Stilmittel – Arten, Wirkung und Beispiele

Grundlagen zum Thema Stilmittel – Arten, Wirkung und Beispiele
Nach dem Schauen dieses Videos wirst du in der Lage sein, Arten, Wirkung und Beispiele von Stilmitteln zu kennen.
Zunächst lernst du, was Stilmittel sind und wie man sie noch nennt. Anschließend zeigen wir dir unterschiedliche Arten von Stilmitteln und erklären dir ihre Wirkung anhand von Beispielen.
Das Video beinhaltet Schlüsselbegriffe, Bezeichnungen und Fachbegriffe wie Stilmittel, rhetorische Figur, sprachliche Gestaltungsmittel, bildhafte Sprache, Klangfiguren, Wortfiguren, Satzfiguren, Gedankenfiguren, Metapher, Symbol, Akkumulation, Chiasmus, Chiasmus, Klimax, Neologismus, Oxymoron, Paronomasie, Tautologie.
Bevor du dieses Video schaust, solltest du bereits wissen, in welchen Texten Stilmittel zum Einsatz kommen.
Nach diesem Video wirst du darauf vorbereitet sein, Stilmittel zu erkennen.
Transkript Stilmittel – Arten, Wirkung und Beispiele
In diesem Video erklären wir „Arten, Wirkung und Beispiele von Stilmitteln“. Aber was ist eigentlich ein „Stilmittel“? Ein Stilmittel ist ein sprachliches Gestaltungsmittel, das vom üblichen Sprachgebrauch abweicht. Oft sagt man auch „rhetorische Figur“, „rhetorisches Stilmittel“, „Stilfigur“ oder „Redefigur“. All diese Bezeichnungen meinen das Gleiche. Autorinnen und Rednerinnen setzen Stilmittel gezielt ein, um die Aufmerksamkeit ihrer Lesenden oder Zuhörenden auf eine bestimmte Textstelle oder Aussage zu lenken. Besonders häufig geschieht das in lyrischen Texten. Die Art und Weise, wie die sprachlichen Bilder konstruiert und kombiniert sind, kann die Aussage eines Gedichts weitgehend unterstützen. Aber nicht nur in der Lyrik wird mit sprachlichen Bildern gearbeitet. In Texten aller Gattungen, besonders aber in der öffentlichen Rede oder in der Werbung, werden Stilmittel eingesetzt. Dabei erhofft man sich, eine bestimmte Wirkung zu erzielen. Oftmals geht es dabei um den Zugewinn von Anschaulichkeit, Eindringlichkeit bzw. Nachdruck, Ästhetik, Spannung oder darum, die Zielgruppe einzubeziehen. Rhetorische Mittel entfalten ihre Wirkung auf unterschiedlichen Ebenen. Unterscheiden kann man zwischen Klangfiguren, wie z. B Alliterationen („Fischers Fritze fischt frische Fische“), Wortfiguren, wie z. B. Neologismen (Wortneuschöpfungen) (ein Beispiel wäre das Wort „Ostalgie“) und Satzfiguren, wie z. B. Parallelismen („Kleine Kinder, kleine Sorgen – große Kinder, große Sorgen“). Aber auch Gedankenfiguren, wie z. B. Antithesen, sind möglich: „Große Spielwelt, kleine Preise.“ Bevor wir dir noch weitere Beispiele für rhetorische Figuren zeigen, solltest du dir Folgendes merken: Bei der Erschließung einer Textvorlage reicht es nicht aus, rhetorische Figuren nur zu bennen. Du musst immer auch die Wirkung bzw. die Funktion, die von diesen Stilmitteln ausgeht, analysieren. Schauen wir uns ein paar Beispiele an: In unserer Alltagssprache nutzen wir viele Metaphern. Vielleicht hast du schonmal von einer „Mauer des Schweigens“ gesprochen. Bei einer Metapher handelt es sich um eine bildhafte Bedeutungsübertragung. Eine Rhetorische Figur kann auch ein Sinnbild, also ein Symbol sein, das über sich hinaus auf etwas Allgemeines verweist. Die Taube steht so z. B. für Frieden, oder der Ring als Symbol für die Ewigkeit. Meist ist ein Symbol ein konkreter Gegenstand, in dem ein allgemeiner Sinnzusammenhang deutlich wird. Findest du in einem Text eine Reihung von Begriffen zu einem genannten oder auch nicht genannten Oberbegriff, nennt man das Akkumulation. Bepielhaft ist der Ausruf „Nenn’s Glück! Herz! Liebe! Gott!“ aus Goethes Faust. Ein weiteres beliebtes Stilmittel ist der sogenannte Chiasmus. „Eng ist die Welt und das Gehirn ist weit.