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Ovid – Leben und Werk

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Fabula
Ovid – Leben und Werk
lernst du im 5. Lernjahr - 6. Lernjahr

Grundlagen zum Thema Ovid – Leben und Werk

In diesem Video geht es um den römischen Dichter Publius Ovidius Naso, kurz: Ovid. Du erfährst wesentliche Lebensdaten, die Namen seiner Ausbilder und seines Förderers. Dieser augusteische Dichter wurde im Jahre 8. oder 9. n.Chr. nach Tomis ans Schwarze Meer verbannt und starb dort, ohne sein geliebtes Rom je wiedergesehen zu haben. Über die genauen Gründe seiner Verbannung wird bis heute spekuliert, aber wahrscheinlich hat seine Verbannung etwas mit einem seiner Werke zu tun: der Ars Amatoria. Auch Ovid selbst spricht von carmen et error. Generell lassen sich Ovids Werke mit den Worten Liebe, Sage, Klage thematisch einkreisen. Die zwei wichtigsten Werke für den Lateinunterricht, die Ars Amatoria und die Metamorphosen, werden zudem ausführlicher dargestellt.

Transkript Ovid – Leben und Werk

Hallo! Ich grüße dich und wünsche dir viel Spaß mit dem Video! Video ist übrigens lateinisch und heißt: Ich sehe. In diesem Video lernst du etwas über den römischen Dichter Ovid. Wann und wie hat er gelebt, und was hat er geschrieben? Wenn du das Video zu Ende gesehen hast, dann hast du für den Lateinunterricht einen guten Überblick über den Autor Ovid gewonnen. Außerdem weißt du dann, warum der erfolgreiche Lebemann Ovid die letzten Jahre seines Lebens nur noch traurige Verse anstimmte. “Zum Leben” Ovid wurde 43 vor Christus in Sulmo geboren und entstammte einer adeligen Familie. Über sein Leben weiß man nicht sehr viel. Aber er wird in jungen Jahren Ausbildungsreisen nach Griechenland unternommen haben. Er bekleidete niedrige juristische Ämter in Rom, das so genannte Vigintivirat und er war auch Mitglied im Centumviralgericht, entschied sich dann aber für eine Dichterlaufbahn und wurde von Arellius Fuscus und Porcius Latro ausgebildet. Ovid wurde schnell erfolgreich und bekannt und gehörte dem bekannten Dichterkreis um Valerius Messalla, einem ehemaligen römischen General, der die Kunst und Kultur in Rom förderte, an. Ovid war drei Mal verheiratet, hatte eine Tochter und Enkelkinder. Ovids Ruhm währte ein paar Jahre, doch dann wurde er im Jahre 8 nach Christus von Kaiser Augustus nach Tomis verbannt, wo er im Jahre 17 oder 18 nach Christus, das weiß man nicht ganz genau, auch verstarb. Tomis lag am Schwarzen Meer, im heutigen Rumänien, und war für die Römer damals wie das Ende der Welt. Ovid schreibt über seinen Aufenthaltsort: „Me sciat in media vivere barbaria.“: „Man wisse, dass ich leben muss tief im barbarischen Land.“ Warum aber wurde Ovid verbannt? Leider weiß man heute nicht mehr genau, wieso der Dichter auf einmal zweitausend Kilometer von seiner geliebten Heimatstadt Rom entfernt leben musste. Ovid selber schreibt von „carmen et error“, also von einem Gedicht und einem Fehler. Worum es sich bei dem Fehler handelt, kann man heute nur vermuten. Vielleicht hatte der Ehebruch von Augustus’ Enkelin Julia etwas damit zu tun. Doch es gilt als relativ sicher, dass Ovid mit dem „carmen“, mit dem Gedicht, auf die Ars Amatoria anspielt, in der Ovid Anleitungen zum Ehebruch liefert. Die ersten beiden Bücher sind für Männer, das dritte Buch richtet sich an Frauen. Für Kaiser Augustus, der in den Leges Juliae die Ehegesetzgebung verschärfte, könnte so ein Werk allzu sittenwidrig gewesen sein. Womit wir schon bei den Werken Ovids wären. “Werk”, oder “Was hat Ovid geschrieben?” Ovids Werke kann man parallel zu den Stationen in seinem Leben in drei große Schaffensperioden einteilen. Erstens in die