Das antike Rom war nicht nur für seine mächtigen Kaiser und monumentalen Bauwerke wie das Kolosseum bekannt, sondern auch für seine fortschrittlichen Gesetze, seine Kultur und seine militärischen Errungenschaften. Wir werden uns ansehen, wie Rom von einer kleinen Siedlung am Fluss Tiber zu einem riesigen Imperium wuchs, das große Teile Europas, Nordafrikas und des Nahen Ostens beherrschte.
Kennst du das Sprichwort „Alle Wege führen nach Rom“? In der Antike war das mit Sicherheit nicht ganz falsch. Denn Rom lag im Zentrum eines riesigen Reichs, das Imperium Romanum genannt wurde. Doch wie lebten die Menschen in dieser Stadt und welche wichtigen Bauwerke und Monumente gab und gibt es noch heute? Das und vieles mehr erfährst du hier auf dieser Themenseite!
Symbole des Römischen Alltags
Lebens- und Wohnsituation in und um Rom
Im Lauf der Jahrhunderte vergrößerte sich Rom immer weiter. Dies hatte auch einen maßgeblichen Einfluss auf die Lebens- und Wohnsituation der Menschen in der Stadt. Aufgrund der immer weiter steigenden Bevölkerungszahl und -dichte wurde auch der Wohnraum nach und nach immer knapper.
Aus diesem Grund wurden riesige Wohngebäude, sogenannte Insulae, errichtet, in denen teilweise bis zu 400 Menschen auf engstem Raum miteinander lebten. Damit das gelang, bauten die Architekten und Bauherren diese Gebäude mit mehreren Stockwerken, von denen das Erdgeschoss zumeist für Geschäfte und Werkstätten genutzt wurde.
Das Wort Insula stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „Insel“. Damit werden antike römische Mietshäuser bezeichnet, die vor allem in Rom erbaut wurden und als Baukonzept auch noch in der modernen Architektur Anwendung finden.
Überreste einer Römischen Insula (Archäologische Stätte Herculaneum in Italien)
Die ärmere Bevölkerung Roms wohnte in den Insulae auf sehr wenig Platz zusammen, was aufgrund der mangelnden Hygiene dazu führte, dass viele Krankheiten ausbrachen. Auch waren die Mietshäuser wegen der mangelhaften Bausubstanz stark brand- und einsturzgefährdet.
Die reiche römische Oberschicht, die Patrizier genannt wurde, konnte sich dagegen ein Leben abseits des Trubels leisten. Für sie baute man prächtige und luxuriöse Villen außerhalb Roms, die über eine eigene Wasserversorgung und Heizung verfügten.
Als Villa wird bis heute ein „Landgut“ oder „Landhaus“ bezeichnet, das sich durch eine gewisse Größe und Herrschaftlichkeit auszeichnet. Typisch für eine römische Villa ist das sogenannte Atrium, ein offener oder überdachter Innenhof, der zum Verweilen einlädt.
Römische Wasserversorgung
Doch wie kam es nun, dass die Patrizier in ihren Villen sogar über eigene Toiletten und Waschanlagen verfügten?
Natürlich war die Wasserversorgung noch nicht so gut und gesichert wie heute, aber die römischen Architekten erfanden ein ausgeklügeltes System, das die Grundlage für unsere heutige Kanalisation bildet. Sie errichteten lange Wasserleitungen, die das Wasser aus weit entfernten Regionen nach Rom bringen sollten. Auf diese Weise konnten auch die vielen Badehäuser und heißen Quellen, die heute noch als Thermen bekannt sind, versorgt werden.
Damit die Höhenunterschiede auf dem langen Weg zwischen Flussbett und Stadt ausgeglichen werden konnten, baute man riesige befestigte Brückenanlagen, auch Aquädukte genannt, die das Wasser sicher und ohne große Umwege durch Täler und sogar Höhlen transportieren konnten. Ein weiterer Vorteil war, dass auf diese Weise sauberes Quellwasser genutzt werden konnte, was die Hygiene in der Stadt deutlich steigerte. Genauso konnte das unreine Abwasser wieder aus der Stadt abgeleitet werden.
Das älteste uns bekannte Aquädukt ist die Aqua Appia, die im Jahr 312 v. u. Z von Appius Claudius Caecus erbaut wurde. Später kamen insgesamt zehn weitere Aquädukte zur Versorgung Roms hinzu.
Noch heute lassen sich einige dieser eindrucksvollen Wasserstraßen in Italien und ganz Europa bestaunen. Beispiele für Aquädukte außerhalb Roms sind unter anderem der Pont du Gard in Frankreich oder das Aquädukt von Segovia in Spanien.
