Vollständige Induktion – Erklärung an der Gauß'schen Summenformel
Die vollständige Induktion ist eine mathematische Methode, um Aussagen über natürliche Zahlen zu beweisen. Mit vier Schritten wird sichergestellt, dass die Aussage für alle Zahlen stimmt. Interessiert? Das und vieles mehr findest du im folgenden Text!
- Vollständige Induktion – Definition und Erklärung
- Vollständige Induktion – Ablauf
- Beispiel für die vollständige Induktion
- Die Verwendung der vollständigen Induktion
- Ausblick – das lernst du nach Vollständige Induktion – Erklärung an der Gauß'schen Summenformel
- Zusammenfassung der vollständigen Induktion
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Vollständige Induktion
in nur 12 Minuten? Du willst ganz einfach ein neues
Thema lernen in nur 12 Minuten?
-
5 Minuten verstehen
Unsere Videos erklären Ihrem Kind Themen anschaulich und verständlich.
92%der Schüler*innen hilft sofatutor beim selbstständigen Lernen. -
5 Minuten üben
Mit Übungen und Lernspielen festigt Ihr Kind das neue Wissen spielerisch.
93%der Schüler*innen haben ihre Noten in mindestens einem Fach verbessert. -
2 Minuten Fragen stellen
Hat Ihr Kind Fragen, kann es diese im Chat oder in der Fragenbox stellen.
94%der Schüler*innen hilft sofatutor beim Verstehen von Unterrichtsinhalten.
Vollständige Induktion – Erklärung an der Gauß'schen Summenformel Übung
-
Beschreibe, was du in dem jeweiligen Schritt der vollständigen Induktion tust.
TippsIm ersten Schritt der vollständigen Induktion zeigst du, dass die zu beweisende Aussage für ein $n\in\mathbb{N}$ gilt.
Wenn du dann noch gezeigt hast, dass die Aussage für ein $n\in\mathbb{N}$ und deren Nachfolger gilt, kannst du bestätigen, dass die zu beweisende Aussage für alle $n\in\mathbb{N}$ gilt.
LösungAussagen über natürliche Zahlen wie die Gauß’sche Summenformel können wir mit der vollständigen Induktion beweisen. Dabei gehen wir immer nach folgendem Muster vor:
1. Induktionsanfang
Wir zeigen für ein $n\in\mathbb{N}$, dass die zu beweisende Aussage erfüllt ist. In der Regel nehmen wir hier die erste natürliche Zahl, nämlich die $1$.2. Induktionsannahme
Wir nehmen an, dass die Aussage für eine natürliche Zahl $n$ stimmt.3. Induktionsschritt
Zu beweisen ist: Wenn die Aussage $A(n)$ gilt, dann muss auch die Aussage $A(n+1)$ gelten. Es muss also die zu beweisende Aussage ebenfalls für den Nachfolger von $n$ gelten.4. Induktionsschluss
Da wir im Induktionsanfang gezeigt haben, dass die Aussage für die erste Zahl stimmt, und wir im Induktionsschritt bewiesen haben, dass die Aussage auch für die darauffolgende Zahl stimmt, muss sie folglich für alle natürlichen Zahlen gelten.Und damit ist unser Beweis fertig!
-
Gib den Beweis mittels vollständiger Induktion an.
TippsZeige zunächst, dass die Aussage für die erste natürliche Zahl erfüllt ist.
Im Induktionsschritt musst du beweisen, dass die Aussage auch für die auf $n$ folgende Zahl gilt. Der Nachfolger einer natürlichen Zahl $n$ ist die natürliche Zahl $n+1$.
LösungZu beweisen ist die Gauß’sche Summenformel $\sum\limits_{k=1}^nk=\frac{n(n+1)}{2}$ für alle $n\in\mathbb{N}$ mittels vollständiger Induktion.
1. Induktionsanfang
Für $n=1$ gilt:
$A(1)$: $\sum\limits_{k=1}^1k=1=\frac{1\cdot (1+1)}{2}$
Dies ist eine wahre Aussage.2. Induktionsannahme
Es gelte $A(n)$ für ein $n\in\mathbb{N}$.