Liebesdichtung, zweitens in die Sagendichtung und drittens in die Klagegesänge. Oder vereinfacht: Liebe, Sage, Klage. In die Schaffensperiode Liebe gehören neben Werken wie den Amores, die Liebeselegien, De medicamine faciei, Über die Schönheitsmittel, also ein Buch über römische Kosmetik, und anderen Werken auch das berüchtigte carmen, die Ars Amatoria. Zu Deutsch: Liebeslehre, die Ovid möglicherweise die Verbannung bescherte. Und ja, auch daraus werdet ihr im Lateinunterricht bestimmt etwas übersetzen. Die Ars Amatoria hatte noch einen Nachfolger. Die so genannten Remedia Amoris, in denen Ovid beschreibt, wie man unliebsame Verehrer oder Verehrerinnen und Liebeskummer los wird. In die Zeit der Sagendichtung fällt sein großes Werk, die Metamorphosen, was ebenfalls im Lateinunterricht übersetzt wird. Daneben hat er in dieser Zeit noch einen römischen Festtagskalender geschrieben, die so genannten Fasti. Und in der Zeit der Verbannung, Ovid stimmt hier nur noch klagende Laute an, weil er sein geliebtes Rom vermisst, entstehen die Tristien, Elegien der Klage, und gedichtete Kunstbriefe, die er von dort an seine Frau und Freunde in Rom schickt. Die beiden für den Lateinunterricht wichtigsten Werke sind also die Metamorphosen und die Ars Amatoria. Daher noch etwas zur Gattung dieser Werke. “Zur Gattung” Die Metamorphosen gehören am ehesten zur Gattung Epos. Aber es sind auch andere Gattungen, wie zum Beispiel kleinere Gedichte, so genannte Epyllien, darin vertreten. Ein Epos ist mit die älteste bekannte Art und Weise, eine Geschichte in Versen, also dichtend zu erzählen. Ovid dichtet die Metamorphosen in Hexametern. Schon die Sumerer und Griechen kannten Epen. Die Römer haben sich diese Erzählweise ebenfalls zu Nutze gemacht. Im Epos geht es um bedeutsame Geschehnisse und Helden. Epen sollen die Welt erklären. In den Metamorphosen greift Ovid viele mythische Erzählungen auf. Inhaltlich geht es um Verwandlung, griechisch Metamorphosis, ist auch die Übersetzung für Umgestaltung oder Verwandlung. Die Ars Amatoria gehört zur Gattung Lehrgedicht. In einem Lehrgedicht soll, wie der Name schon sagt, jemand belehrt werden, beziehungsweise kundig gemacht werden. In diesem Fall in der Kunst der Liebe. Hier nutzt Ovid ein anderes Versmaß als den Hexameter: das elegische Distychon. Ovids Werk insgesamt lässt sich aber keiner einzelnen Gattung zuordnen. Wie wir gesehen haben, schrieb er ja auch einen Kalender, Briefe, Elegien, also Klagedichtung und nicht zuletzt auch eine leider nicht mehr erhaltene Tragödie über Medea. So, nun kennst du ein paar Eckdaten aus Ovids Leben. Insbesondere seine Verbannung nach Tomis und seine Hauptwerke, die Ars Amatoria und die Metamorphosen, deren Gattung, Epos und Lehrgedicht, sowie seine Schaffensschwerpunkte in Liebesdichtung, Sagen und Klagegedichte. So, genug gelernt für heute. Das war's fürs Erste. Vale! Lasse es dir wohl ergehen!

2 Kommentare
2 Kommentare
  1. Sehr gut

    Von Paul385, vor etwa 10 Jahren
  2. Sehr schöner und kompakter Einblick in das Leben und Werk von Ovid.
    Vielleicht sollte man den ersten Satz neu vertonen. Es klingt, als ob die arme Fabula aus einem Metallcontainer spricht.
    Mit besten Grüßen

    Von André Otto, vor etwa 11 Jahren

Ovid – Leben und Werk Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Ovid – Leben und Werk kannst du es wiederholen und üben.
  • Vervollständige den Lückentext über Ovids Leben und Werk.

    Tipps

    Lass Lücken, die du nicht auf Anhieb füllen kannst, erst einmal aus und komm später auf sie zurück.

    Kannst du die drei Werke Ars Amatoria, Metamorphosen und Tristien noch auseinander halten?

    Sie passen zu den Begriffen Liebe – Sage – Klage.

