Das Rind – ein Wiederkäuer

Grundlagen zum Thema Das Rind – ein Wiederkäuer
Inhalt
Das Rind: ein Paarhufer und Wiederkäuer
Du weißt bestimmt, wie ein Rind aussieht. Vielleicht hast du auch schon einmal über einen längeren Zeitraum ein Rind beobachtet und festgestellt, dass es ständig kaut, ohne noch einmal neues Futter aufzunehmen. Wieso ist das so? Das und viele weitere Dinge über das Rind lernst du im folgenden Text.
Das Rind – Biologie
Das Rind ist ein Säugetier – genauer gesagt gehört es zu der Ordnung der Paarhufer. Das bedeutet, dass es an allen Enden von Vorder- und Hinterbeinen jeweils zwei Zehen hat. Die Enden der Zehen werden von Hufen geschützt. Durch das Auseinanderspreizen der beiden Zehen kann sich das Rind problemlos bewegen, selbst auf weichem Untergrund: Auch bei Nässe versinkt es trotz seines hohen Gewichts nicht im Gras. Da sich das Rind auf den Zehen fortbewegt, wird es auch als Zehenspitzengänger bezeichnet.
Es gibt viele Rinderarten. Dazu zählen zum Beispiel Bisons und Wisente. Das uns bekannteste Rind ist aber das Hausrind.
Das Rind als Nutztier für Milch- und Fleischgewinnung: In Europa werden hauptsächlich die Rassen Braunvieh und Holstein gehalten. Die Holstein-Rinder sind die klassischen schwarz‑weiß gefleckten Rinder, wie wir sie aus Bilderbüchern kennen.
Was fressen Rinder eigentlich? Rinder sind Pflanzenfresser. Sie ernähren sich zum Großteil von Gras. Pro Tag fressen sie bis zu 70 Kilogramm. Rinder haben das für Pflanzenfresser typische Gebiss: Im vorderen Bereich haben sie oben eine Knorpelleiste und unten Schneide- und Eckzähne. Beim Rupfen von Gras drücken die Rinder die Schneidezähne gegen die harte Knorpelleiste. Die Backenzähne stehen dicht beieinander und funktionieren wie ein Mahlwerk für das Gras. Die Verdauung von Rindern ist eine ganz besondere – daher wird diese nun genauer erklärt.
Das Rind – ein Wiederkäuer
Um möglichst viele Nährstoffe zu gewinnen, verdauen Rinder ihre Nahrung auf eine ganz bestimmte Weise: Sie sind Wiederkäuer. Ihr Magentrakt setzt sich aus vier verschiedenen Mägen zusammen: Pansen, Netzmagen, Blättermagen und Labmagen. Bei der Nahrungsaufnahme wird folgender Prozess durchlaufen:
- Beim Fressen wird das Gras unzerkaut hinuntergeschluckt. Es gerät in den ersten Magen, in den Pansen. Die Nahrung wird eingeweicht und durch Bakterien und Kleinstlebewesen vorverdaut.
- Danach gelangt die Nahrung in den Netzmagen. Hier wird sie portioniert und durch Aufstoßen wieder zurück in das Maul des Rinds befördert.
- Die eingeweichten Nahrungsportionen werden nun im Maul zerkleinert und zerkaut. Dann werden sie wieder hinuntergeschluckt und zurück in den Pansen geschickt.
- Von dort aus wird die Nahrung in den Blättermagen befördert. Hier wird der Nahrung das Wasser entzogen.
- Im Labmagen findet als Nächstes die eigentliche Verdauung statt. Die Nahrung wird mithilfe von Magensäure und Enzymen zerkleinert.
- Anschließend gelangt die Nahrung in den Darm, wo die Nährstoffe von den unverdaulichen Resten getrennt werden. Diese werden schließlich ausgeschieden.
Das Rind – Verhalten und Fortpflanzung
Rinder werden in vielen Kulturen als Nutztiere gehalten, daher sind sie heutzutage weltweit verbreitet. Aber auch in der Wildnis lebende Rinder bevorzugen als Lebensraum offene Waldgebiete und Grasflächen und leben meist in Herden.
Rinder können sich einmal pro Jahr fortpflanzen. Die Tragzeit beträgt ungefähr 280 Tage. Meist wird ein einziges Kalb geboren, in seltenen Fällen kommen auch zwei Kälber zur Welt.
Das Rind – Steckbrief
Zum Schluss findest du ein paar Informationen über das Rind in einem Steckbrief zusammengefasst:
Rind – Steckbrief | |
---|---|
Ordnung (Systematik) | Paarhufer |
Gewicht | 500–1.200 kg |
Lebensraum | Grasflächen, offene Waldgebiete |
Nahrung | hauptsächlich Gras |
Lebenserwartung | 20 Jahre |
Transkript Das Rind – ein Wiederkäuer
Hallo! Wenn du Nahrung zu dir nimmst, dann passiert das in dieser Reihenfolge: Erst kauen, dann schlucken. Beim Rind ist das genau umgekehrt - es schluckt zuerst, später kaut es. Wie das möglich ist, erfährst du in diesem Video, in dem wir wichtige Merkmale des Rindes zusammenfassen wollen.
