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Hexameter skandieren

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Hexameter skandieren
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Grundlagen zum Thema Hexameter skandieren

Metrik – der Hexameter

Der Hexameter ist das häufigste lateinische Versmaß (Metrum).

—◡◡ | —◡◡ | —◡◡ | —◡◡ | —◡◡ | —×

So sieht ein Hexameter aus. Dabei symbolisiert — eine Länge und ◡ eine Kürze. Der Akzent symbolisiert die Betonung. Die vielen Längen und Kürzen kann man zu sogenannten Versfüßen zusammenfassen. Versfüße bestehen aus zwei oder drei Silben, die kurz oder lang sein können. Der Hexameter besteht aus sechs Versfüßen. Die ersten fünf, die —◡◡ (lang, kurz, kurz) sind, nennt man Daktylus. Der letzte Versfuß ist unbestimmt (×), da die letzte Silbe sowohl lang als auch kurz sein kann. Die Betonung liegt immer auf der ersten Silbe eines Versfußes. Sie ist immer lang.

Was bedeutet skandieren?

Wenn Verse analysiert und betont (rhythmisch) vorgelesen werden, nennt man das skandieren. Beispiele und Regeln des Skandierens findest du im weiteren Verlauf des Textes und im Video.

Hexameter skandieren

Ovid Metamorphosen

Dieser Vers hat viel weniger Silben und passt trotzdem ins Schema. Das liegt daran, dass die beiden Kürzen (◡◡) jeweils durch eine unbetonte Länge ersetzt werden können, sodass sich ein Spondeus (— —) ergibt. Wann ein Daktylus oder Spondeus steht, kann der Dichter selbst entscheiden. Ein Hexameter mit vielen Längen wirkt schwer, langsam oder nachdrücklich. Ein Hexameter mit vielen Kürzen wirkt hingegen schnell und leicht.

Die Betonungsregeln – Übersicht

Längen müssen unterteilt werden in Natur- und Positionslängen. Die Naturlängen sind beispielsweise Kasusendungen, die per se lang sind. Naturlängen sind im Wörterbuch bei den Grundformen der Wörter eingezeichnet. Positionslängen ergeben sich durch ihre Position im Text. Positionslang sind die Silben, bei denen auf einen Vokal zwei oder mehr Konsonanten folgen. Dabei gelten x (ks) und z (ds) als Doppelkonsonanten, h als gar keiner. Kurz sind -que (z. B. primosquĕ), Vokal vor Vokal (z. B. dĕos) und alle sonstigen Silben, die nicht lang sind. Lang oder kurz sind muta cum liquida. Folgt auf d, t, b, p, c, g, k (muta) ein l, m, n oder r (liquida), so kann die Silbe kurz oder lang sein. Die syllaba anceps (letzte Silbe im Vers) kann ebenfalls kurz oder lang sein.

Ausführliche Informationen zu den Natur- und Positionslängen sowie muta cum liquida findest du im Video Lange und kurze Silben Latein.

Regeln des Skandierens – Übung

Es gibt Regeln, die dir helfen, jeden Vers zu skandieren. Als Erstes markierst du, was immer gleich bleibt (1. bis 3. Schritt).

  1. Die erste Silbe in einem Vers ist immer lang.
  2. Der letzte Versfuß hat immer nur zwei Silben (—×).
  3. Der fünfte Versfuß ist in der Regel ein Daktylus (—◡◡), sehr selten ein Spondeus.
  4. Naturlängen bestimmen
  5. Positionslängen bestimmen: Jetzt schaust du, auf welche Vokale zwei oder mehr Konsonanten folgen. Das geht auch wortübergreifend. Achte aber auf muta cum liquida.
  6. Schaue nun, ob Elisionen, Aphäresen oder Synalöphen vorkommen.
Besonderheit Beschreibung
Elision Treffen ein Vokal am Ende eines Wortes und ein Vokal am Anfang des Folgewortes aufeinander, so wird der auslautende Vokal gestrichen: primaque abprimaqu’ab.
Aphärese Sie ist eine umgekehrte Elision und tritt nur auf, wenn das Folgewort es oder est ist. Dabei wird das e gestrichen: enixa estenixa’st.
Synalöphe Ein auf -am, -em, -im, -om, -um auslautendes Wort trifft auf Vokal: multum illemult’ille.