3. Induktionsschritt
Zu zeigen:
Gilt $A(n)$ für ein $n\in\mathbb{N}$, dann gilt auch $A(n+1)$ mit $\sum\limits_{k=1}^{n+1}k=\frac{(n+1)(n+2)}{2}$.Wir betrachten zunächst die linke Seite der Aussage $A(n+1)$:
$\sum\limits_{k=1}^{n+1}k=\sum\limits_{k=1}^{n}k+(n+1)\overset{\text{Induktionsannahme}}{=}\frac{n(n+1)}{2}+(n+1)=\frac{n(n+1)+2(n+1)}{2}=\frac{(n+1)(n+2)}{2}$Wir nutzen von oben die Induktionsannahme mit $\sum\limits_{k=1}^nk=\frac{n\cdot (n+1)}{2}$.
Der dadurch erhaltene Bruchterm entspricht der rechten Seite der zu beweisenden Aussage $A(n+1)$.Und damit ist dieser Beweis fertig. Man sagt dann „quod erat demonstrandum“, also „was zu beweisen war“.
4. Induktionsschluss
Da die Aussage $A(n)$ für ein $n\in\mathbb{N}$ sowie für die darauffolgende Zahl stimmt, muss sie für alle $n\in\mathbb{N}$ gelten.
-
Ermittle, welche der Aussagen $A(n)$ mit $n\in\mathbb{N}$ im Induktionsanfang eine wahre Aussage liefern.
TippsIm Induktionsanfang überprüfst du, ob die Aussage für die erste natürliche Zahl $n$ erfüllt ist.
Schaue dir folgendes Beispiel an:
$A(n)$: $\sum\limits_{k=1}^{n}(2k-1)^2=\frac{n\cdot (2n-1)\cdot (2n+1)}{3}$
Induktionsanfang: $A(1)$
- linke Seite: $\sum\limits_{k=1}^{1}(2k-1)^2=(2\cdot -1)^2=1^2=1$
- rechte Seite: $\frac{1\cdot (2\cdot 1-1)\cdot (2\cdot 1+1)}{3}=\frac{1\cdot 1\cdot 3}{3}=1$
LösungIm Induktionsanfang überprüfen wir, ob die Aussage für die erste natürliche Zahl $n$ erfüllt ist. Diese ist in allen vier Beispielen $n=1$. Wir setzen also $n=1$ in alle vier Aussagen ein und vergleichen die linke und rechte Seite der Aussage.
Aussage 1
$A_1(n)$: $\sum\limits_{k=1}^{n}(2k-1)=n^2$
Induktionsanfang: $n=1$
- linke Seite: $\sum\limits_{k=1}^{1}(2\cdot k-1)=1$
- rechte Seite: $1^2=1$
Somit liefert der Induktionsanfang eine wahre Aussage.
Aussage 2
$A_1(n)$: $\sum\limits_{k=1}^{n}\frac{1}{(3k-2)(3k+1)}=\frac n{3n+1}$
Induktionsanfang: $n=1$
- linke Seite: $\sum\limits_{k=1}^{1}\frac{1}{(3k-2)(3k+1)}=\frac{1}{(3\cdot 1-2)(3\cdot 1+1)}=\frac 1{1\cdot 4}=\frac 14$
- rechte Seite: $\frac 1{3\cdot 1+1}=\frac 14$
Somit liefert der Induktionsanfang eine wahre Aussage.
Aussage 3
$3^{2n+4} − 2^{n−1}$ ist durch $5$ teilbar.
Induktionsanfang: $n=1$
$3^{2\cdot 1+4} − 2^{1−1}=3^6-2^0=729-1=728$ ist nicht durch $5$ teilbar.
Somit liefert der Induktionsanfang eine unwahre Aussage.
Aussage 4
$n^3-n$ ist durch $3$ teilbar.
Induktionsanfang: $n=1$
$1^3-1=0$ ist durch $3$ teilbar, denn es ist $3\cdot 0=0$.
Somit liefert der Induktionsanfang eine wahre Aussage.
-
Bestimme, nach welchem Gleichheitszeichen die Induktionsannahme verwendet wird.
