wirklich passieren kann. Er steht im Konjunktiv Imperfekt. Du übersetzt mit „würde“ oder „wäre“.

    Der Irrealis der Vergangenheit drückt eine Vorstellung aus, die nicht mehr passieren kann. Die Zeit dafür ist schon vorbei. Er steht im Konjunktiv Plusquamperfekt. Du übersetzt ihn mit „hätte“ oder „wäre geworden“.

    Beide Arten des Irrealis können mit einem si-Satz verbunden werden. Dann ist die Vorstellung an eine bestimmte Bedingung geknüpft. Der si-Satz steht im gleichen Konjunktiv wie der Folgesatz.

    Um den Irrealis richtig zu bestimmen, musst du im Grunde also nur auf die Verbformen schauen. Satz 1 und Satz 4 sind ein Irrealis der Vergangenheit. Hier war die Bedingung schon in früherer Zeit nicht erfüllbar: Aeneas ist ja nicht in Karthago geblieben und die angesprochene Person hat keinen Brief geschickt.

    Satz 2 und Satz 3 sind ein Irrealis der Gegenwart. Hier ist die Vorstellung im Hier und Jetzt nicht erfüllbar: Die jungen Männer philosophieren ja nicht nur, und der Pöbel liebt den angesprochenen Mann nicht.

  • Ordne die Sätze der richtigen Übersetzung zu.

    Tipps

    Es kommt zweimal der Irrealis der Gegenwart vor und zweimal der Irrealis der Vergangenheit.

    Zwei si-Sätze sind aktiv, zwei sind passiv.

    Achte genau auf die fett markierten Endungen!

    Den Irrealis der Gegenwart übersetzt man mit „würde“ oder „wäre“.

    Den Irrealis der Vergangenheit übersetzt man mit „hätte“ oder „wäre geworden“.

    Lösung

    Um die richtige Übersetzung zuzuordnen, musst du die lateinischen Verbformen ganz genau bestimmen. Sie verraten dir, ob es sich um einen Irrealis der Gegenwart oder um einen Irrealis der Vergangenheit handelt. Außerdem siehst du daran, ob die Übersetzung aktiv oder passiv sein muss.

    In der Aufgabe findest du zweimal den Irrealis der Gegenwart:

    • Si vocarem, ad tempus veniret. – Hier steht der Konjunktiv Imperfekt, und zwar in beiden Teilsätzen im Aktiv. Du übersetzt: Wenn ich rufen würde, würde er rechtzeitig kommen.
    • Si vocarer, ad tempus venirem. – Hier steht vocarer im Konjunktiv Imperfekt Passiv. Du sagst: Würde man mich rufen, käme ich rechtzeitig.
    In beiden Sätzen bezieht sich die Vorstellung auf die Gegenwart. Es ist im Hier und Jetzt nicht möglich, dass die Person kommt, wenn sie gerufen wird oder der andere ruft.

    In den anderen Sätzen findest du den Irrealis der Vergangenheit:

    • Si vocavissem, ad tempus venisset. – Hier findest du den Konjunktiv Plusquamperfekt. Beide Teilsätze sind aktiv. Es bedeutet: Hätte ich gerufen, wäre er rechtzeitig gekommen.
    • Si vocatus essem, ad tempus venissem. – Hier steht im si-Satz der Konjunktiv Plusquamperfekt Passiv. Es heißt: Wäre ich gerufen worden, wäre ich rechtzeitig gekommen.
    In beiden Fällen war es in der Vergangenheit nicht möglich, dass die Person gekommen ist.

  • Vervollständige die Übersetzung des Irrealis.

    Tipps

    Vokabelhilfen:

    • expugnare, expugno, expugnavi, expugnatum – erobern
    • impetum facere – angreifen
    • iocum dare – einen Scherz machen
    • ridere, rideo, risi, risum – lachen
    • signum dare – ein Zeichen geben

    Nimm dir immer nur einen Satz vor. Bestimme ganz genau die Verbformen.

    In welchem Konjunktiv stehen sie?

    Steht in den Sätzen ein Irrealis der Gegenwart oder ein Irrealis der Vergangenheit?

    Lösung

    Um diese Aufgabe zu lösen, musst du die lateinischen Verbformen ganz genau bestimmen. Sie verraten dir nämlich, ob es sich um einen Irrealis der Gegenwart oder um einen Irrealis der Vergangenheit handelt.

    Wenn du geklärt hast, welcher Konjunktiv vorliegt, überlegst du, wie du den Irrealis im Deutschen richtig wiedergibst. Für den Irrealis der Gegenwart übersetzt du mithilfe der Wörter „würde“ oder „wäre“, für den Irrealis der Vergangenheit mit „hätte gemacht“ oder „wäre geworden“.

