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Entwicklungsländer

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Team Realfilm
Entwicklungsländer
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Grundlagen zum Thema Entwicklungsländer

Entwicklungsländer – Definition

Du musst einen Steckbrief oder ein Referat zu dem Thema Entwicklungsländer vorbereiten? Dann bist du hier genau richtig. Auf der folgenden Themenseite gibt es viele Informationen rund um das Thema Entwicklungsländer einfach erklärt.

Was sind Entwicklungsländer eigentlich?

Sicher hast du schon einmal die Bezeichnung „Dritte Welt“ gehört. Unter der Dritten Welt versteht man eine Ländergruppe, die im Gegensatz zu modernen Industrieländern weniger weit entwickelt ist, daher stammt der Begriff Entwicklungsländer. Du kannst dir also merken, dass die Dritte Welt ein Synonym (ein Wort mit der gleichen Bedeutung) für Entwicklungsland ist.

Kennzeichen von Entwicklungsländern

Typische Merkmale von Entwicklungsländern sind eine hohe Arbeitslosenrate, ein starkes Bevölkerungswachstum, eine unzureichende Gesundheitsversorgung, Analphabetismus (Unfähigkeit eines Menschen, Texte lesen oder schreiben zu können) und politische Instabilität. Die Liste der Entwicklungsländer ist sehr lang. Sucht man die Entwicklungsländer auf einer Weltkarte, erkennt man schnell, dass diese auf der ganzen Welt zu finden sind.

Bekannte Beispiele für Entwicklungsländer sind Nigeria, Mosambik, Haiti, Jemen oder Pakistan. Aber auch in Europa befinden sich Länder, die eine sehr geringe Entwicklung aufweisen. Hierzu gehören beispielsweise Albanien, Montenegro und Serbien.

Auch wenn Entwicklungsländer ein globales Phänomen sind, befinden sich vor allem in Afrika viele weniger entwickelte und strukturschwache Länder. In den Regionen südlich der Wüste Sahara, man nennt dieses Gebiet auch Subsahara, ist die Situation besonders schwierig.

Allein hier leben 35 Millionen Kinder im Grundschulalter, die keine Möglichkeit haben, eine Schule zu besuchen. Da gute Bildungschancen jedoch zukunftsweisend für jedes Land sind, ist es für betroffene Länder besonders schwierig, ihre Lage zu verbessern. Neben der Bildung gibt es weitere Indikatoren für Entwicklungsländer. Unter dem Begriff Indikator versteht man ein Merkmal, das gewisse Verhältnisse aufzeigt. Hierzu gehören ein niedriges Pro-Kopf-Einkommen, eine niedrige Investitionstätigkeit, eine niedrige Produktivität und ein geringer Technisierungsgrad. Diese Indikatoren beziehen sich in erster Linie auf die Ökonomie, also die Wirtschaft eines Landes. Zusätzlich gibt es auch soziale Indikatoren wie eine niedrige Lebenserwartung, eine hohe Kindersterblichkeit und eine hohe Analphabetenquote.

Merkmale Industrieland Entwicklungsland
Analphabetenquote gering hoch
Kindersterblichkeit gering hoch
Arbeitslosenquote gering hoch
Infrastruktur gut ausgebaut mangelhaft

Teufelskreis der Armut in Entwicklungsländern

Spricht man von der vorherrschenden Armut in Entwicklungsländern, fällt immer wieder der Begriff „Teufelskreis“. Aber wieso eigentlich?

Grundlegend hierfür ist das geringe Eigenkapital der Bevölkerung. Die Menschen haben so gut wie keine Ersparnisse und leben von der Hand in den Mund. Da das Geld oft nur für das Wichtigste wie Grundnahrungsmittel reicht, können kaum Investitionen getätigt werden. Die Menschen haben schlicht kein Geld, das sie ausgeben können, und so ist das Wirtschaftswachstum im Land sehr gering. Fehlt das Geld wiederum in der Wirtschaft, können Arbeitskräfte gar nicht oder nur schlecht bezahlt werden. Das Einkommen der Bevölkerung bleibt also gering und die Armut wächst weiter an. Dieser Teufelskreis ist oft das grundlegende Problem in Ländern der Dritten Welt.