“ Hierbei handelt es sich um eine symmetrische Überkreuzstellung von semantisch oder syntaktisch einander entsprechenden Satzgliedern. Häufig kommt auch die Epipher zum Einsatz. Schau dir dazu mal folgende Verse aus Friedrich Nietzsches Gedicht „Das trunkene Lied“ an: „Doch alle Lust will Ewigkeit, / will tiefe, tiefe Ewigkeit!“ Epiphern sind die Wiederholung gleicher Wörter (hier „Ewigkeit“) am Satz- bzw. Versende. Hast du schonmal von der rhetorischen Figur der Klimax gehört? Bestimmt kennst du Gaius Julius Caesars berühmtes Zitat: „Veni, vidi, vici.“ Ich kam, sah und siegte. Hier gibt es eine dreigliedrige stufenartige Steigerung. Des Weiteren finden heutzutage viele Neologismen Einzug in unsere Sprache. Ein Neologismus ist eine Wortneuschöpfung, so wie das Wort „Berufsjugendlicher“ zum Beispiel. Ein weiteres eindrückliches Stilmittel ist zudem ein Oxymoron. Dabei handelt es sich um eine Verbindung zweier Vorstellungen, die sich ausschließen. George Orwell hat sich in seinem Roman „1984“ mehrerer Oxymora bedient: „Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke.“ Auch Wortspiele sind beliebte rhetorische Figuren. Eine Paronomasie, wie z. B. der Ausdruck „Eile mit Weile“, verbindet klangähnliche Wörter miteinander. Bei einer Tautologie hingegen gibt es eine Wiederholung eines Begriffs bzw. die Ersetzung durch ein sinnverwandtes Wort. Beispiele hierfür wären „Es ist, was es ist“, „nie und nimmer“ oder „in Reih und Glied“. Wie du sehen kannst, helfen Stilmittel dabei, die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Textstelle oder Aussage zu lenken. Kennst du vielleicht bekannte Stilfiguren aus alltäglichen Redewendungen? Schreib sie uns in die Kommentare!
Stilmittel – Arten, Wirkung und Beispiele Übung
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Gib an, auf welcher Ebene das rhetorische Mittel wirkt.
TippsKlangfiguren erkennt man am besten durch lautes Vorlesen.
Wortfiguren entstehen beispielsweise durch Wortneuschöpfungen.
LösungRhetorische Mittel gibt es in zahlreicher Form. Sie entfalten ihre Wirkungen auf sehr unterschiedlichen Ebenen.
Hier hast du verschiedene Ebenen kennengelernt:
- Klangfiguren wirken meist auf der Basis von Lauten (z. B. Alliteration).
- Wortfiguren arbeiten in der Regel mit einzelnen Begriffen (z. B. Neologismus).
- Gedankenfiguren zeigen oft sprachliche Bilder oder Symbole (z. B. Antithese).
- In diesem Zusammenhang gibt es auch noch die Satzfiguren: Sie ziehen die Aufmerksamkeit durch ungewöhnliche Satzstellungen oder Satzaussagen auf sich: Kleine Kinder – kleine Sorgen, große Kinder – große Sorgen (Parallelismus).
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Bestimme die Fachbegriffe.
TippsBei Metaphern entstehen Ausdrücke mit einer neuen Bedeutung durch die Übertragung einer Bildvorstellung.
Es wurde hell, heller und dann grell.
→ Hier siehst du die verschiedenen Steigerungsschritte der Klimax.LösungRhetorische Mittel wurden früher häufig in lyrischen Texten eingesetzt. Heute kommen sie in allen Textgattungen vor, besonders oft bei öffentlichen Reden und in der Werbung.
Die Metapher gehört zu den sprachlichen Bildern. Damit kannst du durch die übertragene Bedeutung eine Wirkung erzielen.
Das Symbol steht für ein Sinnbild. Das heißt, ein bildhaftes Zeichen hat eine abstrakte Bedeutung, wie beispielsweise die Taube als Friedenszeichen.
Der Ausspruch Ich kam, sah und siegte. (Klimax) stammt von G. J. Caesar (100 v. Chr.–44 v. Chr.).
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Ermittle das rhetorische Stilmittel.
TippsBei einem Oxymoron werden Gegenteile oder zumindest weit auseinanderliegende Begriffe eingesetzt.
Denk bei Alliterationen an Fischers Fritz, der frische Fische fängt.
Die Metapher entsteht durch eine bildhafte Bedeutungsübertragung. Präge sie dir mit der bekannte Metapher ein gebrochenes Herz ein.