Wenn du alle sechs Schritte durchlaufen hast, kannst du die Versfüße voneinander abtrennen. Nun musst du dir alle restlichen Längen, Kürzen und Betonungen durch logisches Denken, teilweise auch durch Knobeln, erschließen. Denke dabei immer daran, dass du am Ende sechs Versfüße erhalten musst.

Mit etwas Übung siehst du gewisse Dinge irgendwann direkt beim Betrachten des Verses.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Hexameter skandieren

Hexameter skandieren

Quadrupedante putrem sonitu quatit ungula campum

Salve! Hast du gehört? Die wilden Reiter sind im Anmarsch! Der Vers stammt vom Dichter Vergil und heißt auf Deutsch: Mit vierfüßigem Donner erschüttert der Huf den morschen Boden.

Dir ist bestimmt aufgefallen, dass der Satz einen bestimmten Rhythmus hat. Er erinnert an den Galopp von Pferden. Aber wie hat der Dichter es geschafft, dass er so klingt? Der Rhythmus entsteht durch den Wechsel kurzen und langen Silben, betonten und unbetonten. Je nachdem, wie diese verteilt sind, entstehen verschiedene Versmaße, von denen ich dir heute das bekannteste vorstellen möchte – den Hexameter.

Ich möchte dir zunächst erklären, wie der Vers aufgebaut ist. Danach werde ich dir zeigen, wie man herausbekommt, welche Silben kurz sind und welche lang - und wo die Betonungen liegen. Wenn man einen Vers analysiert und betont vorliest, nennt man das skandieren. Ein paar Dinge solltest du schon wissen.

Die wichtigsten Grundbegriffe der Metrik sollten dir geläufig sein: Naturlängen und Positionslängen, muta cum liquida, Elision und Aphärese. Spannen wir die Zügel an und es geht los!

Schauen wir uns noch einmal den Vers von gerade eben an. Die vielen Längen und Kürzen kann man zu so genannten Versfüßen zusammenfassen. Versfüße bestehen aus zwei oder drei Silben, die kurz oder lang sein können. Wie du siehst, besteht der Hexameter aus insgesamt sechs Versfüßen. Die ersten fünf, die hier lang – kurz - kurz sind, nennt man Daktylus. Der letzte Versfuß ist unbestimmt, da die letzte Silbe sowohl lang als auch kurz sein kann. Die Betonung liegt immer auf der ersten Silbe eines Versfußes. Sie ist immer lang. Das ist das Grundschema eines Hexameters. Ich werde nun noch einen weiteren Vers vorlesen.

Ignavus bubo dirum mortalibus omen. Auf deutsch: “Träger Uhu, unheilvolles Vorzeichen für die sterblichen Menschen.” Der Vers stammt aus Ovids Metamorphosen.

Fällt dir etwas auf? Genau! Dieser Vers hat viel weniger Silben als der letzte. Wie kann es sein, dass er trotzdem ins Schema passt? Ganz einfach. Ich trage nun die Längen und Kürzen ein und du schaust, was passiert. Sehr gut. Jeweils zwei kurze Silben werden durch eine lange ersetzt.

Einen solchen Versfuß – also lang, lang – nennt man Spondeus. In einem Hexameter kann jeder Daktylus durch einen Spondeus ersetzt werden. Wann ein Daktylus oder Spondeus steht, kann der Dichter selbst entscheiden. Der Spondeus klingt eher schwer und getragen. Weil es im Vers um eine träge, finstere Eule geht, passt das natürlich super!

Du fragst dich jetzt vielleicht: wie kann ich erkennen, ob eine Silbe lang oder kurz ist? Es gibt Regeln, die dir helfen, jeden Vers zu einzuteilen - das heißt: zu skandieren. Diese solltest du dir unbedingt merken!

Erstens: die erste Silbe in einem Vers ist immer lang und betont. Zweitens: Der letzte Versfuß hat immer nur zwei Silben. Die allerletzte Silbe kann lang oder kurz sein. Drittens: der fünfte Versfuß ist zu 99% ein Daktylus - also lang - kurz – kurz.

Um jetzt mit dem Skandieren loslegen zu können, ist es wichtig, dass du Naturlängen und Positionslängen erkennst. Am besten wir probieren es einfach zusammen an einem Beispiel aus.

