Ablativus loci – Ablativ des Ortes
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Grundlagen zum Thema Ablativus loci – Ablativ des Ortes
"In templo", "Athenis", "hoc loco"... hast du solche Ausdrücke schon mal gehört? Es sind Ortsangaben, die in einem besonderen Kasus stehen: dem Ablativus loci, auf deutsch: Ablativ des Ortes. In diesem Video lernst du, wie du ihn erkennen und übersetzen kannst. Ich zeige dir typische Wendungen, Präpositionen und Verben wie ponere, oder convenire, bei denen du aufpassen musst. Wir beobachten den jungen Römer Quintus bei seinem Ausflug in den Wald und erfahre alles über die Ortsbestimmungen mit dem Ablativus loci.
Ablativus loci – Ablativ des Ortes Übung
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Benenne alle Ablative des Ortes in den lateinischen Sätzen.
TippsGehe die lateinischen Sätze in Ruhe durch und suche ganz gezielt nach Ablativformen. Überlege dann, ob sie eine Ortsangabe machen oder eine andere Funktion haben.
Nach dem Ablativ des Ortes fragst du: Wo? Manchmal auch: Wohin?
Im gesamten lateinischen Text gibt es 6 Ablativi loci.
LösungDer Ablativ des Ortes ist dazu da, den Ort eines Geschehens genauer zu bestimmen. Er antwortet auf die Frage: Wo? - manchmal auch: Wohin? Gehen wir die Sätze einzeln durch:
- Im ersten Abschnitt findest du die Ortsangabe Carthagine (in Karthago), die ohne Präposition steht. Auch hoc loco (an diesem Ort) ist ein Ablativ des Ortes. in Italiam dagegen ist ein Akkusativ der Richtung.
- Im zweiten Abschnitt findest du tota urbe (in der ganzen Stadt). Auch diese Wendung steht ohne Präposition. Daneben gibt es noch in arce (auf der Burg). Dagegen ist in forum wieder ein Akkusativ der Richtung.
- Im dritten Abschnitt findest du zwei Ablative des Ortes: in terra und in Gallia. Achte darauf, dass im Lateinischen auf die Frage „Wo?“ ein Ablativ steht, wenn dabei ein Verb mit der Bedeutung setzen, stellen oder legen (z.B. ponere) steht. Im Deutschen fragen wir: Wohin legen? Auf die Erde.
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Übersetze die Wendungen.
TippsJede Wendung enthält einen Ablativ des Ortes. Du hast alle so oder so ähnlich im Video kennengelernt.
LösungDie Wendungen enthalten alle einen Ablativus loci - einen Ablativ des Ortes. Nach ihm fragst du: Wo? Manchmal auch: Wohin?
- in silva heißt: im Wald. In silva quiescere heißt deshalb: sich im Wald ausruhen.
- hoc loco ist eine Ortsangabe ohne Präposition und bedeutet: an diesem Ort. hoc loco dormire heißt: an diesem Ort schlafen.
- Auch tota urbe steht ohne Präposition. tota urbe laborare bedeutet: in der ganzen Stadt arbeiten.
- sub arbore librum legere hat wieder eine Präposition bei sich (sub). Es heißt: unter dem Baum ein Buch lesen.
- In via Romam ire stecken zwei Ortsangaben: ein Ablativ des Ortes (via) und ein Akkusativ der Richtung (Romam). Es heißt: auf der Straße nach Rom gehen.
- Im Ausdruck se in terra ponere steckt der Ablativ des Ortes terra. Du übersetzt: sich auf die Erde legen. Achtung: Hier fragt man im Deutschen: Wohin? Aber im Lateinischen fragt man: Wo? Deshalb steht ein Ablativ des Ortes, kein Akkusativ der Richtung.
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Entscheide, ob die Wendung eine Präposition braucht oder nicht.
TippsGehe die Wendungen einzeln durch und frage dich: Ist dieser Ablativus loci so schon vollständig? Oder müsste noch die Präposition in oder sub ergänzt werden?
Städtenamen im Ablativus loci stehen fast immer ohne Präposition: zum Beispiel Athenis - in Athen.
Daneben gibt es noch andere Wörter, bei denen der Ablativ des Ortes ohne Präposition steht.
Nur drei Wendungen benötigen eine zusätzliche Präposition, um vollständig und korrekt zu sein. Die anderen Wendungen stehen alle ohne Präposition.
LösungDer Ablativ des Ortes ist der Ersatz für den Lokativ, der nur in besonderen Wendungen vorkommt. Im Ablativ des Ortes können zum Beispiel Städte wie Karthago (Carthagine) oder Athen (Athenis) ohne Präposition stehen.
Normale Substantive brauchen eine Präposition, um auszudrücken, dass sie als Ortsangabe gemeint sind. Es kann also heißen:
- in monte - auf dem Berg
- in nave - auf dem Schiff
- sub arbore - unter dem Baum
- toto oppido - in der ganzen Stadt
- his locis - an diesen Orten
- omni Gallia - in ganz Gallien
- tota basilica - in der ganzen Basilika
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Ergänze das Substantiv im richtigen Kasus.
TippsAchtung: Bei dieser Aufgabe musst du einige Substantive in den Ablativ des Ortes, andere in den Akkusativ der Richtung setzen!