Beim Chiasmus geht es um eine symmetrische Überkreuzstellung.
Lösung- Das Oxymoron verbindet zwei Vorstellungen, die sich ausschließen: bittersüß, geliebter Feind.
- Bei der Alliteration findet man gleiche Anfangslaute in aufeinanderfolgenden Wörtern: mit Kind und Kegel, bei Wind und Wetter.
- Die Metapher verwendet ein Wort in einer anderen als seiner üblichen Bedeutung: Schmetterlinge im Bauch, Redefluss.
- Bei dem Chiasmus sind Wörter, Teilsätze oder ganze Sätze kreuzweise angeordnet: Die Arbeit war viel, gering war der Ertrag.
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Stelle Stilmittel und Beispielsatz gegenüber.
TippsSmombie ist ein Neologismus, also eine Wortneuschöpfung.
Parallelismus = Wiederholung derselben Wortreihenfolge in Sätzen
Achtung, Parallelismus und Antithese ähneln sich: Achte auf die Wortreihenfolge.
Johann Wolfgang von Goethe setzte in seinem Werk „Faust I“ (1808) diese Akkumulation ein: Nenn's Glück, Herz, Liebe, Gott.
LösungEine eindeutige Zuordnung der rhetorischen Stilmittel ist nicht immer einfach. Beispielsweise findest du bei dem Oxymoron und der Antithese Überschneidungen.
- Das Oxymoron greift zwei widersprüchliche Einheiten auf. Meist besteht es aus zwei Wörtern. Es kann jedoch auch innerhalb einer Wortzusammensetzung vorkommen (bittersüß).
- Die Antithese beschreibt ebenfalls Widersprüche, besteht jedoch aus mehr als einem bzw. zwei Wörtern.
- Der Parallelismus kann ebenfalls Gegensätze aufgreifen. Ihn erkennst du jedoch eindeutig am gleichen Aufbau der Satzglieder.
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Benenne, warum Autorinnen und Autoren rhetorische Stilmittel einsetzen.
TippsStilmittel unterscheiden sich von normalen Textaussagen.
Stilmittel können überraschen, überzeugen und auch zum Nachdenken anregen.
LösungAllgemein gelten Stilmittel als Ausdrucksmittel, die in der Literatur, in der Musik und der Kunst eingesetzt werden, um etwas zu betonen oder anschaulicher darzustellen.
Rhetorische Stilmittel nutzen dabei die Sprache, um die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Textstelle oder Aussage zu lenken.
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Bestimme die Stilmittel.
TippsAntithese = Widerspruch
Anapher = Wiederholung gleicher Wörter am Satzbeginn
Alliteration = mindestens zwei benachbarte oder aufeinanderfolgende Wörter mit demselben Anfangslaut
Neologismus = Wortneuschöpfung
LösungRhetorische Stilmittel wirken in der Ganzheit. Das heißt zur optimalen Analyse von Wirkung und Funktion einzelner Stilmittel sollte der gesamte Text in Augenschein genommen werden.
Diese Übung zeigt dir deshalb nur einen kleinen Ausschnitt der Analyse von Stilmitteln.
Achte darauf, die Wirkung und Funktion des Stilmittels detailliert zu betrachten.
- Stilmittel sind oft nicht klar abgrenzbar, versuche deshalb auch Verbindungen zu anderen Stilmitteln abzuleiten.
- Wirkungen sind immer Interpretationen, die jede Lesende und jeder Lesende unterschiedlich auswertet. Bleib offen und neugierig und leg dich nicht gleich auf eine Interpretation fest.

Stilmittel – Arten, Wirkung und Beispiele

Rhetorische Figuren von A bis L

Rhetorische Figuren von M bis Z

Allegorie

Alliteration

Anapher

Apostrophe

Anspielung

Antithese

Assonanz

Asyndeton

Chiasmus

Diminutiv

Ellipse

Enjambement

Euphemismus

Hyperbel

Inversion

Ironie

Klimax

Litotes

Metapher

Die Metapher - Begriff und Funktion

Neologismus

Onomatopoesie

Oxymoron

Paradoxon

Parallelismus

Personifikation

Rhetorische Frage

Symbol

Vergleich

Zeugma
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sofaheld-Level
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vorgefertigte
Vokabeln
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