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Ovid – Metamorphosen

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Die Autor*innen
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Enno Friedrich
Ovid – Metamorphosen
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Grundlagen zum Thema Ovid – Metamorphosen

Die Metamorphosen des Ovid

Ovids Metamorphosen sind eines der Hauptwerke des Lateinunterrichts. Und das hat gute Gründe: Zum einen ist Ovid (neben Horaz und Vergil) einer der größten lateinischen Dichter der Klassik, zum anderen sind die Verwandlungsgeschichten auch heute noch spannend und bieten viele Anlässe zu interessanten Diskussionen. In diesem Video erhältst du eine Zusammenfassung des Hintergrundwissens zu diesem Werk, mit deren Hilfe du den Inhalt der einzelnen Metamorphosen besser einordnen kannst. So wird dir auch eine Interpretation der Metamorphosen leichter gelingen.

Entstehungszeit der Metamorphosen

Ovid schrieb die Metamorphosen in der Zeit von 1 v. Chr. bis 8 n. Chr. unter der Regierung des ersten römischen Kaisers Augustus, also in der Spätklassik. Augustus strebte eine Rückbesinnung auf Religion und altrömische Tugenden an – ein Bild, in das Ovid als Dichter erotischer Liebeselegien nicht immer passte. In den Metamorphosen war er zurückhaltender, übte aber auch immer wieder versteckte Kritik. Vermutlich war dies ein Grund dafür, dass er um 8 n. Chr. von Augustus ins Exil verbannt wurde. Dort überarbeitete er von 8 bis 17 n. Chr. die Metamorphosen.

Inhalt und Aufbau der Metamorphosen

  • In nova fert animus mutatas dicere formas corpora. (Ov. met. I, 1f.)
    Es drängt mich, Gestalten, die in neuen Formen verwandelt wurden, zu besingen.

So lautet die berühmte erste Zeile der Metamorphosen Ovids, in der er den Inhalt des Werks ankündigt: Es geht um mythologische Verwandlungsgeschichten der Weltgeschichte (altgriech.: μεταμόρφωσις, metamórphosis = Verwandlung in eine andere Gestalt), und zwar beginnend mit dem Ursprung der Welt (prima […] ab origine mundi) bis hin zur Lebenszeit des Ovid (ad mea tempora). Das Werk umfasst 250 Verwandlungsgeschichten in 12.000 Versen, aufgeteilt auf 15 Bücher.

Gattung und Versmaß der Metamorphosen

Die Metamorphosen des Ovid als Gesamtwerk werden als Epos (ausschweifende Heldengeschichte) bezeichnet. Eine Besonderheit ist, dass die Metamorphosen aus 250 Einzelgeschichten bestehen, die in chronologischer Reihenfolge aufeinander aufbauen und miteinander zusammenhängen. Ovid selbst bezeichnet die Metamorphosen als carmen perpetuum (ein sich fortsetzendes Gedicht). Der Fachbegriff für ein Epos dieser Art ist Sammelepos. Die Metamorphosen sind, wie für Epen üblich, im Versmaß des daktylischen Hexameters verfasst.

Einordnung in Ovids Gesamtwert

In den ersten Jahren seiner Karriere verfasste Ovid hauptsächlich Liebeselegien, die sich bei einem breiten Publikum großer Beliebtheit erfreuten. Mit den Metamorphosen widmete sich Ovid erstmals mythologischen Inhalten und verfasste sein erstes Epos. Die Metamorphosen stellen den Höhepunkt von Ovids Lebenswerk dar.

Prinzip der Verwandlungen

Den Verwandlungsgeschichten in Ovids Metamorphosen ist gemein, dass die äußere Verwandlung den inneren Zustand oder Charakter der verwandelten Figur widerspiegelt. Grund für die Verwandlung ist häufig ein Fehlverhalten, beispielsweise Hochmut (Hybris) gegenüber den Göttern. Manchmal geschehen Verwandlungen aber auch zur Rettung, wie etwa bei Daphne, die zu einem Baum wird, um den Nachstellungen Apolls zu entgehen.