Überlege gut, ob das Substantiv im Akkusativ oder Ablativ stehen muss.
Bei welchen Verben musst du besonders aufpassen?
Im Lateinischen hat man manchmal eine andere Vorstellung als im Deutschen.
Denkt man im Deutschen: Wo? - sagt der Römer: Wohin?
LösungIm Video hast du gelernt, dass es im Deutschen und Lateinischen oft unterschiedliche Vorstellungen über Richtungs- und Ortsangaben gibt:
- Bei Verben mit der Bedeutung „setzen, stellen, legen“ denkt man sich im Deutschen: Wohin? - im Lateinischen: Wo? Deswegen steht hier der Ablativ.
- Bei Verben mit der Bedeutung „ankommen, melden, versammeln“ fragt man im Deutschen: Wo? - im Lateinischen: Wohin? Man nimmt den Akkusativ.
- in terra ponere – auf die Erde legen
- campo sedere – auf dem Feld sitzen
- sub arbore dormire – unter dem Baum schlafen
Aber:
- Romam venire – nach Rom kommen
- in forum concurrere – auf dem Forum zusammenlaufen
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Gib an, welche Wendungen einen Ablativ des Ortes enthalten.
TippsFrage: Wo? Oder: Wohin?
Achte darauf, dass die Formen auch wirklich im Ablativ stehen!
Achtung: Es tauchen auch andere Ablative auf - ein Ablativ der Trennung und ein Ablativ der Zeit.
LösungEinen Ablativ des Ortes findest du meistens auf die Frage: Wo? Er gibt an, in welcher Umgebung eine Handlung stattfindet.
Daneben gibt es auch Wendungen, in denen der Ablativ auf die Frage antwortet: Wohin? Das kommt vor allem bei Verben des Setzens, Stellens und Legens vor, zum Beispiel ponere.
Fragst du wo und wohin, dann antworten dir in der Aufgabe folgende Ablative:
- in fortitudine ponere - auf die Tugend setzen (wohin?)
- terra marique - zu Land und zu Wasser (wo?)
- omni loco - an jedem Ort (wo?)
- toto oppido - in der ganzen Stadt (wo?)
e Graecia ist ein Ablativ der Trennung (separativus). Hier fragt man: Woher kommend?
multa nocte ist ein Ablativ der Zeit (temporis). Du fragst: Wann?
Der Ausdruck in Siciliam venire enthält keinen Ablativ, sondern einen Akkusativ der Richtung. Auch hier fragst du: Wohin?
Merke dir: Bei der Frage Wohin? musst du besonders auf das Substantiv schauen. Es kann sowohl im Ablativus loci als auch im Akkusativ der Richtung stehen.
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Vervollständige die Übersetzung der lateinischen Sätze.
TippsDie fett markierten Stellen im lateinischen Satz fehlen jeweils in der Übersetzung.
Schau dir genau an, ob sie im Akkusativ oder Ablativ stehen.
Fragt man: Wohin? oder: Wo?
Vokabelhilfen:
avis, -is (f.): der Vogel
saxum, -i (n.): der Stein, der Fels
tumultus, -us (m.): die Unruhe
LösungIn den Sätzen gibt es mehrere Wendungen, die einen Akkusativ der Richtung oder einen Ablativ des Ortes enthalten. Diese fehlen jeweils in der Übersetzung:
- in silvam ire - in den Wald gehen
- tota urbe - in der ganzen Stadt
- in terra ponere - auf den Boden legen
- in saxum convenire - auf dem Felsen zusammenkommen
- sub arbore - unter dem Baum
- via ire - auf der Straße gehen
Was ist ein Ablativ?
Ablativus instrumentalis – Ablativ des Werkzeugs
Ablativus instrumentalis in besonderen Wendungen
Ablativus causae – Ablativ des Grundes
Ablativus instrumentalis und causae (Übungsvideo)
Ablativus separativus – Ablativ der Trennung
Ablativus loci – Ablativ des Ortes
Ablativus qualitatis – Ablativ der Beschaffenheit
Ablativus temporis – Ablativ der Zeit
Ablativ der Begleitung und Ablativ der Art und Weise
Ablativus respectus – Ablativ der Beziehung
Ablativus mensurae und comparationis – Ablativ des Maßes und des Vergleichs
Ablativus pretii – Ablativ des Preises
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@Kerstin Wilken: Liebe Kerstin,
vielen Dank für deinen Hinweis. Stimmt, als Abschiedsgruß kommt viel häufiger "Vale!" vor. Die Römerinnen und Römer haben aber gelegentlich auch "Salve!" zum Abschied verwendet, da seine Grundbedeutung "Sei gesund!" nicht nur zur Begrüßung, sondern eben auch zum Abschied passt.
Liebe Grüße aus der Redaktion!
Es heisst am ende nicht Salve sondern Vale
Tolles Video
Ach nein, die Genetiv-Endung von "domus" ist ja ja auch "domus"!
Also hat der Lokativ nicht immer die gleiche Endung wie der Genitiv.
In der Wendung "domi militiaeque" sind kommt also zweimal der Lokativ vor, der mit dem jeweiligen Genitiv dieselbe Endung hat?
Die Ablativ-Endung sind ja "domo" und "militia"!