Wie übersetze ich einen si-Satz?
Konditionalsätze im Lateinischen werden mit si-Sätzen eingeleitet, die Bedingungen darstellen, die erfüllbar, möglich oder nicht erfüllt sein können. Es gibt verschiedene Arten von Konditionalsätzen, nämlich Realis, Potentialis, Irrealis der Gegenwart und Vergangenheit. Wenn du die Unterschiede besser verstehen möchtest, schau dir das Video an!

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Wie übersetze ich einen si-Satz? Übung
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Ordne die lateinischen Sätze der richtigen Übersetzung zu.
TippsBei der Übersetzung eines si-Satzes schau dir zuerst den Modus des Prädikats an – steht das Prädikat im Indikativ oder im Konjunktiv?
Wenn das Prädikat im Konjunktiv steht: welcher ist es?
Unterscheide den Potentialis, Irrealis der Gegenwart und der Vergangenheit.
LösungEs gibt vier verschiedene Arten von si- Sätzen, die alle eine Bedingung ausdrücken. Um herauszufinden, welche vorliegt, damit du den Satz richtig übersetzen kannst, gehst du folgendermaßen vor: Zuerst schaust du dir den Modus des Prädikats an!
Liegt ein Indikativ vor, ist die Sache klar: Du hast einen Realis vor dir, der eine Bedingung ausdrückt, die wirklich ist. Du übersetzt in diesem Fall mit dem Indikativ.
- Si canis paret, eum laudo. - Wenn der Hund gehorcht, lobe ich ihn.
Bei einem Konjunktiv Präsens oder Perfekt handelt es sich um einen Potentialis. Der drückt eine Bedingung aus, die möglich ist. Du übersetzt dann mit sollte, dürfte oder könnte.
- Si canis pareat, eum laudem. - Wenn der Hund gehorchen sollte, könnte ich ihn loben.
- Si canis pareret, eum laudarem. - Wenn der Hund gehorchen würde, würde ich ihn loben.
- Si canis paruisset, eum laudavissem. - Wenn der Hund gehorcht hätte, hätte ich ihn gelobt.
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Gib an, was für ein si-Satz jeweils vorliegt.
TippsUm zu entscheiden, welcher si-Satz vorliegt, musst du das Prädikat genauer unter die Lupe nehmen! Welcher Modus liegt vor? Welches Tempus?
Untersuche genau den Konjunktiv und vergleiche ihn mit der Übersetzung. Heißt es sollte oder dürfte, wäre oder würde - oder gar hätte?
LösungSchauen wir uns zur Bestimmung der einzelnen si-Sätze die Prädikate genauer an:
Den ersten Satz hast du vielleicht aus dem Lernvideo erkannt. considis ist ein Indikativ, wie auch possum. Es liegt also ein Realis vor. Er wird ganz normal mit Indikativ übersetzt.
Der zweite Satz enthält die Prädikate placeat und veniamus, beide sind Konjunktiv Präsens. Wir haben hier also einen Potentialis. Du sagst: gefallen sollte, könnte wiederkommen.
Im dritten Satz findest du die Prädikate arserit und cessavit, beide im Konjunktiv Perfekt. Also haben wir auch hier einen Potentialis: gebrannt haben sollte, dürfte gezögert haben.
Im vierten Satz kannst du ambulavissent und scribuisset als Konjunktiv Plusquamperfekt bestimmen. Der vorliegende Satz ist also ein Irrealis, genauer gesagt: ein Irrealis der Vergangenheit: gegangen wären, hätte geschrieben.
Die Prädikate im fünften Satz sind intrat und est, sie stehen im Indikativ. Wie im ersten Satz haben wir es hier also mit einem Realis zu tun. Übersetzt wird er wieder mit dem Indikativ.
Der letzte Satz* hält gleich drei Prädikate bereit: laborarent im Nebensatz und iacerent sowie luderent im Nebensatz. Alle stehen sie im Konjunktiv Imperfekt, so dass du den Satz als **Irrealis der Gegenwart markieren musst: arbeiten würden, daliegen oder spielen würden.
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Entscheide, welche Übersetzungen für den lateinischen Satz möglich sind.
TippsLass dich nicht verwirren! Achte auf die Prädikate und bestimme ihren Modus und das Tempus.
Entscheide dann, welche Art von si-Satz vorliegt und wie dabei die Prädikate übersetzt werden.
Zwei Übersetzungen sind korrekt.
Der si-Satz ist ein Potentialis. Weißt du noch, wie man ihn übersetzt?
LösungSchauen wir uns zuerst die Prädikate an:
des kommt von dare (geben), gaudeat von gaudere (sich freuen). Beide stehen im Konjunktiv Präsens. Das erkennst du daran, dass sie aus dem Präsensstamm gebildet wurden. Bei des ist das -a- des Stammes durch das Moduszeichen -e- ersetzt, bei gaudeas wird nur das Moduszeichen -a- angehängt.
Der Konjunktiv Präsens zeigt dir, dass ein Potentialis vorliegt. Das bedeutet, die Bedingung ist nicht wirklich, aber möglich. Anders als beim Irrealis kann es noch sein, dass sie eintritt. Die Möglichkeit musst du durch „sollte“, „dürfte“ oder „könnte“ ausdrücken.
Richtige Übersetzungen sind also nur:
- Wenn du dem Freund ein Geschenk geben solltest, dürfte er sich bestimmt freuen.