Ovid Metamorphosen am Beispiel von Daphnes Verwandlung

Es finden verschiedene Arten von Verwandlungen statt, z. B.:

Verwandlungen Beispiel
in Gegenstände Hermes verwandelt die hartherzige Aglauros in einen Stein.
in Pflanzen Die jungfräuliche Daphne ist als Baum vor Männern sicher.
in Tiere Die hochmütige Arachne wird in eine Spinne verwandelt.
Vergöttlichungen Caesar wird nach seinem Tod zum Gott.

Rechts findet ihr Übungen zum Inhalt und zur Interpretation von Ovids Metamorphosen.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Ovid – Metamorphosen

Salvete discipuli. Hier ist euer Lateintutor Enno. Wenn eine Kaulquappe sich in einen Frosch verwandelt spricht man in der Biologie von einer Metamorphose. Metamorphosen sind Verwandlungen. Könnt ihr euch vorstellen, dass es auch in der Literatur Metamorphosen gibt? Der lateinische Dichter Ovid hat Metamorphosen geschrieben. In diesem Video möchte ich euch mehr über die Metamorphosen Ovids erzählen. Unser Arbeitsplan sieht dabei so aus. Als Erstes werde ich euch erzählen in welcher Zeit die Metamorphosen entstanden sind. Dann werde ich darstellen, worum es in den Metamorphosen geht und wie sie aufgebaut sind. Als Drittes werde ich mit euch über die Gattung der Metamorphosen und ihr Versmaß sprechen. Als Viertes werde ich die Metamorphosen in Ovids Gesamtwerk einordnen. Danach erkläre ich euch das Prinzip der Verwandlung in den Metamorphosen. Um das Video gut zu verstehen solltet ihr wissen wer Ovid war und was man unter der Klassik in der lateinischen Literatur versteht. Die Metamorphosen entstanden in der Zeit zwischen Eins vor Christi Geburt und Acht nach Christi Geburt. Ovid überarbeitete sie während seines Exils am Schwarzen Meer zwischen Acht und 17 nach Christus. Die Metamorphosen sind also in der Klassik entstanden, in der Spätzeit des Kaisers Augustus, der von 30 vor bis 14 nach Christus das römische Reich regierte. Zu Beginn seiner Herrschaft strebte Augustus eine kulturelle Erneuerung Roms an. Rückbesinnung auf Religion und römische Tugenden. Wir kommen als Zweites zu Inhalt und Aufbau der Metamorphosen. Zu Beginn des ersten Buches sagt: “Ovid in nova fert animus mutatas dicere formas corpora”. Es drängt mich, Gestalten, die in neue Formen verwandelt wurden, zu besingen. “Di, coeptis adspirate meis primaque ab origine mundi ad mea perpetuum deducite tempora carmen.” Götter, begünstigt das, was ich begann, und geleitet mein ununterbrochen sich fortsetzendes Gedicht vom ersten Ursprung der Welt bis zu meiner Zeit. Wir sehen, es geht um Gestalten, die in neue Formen verwandelt wurden. Also um Verwandlungen. Ovid will etwas erzählen vom ersten