Arma viri capite arma viri dux instat uterque Das heißt auf deutsch: Zu den Waffen Männer, zu den Waffen, Männer! - so drängten beide Heerführer.

Als erstes markierst du, was immer gleich bleibt. Also die erste Silbe und den letzten Versfuß.

Der zweite Schritt besteht darin, nachzuschauen, ob im Vers Elisionen oder Aphäresen vorkommen. Und siehe da: bei capite fällt das -e weg, weil es auf das -a von arma trifft. Versuche jetzt, Positionslängen zu finden – also Vokale, auf welche zwei Konsonanten folgen. Achte aber auf muta cum liquida.

Sehr schön. Auf Anhieb findest du vier Positionslängen: árma; capitárma; ínstat und utérque. Dux zählt auch dazu, weil ein x als zwei Buchstaben gerechnet wird. Nun zu den Naturlängen.

Dein Wörterbuch hilft dir, herauszufinden, wo diese liegen. Naturlängen sind dort immer bei den Grundformen der Wörter eingezeichnet. Daneben gibt es noch besondere Regeln. Eine davon lautet, dass ein -a am Wortende meistens kurz ist. Eine andere lautet, dass ein -i als Endung der o-Deklination immer lang ist.

Schauen wir mal in den Vers. Und siehe da - es passt! Im Hexameter steht keine Kürze für sich allein. Kürzen treten immer zu zweit auf. Deshalb muss das erste -i- in viri kurz sein. Jetzt können wir auch schon die Versfüße voneinander abtrennen.

Nun haben wir vier vollständige Versfüße! Toll, oder? Da in den übrigen jeweils zwei Silben offen sind, müssen diese kurz sein. Jetzt nur noch die Betonungen und fertig ist der Vers.

Lies am besten gleich mit, ist gar nicht so schwer! Árma virí capitárma virí dux ínstat utérque. Das klappt doch schon gut. Denke daran, Übung macht den Meister.

Fassen wir noch einmal zusammen: ein Hexameter beginnt immer mit einer betonten Länge. Ein Hexameter besteht aus 5 Daktylen und einem Versfuß mit zwei Silben. Ein Daktylus kann durch einen Spondeus ersetzt werden. Das Ende ist unbestimmt.

Vale! und viel Erfolg beim Üben.

6 Kommentare
6 Kommentare
  1. Schönes leicht erklärtes Video

    Lg Mia voigt

    Von Mia, vor 6 Monaten
  2. Gutes Video 😁

    Von Emma, vor 7 Monaten
  3. Danke 🙏🏼

    Von Laurenz , vor mehr als 2 Jahren
  4. Sehr schönes Video!
    Habe nicht nur mein Wissen wieder auffrischen, sondern zusätzlich auch noch erweitern können! Weiter so!

    Lg

    Von Rsh, vor fast 7 Jahren
  5. Sehr gut!!

    Von Damla Ö., vor mehr als 9 Jahren
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Hexameter skandieren Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Hexameter skandieren kannst du es wiederholen und üben.
  • Gib die korrekten Aussagen über die lateinische Metrik an.

    Tipps

    Der Hexameter besteht stets aus sechs Versfüßen.

    Im Hexameter kann jeder Spondeus durch einen Daktylus ersetzt werden, indem die zweite Länge durch zwei Kürzen ersetzt wird.

    Sowohl der Daktylus als auch der Spondeus beginnt mit einer betonten Länge.

    Lösung

    Schon im Vers Quadrupedante putrem… (Dieser Vers ist im Hexemeter verfasst.) kannst du beobachten, dass in einem Hexameter lange und kurze Silben auftauchen können.

    Jeder Vers besteht aus Versfüßen - entweder einem Daktylus ($-\cup\cup$) oder einem Spondeus ($--$). Die erste Silbe in einem Vers ist immer lang und betont.

    Wenn man die einzelnen Längen und Kürzen genauer bestimmt, nennt man das Skandieren. Für die Bestimmung der Längen gibt es Regeln:

    • Ein Vokal vor zwei aufeinanderfolgenden Konsonanten ist immer lang. Eine solche Länge nennt man Positionslänge. Ausnahme dafür ist die Konsonantenfolge muta cum liquida. Bei muta cum liquida ist die Silbe meistens kurz, kann aber auch lang sein.
    • Auch ein x zählt als zwei Konsonanten, da es aus k + s oder g + s entstanden ist.
    Welchen Versfuß ein Dichter verwendet, hängt oft vom Inhalt ab: Ist die Stimmung schwer und getragen, gibt es meistens viele Spondeen. Geht es um eine schnelle Handlung oder Bewegung, taucht oft der Daktylus auf.