- Wenn du dem Freund ein Geschenk geben könntest, sollte er sich bestimmt freuen.
- Wenn du dem Freund ein Geschenk gibst, freut er sich bestimmt - das ist ein Realis, der eine wirkliche Bedingung ausdrückt. Hier ist der Konjunktiv gar nicht ausgedrückt.
- Würdest du dem Freund ein Geschenk geben, würde er sich bestimmt freuen - das müsste ein Irrealis der Gegenwart sein, die Prädikate müssten im Konjunktiv Imperfekt stehen: dares und gauderet. Das tun sie aber nicht!
- Wenn du dem Freund ein Geschenk gemacht hättest, hätte er sich bestimmt gefreut - das müsste ein Irrealis der Vergangenheit sein. Hier müsste alles im Konjunktiv Plusquamperfekt stehen: dedisses und gavisus esset. Die Bedingung wäre dann gar nicht mehr möglich.
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Übersetze die fehlenden Verbformen.
TippsVokabeltipps:
- videre (video, vidi, visum) -- sehen
- venire (venio, veni, ventum) -- kommen
LösungHier musst du dir zunächst die lateinischen Prädikate anschauen und Modus sowie Tempus bestimmen.
Folgende Verben kommen vor:
- videre (video, vidi, visum) -- sehen
- venire (venio, veni, ventum) -- kommen.
Saluto si te video.
Ich grüße dich, wenn ich dich sehe. Die beiden Verben stehen im Indikativ Präsens. Es wird eine wirkliche Bedingung ausgedrückt. Somit liegt ein Realis vor.Salutarem, si te viderem.
Ich würde dich grüßen, wenn ich dich sehen würde oder sähe. Hier stehen salutare und videre im Konjunktiv Imperfekt. Dadurch wird eine nicht erfüllte Bedingung ausgedrückt und wir haben einen Irrealis der Gegenwart.Salutavissem, si te vidissem.
Ich hätte dich gegrüßt, wenn ich dich gesehen hätte. An den beiden Verben im Konjunktiv Plusquamperfekt erkennst du, dass es sich um eine Bedingung handelt, die in der Vergangenheit nicht erfüllt wurde. Es ist somit der Irrealis der Vergangenheit.Nisi pater veniat, puer solus libros portet.
Wenn der Vater nicht kommen sollte, dürfte oder könnte, sollte, dürfte oder könnte der Junge die Bücher alleine tragen. Die beiden Verben veniat und portet stehen im Konjunktiv Präsens und drücken somit eine wirkliche Bedingung aus. Es ist ein Potentialis.Nisi pater venisset, puer solus libros portavisset.
Wenn der Vater nicht gekommen wäre, hätte der Junge die Bücher alleine getragen. Hier haben wir eine unerfüllte Bedingung, ausgedrückt durch die beiden Verben im Konjunktiv Plusquamperfekt. Somit handelt es sich wieder um einen Irrealis der Vergangenheit. -
Ordne die Konjunktive dem richtigen Tempus zu.
TippsDie Formen stammen alle vom Verb:
- audire (audio, audivi, auditum) – hören
LösungDen Konjunktiv Präsens erkennst du an dem eingeschobenen -a- vor der Personalendung. Hier wird nur das Moduszeichen an den Präsensstamm gehängt. Darauf folgen die Endungen:
- audi-a-t - er sollte, dürfte hören
- audi-a-mus - wir wollen hören.
- audire-m - ich würde hören
- audire-s - du würdest hören
- audire-tis - ihr würdet hören.
- audiv-eri-m - ich sollte gehört haben.
- audiv-isse-s - du hättest gehört
- audiv-isse-nt - sie hätten gehört.
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Vervollständige die lateinischen Sätze anhand der Übersetzung, indem du die richtigen Konjunktivformen einsetzt.
TippsWas für eine Bedingung wird im deutschen Satz ausgedrückt? Ist sie erfüllbar, noch möglich oder nicht mehr erfüllbar?
Wenn du das festgestellt hast, weißt du, um was für einen si-Satz es sich im Lateinischen handelt und somit in welcher Zeit die Prädikate stehen müssen.
- venire (venio, veni, ventum) -- kommen
- apparere (appareo, apparui, apparitum) -- erscheinen
Der erste Satz ist ein Realis,
der zweite ein Irrealis der Vergangenheit,
der dritte ein Potentialis.LösungWenn du das richtige Prädikat finden möchtest, musst du zunächst klären, um was für eine Bedingung es sich im si-Satz handelt.
Schau dir die Übersetzung an und überlege:
- Ist es eine erfüllbare Bedingung? Dann ist es ein Realis und du brauchst den Indikativ.
- Ist es eine Bedingung, die nur gedacht wird, also möglicherweise eintreten kann? Dann ist es ein Potentialis und du brauchst den Konjunktiv Präsens oder Perfekt.
- Ist die Bedingung nicht mehr erfüllbar? Dann ist es ein Irrealis der Gegenwart, es muss der Konjunktiv Imperfekt stehen.
- War die Bedingung in der Vergangenheit schon nicht mehr erfüllbar, ist es der Irrealis der Vergangenheit mit dem Konjunktiv Plusquamperfekt.
- Wenn die ganze Familie kommt, erscheint auch Flavia.
- Wenn die ganze Familie gekommen wäre, wäre auch Flavia erschienen.
- Wenn die ganze Familie kommen sollte, könnte auch Flavia erscheinen.
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