Ursprung der Welt bis zu seiner Zeit. Es geht also um die ganzen Weltgeschichte und zwar in chronologischer Reihenfolge. Die Metamorphosen bestehen aus 12.000 Versen, die sich in 15 Bücher unterteilen. Es werden insgesamt etwas 250 Verwandlungen erzählt. Die erste Verwandlung ist die Schöpfung der Welt durch die Trennung des Ur-Chaos in die vier Elemente. Die letzte, die des Diktator Caesar in einen Gott. Die 15 Bücher unterteilen sich in drei Blöcke. Im ersten Block wir die Zeit der Götter beschrieben. Im Zweiten die der Helden aus mythischer Vorzeit. Und im Dritten die der Menschen. Kommen wir jetzt zu Gattung und Versmaß. Die Metamorphosen sind ein Epos. Also eine ausschweifende Heldenerzählung. Ihr Versmaß ist der daktylische Hexameter. Sie sind aber kein ganz gewöhnliches Epos, weil sie nicht eine einzelne Geschichte, sondern 250 Einzelgeschichten erzählen. Man kann deshalb auch von 250 Epyllia, also Kleinepen sprechen. Das Versmaß ist nämlich bei Epen und bei Epyllia gleich. Andererseits nennt Ovid die Metamorphosen ein carmen perpetuum, ein sich fortsetzendes Gedicht, das zusammenhängend die ganze Weltgeschichte umfasst. an spricht deshalb auch von einem Sammelepos. Als Viertes werde ich jetzt die Metamorphosen in das Gesamtwerk Ovids einordnen. Ovid begann seine literarische Karriere als Dichter von Elegien, in denen es häufig um Liebe ging. Im Verlauf seiner Karriere wandte er sich mehr mythologischen Themen zu. Die Metamorphosen sind Ovids längstes Werk und haben hauptsächlich mythologischen Inhalt. Es ist der Höhepunkt seines Schaffens und Ovid schrieb die Metamorphosen bis unmittelbar vor Antritt seines Exils. Die Verwandlung in den Metamorphosen folgt immer einem bestimmten Prinzip. Es gibt Verwandlungen von Menschen in unbelebte Gegenstände. Wie die der Aglauros zu Stein. In Pflanzen, wie die der Daphne in einen Lorbeerbaum. Oder in Tiere. Zum Beispiel die der Spinnerin Arachne in eine Spinne. Außerdem gibt es Vergöttlichungen von Menschen, wie zum Beispiel bei Caesar. Die äußere Verwandlung ist Ausdruck eines inneren Zustandes oder des Charakters. Aglauros ist schon vor ihrer Verwandlung durch Neid starr wie ein Stein. Daphne, struppig wie ein Lorbeerbaum und Arachne wird zu einer Spinne, weil ihr ganzer Lebensinhalt schon vorher das Spinnen ist. Verwandlungen werden fast immer von den Göttern durchgeführt. Ursache ist Liebe oder ein Fehlverhalten, zum Beispiel Hochmut gegen die Götter. Man nennt das im Griechischen Hybris. Ihr habt jetzt einen sehr guten ersten Eindruck von den Metamorphosen des Ovid gewonnen. Viel Spaß beim Lesen und Stöbern. Valete und macht es gut. Euer Lateintutor Enno.