    Lösung

    Ovid lebte von 43 v. Chr. bis 17 oder 18 n. Chr. Er wurde in Sulmo geboren und ging dann nach Rom, wo er eine gute Ausbildung erhielt. Statt einer Karriere als Redner und Politiker entschloss er sich, Dichter zu werden und bewegte sich im Kreis des Messalla. Das war ein reicher Gönner und Förderer von Dichtern.

    Zunächst schrieb er Liebesdichtungen (Amores) und einen Ratgeber für die Liebe (Ars Amatoria). Sein größtes Werk war ein Epos über die Entstehung der Welt und viele Sagen (Metamorphosen) und ein römischer Festtagskalender.

    Nachdem Ovid aber ans Schwarze Meer verbannt worden war, stimmte er düstere Töne an. Er schrieb klagende Briefe (Tristien).

  • Gib an, zu welchem Oberbegriff die Werke Ovids gehören.

    Tipps

    Schau dir die Werktitel genau an. Dann kannst du die meisten erraten.

    Die Fasti sind übrigens ein Festtagskalender in Gedichtform.

    Drei passen zum Themenbereich Liebe, zwei zur Sage und eins zum Thema Klage.

    Lösung

    Ovid begann seine Dichterlaufbahn mit Liebesdichtungen. Besonders wichtig für heutige Schüler ist die Ars amatoria (Liebeskunst), da dieses Werk häufig im Unterricht übersetzt und besprochen wird. In diesem Werk gibt er Tipps für Verliebte: zum Beispiel, wie man seinen Schwarm erobern kann.

    Ovid gab aber auch Ratschläge, wie man sich ‚entliebt‘ und eine Beziehung beendet. Das tut er im Werk Remedia amoris (Heilmittel gegen die Liebe). Es ist ein Ratgeber für unglücklich Verliebte. Beide Werke kann man als Lehrgedichte verstehen. Ovid tritt als Lehrer auf, der Anleitung gibt.

    Der Dichter verfasste aber auch andere Gedichte zum Thema Liebe, die unter dem Namen Amores veröffentlicht wurden. Sie sind kein Ratgeber, sondern handeln von Liebenden, die zueinander kommen wollen. Meistens geht es um Männer, die um eine Frau werben.

    Als nächstes widmete sich Ovid den Sagendichtungen. Er verfasste einen Festtagskalender, die Fasti. Außerdem schrieb er sein umfangreichstes Werk, die Metamorphosen. Sie gehören noch heute zur Weltliteratur und haben auch im Lateinunterricht ihren Platz.

    Von Ovid gibt es auch Klagedichtungen. Er verfasste sie im Exil. Zu ihnen gehören die Tristien (Klagelieder), das sind poetische Briefe. In ihnen schilderte er, wie es ihm am Schwarzen Meer ging. Manches darin mag auch etwas übertrieben sein. Die Tristien sind außerdem eine Art Biografie. Durch sie haben wir das meiste Wissen über Ovid. Daneben schrieb er noch die Epistulae ex Ponto – die Briefe vom Schwarzen Meer.

    Du siehst, Ovid war nicht nur ein sehr fleißiger Dichter, sondern auch ein sehr vielseitiger, der seine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse in seinen Werken verarbeitete.

  • Benenne die richtigen Aussagen über Ovids Metamorphosen.

    Tipps

    Vier Aussagen sind richtig.

    Welchem Oberbegriff kann man die Metamorphosen zurechnen:

    Liebe – Sage – Klage?

    Lösung

    Ovid schrieb die Metamorphosen in seiner zweiten Schaffensperiode. Angefangen hatte er Liebesdichtungen. Erst später, vermutlich zwischen 1 und 8 n. Chr., begann er eine Arbeit an den Metamorphosen. Die Metamorphosen waren also nicht das erste Werk, das er schrieb.

    Die Metamorphosen bestehen aus 15 Büchern, die wiederum viele kleine Einzelgeschichten enthalten. Darin geht es um die Entstehung der Welt, die Liebe zwischen Menschen oder Göttern, aber auch Verbrechen und Fehlverhalten gegenüber Göttern (Hybris).

    Alle Geschichten haben zwei Dinge gemeinsam: Es findet eine Verwandlung statt. Menschen verwandeln sich in Tiere oder Pflanzen, werden zu Stein oder zu Sternen. Es gibt zahlreiche Varianten. Daher auch der Name: Metamorphosen – Verwandlungen.

