Der Passatkreislauf ist eine beständige Luftströmung zwischen dem Äquator und den Wendekreisen. Diese Luftmassenbewegung hat Einfluss auf Wetter und Klima. Bist du neugierig? Erfahre alles darüber im folgenden Text!
Am Äquator treffen die Sonnenstrahlen senkrecht auf die Erdoberfläche – hier erwärmt sich die Luft am meisten und steigt nach oben. Daraus entsteht eine beständige Luftströmung vom Äquator aus nach Norden und nach Süden zu den beiden Wendekreisen und wieder zurück zum Äquator. Diese Passatwinde werden Passatkreislauf oder auch Passatzirkulation genannt.
Der Begriff „Passat“ stammt aus dem Italienischen und bedeutet so viel wie „Überfahrt“. In früheren Zeiten nutzten die Seefahrer diese Winde zur Überquerung der Ozeane.
Passatkreislauf – eine mehrschrittige Erklärung
Um den Passatkreislauf einfach zu erklären, beginnen wir am Äquator.
Am Äquator ist die Sonneneinstrahlung am intensivsten, die Luftmassen erwärmen sich hier am meisten. Sie steigen auf, kühlen ab, bilden mächtige Gewitterwolken, die als Gewitter mit heftigem Regen über dem Äquator abregnen.
→ Hier liegt die Vegetationszone des tropischen Regenwalds, die sich um den gesamten Äquator zieht.
Da ständig neue Luftmassen nach oben nachströmen, werden diese in ungefähr 10 bis 15 km Höhe sowohl nach Norden als auch nach Süden abgedrängt.
An den nördlichen und südlichen Wendekreisen (bei jeweils 23,5°) sinken diese Luftmassen wieder ab. Am Boden entsteht ein Hochdruckgebiet.
→ Hier liegt die Vegetationszone der Wüsten, da es aufgrund des beständigen Hochdruckgebiets dauerhaft trocken und wolkenlos ist.
Diese abgesunkenen Luftmassen strömen in maximal 2 km Höhe von den Hochdruckgebieten an den Wendekreisen zurück zu den Tiefdruckgebieten am Äquator.
→ Der Passatkreislauf ist vollendet.
Anhand dieses Schaubilds lassen sich die vier Schritte des Passatkreislaufs nachvollziehen:
Passatkreislauf – Merkmale
Das bodennahe Tiefdruckgebiet am Äquator umschließt die ganze Erde; man spricht von der äquatorialen Tiefdruckrinne.
Unterschiede der Passatwindluftmassen zeigen sich je nach Beschaffenheit der Erdoberfläche:
Strömen die Luftmassen über das Festland, sind sie trocken und heiß.
Wehen sie über die Meeresflächen hinweg, dann nehmen sie viel Feuchtigkeit auf.
Die Luftmassen werden je nach Richtung begrifflich unterschieden:
Die Luftmassen, die in Bodennähe von den beiden Wendekreisen äquatorwärts strömen, werden Passate genannt.
Die in der Höhe zu den Wendekreisen strömenden Luftmassen bezeichnet man als Antipassate.
Zwei bekannte Begriffe aus der Seefahrt hängen eng mit dem Passatkreislauf zusammen:
Kalmen: Aufsteigende Luftmassen werden nicht als Wind wahrgenommen. Deshalb ist es am Äquator meist windstill. Das Wort „Kalmen“ leitet sich vom englischen Wort „calm“ ab.
Rossbreiten: Auch an den Wendekreisen, wo die Luft absinkt, weht kein Wind. In früheren Zeiten trieben die Segelschiffe bei Flaute oft wochenlang übers Meer. Die verhungerten und verdursteten Pferdekadaver, die dort ins Meer gekippt wurden, gaben der Region den Namen „Rossbreiten“.
Übrigens strömen die Passatwinde nicht direkt vom Hoch zum Tief. Die Corioliskraft hat Einfluss auf die Luftmassen und lenkt sie ab: Der Passat auf der Nordhalbkugel weht aus Nordosten und auf der Südhalbkugel aus Südosten, deshalb heißen sie Nordostpassat und Südostpassat.
Passatkreislauf – Zusammenfassung
Folgende Tabelle fasst noch einmal die wichtigsten Begriffe im Zusammenhang mit dem Passatkreislauf zusammen.
Begriffserklärung
Passatkreislauf
äquatoriale Tiefdruckrinne
bodennahes Tiefdruckgebiet am Äquator
Passat
Luftmassen in Bodennähe, die von den Wendekreisen äquatorwärts strömen
Antipassat
Luftmassen in der Höhe, die vom Äquator zu den Wendekreisen strömen
Kalmen
windstille Zone am Äquator
Rossbreiten
windstille Zone an den nördlichen und südlichen Wendekreisen
Bei sofatutor gibt es viele weitere Informationen zu den großen Windsystemen der Erde, der sogenannten atmosphärischen Zirkulation. Ebenfalls lässt sich das erworbene Wissen über den Passatkreislauf mithilfe des Arbeitsblatts und der Übung vertiefen.
Die intensive Sonneneinstrahlung am Äquator lässt die Luftmassen dort stark erwärmen und aufsteigen. Da ständig neue Luftmassen nachströmen, werden diese nach Norden und Süden abgedrängt. Sie wehen in 10 bis 15 km Höhe und sinken an den nördlichen und südlichen Wendekreisen wieder auf die Erdoberfläche ab. So entsteht am Äquator ein Dauertiefdruckgebiet und an den Wendekreisen ein Dauerhochdruckgebiet. Deshalb fließen die Luftmassen dann von den Wendekreisen vom Hochdruckgebiet zum Tiefdruckgebiet am Äquator zurück. Dieser Kreislauf wird als Passatzirkulation bezeichnet und die sich bewegenden Luftmassen als Passatwinde.
Seinen Ursprung nimmt der Passatkreislauf am Äquator. Durch die intensiven Sonnenstrahlen wird die Luft dort sehr stark erhitzt und steigt beständig nach oben. Dort weichen die Luftmassen nach Norden und Süden aus. Der Passatkreislauf beginnt.
Der Passatkreislauf verläuft zwischen dem Äquator und den Wendekreisen. Dazwischen liegen unterschiedliche Klimabereiche. Am Äquator steigen durch die intensive Lufterwärmung beständig warme Luftmassen nach oben, kühlen ab und es bilden sich täglich große Gewitterwolken, die nachmittags abregnen. Je weiter man gen Norden oder Süden geht, desto mehr nehmen die regelmäßigen Regenzeiten ab. An den Wendekreisen selbst herrscht durch das Absinken der Passatwinde eine dauerhafte Hochdruckzone, in der es kaum zur Wolkenbildung kommt und in der eine beständige Trockenzeit herrscht. Regenfälle bleiben manchmal ein ganzes Jahr aus.
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