3 Kommentare
3 Kommentare
  1. Hallo Sedcur,
    danke für dein wertvolles Feedback. Daphne diese Eigenschaft zuzuschreiben, ist im Video eine unpassende Auslegung, die der Text nicht hergibt. Mit einem Kommentar in der Zeitleiste haben wir auf die Motivation für Daphnes Verwandlung hingewiesen.
    Herzliche Grüße aus der Redaktion

    Von Kilian S., vor etwa 2 Jahren
  2. super video! ich konnte mein wissen gut vervollständigen, weil du in einem angenehmen tempo erklärst und schöne Tafelbilder machst.

    Von Helene.Ehlers, vor mehr als 6 Jahren
  3. dange

    Von Miclinden2003, vor mehr als 7 Jahren

Ovid – Metamorphosen Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Ovid – Metamorphosen kannst du es wiederholen und üben.
  • Vervollständige den Lückentext über Ovids Metamorphosen.

    Tipps

    Kannst du dich noch an die genauen Zahlen erinnern?

    Wie viele Verse enthalten die Metamorphosen, aus wie vielen Büchern bestehen sie?

    Lösung

    Ovids Metamorphosen sind eines der wichtigsten Werke römischer Literatur – und haben bis die heutige Zeit viele Schriftsteller und Künstler beeinflusst. Aber was sind die Metamorphosen eigentlich genau?

    • Die Metamorphosen sind einerseits ein Epos, also ein ausschweifendes Erzählwerk im Versmaß Hexameter.
    • Wie sind ein riesiges Gedicht, das aus 12.000 Versen besteht.
    • Das Werk ist wiederum in 15 Bücher unterteilt.
    • Es besteht aus 250 einzelnen Verwandlungsgeschichten. Man nennt es deshalb auch carmen perpetuum (fortlaufendes Gedicht) oder „Sammelepos“.
    • Die Verwandlungsgeschichten kann man in drei Blöcke unterteilen: Zunächst geht es um Götter, dann um Helden und schließlich um Menschen. Das entspricht den drei Zeitaltern der Erde, die sich die Römer vorstellten
    • Es reicht von der Entstehung der Welt bis zur Zeit Caesars, der zum Gott wird.
    • Die Verwandlungen haben zwei wichtige Gründe: Entweder passieren sie aus Liebe zu jemandem oder wegen eines Frevels gegen die Götter – das nennt man Hybris.
    Gemeinsam haben die Geschichten zum einen, dass sie auf mythologische Weise die Welt erklären. So wird klar, dass die Jahreszeiten dadurch entstanden sind, dass die Göttin Proserpina eine Hälfte des Jahres in der Unterwelt und die andere Hälfte oben verbringt. Während sie in der Unterwelt ist, trauert die Natur um sie und es wird Winter. Kehrt sie zurück, erblüht alles und der Sommer kommt.

    Eine andere Geschichte erklärt, dass die Narzisse ihren Namen durch den selbstverliebten Narzissus bekommen hat, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte und bei dem Versuch, es zu erreichen, ins Wasser stürzte. An dieser Stelle erblühte eine Blume, die Narzisse.

    Andere Namensgeber waren Paphos und Byblis. Paphos war die Tochter eines Bildhauers, der sich in seine Marmorstatue verliebte. Nachdem Venus diese in eine wahrhaftige Frau verwandelt hatte, konnte er sie heiraten und die beiden bekamen Paphos, nach der die Insel, auf der sie lebten benannt wurde. Byblis, die sich aus Sehnsucht nach ihrem Bruder in eine Quelle verwandelte und auf diese Weise weinte, gab der Quelle ihren Namen.

    Aus Arachne wird eine Spinne, aus Daphne ein Lorbeerbaum, Niobe wird zu Marmor und Caesar vergöttlicht. Dabei versinnbildlichen die äußeren Verwandlungen meistens die inneren Zustände oder den Charakter des Betroffenen. Die Verwandlungen, die meistens durch Götterhand ausgelöst werden, sollen in einem Fall bestrafen, in einem anderen belohnen. Häufig sind die bestrafenden Götter eifersüchtig oder erzürnt, weil ein Mensch hochmütig gegenüber dem Gott ist.

    Geschrieben wurden die Metamorphosen vermutlich nach 1 n. Chr., in Ovids zweiter Schaffensperiode, als er sich von den Liebeselegien abwandte. Später wurde er an das Schwarze Meer verbannt.

  • Ordne die Begriffe der richtigen Erklärung zu.

    Tipps

    Beginne mit den Begriffen, die du kennst oder bei denen du dir sicher bist. Aus den restlichen kannst du dann schließen.

    Kannst du die drei Gattungen Epos, Epyllion und Elegie auseinanderhalten?

    Ovid schrieb alle drei.

    Lösung

    Die Begriffe, um die es in dieser Aufgabe geht, haben alle etwas mit Ovid und seiner Dichtung zu tun.

    Ein Epos ist eine ausschweifende Heldengeschichte, die in Versform verfasst ist. Es geht darin um Themen wie Götter, Sagen oder auch historische Ereignisse. Meistens steht es im Versmaß des Hexameters – so auch in den Metamorphosen. Deshalb und wegen ihrer Länge gelten sie als Epos.