TippsDie Induktionsannahme lautet:
$A(n)$ gilt für ein $n\in\mathbb{N}$.
Überprüfe, nach welchem Gleichheitszeichen der Ausdruck $\sum\limits_{k=1}^{n}(2k-1)$ mit dem Ausdruck $n^2$ ersetzt wird.
LösungDie Summe aller ungeraden Zahlen von $1$ bis $2n-1$ ist gleich dem Quadrat von $n$. Es gilt also:
$A(n)$: $\sum\limits_{k=1}^{n}(2k-1)=n^2$ für alle $n\in\mathbb{N}$.
Diese Aussage werden wir nun mittels vollständiger Induktion beweisen.
1. Induktionsanfang
$A(1)$: $\sum\limits_{k=1}^{1}(2k-1)=2\cdot 1-1=1=1^2$ ist eine wahre Aussage.
2. Induktionsannahme
$A(n)$ gilt für ein $n\in\mathbb{N}$.
3. Induktionsschritt
Zu zeigen:
$\sum\limits_{k=1}^{n+1}(2k-1)=(n+1)^2$
Es folgt:
$\sum\limits_{k=1}^{n+1}(2k-1)=\sum\limits_{k=1}^{n}(2k-1)+(2(n+1)-1)\overset{\text{Induktionsannahme}}{=}n^2+(2(n+1)-1)=n^2+2n+1=(n+1)^2$
4. Induktionsschluss
$A(n)$ gilt somit für alle $n\in\mathbb{N}$.
-
Beschreibe, wie du bei einem Beweis durch vollständige Induktion vorgehst.
TippsSchaue dir folgendes Beispiel an:
$\sum\limits_{k=1}^{4}k=1+2+3+4=10$
Mit diesem mathematischen Ausdruck kannst du alle Quadratzahlen berechnen.
Für $n=5$ liefert der gegebene Ausdruck folgendes Ergebnis:
$ \sum\limits_{k=1}^{5}(2k-1)= \underbrace{(2\cdot 1-1)}_{1}+\underbrace{(2\cdot 2-1)}_{3}+\underbrace{(2\cdot 3-1)}_{5}+\underbrace{(2\cdot 4-1)}_{7}+\underbrace{(2\cdot 5-1)}_{9}=25 $
LösungAussagen über natürliche Zahlen können wir mit der vollständigen Induktion beweisen. Dabei handelt es sich oftmals um Ausdrücke, in denen Summenzeichen vorkommen. Also ist es sinnvoll, den Umgang mit Summenzeichen zu üben. Hierzu betrachten wir folgenden mathematischen Ausdruck:
$\sum\limits_{k=1}^{n}(2k-1)$
Wir bestimmen die Summen für $n=1$, $n=2$, $n=3$ und $n=4$. Es folgt für diese:
$\sum\limits_{k=1}^{1}(2k-1)=2\cdot 1-1=1$
$\sum\limits_{k=1}^{2}(2k-1)=(2\cdot 1-1)+(2\cdot 2-1)=1+3=4$
$\sum\limits_{k=1}^{3}(2k-1)=(2\cdot 1-1)+(2\cdot 2-1)+(2\cdot 3-1)=1+3+5=9$
$\sum\limits_{k=1}^{4}(2k-1)=(2\cdot 1-1)+(2\cdot 2-1)+(2\cdot 3-1)+(2\cdot 4-1)=1+3+5+7=16$
-
Zeige mittels vollständiger Induktion, dass die gegebene Aussage gilt.
TippsDie Induktionsannahme lautet: $A(n)$ gilt für ein $n\in\mathbb{N}$.
Diese muss im Induktionsschritt verwendet werden.Nachdem die Induktionsannahme eingesetzt wird, müssen die Terme gleichnamig gemacht und so umgeformt werden, dass der Ausdruck $\frac {n+1}{3(n+1)+1}=\frac {n+1}{3n+4}$ folgt.
