Das Christentum begann als kleine, oft verfolgte religiöse Gruppe im Römischen Reich, wuchs aber im Laufe der Jahrhunderte zu einer der dominanten Religionen an. In unserer Lerneinheit werden wir uns ansehen, wie das Christentum entstand, wie es sich im Römischen Reich verbreitete und welche Herausforderungen und Verfolgungen die frühen Christen erleben mussten.
Im Römischen Reich bestand etwa 1 000 Jahre lang eine polytheistische (poly ist altgriechisch für viel) Religion, in der sehr viele Gottheiten verehrt wurden.
Römerinnen und Römer glaubten daran, dass die Gottheiten den Staat sicherten, das Wetter beeinflussten und Glück brachten.
Der Kaiser wurde als göttliche Person angesehen.
Der Kalender der Römerinnen und Römer war voller Festtage für die einzelnen Gottheiten, zudem gab es auch innerhalb der Familien bevorzugte Gottheiten, denen besondere Opfer gebracht wurden.
Der Alltag war somit stark von der Religion geprägt.
Kurz erklärt – die Entstehung des Christentums
Das Christentum entwickelte sich vor etwas mehr als 2 000 Jahren und geht zurück auf Jesus von Nazareth, genannt Christus (der Gesalbte). Er war ein Wanderprediger jüdischen Glaubens und wurde in seiner Heimat Palästina zum Tod verurteilt und ans Kreuz geschlagen. Seine Lebensgeschichte findet sich im Neuen Testament der christlichen Bibel. Die Feste Weihnachten (Geburt von Jesus ungefähr im „Jahr 0“ unserer Zeitrechnung) und Ostern (Jesus stirbt zunächst am Kreuz, besiegt den Tod aber durch seine Auferstehung) gehen auf den christlichen Glauben zurück. Seit der Hinrichtung von Jesus gilt das Kreuz als Zeichen der christlichen Gemeinschaft.
Christinnen und Christen im Römischen Reich – Verfolgung und Verbot
Die christliche Religion verbreitete sich nach dem Tod von Jesus schnell im gesamten Römischen Reich. Sie kannte nur einen Gott und verehrte Jesus als dessen Sohn, der die Sünden der Menschen durch seinen Tod auf sich genommen hatte. Petrus, ein Jünger von Jesus, gilt als der erste Papst des Christentums. Ihm soll Jesus die Verbreitung des Christentums und den Aufbau einer christlichen Glaubensgemeinschaft anvertraut haben.
Durch ihren monotheistischen Ansatz (mono ist altgriechisch für allein) stand die christliche Religion im starken Gegensatz zur traditionellen römischen Religion. Die Anhängerinnen und Anhänger des Christentums weigerten sich natürlich auch, den Kaiser als einen Gott anzusehen, begingen keine römischen Feiertage und auch nicht die Opferungen im Kolosseum. Sie wurden deswegen zunächst misstrauisch beobachtet, dann aber schnell verfolgt und entrechtet. Zudem mussten die Christinnen und Christen bei Entdeckungen grausame Hinrichtungen fürchten. Die christliche Religion wurde fortan im Normalfall heimlich ausgeübt, da jede Form von Öffentlichkeit ein Risiko bedeutete. Aber obwohl die Verfolgung der Christen einige Jahrhunderte anhielt und teilweise sehr grausam war, wuchs die Anzahl der Christinnen und Christen im Römischen Reich stark an.
Von der verfolgten Religion zur Staatsreligion
Erst um das Jahr 312 unserer Zeitrechnung erkannte Kaiser Konstantin die christliche Religion an und erlaubte, dass jeder seine selbst gewählte Religion frei ausüben durfte. Man bezeichnet das in der Geschichtswissenschaft heute als die Konstantinische Wende. In den folgenden Jahren ließ er viele christliche Kirchen bauen und der siebte Tag der Woche, der Sonntag, wurde ein wöchentlicher Feiertag im gesamten Reich. Kaiser Theodosius erklärte den christlichen Glauben im Jahr 380 n. u. Z. zur Staatsreligion. Alle anderen Glaubensrichtungen und Kulte wurden verboten und nun, wie das Christentum zuvor, brutal verfolgt. Die Christinnen und Christen wurden also von Verfolgten zu Verfolgern und die christliche Religion breitete sich sehr schnell auch außerhalb des römischen Imperiums vor allem in Europa aus.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Christentum im Römischen Reich
Über mehrere Jahrhunderte waren die Christinnen und Christen im Römischen Reich so bedroht, dass sie sich nur heimlich treffen konnten. Sie nutzten als geheimes Zeichen einen Fisch, der auch heute noch als Symbol katholischer Gruppen gilt, und trafen sich an teilweise sehr ungewöhnlichen Orten, z. B. in den Katakomben von Rom, unterirdischen Grabanlagen.
Nein, schon während der Zeit des römischen Imperiums, aber dann besonders im frühen Mittelalter erfolgte die Ausbreitung der christlichen Religion auch durch Zwangstaufen . Die betroffenen Menschen konnten sich also nur zwischen Verfolgung und Taufe entscheiden.
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