    Man nennt die Metamorphosen oft auch carmen perpetuum, also „fortwährendes Gedicht“. Sie bestehen zwar aus 250 einzelnen Verwandlungsgeschichten – diese sind aber so miteinander verwoben, dass man sie auch als ein einziges, fortlaufendes Gedicht verstehen kann. Das große Epos besteht aus vielen kleinen Einzelgeschichten. Man nennt sie Epyllion, also kleines Epos.

    In den Metamorphosen gibt es zwei Gründe für die Verwandlung: Entweder passiert sie aus Liebe – oder aus Hybris. Hybris ist der Frevel oder Hochmut, den man gegenüber einem Gott zeigt. Er wird durch eine Verwandlung bestraft.

    Ovid schrieb neben den Metamorphosen auch noch viele andere Werke. Einige gehören zur Gattung der Elegie. Das ist ein klagendes Gedicht, in dem es oft um unerfüllte Liebe geht. Jemand ist zum Beispiel von seiner geliebten Frau getrennt und beschreibt seine Sehnsucht. Zu Ovids Elegien gehören die Werke Amores und Heroides. Eine Elegie hat ein anderes Versmaß als das Epos: das elegische Distichon. Es besteht aus einem Hexameter (6 Versfüße) und einem Pentameter (5 Versfüße), die sich immer abwechseln. Beim Vorlesen klingt es also anders.

  • Erschließe, in was die Figuren verwandelt wurden.

    Tipps

    Welche Eigenschaften haben die Tiere oder Gegenstände, in die die Personen verwandelt wurden?

    Meistens haben die Menschen vor ihrer Verwandlung schon ähnliche Charakterzüge.

    Lösung

    Die Verwandlungen in Ovids Metamorphosen passieren nicht wahllos und ohne Grund. Im Gegenteil: Personen werden meistens in Tiere oder Gegenstände verwandelt, die ihre Eigenschaften besonders gut widerspiegeln. Hier einige Beispiele:

    Lycaon ist ein grausamer Tyrann, der eines Tages von Jupiter besucht wird. Während die Anderen glauben, dass ein Gott anwesend ist, will Lycaon die Wahrheit überprüfen. Als der Gastgeber einen Unschuldigen tötet und Jupiter die Überreste serviert, wird er zur Strafe in einen Wolf verwandelt.

    Niobe ist eine stolze und wunderschöne Frau. Sie hat sieben Söhne und sieben Töchter, ist sehr reich und stammt von den Göttern ab. Als ihr Volk der Göttin Latona huldigen soll, weigert sie sich und versucht sogar, ihr Volk davon zu überzeugen, dass es sie selbst verehren soll. Sie habe mehr Kinder und sei verehrungswürdiger. Zur Strafe für so viel Hochmut schickt Latona ihre Kinder Diana und Apollon, die alle 14 Kinder Niobes mit Pfeilen töten. Niobe ist damit kinderlos und wird zu Marmor.

    Galanthis ist eine Dienerin, die bei der Geburt des Herkules hilft. Herkules ist der uneheliche Sohn Jupiters und der Alkmene. Seine Frau Iuno ist darüber gar nicht erfreut und versucht, die Geburt zu verhindern, indem sie der Göttin der Geburt befiehlt, nichts zu tun. Alkmene kann die Wehen kaum mehr ertragen, als die Dienerin Galanthis zur Geburtsgöttin geht und erzählt, die Geburt sei schon vorüber und geglückt. Die Göttin ist so außer sich, dass sie ihren Zauber unterbricht und Alceme tatsächlich entbinden kann. Zur Strafe wird die listige Dienerin von Iuno in ein Wiesel verwandelt.