    Schauen wir uns die Sätze an:

    • Legionarii impetum fecissent, si legatus signum dedisset. – Hier findest du zweimal den Konjunktiv Plusquamperfekt. Es ist ein Irrealis der Vergangenheit. Deshalb musst du sagen: Die Legionäre hätten angegriffen, wenn der Legat das Zeichen gegeben hätte. Das ist aber schon zu spät, die Möglichkeit besteht nicht mehr.
    • Puella rideret, si iocum dares. – Hier findest du zweimal den Konjunktiv Imperfekt. Es ist ein Irrealis der Gegenwart. Du sagst: Das Mädchen würde lachen, wenn du einen Scherz machen würdest. Das ist aus irgendeinem Grund aber nicht möglich.
    • Oppidum expugnatum esset, si moenia alta non habuisset. – Hier steht wieder der Konjunktiv Plusquamperfekt. Die erste Form, expugnatum esset, ist sogar Passiv. Das erkennst du am PPP und der Form von esse. Es ist ein Irrealis der Vergangenheit und heißt: Die Stadt wäre erobert worden, wenn sie keine hohen Mauern gehabt hätte. – Sie ist aber nicht erobert worden! Die Gefahr ist schon vorüber.

  • Übersetze den Irrealis.

    Tipps

    Vokabelhilfen:

    • agros colere – die Äcker bestellen, die Äcker bebauen
    • flere, fleo, flevi, fletum – weinen
    • perire, pereo, perii, peritum – untergehen, zugrunde gehen
    • ridere, rideo, ris, risumi – lachen

    Bestimme genau, in welchem Konjunktiv die Verbformen des Satzes stehen.

    Handelt es sich um den Irrealis der Gegenwart oder um den Irrealis der Vergangenheit?

    Wie musst du ihn übersetzen?

    Lösung

    In den Sätzen findest du beide Arten des Irrealis: den Irrealis der Gegenwart und der Vergangenheit. Um welchen es sich handelt, verrät dir die Verbform. Bestimme also zuerst, welcher Konjunktiv vorliegt: der Konjunktiv Imperfekt oder der Konjunktiv Plusquamperfekt? Dann klärst du die Bedeutung des Verbs und versuchst, den Irrealis richtig wiederzugeben.

    • periisset ist der Konjunktiv Plusquamperfekt von perire (zugrunde gehen). Es handelt sich also um einen Irrealis der Vergangenheit. Du übersetzt: Wenn Rom nicht untergegangen wäre, dann würden wir noch heute Latein sprechen. Die Vorstellung bezieht sich auf die Vergangenheit: Rom ist ja bekanntlich untergegangen.
    • fleret und colerent im zweiten Satz sind Konjunktiv Imperfekt. Das ist ein Irrealis der Gegenwart. Du sagst: Die Mutter würde weinen, wenn die Kinder die Äcker nicht bebauen würden. Das tun sie aber offensichtlich und somit muss die Mutter nicht weinen. Die Vorstellung bezieht sich auf die Gegenwart, ist aber nicht erfüllbar.
    • risissem und vidissem im letzten Satz sind beide Konjunktiv Plusquamperfekt. Es ist also ein Irrealis der Vergangenheit. Du übersetzt: Ich hätte gelacht, wenn ich dich gesehen hätte. Die Person hat die andere aber tatsächlich nicht gesehen und deshalb auch nicht gelacht. Die Vorstellung bezieht sich auf die Vergangenheit.

  • Gib an, welche Sätze einen Irrealis enthalten.

    Tipps

    Schau dir die Verbformen genau an.

    Stehen sie im Konjunktiv? Wenn ja – in welchem?

    Achte auf die Zeitstufe der Prädikate!

    Nicht jeder si-Satz ist ein Irrealis!

    Es gibt auch noch den Realis und den Potentialis, also den tatsächlichen und möglichen Bedingungssatz.

    Ein Irrealis kann nur dann vorliegen, wenn der Konjunktiv Imperfekt oder der Konjunktiv Plusquamperfekt steht.

    In drei Sätzen liegt ein Irrealis vor.

    Lösung

    Ein Irrealis drückt eine Vorstellung aus. Diese kann aber nicht eintreten – oder konnte in der Vergangenheit nicht eintreten. Je nachdem steht der Konjunktiv Imperfekt oder Konjunktiv Plusquamperfekt.

    Wird die Vorstellung um eine Bedingung erweitert, steht ein si-Satz. Im Deutschen schließt du ihn mit „wenn“ oder „falls“ an. Im si-Satz und im Hauptsatz steht derselbe Konjunktiv in der gleichen Zeitstufe.

    Um die Aufgabe zu lösen, musstest du also im Grunde nur auf die Verbformen achten. Stehen sie im Konjunktiv Imperfekt oder Plusquamperfekt? Auch die Übersetzung hilft dir. Wird der Satz mit „würde“ oder „hätte“ / „wäre geworden“ übersetzt? Dann ist es ein Irrealis.

