Adjektive und ihre Funktionen
Lateinische Adjektive dienen dazu, Personen oder Dinge genauer zu beschreiben. Sie können als Attribut, Prädikativ oder Prädikatsnomen verwendet werden und sogar substantiviert werden. Durch Beispiele und Übungen wird verdeutlicht, wie Adjektive im Lateinischen eingesetzt werden. Bist du interessiert? Weitere Details und Übungen sind im Text verfügbar!

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Grundlagen zum Thema Adjektive und ihre Funktionen
Lateinische Adjektive und ihre Funktionen einfach erklärt
Adjektive sind Eigenschaftswörter. Das ist im Deutschen wie im Lateinischen gleich. Lernst du das Thema gerade erst kennen, solltest du wiederholen, wie man Adjektive im Deutschen verwendet.
Lateinisches Adjektiv als Attribut
Von besonderer Wichtigkeit sind vier Funktionen der lateinischen Adjektive: Die häufigste ist das Attribut. Ein Attribut beschreibt die Eigenheiten einer Person oder Sache genauer und liefert zusätzliche Informationen, die aber nicht unbedingt notwendig sind. Ein Attribut kann weggelassen werden, ohne dass der Satz unvollständig wird. Das lateinische Attribut passt sich an sein Bezugswort in Kasus, Numerus und Genus an.
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Heri colosseum antiquum petivi.
Gestern habe ich das alte Kolosseum aufgesucht. -
Leonem ferum vicit.
Er besiegte den wilden Löwen.
Lateinisches Adjektiv als Prädikativum
Das Adjektiv als Prädikativum sieht aus wie ein Adjektivattribut. Es hat ebenfalls ein Bezugswort und ist kongruent zu ihm. Doch es gibt einen Unterschied: Prädikativa sind häufig Adjektive, die einen seelischen oder körperlichen Zustand beschreiben. Dieser Zustand besteht aber nur so lange, wie jemand etwas Bestimmtes macht. Jemand kann zum Beispiel fröhlich springen oder zornig schimpfen. Er ist nur so lange fröhlich oder zornig, wie er springt oder schimpft.
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Marcus laetus certamina vidit.
Marcus hat fröhlich die Wettkämpfe betrachtet. -
Gladiator iratus cum bestia pugnavit.
Ein Gladiator kämpfte zornig mit einem Tier.
Achtung: In diesem Satz sind die Adjektive laetus und iratus doppeldeutig. Sie können sowohl Attribute als auch Prädikativa sein. Diese Doppeldeutigkeit trifft auf alle Prädikativa zu. Welche Übersetzung korrekt ist, entscheidet der inhaltliche Zusammenhang.
Lateinisches Adjektiv als Prädikatsnomen
Wieder anders ist es beim Prädikatsnomen. Darunter versteht man Adjektive, die zusammen mit einer Form von esse stehen. Das Hilfsverb esse kann nicht allein stehen. Damit es ein vollständiges Prädikat bilden kann, ist dieses Adjektiv nötig. Man kann es nicht weglassen. Zum Beispiel:
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Miles est.
Der Soldat ist.
Man fragt sich: Was ist der Soldat?
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Miles fortis est.
Der Soldat ist tapfer.
Hier ist fortis das Prädikatsnomen. Es ist unverzichtbar für den Satz.
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Gladiatores saepe firmi sunt.
Die Gladiatoren sind oft stark. -
Bestiae terribiles erant.
Die wilden Tiere waren schrecklich.
Um herauszubekommen, ob es sich um ein Prädikatsnomen handelt, muss man zwei Dinge prüfen:
- Kommt eine Form von esse im Satzteil vor, in dem auch das Adjektiv steht?
- Wird der Satz unvollständig, wenn das Adjektiv weggelassen wird?
Wenn beides zutrifft, handelt es sich um ein Prädikatsnomen.
Substantivierung von lateinischen Adjektiven
Manchmal können Adjektive auch allein stehen – wie ein Substantiv. Die Adjektive haben dann kein Bezugswort, auf das sie sich beziehen. Findet man im Text Adjektive, muss geschaut werden, ob sie sich auf jemanden oder etwas beziehen, d. h. bei einem Nomen stehen, mit dem sie kongruent sind. Wenn das nicht der Fall ist, kann das Adjektiv substantiviert werden.