    Die lykischen Bauern erlauben es der durstigen Göttin Latona und ihren Kindern Apollo und Diana nicht, aus „ihrem“ Teich zu trinken. Stattdessen wühlen sie das Wasser auf, sodass es schlammig und ungenießbar wird. Zur Strafe werden sie in Frösche verwandelt.

    Arachne ist eine talentierte und bekannte Stoffweberin. Sie fordert die Göttin Athene hochmütig zu einem Wettkampf im Spinnen heraus. Als sie gewinnt, wird sie von der erzürnten Verliererin in eine Spinne verwandelt.

    Das Mädchen Byblis verliebt sich in seinen Bruder Caunus. Als der davon erfährt und sich bedrängt fühlt, verlässt er sie und zieht weit weg. Byblis wird unendlich traurig. Sie liegt am Boden und weint. Daraufhin wird sie zu einer Quelle, die ihren Namen erhält.

  • Analysiere den Ausschnitt aus Ovids Metamorphosen.

    Tipps

    Schau dir den Text ruhig noch einmal an und geh dann die Aussagen erneut durch.

    Vier der sieben Aussagen sind korrekt.

    Lösung

    Die Geschichte der lykischen Bauern stammt aus dem sechsten Buch von Ovids Metamorphosen. Es geht es um vorlaute Menschen, die zur Strafe in Frösche verwandelt werden. Die Männer springen bereits in menschlicher Gestalt durch das Wasser wie Frösche und schimpfen dabei lauthals, was an das Gequake von Fröschen erinnert. Es ist also nicht verwunderlich, dass sie später ausgerechnet diese Gestalt annehmen.

    Gesagt wird das aber nicht gleich zu Beginn. Man kann es nur erahnen, wenn man sich die bildhafte Beschreibung vor Augen führt. In der vorliegenden Textstelle erinnert das Verhalten der Verwandelten an Frösche. In was sich die Bauern verwandeln, wird aber erst ganz zum Schluss aufgeklärt. Erst das letzte Wort verrät es: ranae (Frösche).

    In den stilistisch bis ins Detail durchdachten Metamorphosen achtet Ovid nicht nur auf die Wortstellung, sondern auch auf die Wortwahl. So findet sich zum Beispiel die Alliteration pulso pudore (schamlos), die nicht nur gut klingt, sondern auch die beiden Wörter trotz der Trennung durch das -que eng zusammenbringt.

    Gut klingen auch die Passagen, in denen Ovid das „Gequake“ der Männer, bzw. nun Frösche, beschreibt. quamvis sint sub aqua, sub aqua maledicere temptant und besonders die Wiederholung sub aqua, sub aqua klingt wie Quaken. Dieses Stilmittel nennt man übrigens Onomatopoesie – Lautmalerei.

    Nichts mit Stilmitteln zu tun haben die vermeintlichen Infinitive turbavere und movere. Tatsächlich sind sie gar keine Infinitive. In der Dichtung ist es üblich, Verben der dritten Person Plural nicht auf -erunt, sondern auf -ere enden zu lassen. Den Infinitiv turbavere gibt es übrigens auch gar nicht, turbare wäre richtig.

    Die letzte Aussage ist wieder falsch. Die Bauern haben lediglich ihr Äußeres verändert. Ihr Verhalten ist das gleiche geblieben, sie schimpfen und springen nach wie vor im Wasser.

  • Gib an, welche der Aussagen über die Metamorphosen korrekt sind.

    Tipps

    Drei der sieben Aussagen sind richtig.

    Lösung

    Die Metamorphosen bestehen aus 250 Verwandlungsgeschichten. Die sind allerdings nicht wahllos aneinander gereiht, sondern gehen ineinander über und bilden eine große, fortlaufende Erzählung. Deshalb nennt man die Metamorphosen auch carmen perpetuum, also fortlaufendes Gedicht.