Teufelskreis der Armut

Tourismus in Entwicklungsländern

Der Tourismus in Entwicklungsländern ist nicht selten von herausragender Bedeutung. Touristen aus aller Welt bringen Geld in die armen Länder und kurbeln die Wirtschaft an. Einen starken Einfluss hat hier vor allem die Globalisierung auf Entwicklungsländer. Allein aus Deutschland reisen pro Jahr über elf Millionen Menschen in Entwicklungsländer. Der Tourismus bietet somit eine gute Möglichkeit, Geld in die Kassen finanzschwacher Länder zu spülen.

Auch wenn Entwicklungsländer den Industrieländern wirtschaftlich klar unterlegen sind, verfügen sie doch über reichlich Potenziale und Ressourcen: warmes Klima, kulturelle Reichtümer oder wunderschöne Naturräume. Man denke beispielsweise an die riesigen Nationalparks in Afrika mit hoher Biodiversität, also einer großen Vielfalt an Tieren, Pflanzen und ganzen Lebensräumen. Doch auch der Tourismus hat seine Schattenseiten. Der zunehmende Flugverkehr belastet das Klima stark. Dabei ist der fortschreitende Klimawandel für Entwicklungsländer besonders dramatisch. Entwicklungsländer sind meist stark agrarisch geprägt, d. h., dass die Landwirtschaft dort besonders wichtig ist und viele Menschen auf Feldern arbeiten. Nehmen Hitzewellen und Dürren weiter zu, hat dies negative Folgen für die Landwirtschaft. Ernteerträge fallen geringer aus und die Erosion (Abtragung von Gestein z. B. durch Wind) an landwirtschaftlich genutzten Flächen steigt. Reichen die Ernteerträge nicht mehr zum Überleben aus, wird die ländliche Bevölkerung vermehrt in die Stadt ziehen. Die Verstädterung in Entwicklungsländern wird somit drastisch ansteigen und die Zentren vor neue Herausforderungen stellen.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Entwicklungsländer

Täglich sterben ungefähr 25.000 Menschen an Hunger, Unterernährung oder aufgrund ähnlicher Ursachen. Das heißt, alle dreieinhalb Sekunden stirbt daran ein Mensch. Die Mehrheit dieser Todesfälle tritt in wirtschaftlich weniger entwickelten Ländern auf, die auch Entwicklungsländer genannt werden. Ein Entwicklungsland ist eine Nation mit niedrigem materiellem Wohlstand. Es sind Länder, die keinen bedeutenden Industrialisierungsgrad erreicht haben und oft einen niedrigen Lebensstandard aufweisen. Die meisten dieser Länder, die wirtschaftlich weniger entwickelt sind, befinden sich auf der südlichen Erdhalbkugel, wobei es ein paar Ausnahmen gibt, wie zum Beispiel Australien und Neuseeland. Obwohl jedes Land einzigartig ist, teilen Entwicklungsländer einige gemeinsame Eigenschaften – hohe Geburten- und Sterberaten, eine hohe Kindersterblichkeit, einen geringen Alphabetisierungsgrad und einen eingeschränkten Zugang zu sauberem Wasser. Menschen, die in Entwicklungsländern leben, haben ähnliche Lebensweisen. Viele Bauern sind Subsistenz-Erzeuger, das heißt, sie produzieren nur das Minimum, um sich und ihre Familien zu ernähren, anstatt überschüssige Produkte zu verkaufen. Das Niveau der Technologie ist niedrig, weil die Ausrüstung begrenzt und teuer ist. Auch Kinderarbeit ist in Entwicklungsländern üblich. Die Einkommen sind sehr gering, deshalb geben die Menschen ihr gesamtes Einkommen für Nahrung und andere lebensnotwendige Dinge aus. „Mit dem wenigen Geld, das ich verdiene, kann ich es mir nicht mal leisten, Brot, Milch oder Eier zu kaufen – oh, Eier sind etwas ganz Besonderes, aber unerschwinglich...“ In den am wenigsten entwickelten Ländern kann sich ein wesentlicher Anteil der Bevölkerung keine ausreichende Nahrung leisten, wodurch diese Menschen unterernährt sind und dann zu krank sind, um zu arbeiten. Es gibt jetzt Programme, bei denen Erwachsene in Entwicklungsländern beschäftigt werden, um Straßen oder Schulen zu bauen und dafür mit Essen bezahlt werden. Dadurch werden sowohl Arbeitskräfte ernährt, als auch Infrastrukturen aufgebaut, was dabei hilft, die Armut zu lindern. Entwicklungsländer müssen den Kreislauf von schlechter Gesundheit und Ernährung, schlechten Lebensstandards und den Mangel an Bildung und Infrastruktur durchbrechen, wenn sie ihren wirtschaftlichen Wohlstand und das tägliche Leben ihrer Bevölkerung verbessern wollen.