    Richtig ist auch, dass die Metamorphosen in Hexametern verfasst sind. Die Geschichten sind also nicht nur inhaltlich spannend, sondern auch nur durch bloßes Zuhören reizvoll. Du kannst dir bestimmt vorstellen, wie aufwändig das Verfassen gewesen sein muss. Es sind insgesamt 12.000 (!) Verse.

    Man kann beim Lesen der Geschichten sicher etwas lernen, ein Lehrgedicht sind sie aber nicht. Die Metamorphosen lassen sich nicht eindeutig einer Gattung zuordnen, da sie einfach zu facettenreich sind. Müsste man sich jedoch auf eine festlegen, so ist dies das Epos. Hierfür sprechen das Metrum Hexameter und die unglaubliche Länge von 15 Büchern.

    Kommen wir zu der zweiten Gemeinsamkeit, die die einzelnen Geschichten aufweisen. Zumindest in den meisten wird die Welt erklärt. Auf mythologische Ursachen sind so die Jahreszeiten, Nacht und Tag, Namen von Pflanzen oder Städten zurückzuführen. Man nennt das Aitiologie – eine Erzählung vom Ursprung.

    Ovids Metamorphosen sind zum Glück sehr gut erhalten. Ausnahme ist eine Tragödie namens „Medea“, von der wir heute nicht einmal mehr Fragmente haben. Nur aus anderen Schriften wissen wir, dass es diese gegeben haben muss. Die Metamorphosen aber sind davon abgesehen relativ vollständig geblieben. Und das ist auch gut so, sonst könnten wir sie im Lateinunterricht ja nicht lesen!

  • Entscheide, welchem Thema man die Textausschnitte Ovids zuordnen kann.

    Tipps

    Schau dir das Vokabular genauer an.

    Findet eine Verwandlung statt?

    Geht es um Liebe?

    Oder beklagt jemand etwas?

    Lösung

    Die vier Ausschnitte entstammen alle unterschiedlichen Werken Ovids.

    Der erste Ausschnitt stammt aus den Tristien. Dieses Werk schrieb Ovid in der Verbannung. Dazu passt auch der Abschnitt: Er beklagt, dass das Buch der Tristien nach Rom fahren wird, er selbt aber nicht. Es handelt sich ganz klar um das Thema Klage.

    Die zweite Stelle ist auch eindeutig: An den Vokabeln materiam amori (Stoff für die Liebe) und disce (lerne) erkennst du, dass es darum geht, etwas über die Liebe zu lernen. Der Abschnitt stammt aus Ovids Ars amatoria, dem Lehrgedicht. Darin stehen zahlreiche Ratschläge, wie man jemanden für sich gewinnt. Es geht also um das Thema Liebe.

    Die dritte Stelle ist ein Zitat aus den Metamorphosen, genauer gesagt Buch VI, 379 ff. Hier geht es um die Verwandlung von Bauern in Frösche. Anhand der Vokabeln kannst du erahnen, dass hier eine Verwandlung stattfindet. Auch die Verben virere (grün werden) und albere (weiß werden) lassen darauf schließen. Verwandelt werden hier übrigens ein paar gemeine Bauern, die die durstige Göttin Latona nicht von dem Wasser trinken lassen wollten. Stattdessen beanspruchten sie das kühle Nass vorlaut für sich und wühlten es schließlich sogar auf, damit es – nun schlammig – nicht mehr trinkbar ist. Zur Strafe wurden sie dafür – wie passend – in Frösche verwandelt. Sagendichtung ist korrekt.

    Im vierten Ausschnitt geht es wiederum um die Liebe. Das Verb amare kommt zweimal vor. Der Abschnitt stammt aus den Amores (I.3) und gehört somit der Liebesdichtung an.

  • Erstelle eine Biographie des Ovid.

    Tipps

    Lies dir die Texte genau durch. Aus dem Zusammenhang kannst du schließen, welche Reihenfolge die richtige ist.

    Achte auch auf die Jahreszahlen – sie helfen dir beim ordnen.

    Lösung

    Publius Ovidius Naso wurde am 20. März 43 v. Chr. in Sulmo geboren. Diese Stadt liegt etwa 140 km östlich von Rom. Sie lag in einer schönen Landschaft, an die sich Ovid beim Dichten wohl häufig erinnerte. Er war Sohn einer reichen Familie und konnte deshalb eine gute Ausbildung genießen. Außerdem hatte er das Glück, in eine Zeit geboren zu werden, in der es kaum Unruhen und Kriege gab. Der Bürgerkrieg war vorüber, Kaiser Augustus hatte 31 v. Chr. in der Schlacht bei Actium gesiegt. Es folgte ein langer Frieden im römischen Reich.