Gebiss des Rindes
Neben anderen Kriterien ist das Gebiss ein häufig genutztes Merkmal zur Einteilung von Tieren in verschiedene Gruppen. Raubtiere besitzen ein Raubtiergebiss. Der Hund etwa hat spitze Fangzähne, um die Beute zu greifen. Mit den größten Backenzähnen, den sogenannten Reißzähnen, kann er die fleischliche Nahrung gut zerreißen. Für die Ernährung des Hundes ist das Gebiss also ideal.
Das Rind ist dagegen ein Pflanzenfresser und hat deshalb ein Pflanzenfressergebiss. Dieses wird vor allem an den Backenzähnen deutlich, die wie ein Mahlwerk funktionieren, um damit das schwer verdauliche Gras zu zerreiben. Die dicht nebeneinanderstehenden Backenzähne bestehen aus hartem Zahnschmelz und weicherem Zahnzement und Zahnbein. Durch die unterschiedliche Abnutzung bleibt die Kaufläche stets rau wie eine Reibe.
Im Unterkiefer befinden sich eine Reihe von Schneidezähnen und zwei Eckzähne. Der Oberkiefer besitzt keine Schneidezähne, sondern lediglich eine Knorpelleiste. Das Rind greift das Gras mit seiner langen Zunge, nimmt es zwischen Schneidezähne und Knorpelleiste und rupft es ab.
Mägen und Verdauung des Rindes
Nach dem Abrupfen wird das Gras nicht gleich gekaut, sondern zunächst unzerkaut herunter geschluckt. Es gelangt in den ersten der vier Rindermägen, den sogenannten Pansen. Der Pansen fasst bis zu 200 Liter. Ein Rind frisst nämlich täglich 70 kg Gras. Hast du eine Idee, warum ein Rind so große Mengen fressen muss?
Das liegt daran, dass Gras nur sehr wenige Nährstoffe enthält und ein Rind daher große Mengen an Gras fressen muss, um seinen Nährstoffbedarf für den Tag zu decken. Im Pansen wird die Nahrung eingeweicht und durch unzählige Bakterien und Kleinstlebewesen vorverdaut.
Wenn das Rind genügend Gras in seinem Pansen gesammelt hat, legt es sich in Ruhe hin. Denn nach dem Pansen gelangt das Gras in den Netzmagen, wo es in kleine Grasbälle portioniert und über die Speiseröhre durch Aufstoßen wieder in den Mund zurückgeschickt wird. Jetzt erst beginnt die Kauarbeit. Das Rind liegt herum und zerkaut und zerkleinert einen eingeweichten Nahrungskloß nach dem anderen.
Durch Schlucken gelangt die Nahrung anschließend wieder in den Pansen und von dort weiter in den Blättermagen. Dort wird der Nahrung Wasser entzogen. Im vierten Magen, dem Labmagen, findet die eigentliche Verdauung statt, bevor die Nahrung in den Darm geschickt wird. In ihm werden die Nährstoffe von den unverdaulichen Resten getrennt. Die unverdaulichen Reste werden dann ausgeschieden. Tiere, die wie das Rind ihre Nahrung erst nach dem Wiederaufstoßen richtig kauen, heißen Wiederkäuer.
Hufe des Rindes
Je nach Rinderart wiegt ein ausgewachsenes Tier bis zu 600kg und mehr. So sieht das Hinterbein eines Rindes aus: Der Oberschenkel ragt nicht über den Rumpf hinaus. Das tut erst der Unterschenkel und der anschließende Fußknochen. Die zwei aufgestellten Zehen, die am Ende durch eine Hufe aus Horn geschützt werden, tragen das gesamte Gewicht. Sie werden deshalb als Zehenspitzengänger bezeichnet.
Das Rind ist ein Huftier, genaugenommen ein Paarhufer, weil es auf zwei Zehen steht. Wenn das Rind seine beiden Zehen spreizt, sinkt es auch in matschigem Untergrund trotz seines enormen Gewichts nur sehr wenig ein.
Zusammenfassung
Ein Rind ist ein Pflanzenfresser und verfügt über ein Pflanzenfressergebiss. In den vier Mägen wird die schwer verdauliche Nahrung von Bakterien gründlich vorverdaut. Das Rind ist ein Wiederkäuer, da es die Nahrung aus dem Magen zum Kauen aufstößt. Für das Rind gilt also: Erst schlucken, dann kauen.
Sein enormes Gewicht trägt das Rind auf den Zehenspitzen, es ist also ein Zehenspitzengänger. Es läuft nur auf zwei Zehen und wird deshalb auch als Paarhufer bezeichnet. Tschüss und bis zum nächsten Mal!
Das Rind – ein Wiederkäuer Übung
-
Beschreibe die Anatomie des Rindes.
TippsDas Rind verfügt über vier Mägen.
Der Pansen ist der größte der vier Mägen.
LösungDas Rind ist ein Wiederkäuer. Seine Nahrung gelangt zunächst in den Pansen, den ersten der vier Mägen des Rindes.