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Firmi solum certamina vincunt.
Nur die Starken gewinnen die Kämpfe. -
Honestus iniuriam sustinere debet.
Der Ehrliche muss das Unrecht ertragen.
Geschafft! Du weißt nun, was Adjektive sind und wie sie in lateinischen Sätzen verwendet werden. Übungen zu den lateinischen Adjektiven und ihren Funktionen findest du rechts.
Transkript Adjektive und ihre Funktionen
Salve! Marcus verbringt seine Ferien bei seinem Großvater in Rom. Gerade schreibt er einen Brief an seinen Freund Lucius: Salve Luci! Heri colosseum antiquum petivi. Ego laetus certamina vidi. Gladiatores saepe crudeles sunt. Firmi solum certamina vincunt. Sei gegrüßt Lucius!
Gestern habe das alte Kolosseum aufgesucht. Ich habe fröhlich die Wettkämpfe betrachtet. Die Gladiatoren sind oft grausam. Nur die Starken gewinnen die Kämpfe. Marcus verwendet zahlreiche Adjektive, um das Gesehene zu beschreiben: antiquum, laetus, crudeles und firmi. Adjektive können in verschiedener Funktion verwendet werden. Damit werden wir uns in diesem Video beschäftigen.
Videoüberblick
Zunächst zeige ich dir die Verwendung als Attribut. Danach erkläre ich dir, wie das Adjektiv ein Prädikativum sein kann. Wir schauen uns die Verwendung als Prädikatsnomen genauer an. Als letztes besprechen wir die Substantivierung. Anschließend üben wir das Gelernte. Schauen wir uns zuerst die Verwendung als Attribut genauer an. Marcus schreibt:
Die Verwendung als Attribut
Heri colosseum antiquum petivi. Gestern habe ich das alte Kolosseum aufgesucht. Antiquum hat seine Endung an colosseum angepasst. Das ist sein Bezugswort. Beide sind KNG-kongruent, stimmen also in Kasus, Numerus und Genus überein. Antiquum wird als Attribut verwendet.
Das Prädikativum
Attributive Adjektive erläutern ihr Bezugswort näher. Sie beschreiben seine Eigenschaften genauer. Sie sind nicht notwendig, damit ein Satz vollständig ist. Man kann sie also weglassen. Prädikativum. Markus meinte: Ego laetus certamina vidi. Auch hier hat sich das Adjektiv laetus an ein Bezugswort angepasst: ego. Es ist mit ihm KNG-kongruent.
Die Übersetzung allerdings unterscheidet sich: Ich habe fröhlich die Wettkämpfe betrachtet. Laetus hängt also auch mit dem Prädikat vidi zusammen. Wir können auch sagen: ich habe als Fröhlicher die Wettkämpfe betrachtet. Marcus ist also nicht immer fröhlich, sondern nur während er den Wettkampf betrachtet hat.
Das prädikative Adjektiv
Wir können also sagen: das prädikative Adjektiv gibt eine zusätzliche Information über das Bezugswort. Es gilt aber nur für die Dauer der Verbalhandlung, also der Handlung, die das Prädikat beschreibt. Es kann weggelassen werden. Es gibt bestimmte Adjektive, die häufig prädikativ verwendet werden. Das sind solche, die einen seelischen oder körperliche Zustand beschreiben: zum Beispiel laetus - glücklich, iratus - zornig, salvus - gesund oder vivus - lebendig.
Daneben gibt es auch solche, die eine Reihenfolge, eine Zahl oder einen Ort beschreiben: primus - als erster, solus - allein, rarus - in geringer Zahl oder summus auf der Spitze. Untersuchen wir jetzt, wie es mit der Verwendung als Prädikatsnomen aussieht.