  • Benenne die Wörter, welche Positionslängen enthalten.

    Tipps

    Positionslängen sind Vokale, die aufgrund ihrer Stellung im Wort lang ausgesprochen werden.

    Ob ein Vokal eine Positionslänge hat, hängt davon ab, wie viele und welche Konsonanten danach stehen.

    Achte auf muta cum liquida!

    Lösung

    Positionslängen treten auf, wenn in einem Wort auf einen Vokal (a, e, i, o, u) zwei oder mehr Konsonanten folgen.

    Allerdings gibt es Ausnahmen: Die muta cum liquida zählen nicht als doppelte Konsonanten. Muta cum liquida bedeutet, dass ein b, p, d, t, c oder g auf ein l oder r trifft.

    Wenn du das weißt, kannst du die Wörter aus der Aufgabe einzeln durchgehen:

    • rex und lux haben Positionslängen, denn ein x zählt als zwei Konsonanten (ks).
    • Auch bei constare ist das o lang, denn darauf folgt das -nst-.
    • Genauso verhält es sich bei mortalis (mo-rt-alis) und bei arma (a-rm-a).
    • Anders ist es bei membrum und atrium: Sie enthalten zwar zwei (oder sogar drei) aufeinanderfolgende Konsonanten, aber das sind muta cum liquida: b + r in membrum und t + r in atrium. Deshalb sind es keine Positionslängen.
    • Offensichtlich ist es bei ratio und canere: Diese beiden Wörter enthalten keine zwei aufeinanderfolgenden Konsonanten.
  • Ermittle die Buchstaben, welche beim Skandieren wegfallen.

    Tipps

    Treffen zwei Vokale am Wortende und Wortanfang aufeinander, so fällt einer davon weg. Das gilt auch bei den Endungen -um, -am, -em und wenn ein h am Wortanfang des zweiten Wortes steht.

    Es gibt Regeln für das Streichen: Je nachdem, ob das zweite Wort eine Form von esse ist, wird entweder der letzte oder der erste Buchstabe gestrichen.

    Lösung

    Weil es unschön klingt, gibt es zwei Regeln - die Elision und die Aphärese -, welche das Aufeinandertreffen von zwei Vokalen verhindern.

    Bei der Elision treffen zwei beliebige Wörter aufeinander. Das eine Wort muss einen Vokal am Ende haben, das andere Wort einen Vokal (oder ein h + Vokal) am Anfang. Dann gilt die Regel, dass der Vokal des ersten Wortes gestrichen wird:

    • monstrum horrendum wird zu monstr_horrendum
    • oravitque ut zu oravitqu_ut
    • quoque amavit zu quoqu_amavit
    Anders ist es bei der Aphärese: Wenn das zweite Wort ein es oder est ist, wird das e gestrichen:

    • faciendum est wird zu faciendum_st
    • quantum est zu quantum_st
    • sata est wird zu sata_st
    Schaue also immer darauf, ob ein es oder est vorliegt.

  • Bestimme alle Kürzen und Längen im Hexameter.

    Tipps

    Lies den Vers am besten laut vor. Es ist ein Hexameter.

    Wenn auf einen Vokal zwei Konsonanten folgen, ist es eine Positionslänge. In diesem Vers folgt beispielsweise auf ein u ein m und ein q. Bestimme alle weiteren Positionslängen.

    Die erste und die vorletzte Silbe sind immer lang.

    In einem Hexameter sind Kürzen immer im Doppelpack unterwegs.

    Diese Striche zeigen dir die Betonungen im Vers: Árma virúmque canó, Troiáe qui prímus ab óris.