Wichtige Bauwerke der römischen Antike
Zu den wichtigsten römischen Bauwerken der Antike zählten weiterhin:
die Kaiserpaläste auf dem Palatinhügel,
das Forum Romanum,
der Circus Maximus und
das Kolosseum.
Merke:
Das deutsche Wort „Palast“ leitet sich vom lateinischen Wort palitium ab. Dies war einer der sieben Hügel Roms und diente den Römern als Errichtungsort ihrer kaiserlichen Paläste.
Nördlich des Palatin liegt das Forum Romanum, das als Markt- und Versammlungsplatz genutzt wurde. Es bildete das politische, wirtschaftliche, kulturelle und religiöse Zentrum der Stadt. Hier lagen viele wichtige Verwaltungs- und Versammlungsgebäude, wie die Kurie (Sitz des Senats) und mehrere Tempel zur Verehrung der römischen Gottheiten.
Vielleicht kennst du das lateinische Wort forum für „Marktplatz“ noch aus einem ganz anderen Kontext. Ähnlich wie im alten Rom kannst du dich heute auch in Internetforen („Foren“ = Pl. von „Forum“) über verschiedene Themen austauschen.
Der Circus Maximus war viel größer als ein kleines Zirkuszelt. Mit einer Gesamtlänge von ca. 600 und einer Breite von ca. 140 Metern war er viel eher eine imposante Arena, in dem die Menschen zusammenkamen, um pompöse, aber auch gefährliche Wagenrennen zu sehen. Zu den Glanzzeiten Roms sollen bis zu 250.000 Menschen in den Circus gepasst haben.
Ein ähnlich bedeutsamer kultureller Versammlungsort war das Kolosseum von Rom. Bis heute ist es das größte je gebaute Amphitheater der Welt. Sowohl die Wagenrennen im Circus Maximus als auch die brutalen Gladiatorenkämpfe im Kolosseum dienten der Belustigung der Menschen. Die Kaiser Roms nutzten dies auch als Machtinstrument, um die einfache Bevölkerung bei Laune zu halten und den inneren Frieden in der Stadt zu gewährleisten. Auf diese Weise wurde der Ausdruck „Brot und Spiele“ geprägt, da die ärmeren Leute freien Eintritt zu den Spielen hatten und gleichzeitig mit Brot versorgt wurden.
Eine typische römische Familie
Wagen wir noch einen letzten Blick in eine typisch römische Familie. Wie diese in etwa aussah, zeigt dir das folgende Schaubild.
Ganz oben in der Rangordnung und hier in der Mitte dargestellt steht der pater familias (Vater der Familie). Unter ihm folgen die Mutter oder mater, danach die Kinder, hier aufgeteilt in Sohn (filius) und Tochter (filia), und zuletzt die Sklavinnen bzw. Sklaven (serva oder servus).
Sogar die Sklavinnen und Sklaven zählten in Rom zur Familie dazu und alle Familienmitglieder hatten das Wort des Familienoberhaupts zu befolgen. Während der Vater einen Beruf ausüben konnte, war die Mutter für das Haus und die Aufsicht über Kinder und Sklaven verantwortlich. Zur Schule gingen nur die Jungen, wohingegen die Mädchen zu Hause ausgebildet wurden, um später auch einen eigenen Haushalt führen zu können.
Leben im antiken Rom – Zusammenfassung
Rom gehörte in der Antike zu einem riesigen Reich, dem Imperium Romanum.
Ein Anstieg der Bevölkerung war der Grund für den Bau großer Mietshäuser, der sogenannten Insulae, in denen die ärmeren Bürger der Stadt auf engstem Raum lebten.
Die reichere Oberschicht, die Patrizier, lebte in Luxusvillen mit eigener Wasserversorgung.
Diese wurde durch lange Wasserstraßen und Aquädukte gesichert, von denen das älteste, die Aqua Appia, im Jahr 312 v. u. Z. errichtet wurde.
Zu den wichtigsten Bauwerken in Rom zählen das Forum Romanum, der Circus Maximus und das Kolosseum.
Die Menschen im antiken Rom wohnten, je nach sozialem Status, in sogenannten villae (Landhäuser für wohlhabende Patrizier) oder in insulae (Mietshäuser für einfache Bürger).
Ähnlich wie heute gingen die Römer ihren beruflichen Pflichten nach, sei es im Handwerk, im Handel oder im Ausüben eines politischen Amts. In ihrer Freizeit besuchten sie das Kolosseum, veranstalteten feierliche Spiele oder nahmen an militärischen Triumphzügen teil.
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