    Auf folgende Sätze trifft das zu:

    • Te adiuvarem, si te de raeda cecidisse scirem.– Ich würde dir helfen, wenn ich wüsste, dass du vom Wagen gefallen bist. Es ist ein Irrealis der Gegenwart im Konjunktiv Imperfekt.
    • Si sero venisses, nihil vidisses. – Wärst du zu spät gekommen, hättest du nichts gesehen. Der Angesprochene ist gar nicht zu spät gekommen. Es handelt sich um eine Vorstellung, die nicht wirklich ist und sich auf die Vergangenheit bezieht. Es steht der Konjunktiv Plusquamperfekt. Es liegt also ein Irrealis der Vergangenheit vor.
    • Erravissem, si viam vitavissem. – Ich hätte mich verirrt, wenn ich die Straße gemieden hätte. Das Subjekt hat sich also überhaupt nicht verirrt. Es ist wieder nur eine nicht wirkliche Vorstellung, die sich auf die Vergangenheit bezieht – also ein Irrealis der Vergangenheit. Deshalb steht der Konjunktiv Plusquamperfekt.
    Die anderen Sätze enthalten zwar beide einen si-Satz, sind aber kein Irrealis:
    • Si advenies, bene cenabis. – Wenn du ankommst, wirst du gut speisen. Das ist ein Realis: Die Bedingung ist erfüllbar. Derjenige kann wirklich noch ankommen und wird dann etwas Gutes essen. Beide Teilsätze stehen im Indikativ Futur I.
    • Si pater haec dixit, te parere oportet. – Wenn der Vater dies gesagt hat, gehört es sich für dich zu gehorchen. Auch das ist ein Realis. Der Sprecher lässt offen, ob der Vater es gesagt hat oder nicht. Das kann aber durchaus sein. Die Verbformen stehen im Indikativ Perfekt und Präsens.

  • Bilde den richtigen Irrealis, indem du die passenden Verbformen einfügst.

    Tipps

    Du findest die Verben, die du einsetzen musst, jeweils unter der Übersetzung des Satzes.

    Kläre anhand der Übersetzung, ob der Satz ein Irrealis der Gegenwart oder ein Irrealis der Vergangenheit sein muss. Dementsprechend benötigst du entweder den Konjunktiv Imperfekt oder den Konjunktiv Plusquamperfekt.

    Die Stammformen der Verben lauten:

    • aedificare, aedifico, aedificavi, aedificatum
    • esse, sum, fui
    • ducere, duco, duxi, ductum
    • ire, eo, ii, itum
    • amittere, amitto, amisi, amissum
    • visitare, visito, visitavi, visitatum

    Lösung

    Um die richtigen Formen einzusetzen, musst du zuerst klären, ob es sich um einen Irrealis der Gegenwart oder der Vergangenheit handelt.

    Dafür musst du dir die deutsche Übersetzung gut durchlesen.

    • Steht dort ein „würde“ oder „wäre“, ist es der Irrealis der Gegenwart. Du brauchst dann den Konjunktiv Imperfekt.
    • Steht dort ein „hätte gemacht“ oder „wäre geworden“, ist es der Irrealis der Vergangenheit. Du brauchst dann den Konjunktiv Plusquamperfekt.
    Wenn du dir nicht ganz sicher bist, kannst du auch überlegen, ob die Vorstellung sich auf die Gegenwart bezieht oder ob die Chance schon vorüber ist und in der vergangenen Zeit nicht erfüllt werden konnte.
    • Der erste Satz ist ein bisschen komplizierter als die anderen beiden. Im si-Satz muss ein Irrealis der Vergangenheit stehen: Es heißt „erbaut worden wären“ und ist Passiv. Die Pyramiden sind aber in der Vergangenheit erbaut worden, das lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Die Vorstellung bezieht sich auf eine Zeit, die vorüber ist. Im Folgesatz musst du esset einsetzen. Hierbei handelt es sich, zusammen mit dem PPP nota (von noscere) um das resultative Perfekt. Ägypten ist im Hier und Jetzt bekannt, nachdem es bekannt gemacht wurde. Der Folgesatz sieht also aus wie ein Irrealis der Gegenwart, aber auch hier handelt es sich um einen Irrealis der Vergangenheit. Du brauchst also die Formen aedificata essent und nota esset.
    • Im zweiten Satz ist es einfacher: Hier beziehen sich beide Teilsätze eindeutiger auf die Vergangenheit. Varus hat sein Heer ja nach Germanien geführt und dort die Legionen verloren. Es ist ein Irrealis der Vergangenheit, du brauchst duxisset und amisisset (Konjunktiv Plusquamperfekt).
    • Auch im dritten Satz ist es klar: Hier bezieht sich die Vorstellung auf die Gegenwart. Sie ist aber nicht erfüllbar. Es handelt sich um einen Irrealis der Gegenwart: Du brauchst irem und visitarem (Konjunktiv Imperfekt).

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