    Lösung

    Beim Skandieren dieses Verses ergeben sich die abgebildeten Längen und Kürzen. Schauen wir uns die Gründe einmal genauer an:

    • Die erste Silbe in einem Hexameter ist immer lang und betont.
    • Darauf folgen im unseren Fall zwei kurze Silben: -ma vi-. Es gibt keinen Grund, warum sie lang sein sollten: Es sind weder Positionslängen noch Naturlängen. Der erste Versfuß ist also ein Daktylus: Ar-ma vi- ($-\cup\cup$).
    • Die nächte Betonung und Länge folgt mit -rum-: Auch dieser Versfuß ist ein Daktylus: rum-que ca- ($-\cup\cup$).
    • Darauf folgt die Betonung auf -no, denn das folgende Tr erzeugt eine Positionslänge bei -no.
    • qui ist lang, weil darauf die beiden Konsonanten pr- folgen. Das erzeugt eine Positionslänge. Bei pri- liegt wieder eine Betonung. Also: Tro-iae-qui-pri-mus ($-|--|-\cup$).
    • Und schließlich noch ab oris: Die vorletze Silbe im Hexameter ist fast immer lang: o-. Das ab muss kurz sein. ($\cup|--$). Die letzte Silbe ist auch lang: Bei oris handelt es sich um den Ablativ Plural von ora.
  • Bestimme die passende Beschreibung für den Begriff aus der lateinischen Metrik.

    Tipps

    Lies dir die Begriffe auf der rechten Seite einzeln durch und überlege bei jedem, was er bedeutet. Findest du links eine Erklärung, die passt?

    Eine Naturlänge bezeichnet die betonte Länge einer Silbe, welche im allgemeinen Sprachgebrauch betont wird.

    Lösung

    Der Hexameter kennt zwei verschiedeneVersfüße, den Daktylus und den Spondeus:

    • Der Daktylus besteht aus einer Länge und zwei Kürzen: $-\cup\cup$.
    • Der Spondeus hat dagegen zwei Längen: $--).
    Andere Begriffe beschreiben die Länge von Vokalen:

    • Positionslängen treten auf, wenn auf einen Vokal zwei Konsonanten folgen.
    • Naturlängen in Wörtern musst du am besten mitlernen. Im Wörterbuch erkennst du sie am Strich über dem Vokal: ā, ē, ī, ō, ū.
    • Die muta cum liquida sind eine besondere Gruppe von Konsonanten: Wenn sie auftreten, kann die Silbe kurz oder lang sein. Trifft zum Beispiel ein b auf ein r, wird der Vokal (a, e, i, …) davor nicht automatisch lang.
    Und schließlich noch die Elision: Wenn ein Vokal am Wortende auf einen Vokal am Wortanfang trifft, fällt grundsätzlich der erste Vokal weg.

  • Bestimme die betonten Silben.

    Tipps

    Lies den Vers am besten mehrmals laut vor. Kannst du den Rhythmus schon erkennen?

    Wenn du dir unsicher bist, solltest du die Kürzen und Längen bestimmen. Das hilft dir beim Erkennen der Betonungen. Zum Beispiel sind die erste und die vorletzte Silbe immer lang.

    Das Schema dieses Verses sieht so aus: $--|-\cup\cup|-\cup\cup|-\cup\cup|-\cup\cup|--$

    Es wird immer die erste Länge in einem Versfuß betont.

    Lösung

    Schauen wir uns den Vers einmal genauer an:

    • Die erste Silbe im Hexameter ist immer lang und betont, genau wie die vorletzte. Damit hast du schon zwei Betonungen, die du markieren kannst.
    • Bei antiqua gibt es eine Positionslänge: weil auf das erste a zwei Konsonanten folgen, ist es lang. Damit ist der erste Versfuß ein Spondeus ($--$).
    • Weil nun schon wieder ein neuer Versfuß beginnt, muss die erste Silbe lang sein: das -ti- in antiqua ist lang und betont.
    • Darauf folgen zwei Kürzen: -qua fu- ($\cup\cup$). Der zweite Versfuß ist also ein Daktylus ($-\cup\cup$).
    • Mit dem -it von fu-it beginnt ein neuer Versfuß. Die Silbe ist deshalb lang und betont, der Versfuß ein Daktylus (-it Ty-ri-: $-\cup\cup$).
    • Auf dem letzten -i von Tyrii ist wieder eine Betonung, es folgen zwei Kürzen (-i te - nu: $-\cup\cup$) und die vorletzte Silbe ist ja immer lang und betont.
    Damit hast du es geschafft! Betont wird also so: Úrbs antíqua fuít Tyrií tenuére colóni