Entwicklungsländer Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Entwicklungsländer kannst du es wiederholen und üben.
  • Definiere den Begriff Entwicklungsland.

    Tipps

    Entwicklungsländer weisen einen geringen Lebensstandard auf.

    Anders als Industrieländer haben sie kaum bedeutende Industriezweige.

    Lösung

    Der Begriff Entwicklungsland ist im alltäglichen Sprachgebrauch verankert. Doch es gibt einige Gründe, diese Bezeichnung kritisch zu betrachten:

    • Der Begriff beschreibt vor allem die wirtschaftliche Situation der Staaten, die es zu entwickeln gilt. Dies ist eine sehr einseitige Betrachtungsweise.
    • Die kulturelle Vielfalt sowie andere Bereiche wie Gesundheit, Infrastruktur und Bildung werden dabei nicht berücksichtigt.
    • Außerdem umfasst der Begriff die ausschließliche Orientierung am System der Industriestaaten. Ob dies uneingeschränkt passt, ist fragwürdig, wenn man die kapitalistischen Wirtschaftssysteme einmal kritisch hinterfragt.

    Unter dem Begriff Entwicklungsland werden zahlreiche Staaten zusammengefasst, die sehr vielfältig und unterschiedlich sind. Alle unter diesem Begriff zusammenzufassen, wird ihnen nicht gerecht.

  • Benenne die Merkmale von Entwicklungsländern.

    Tipps

    Der Begriff Subsistenzwirtschaft beschreibt den Anbau von Lebensmitteln für den Eigenbedarf.

    In Entwicklungsländern ist der Ertrag der Landwirtschaft gering, weil auch die technischen Geräte einfach sind.

    Lösung

    Die Unterteilung der Staaten in Entwicklungs- und Industrieländer ist problematisch, da der Entwicklungsgrad einer Nation von sehr vielen unterschiedlichen Faktoren abhängt.

    • Der Begriff Schwellenland beispielsweise beschreibt den Übergang vieler Staaten vom Entwicklungsland zum Industrieland.
    • China und Brasilien sind zwei Beispiele für Länder, die sich wirtschaftlich positiv weiterentwickeln.
    • Um die Staaten der Erde genauer einteilen zu können, wurde der sogenannte HDI entwickelt. Dies steht für Human Development Index, also Index der menschlichen Entwicklung.
    • In diesem Index werden Daten zur Alphabetisierung, Sterberate, Bruttoinlandsprodukt, Geburtenrate und noch viele andere Werte gesammelt.
    • So können fünf Entwicklungskategorien festgelegt und alle Staaten der Erde einem Ranking unterzogen werden.
  • Beschreibe Maßnahmen zur Entwicklungspolitik.

    Tipps

    Die Aufklärung von Familien über Verhütungsmethoden ist ein wichtiger Baustein, um die Geburtenraten zu senken und so die gesundheitliche Versorgung aller Menschen zu verbessern.

    Lösung

    Der Begriff Entwicklungshilfe hat ebenfalls einige kritische Aspekte.

    • Problematisch an dem Begriff Entwicklungshilfe ist vor allem, dass die Industriestaaten die Rolle der großzügigen HelferInnen übernehmen und die Entwicklungsländer als passiv dargestellt werden.
    • Deshalb wird auch häufig von Entwicklungszusammenarbeit gesprochen.

    Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit umfasst statt der reinen finanziellen Unterstützung Hilfen zur Selbsthilfe. Dabei wird Wissen vermittelt und konkret vor Ort umgesetzt:

    • Wie kann man sparsam bewässern?
    • Welche Pflanzen wachsen am besten auf kargen Böden?
    • Wie kann man Desertifikation und Abholzung vermeiden?
    • Wie kann man trotz Landwirtschaft den Regenwald schützen?
    • Wie kann man die hohe Geburtenraten reduzieren?
  • Charakterisiere den Teufelskreis der Unterentwicklung.

    Tipps

    Eine geringe Arbeitsleistung geht einer geringeren Produktivität voraus.

    Unterernährung ist die Ursache für viele Krankheiten.

    Lösung

    Der Kreislauf der Unterentwicklung ist ein vereinfachter Ansatz, um Zusammenhänge zu erklären.

    • Trotz Mangelernährung und Krankheiten kommt es in vielen Entwicklungsländern zum Anstieg der Bevölkerung.
    • Das ist meist damit zu erklären, dass die Menschen nicht ausreichend über Verhütung aufgeklärt sind.
    • Trotz der hohen Kindersterblichkeit ist die Geburtenrate so hoch, dass die Bevölkerung insgesamt wächst.
    • Die Zunahme der Bevölkerung erschwert die Versorgungslage zusätzlich, da mehr Menschen ernährt werden müssen; die Produktivität jedoch gering ist.
    • Die Einkommen bleiben also niedrig und die Unterernährung bleibt bestehen.
  • Skizziere die Entwicklungsländer auf der Weltkarte.

    Tipps

    Viele der Entwicklungsländer liegen im globalen Süden der Erde.

    Lösung

    Die Weltkarte zeigt eindeutig, dass sich auf der Südhalbkugel deutlich mehr Entwicklungsländer befinden als im Norden. Dafür gibt es zahlreiche Erklärungsansätze:

    • Einer der Hauptgründe liegt in der Zeit der Kolonialisierung.
    • Mit der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus begann die systematische Ausbeutung der neuen Welt für die Königshäuser in Europa.
    • Rohstoffe wurden ausgebeutet und Menschen wurden versklavt.
    • Diese Kolonialisierung und der Kampf europäischer Staaten um die Vorherrschaft auf der Welt dauerte viele Jahrhunderte.
    • Heute leben viele Menschen in den ehemaligen Kolonien in Armut.

    Doch auch klimatische Faktoren spielen eine Rolle:

    • Während die Staaten im Norden sich größtenteils über die gemäßigte Klimazone verteilen, befinden sich große Teile Afrikas beispielsweise in Wüsten- und Savannengebieten, also Trockenzonen.
    • Dort ist kaum ertragreicher Anbau möglich.

  • Erkläre die Ursachen der Armut in der Sahelzone.

    Tipps

    Im Zuge der Kolonialisierung teilten sich die Mächte Europas den Kontinent eher willkürlich auf. Dies ist deutlich an den sehr geraden Grenzen zwischen den Staaten zu erkennen – auch heute noch.

    Um der Desertifikation entgegenzuwirken, sind Pflanzen wichtig, die den Boden durchwurzeln. Dies hält den Boden fest und speichert zugleich auch mehr Wasser.

    Lösung

    Mittlerweile gibt es in der Sahelzone viele wirksame Maßnahmen, um der Desertifikation entgegenzuwirken.

    Aufklärungskampagnen helfen den Menschen bei der Familienplanung und vermitteln Wissen über angepasste Anbaumethoden:

    • So werden beispielsweise wassersparende Lösungen zur Bewässerung entwickelt.
    • Der Bevölkerung werden wieder heimische Pflanzen näher gebracht, die gut an die kargen Bedingungen angepasst sind.
    • Bereits desertifizierte Gebiete werden wieder begrünt. Das heißt, es werden Bäume gepflanzt, die Trockenheit gut vertragen, den Boden stabilisieren, Schatten spenden und Feuchtigkeit binden, um so das Mikroklima zu verbessern.
    Trotz all der Bemühungen gibt es in der Sahelzone noch viel zu tun.

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