Dort erfolgt die Aufspaltung der Pflanzenbestandteile durch kleinste Mikroorganismen. Danach gelangt sie in den Netzmagen und von dort über die Speiseröhre wieder in das Maul des Rindes, wo sie zerkaut wird.
Danach gelangt die Nahrung über Blätter- und Labmagen schließlich in den Darm. Der Oberschenkelknochen des Rindes ist in seinem Oberkörper verborgen. Das gesamte Gewicht des Rindes trägt der Fußknochen und insbesondere die Zehen. Deshalb wird das Rind auch als Zehengänger bezeichnet.
-
Beschreibe den Ablauf der Verdauung beim Rind.
TippsVor dem Labmagen befindet sich die Nahrung im Blättermagen.
In den Blättermagen gelangt die Nahrung, nachdem sie im Pansen eingeweicht und von den Bakterien vorverdaut wurde.
LösungDas Rind ist ein Wiederkäuer. Seine Nahrung gelangt zunächst in den Pansen, den ersten der vier Mägen des Rindes. Dort wird die Cellulose von Bakterien aufgespalten. Ohne diesen Schritt könnte das Rind die Zellen nicht aufspalten. Danach gelangt sie in den Netzmagen und von dort über die Speiseröhre wieder in das Maul des Rindes, wo sie zerkaut wird. Danach gelangt die Nahrung über den Blätter- und Labmagen schließlich in den Darm.
-
Bestimme unterschiedliche Gebisstypen.
TippsWelche Tiere sind Raubtiere, fressen also Fleisch? Wie muss dann ihr Gebiss aussehen?
Schweine sind Allesfresser.
LösungDie Schädel und das Gebiss der unterschiedlichen Tiere sind an ihre Lebensweisen angepasst.
- Die Katze und der Hund sind genau wie der Fuchs Raubtiere. Sie fressen Fleisch. Dementsprechend besitzen sie ein Raubtiergebiss mit spitzen Eckzähnen.
- Das Rind frisst Gras. Um dieses zu zermahlen, besitzt es breite und flache Backenzähne.
- Nagetiere wie die Maus haben lange und spitze Schneidezähne.
- Das Schweinegebiss stellt eine Zwischenform zwischen Raubtiergebiss und Pflanzenfresser dar. Daran kann man erkennen, dass Schweine Allesfresser sind.
-
Nenne Ordnungen der Säugetiere.
TippsDie Delfine gehören zur Ordnung der Wale.
Säugetiere sind durch das Säugen des Nachwuchses gekennzeichnet.
Der Löwenzahn gehört zu den Korbblütlern.
Froschlurche gehören zu der Wirbeltierklasse der Amphibien.
LösungDie Ordnungen der Säugetiere, die du hier kennengelernt hast, sind die Nagetiere, Paarhufer, Unpaarhufer, Wale, Hasenartigen und Fledertiere. Das Rind gehört zu der Ordnung der Paarhufer, da es auf zwei Zehen läuft. Säugetiere kennzeichnen sich durch das Säugen des Nachwuchses. Die Milch wird in den Milchdrüsen des Weibchens produziert wird. Ebenso kennzeichnend ist ihr Fell, dass sie zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur benötigen.
Die Korbblütler sind eine Ordnung der Pflanzen. Sie kennzeichnen sich durch ihre körbchenförmigen Blütenstände. Der Löwenzahn ist ein Vertreter der Korbblütler. Die Käfer sind eine Ordnung der Insekten und die Froschlurche sind eine Ordnung der Amphibien.
-
Benenne Charakteristika des Gebisses vom Rind.
TippsDas Rind verfügt über ein Pflanzenfressergebiss.
LösungDas Rind ist ein Pflanzenfresser. Mithilfe seiner Schneidezähne im unteren Bereich seines Kiefers und der Knorpelleiste im Oberkiefer rupft es das Gras aus und schluckt es zunächst herunter. Wenn das Gras wieder hochgewürgt wird, wird es von den flachen Backenzähnen zerkleinert. Dadurch, dass die Backenzähne eine stets raue Oberfläche besitzen, kann das Gras besonders gut zermahlen werden.
-
Ermittle Vertreter der Ordnungen Paarhufer und Unpaarhufer.
TippsPaarhufer weisen häufig eine gerade Anzahl von Zehen auf, meist zwei oder vier.
Dies ist das Skelett eines Pferdefußes. Hat es mehrere Zehenknochen?
Das Schaf gehört zu der gleichen Ordnung wie das Rind.
Das Nashorn besitzt drei Zehen.
Der Steinbock gehört zu der gleichen Ordnung wie das Schaf.
LösungZu den Paarhufern gehören das Schaf, das Rind und der Steinbock. Du kannst sie daran erkennen, dass diese Tiere zwei oder vier Zehenknochen haben. Viele der wirtschaftlich bedeutenden Säugetiergruppen sind Paarhufer. Auch Schweine, Ziegen und Kamele sind paarhufig.
Die Unpaarhufer haben einen oder drei Zehenknochen. Zu ihnen gehören das Pferd oder auch das Nashorn.

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