Rinder – wichtige Nutztiere

“Süüüß, die Muhs!”, "Jaaaaa, nicht nur süß, auch ziemlich nützlich. Das Fleisch schmeckt erstmal lecker, was Jochen?". "Ja ja, das Fleisch, lecker lecker. Ohne geht's gar nicht, ne ne." Wer hätte das gedacht? In diesem Video geht es um "Rinder als wichtige Nutztiere". Rinder sind wirklich süß, oder? Vor allem die Kälber. Sie gehören zu den ältesten Nutztieren der Menschen. Aber Moment mal – Rind, Kalb, Kuh, Bulle – welcher Begriff steht eigentlich für was? Ein männliches Rind wird STIER oder BULLE genannt. Ochse ist die entsprechende Bezeichnung, wenn das Tier unfruchtbar gemacht wurde. Ein junges Rind heißt KALB. Weibliche Rinder werden als KUH bezeichnet, sobald sie ein erstes Kalb geboren haben. Schauen wir doch mal, wofür die ganze Rind-Familie von uns Menschen genutzt wird. Also: männliche Rinder geben – Überraschung – KEINE Milch. Sie werden vor allem wegen des Fleisches gehalten. Kälber liefern ein besonders zartes Fleisch. Mit der ersten Geburt eines Kalbes beginnt die Milchproduktion im Euter der Mutter-Kuh. Eigentlich dient sie der Ernährung des Kalbes, doch nutzen wir Menschen sie heutzutage meist, um Kakao zu trinken, Käse herzustellen, Eiscreme zu vernaschen, Kuchen, Buttercroissants, Pizza, Spaghetti mit Sahnesoße und und und. Wer mag darauf schon verzichten? Früher wurden Kühe übrigens von Hand gemolken. Heute übernehmen diese Arbeit Melkmaschinen. Die Kuh kommt morgens in den Melkstand, Melkgeschirr an, fünf bis zehn Minuten Milch in den Tank saugen lassen, fertig. Abends noch einmal. Züchtungen haben wahre Hochleistungsrinder hervorgebracht. Während eine Kuh vor etwa einhundertfünfzig Jahren noch um die eintausend Liter Milch pro Jahr gegeben hat, kommen wir heute auf circa ACHTTAUSEND bis ZWÖLFTAUSEND Liter. WAHNSINN, da fällt der Ella glatt ihr Quarkbällchen-Teig aus den Händen! Leider gibt es ein paar Nachteile dabei, die auf den Schultern der Tiere lasten. Damit die Kuh den Menschen ihre Milch liefern kann, wird das junge Kalb, für das die Milch eigentlich gedacht ist, von der Mutter getrennt. Außerdem wird die Kuh ständig neu geschwängert, damit sie weiter Milch geben kann. Darüber hinaus führt die Züchtung der Hochleistungsrinder dazu, dass die Tiere mit ihren dicken Eutern einer enormen körperlichen Dauerbelastung ausgesetzt sind. Für die Kühe folgt daraus ein meist sehr kurzes, von Krankheiten gekennzeichnetes Leben. Es gibt, neben Milch und Fleisch, übrigens viele weitere Produkte, die wir vom Rind nutzen beziehungsweise aus seinen Körperteilen herstellen. Aus der Haut stellen wir Menschen Leder her, aus den Haaren Malpinsel. Aus den Hörnern und Hufen entstehen Kämme, Knöpfe oder Dünger und aus den Knochen wird Fett gewonnen, welches zum Beispiel der Herstellung von Seife dient. Aus dem Blut der Rinder kann Blutwurst produziert werden, für medizinische Grundstoffe wird es ebenfalls genutzt. Der Darm eines Rinds wird häufig als Wursthaut verwendet und Fett und Talg dienen der Herstellung von zum Beispiel Kerzen. Ach ja und aus Haut und Knochen wird übrigens auch Gelatine hergestellt. Die ist in einigen Desserts und in Gummibärchen enthalten. Wie du siehst und wie Mutti bereits gesagt hat: nicht nur süß, sondern vor allem nützlich! Werfen wir mal einen Blick auf die Haltung der Rinder. Die hohe Nachfrage nach Fleisch und anderen tierischen Produkten vom Rind hat dazu geführt, dass 2020 etwa 1,5 Milliarden Rinder als Nutztiere gehalten wurden. Viele von ihnen leben in Massentierhaltung. Ihre Boxen sind eng, die Nahrung besteht aus Kraftfutter. Das Ziel der Fütterung besteht in einer möglichst schnellen Gewichtszunahme. Man spricht auch von der sogenannten MAST. Schon nach etwa achtzehn Monaten ist ein Mastbulle schlachtreif. Die Rinder haben in ihren kleinen Boxen oft kein Einstreu (zum Beispiel Stroh) zur Verfügung und müssen auf Gummimatten ausruhen, wobei sie in ihren eigenen Exkrementen liegen. Weibliche Milchkühe werden oft in Anbindeställen, ebenfalls ohne Freilauf, gehalten. Von Artgerechter Tierhaltung spricht man dagegen, wenn die Rinder zum Beispiel auf einer Weide stehen, die genügend Auslauf bietet und ein geselliges Zusammensein der Tiere ermöglicht. Bei der Freilandhaltung finden Rinder schattige Plätze zum Ruhen und fressen. Die Ställe, in die die Kühe zum Melken gebracht werden, sind hell und geräumig. Klingt schon etwas besser als die Massentierhaltung, oder? Wie auch immer, aufgrund der vielen Eingriffe in das Leben eines Rinds und der oftmals schlechten Haltungsbedingungen, entscheiden sich immer mehr Menschen dazu, auf tierische Produkte zu verzichten. Was DU aus all dem Wissen machst, bleibt allein dir überlassen. Fassen wir noch einmal zusammen. Rinder gehören zu den ältesten Nutztieren des Menschen. So gut wie alle Teile des Rindes können verwertet werden. Artgerechte Tierhaltung beachtet die Bedürfnisse des Rindes, wohingegen Rinder in Massentierhaltung kostengünstig gehalten und als reine Rohstofflieferanten betrachtet werden. Es lohnt sich, darauf zu achten, woher das Fleisch kommt, welches auf deinem Teller landet. Denn mmmmhhhhhmmm, ein glückliches Leben und ein Maul voll Gras – einfach unverzichtbar!