Das Bezugswort
Marcus erzählte weiter: Gladiatores saepe firmi sunt. Die Gladiatoren sind oft stark. Auch hier ist das Adjektiv firmi wieder KNG-kongruent zu seinem Bezugswort gladiatores, wie du an den Endungen erkennst. Allerdings gehört es auch zu sunt und bildet mit ihm zusammen das Prädikat. Wenn wir es weglassen, haben wir keinen vollständigen Satz mehr: Gladiatores saepe sunt würde heißen: die Gladiatoren sind oft. Das macht keinen Sinn.
Wir können also festhalten: Ein Adjektiv als Prädikatsnomen erläutert das Bezugswort genauer. Es bildet zusammen mit dem Hilfverb esse das Prädikat. Und - wie du gesehen hast - kann es nicht weggelassen werden. Schauen wir uns noch die Verwendung als Substantiv genauer an. Im letzten Satz aus Marcus’ Brief hieß es:
Die Verwendung des Substantives
Firmi solum certamina vincunt. Nur die Starken gewinnen die Kämpfe. Hier steht das Adjektiv “firmi” allein und hat kein Bezugswort. Es wird wie ein Substantiv übersetzt: “die Starken”. Ein substantiviertes Adjektiv bezieht sich auf bereits genannte Personen oder Dinge, wie hier die Gladiatoren. Ein solches Adjektiv kann aber nicht weggelassen werden, wenn es das Subjekt des Satzes bildet.
Machen wir jetzt noch eine Übung. Dazu lesen wir weiter in Marcus’ Brief: Bestiae terribiles erant. Gladiator iratus cum bestia pugnavit. Leonem ferum vicit. Die wilden Tiere waren schrecklich. Ein Gladiator kämpfte zornig mit einem Tier. Er besiegte den wilden Löwen. In diesen Sätzen kommen wieder drei Adjektive vor: terribiles, iratus und ferum.
Prädikatsnomen und Prädikativum
Kannst du sagen, wie sie verwendet werden? Richtig, terribiles ist kongruent mit bestiae und beschreibt es genauer. Allerdings steht im Satz “erant”, eine Form von esse. Es bildet mit terribiles zusammen das Prädikat, ist also ein Prädikatsnomen. Im zweiten Satz bezieht sich iratus auf Gladiator und liefert eine zusätzliche Information: der Gladiator war nur so lang zornig, wie er kämpfte. Iratus ist also ein Prädikativum.
Auch im dritten Satz ist das Adjektiv kongruent mit seinem Bezugswort Leonem. Es erläutert seine Eigenschaften genauer: er ist wild. “Ferum” ist also ein Attribut. Da hat Marcus aber etwas Spannendes erlebt. Gerade hat er seinen Brief beendet. Auch ich sage dir: Vale und Lebewohl!
Adjektive und ihre Funktionen Übung
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Entscheide, welche Adjektive ein Prädikativum sein können.
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Gib an, welche der fett markierten Adjektive Prädikatsnomen sind.
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Nenne alle substantivierten Adjektive im Text.
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Bestimme die Funktion aller Adjektive im Text.
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Vervollständige den Text über die Funktionen der Adjektive.
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Nenne alle Adjektive im Text und bestimme ihre Funktion.
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irgenwie hat mich dieses komische Video verwirrt
Echt sehr gut hat mir echt geholfen hab ne 2+ in der Arbeit geschrieben 👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍
SUPI VIDEO 👍👍👍👍👍👍
Maaaaarcuuuuhus jaaaahaaaa
Lieber Daniel,
die Frage nach der richigen Aussprache des Lateinischen ist ein sehr kompliziertes Thema, das in den verschiedenen Bereichen (Schule, Kirche, Wissenschaft) und Regionen unterschiedlich behandelt wird.
Im Lateinunterricht in Deutschland werden die Diphthonge (z.B. ae, oe) oft als ein Laut ausgesprochen (ä, ö). So haben die alten Römer aber nicht gesprochen, weshalb wir in unseren Videos versuchen, die Aussprache der Literaten nachzuvollziehen. Normalerweise muss also der Doppellaut "ae" getrennt ausgesprochen werden: "a-e" (das klingt ein wenig wie "ei").
Du wirst feststellen, dass die Aussprache von Lehrer zu Lehrer bzw. von Tutor zu Tutor unterschiedlich behandelt wird.
Liebe Grüße aus der Latein-Redaktion