    Ovid hatte einen Bruder, mit dem er in Rom eine gute Ausbildung genoss. Sie besuchten die Vorlesungen wichtiger Persönlichkeiten, wie von Seneca dem Älteren. Beide standen am Beginn einer großen Karriere. Ovids Bruder war ein vielversprechender Redner, starb aber früh. Entsprechend groß waren die Hoffnungen, die man in Ovid setzte.

    Der junge Ovid unternahm mehrere Reisen nach Griechenland, wo er sich weiterbildete. Er übernahm auch kleinere Ämter. So war er zum Beispiel Zivilrichter. Er hätte danach die Senatslaufbahn einschlagen können – doch entschied sich anders!

    Ovid verschrieb sein Leben der Dichtung und verbrachte seine Zeit im Kreise des Messalla. Dieser war ein reicher Gönner und Kunstliebhaber, der viele Dichter förderte. Ovid begann mit Liebeselegien. Sie wurden Stück für Stück veröffentlicht. Daneben schrieb er die Metamorphosen und entwarf einen römischen Festkalender in Gedichtform. Beides war noch nicht abgeschlossen, als ein Schicksalsschlag ihn traf.

    Im Jahr 8 n. Chr. wurde Ovid verurteilt und ins heutige Rumänien verbannt. Die Gründe dafür sind nicht geklärt. Ovid selbst schreibt von einem carmen et error, also einem Gedicht und einem Fehler. Im ersten Fall ist man sich ziemlich sicher, dass es um die ars amatoria geht, in der zum Ehebruch angestiftet wird. Das könnte dem Kaiser Augustus nicht gepasst haben, weil er die Moral Roms erneuern wollte und die Heiligkeit der Ehe verteidigte. Ovid muss ihm ein Dorn im Auge gewesen sein.

    Doch was mit dem Fehler gemeint ist, wissen wir nicht genau. Andeutungen Ovids lassen darauf schließen, dass er unabsichtlich etwas beobachtete und so Zeuge eines Verbrechens oder moralischen Vergehens wurde. Vermutlich war es ein Fehltritt innerhalb des Kaiserhauses.

    Die letzten zehn Jahre seines Lebens verbrachte Ovid in Tomis, einer kleinen Stadt am Schwarzen Meer. Dort am Rand des römischen Reichs, fern aller Kultur und Unterhaltung, im Land der Barbaren, gefiel es ihm überhaupt nicht. Er war einsam und hoffte, nach Rom zurückkehren zu dürfen. Er verfasste zahlreiche poetische Briefe, in denen er auf Mitleid abzielte und um Vergebung bat – leider vergeblich. Ovid starb höchstwahrscheinlich um 17 oder 18 n. Chr.

  • Entscheide, welche Aussagen über den Textabschnitt von Ovid stimmen.

    Tipps

    Lies dir den Ausschnitt ruhig nocheinmal durch. Dann weißt du bestimmt, welche Aussagen richtig sind.

    Zu welchem Begriff passt das Gedicht am ehesten:

    Liebe – Klage – Sage?

    Lösung

    Der ausgewählte Ausschnitt stammt aus Ovids Metamorphosen, genauer gesagt aus der Geschichte von Actaeon und Diana (Buch III, 186-197).

    In der Geschichte geht es darum, dass der Jäger Acteon alleine durch den Wald streift und dabei aus Versehen die Göttin Diana mit ihren Nymphen beim Baden entdeckt. Die Frauen sind außer sich und Diana verwandelt Acteon zur Strafe wütend in einen Hirsch. Dadurch verliert er seine Stimme und kann das Gesehene nicht weitererzählen. Leider wird er dadurch jedoch auch zum Jagdwild seiner Jägerkollegen und Hunde. Die Geschichte endet daher nicht mit einem Happy End oder gar einer Hochzeit, sondern mit Acteons Tod.

    Diese Verwandlungsgeschichte hatte im späteren Verlauf seines Lebens größere Bedeutung für Ovid. Dieser zog, als er in der Verbannung war, diese Geschichte als Vergleich heran. Wie Acteon sei er zur falschen Stelle am falschen Ort gewesen und zu Unrecht bestraft worden.

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