    Die Metamorphosen gehören nicht zur Gattung der Briefe, sondern sind ein Epos in Hexametern – also nicht im elegischen Distichon. Insgesamt sind es 12.000 Verse. Geschieben wurden sie nicht 50 n. Chr. – da hat Ovid schon längst nicht mehr gelebt. Er starb wahrscheinlich schon 17 n. Chr.

    Man geht davon aus, dass Ovid die Verwandlungsgeschichten gerade vollendet hatte, als er 8 n. Chr. ins Exil ging. Richtig ist, dass man die Metamorphosen in Blöcke unterteilen kann. Allerdings in drei andere: Götter, Helden, Menschen. Das sind auch die drei Zeitalter, in die die Römer die Geschichte der Welt einteilten.

    Die letzten beiden Aussagen sind wieder richtig: Die Verwandlungen werden durch Götter durchgeführt – manchmal zur Bestrafung, manchmal zur Belohnung, manchmal aber auch aus Mitleid. Und die Metamorphosen erklären die Welt, indem sie die Ursachen von Naturphänomenen beschreiben oder erklären, wie eine Sache ihren Namen bekam. Das nennt man Aitiologie – die Erklärung der Herkunft.

  • Analysiere den Ausschnitt aus Daphnes Verwandlung in Ovids Metamorphosen.

    Tipps

    Du kannst die Aussagen anhand des Textausschnittes überprüfen.

    Manchmal musst du jedoch deine interpretatorischen Fähigkeiten anwenden.

    Bleib dabei aber am Text!

    Fünf Aussagen sind korrekt.

    Lösung

    In dem Abschnitt geht es um Daphne und Apollo. Der Gott verliebt sich in Daphne. Das Mädchen legt aber großen Wert auf ihre Unabhängigkeit und Keuschheit. Weil Apollo so raffgierig auftritt, bekommt sie Angst und flüchtet. Nach einer längeren Hetzjagd bittet Daphne in letzter Sekunde um Hilfe und wird in einen Baum verwandelt. Das ändert jedoch nichts an Apollos Liebe, der nun den Lorbeer zu seinem Zeichen macht.

    Die Verwandlung wird von Daphnes Vater ausgeführt, dem Flussgott Peneus. Er wird von seiner Tochter darum gebeten. Dass sie ausgerechnet in einen Baum verwandelt wird, ist wahrscheinlich nicht in ihrem Sinne. Schließich war sie stolz auf ihre Unabhängigkeit und wollte nicht irgendwo festgewurzelt ihr Dasein fristen.

    Mit mutando perde figuram (verderbe mein Aussehen durch Veränderung!) meint sie vermutlich, dass sie ihre Schönheit aufgeben wollte, aber nicht ihre Menschlichkeit.

    Sprachlich ist der Abschnitt sehr interessant gestaltet. Es gibt viele Stilmittel, zum Beispiel eine Anapher: te coma, te citharae, te nostrae... pharetrae – hier wird das te gleich dreimal wiederholt. Das verdeutlicht Apollos Aufmerksamkeit für Daphne.

    Auch die parallele Konstruktion coniunx mea und arbor … mea hat einen Zweck: Hier geht es darum, dass Apoll ihr nahe sein wollte. Das wollte Daphne aber nicht. Durch die Verwandlung in einen Baum wird ein Abstand erzwungen, den Apoll nun hinnehmen muss. Deshalb ist die Wortstellung auch hier so gesperrt.

    Wichtig für die Metamorphose ist hier, dass die Verwandlung nicht aus Hybris passiert, also wegen eines Frevels gegen die Götter – sondern aus Liebe des Vaters zu seiner Tochter Daphne.

    Die Verwandlungsgeschichte von Apollo und Daphne enthält eine Ursprungssage. Ovid erklärt hier nämlich, wie der Lorbeer zu seinem Zeichen und zum Symbol des Triumphes wurde. Durch seine Liebe zu Daphne entstand diese Tradition. Apropos Triumph: Wer triumphierte hier über wen?