LösungIm Folgenden führen wir die vollständige Induktion für die Aussage $A(n)$ durch:
$A(n)$: $\sum\limits_{k=1}^{n}\frac{1}{(3k-2)(3k+1)}=\frac n{3n+1}$ für alle $n\in\mathbb{N}$
1. Induktionsanfang
$A(1)$: $\sum\limits_{k=1}^{1}\frac{1}{(3k-2)(3k+1)}=\frac{1}{(3\cdot 1-2)(3\cdot 1+1)}=\frac{1}{4}=\frac 1{3\cdot 1+1}$
2. Induktionsannahme
$A(n)$ gilt für ein $n\in\mathbb{N}$.
3. Induktionsschritt
Zu zeigen ist, dass für alle $n\in\mathbb{N}$ die Aussage $A(n+1)$ erfüllt ist, also dass gilt:
$\sum\limits_{k=1}^{n+1}\frac{1}{(3k-2)(3k+1)}=\frac {n+1}{3(n+1)+1}$
Demnach ergibt sich:
$\sum\limits_{k=1}^{n+1}\frac{1}{(3k-2)(3k+1)}=\sum\limits_{k=1}^{n}\frac{1}{(3k-2)(3k+1)}+\frac{1}{(3(n+1)-2)(3(n+1)+1)}=...$
Danach wird die Induktionsannahme verwendet. Dann folgt:
$...=\frac n{3n+1}+\frac{1}{(3(n+1)-2)(3(n+1)+1)}=\frac n{3n+1}+\frac{1}{(3n+1)(3n+4)}=...$
Nun machen wir beide Bruchterme gleichnamig:
$...=\frac {n\cdot (3n+4)}{(3n+1)\cdot (3n+4)}+\frac{1}{(3n+1)(3n+4)}=\frac {n\cdot (3n+4)+1}{(3n+1)\cdot (3n+4)}=...$
Wir multiplizieren jetzt die Klammer im Zähler aus und zerlegen diesen anschließend in Linearfaktoren, sodass sich der Ausdruck $3n+1$ kürzt:
$...=\frac {3n^2+4n+1}{(3n+1)\cdot (3n+4)}=\frac {(3n+1)\cdot (n+1)}{(3n+1)\cdot (3n+4)}=\frac {n+1}{3n+4}=...$
Das entspricht dem zu beweisenden Ausdruck. Denn es gilt:
$\frac {n+1}{3n+4}=\frac {n+1}{3(n+1)+1}$
q. e. d.
4. Induktionsschluss
Somit ist die Aussage $A(n)$ für alle $n\in\mathbb{N}$ erfüllt.
8.807
sofaheld-Level
6.601
vorgefertigte
Vokabeln
7.859
Lernvideos
37.798
Übungen
33.936
Arbeitsblätter
24h
Hilfe von Lehrkräften
Inhalte für alle Fächer und Klassenstufen.
Von Expert*innen erstellt und angepasst an die Lehrpläne der Bundesländer.
Testphase jederzeit online beenden
Beliebteste Themen in Mathematik
- Römische Zahlen
- Prozentrechnung
- Primzahlen
- Geometrische Lagebeziehungen
- Was ist eine Ecke?
- Rechteck
- Was ist eine Gleichung?
- Pq-Formel
- Binomische Formeln
- Trapez
- Volumen Zylinder
- Umfang Kreis
- Quadrat
- Division
- Raute
- Parallelogramm
- Polynomdivision
- Was Ist Eine Viertelstunde
- Prisma
- Mitternachtsformel
- Äquivalenzumformung
- Grundrechenarten Begriffe
- Größer Kleiner Zeichen
- Dreiecksarten
- Aufbau von Dreiecken
- Quader
- Satz Des Pythagoras
- Dreieck Grundschule
- Erste Binomische Formel
- Kreis
- Trigonometrie
- Trigonometrische Funktionen
- Standardabweichung
- Flächeninhalt
- Volumen Kugel
- Zahlen In Worten Schreiben
- Meter
- Orthogonalität
- Schriftlich Multiplizieren
- Brüche gleichnamig machen
- Brüche Multiplizieren
- Potenzgesetze
- Distributivgesetz
- Flächeninhalt Dreieck
- Rationale Zahlen
- Volumen Berechnen
- Brüche Addieren
- Kongruenz
- Exponentialfunktion
- Exponentialfunktion Beispiel