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Optativ – Einführung

Der Optativ im Lateinischen drückt Wünsche aus, oft mit utinam und im Konjunktiv. Erfahre hier, wie man erfüllbare und unerfüllbare Wünsche unterscheidet und sieh Beispiele für seine Verwendung. Interessiert? Erfahre alles über den Optativ und vertiefe dein Wissen mit Videos!

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Sarah Oelsmann
Optativ – Einführung
lernst du im 3. Lernjahr - 4. Lernjahr

Grundlagen zum Thema Optativ – Einführung

Was ist der Optativ im Lateinischen?

Mit dem Optativ wird im Lateinischen ein Wunsch ausgedrückt (v. optare – wünschen). Ein solcher Wunsch steht im Konjunktiv und wird häufig durch das Wort utinam oder (verneint) utinam ne eingeleitet.

Unterscheidung: erfüllbare und unerfüllbare Wünsche

Für die Frage nach der Zeitform des Prädikats ist entscheidend, ob es sich um einen erfüllbaren oder unerfüllbaren Wunsch handelt. Sehen wir uns das kurz mithilfe einer Tabelle an:

Zeitbezug erfüllbarer Wunsch unerfüllbarer Wunsch
Bezug auf Gegenwart Konjunktiv Präsens Konjunktiv Imperfekt
Bezug auf Vergangenheit (Konjunktiv Perfekt) Konjunktiv Plusquamperfekt

Für die Übersetzung können wir uns merken, dass wir für unerfüllbare Wünsche den Irrealis, für erfüllbare Wünsche eine Umschreibung mit hoffentlich oder möge verwenden:

  • Utinam Paris numquam malum aureum accepisset!
    Hätte doch Paris niemals den goldenen Apfel erhalten!

Der lateinische Optativ am Beispiel Paris und Venus

  • Utinam omnes homines ratione uterentur!
    Würden doch alle Menschen ihren Verstand gebrauchen!

  • Utinam ne hostes milites Romanos vincant!
    Mögen unsere Feinde nicht die römischen Soldaten besiegen!

Geschafft! Jetzt hast du einen guten Überblick über den Optativ gewonnen. Wenn du deine Kenntnisse vertiefen möchtest, findest du auf sofatutor auch Videos zum erfüllbaren Optativ der Gegenwart, unerfüllbaren Optativ der Gegenwart, erfüllbaren Optativ der Vergangenheit und zum unerfüllbaren Optativ der Vergangenheit. Viel Erfolg und bene eveniat!

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Optativ – Einführung

Seid gegrüßt Schüler! Ich bin Sarah und werde Euch heute den Wunschsatz genau erklären. Dafür verdeutliche ich euch zunächst, was ein Wunschsatz ist und gehe später auf jede der vier Formen des Wunschsatzes ein. Diese vier Formen heißen: Hortativ, Iussiv, Prohibitiv und Optativ. Am Ende fasse ich das ganze in einer Tabelle für euch zusammen. Jeder Sprecher eines Satzes hat eine Absicht. Diese Absichten werden in unterschiedlichen Satztypen ausgedrückt. Im Hauptsatz unterscheiden wir zwischen Aussage, Begehren, Frage und Befehl. Diese vier Möglichkeiten werden in unterschiedlichen Modi ausgedrückt. Der Modus bezieht sich immer auf das Verb eines Satzes. Im Lateinischen gibt es drei Modi. Der Indikativ wird für die Aussage benutzt. Caelum malum est. Es ist schlechtes Wetter. Den Indikativ erkennt man an est, der dritten Person Singular von esse. Aussagesätze drücken immer die Wirklichkeit aus. Ein weiterer Modus ist der Imperativ. Der Imperativ steht bei Befehlssätzen, wie bei: Audi! Höre! Befehlssätze drücken den Wunsch nach Verwirklichung aus. Fragesätze können in zwei Modi, im Indikativ und im Konjunktiv stehen. Als Beispiel wählen wir hier den Satz: Qui fit, ut nudus sis? Wie kommt es, dass du nackt bist? Auf die Fragesätze will ich hier aber nicht weiter eingehen, weil sie zu umfassend sind und einen eigenen Themenbereich darstellen. Der Wunschsatz ist der Satz, der am häufigsten im Konjunktiv steht. Die Wunschsätze lassen sich unterteilen in Aufforderungssätze und Verbotssätze. Der Hortativ steht stets im Konjunktiv Präsens der 1. Person Plural. Er beschreibt immer eine Personengruppe, zu der der Sprecher zählen muss! Eamus sine ulla mora! Lasst uns ohne Verzögerung gehen! Eamus kommt von ire - gehen. Um diese Form bilden zu können, solltet Ihr die Konjugation von ire beherrschen. Der Jussiv drückt ein Begehren aus. Er unterscheidet sich jedoch vom Befehlssatz dadurch, dass er im Konjunktiv und nicht im Imperativ steht. Ein Beispiel wäre: Pippi Langstrumpf modesta sit! Möge Pippi Langstrumpf doch brav sein! Sit kommt von dem Wort esse und steht im Konjunktiv Präsens. Der Prohibitiv ist ein Verbotssatz. Das Verbot wird ausgedrückt, indem der Konjunktiv Perfekt der zweiten Person mit ne verbunden wird. Ne ist ein Verneinwort. Ne quid senseris! Glaub das nicht! Senseris kommt von sentire - meinen, glauben. Die Endung -eris kennzeichnet die 2. Person Singular Konjunktiv. Der Optativ ist der umfangreichste aller Begehrsätze. Ihn kann man in erfüllbare und unerfüllbare Wünsche aufteilen. Beide stehen grundsätzlich immer im Konjunktiv. Wir beginnen mit erfüllbaren Wünschen, also realen Wünschen. Ein Beispiel ist hier: Utinam avus dormiat! Hoffentlich schläft Großvater! Die Form dormiat kommt von dormire und steht in der 3. Person Singular Konjunktiv Präsens. Erfüllbare Wünsche stehen meist im Konjunktiv Präsens. Für die unerfüllbaren Wünsche gibt es wieder zwei Möglichkeiten: Entweder der Wunsch bezieht sich auf die Gegenwart oder auf die Vergangenheit. Dafür werden der Konjunktiv Imperfekt für die Gegenwart und der Konjunktiv Plusquamperfekt für die Vergangenheit benutzt. Wir beginnen mit einem unerfüllbaren Wunsch der Gegenwart. Utinam Pippi Langstrumpf domi esset. Wäre doch Pippi Langstrumpf zu Hause. Dieser Wunsch ist unerfüllbar, weil dies offensichtlich nicht zutrifft. Das heißt, Pippi ist nicht zu Hause. Esset ist das Prädikat, das im Konjunktiv Imperfekt steht und somit anzeigt, dass es sich um einen Wunsch der Gegenwart handelt. Passt trotzdem immer auf, dass ihr das lateinische Imperfekt im Deutschen mit Präsens übersetzt. Nun zum unerfüllbaren Wunsch der Vergangenheit. Utinam ne pater te verbera visset - hätte der Vater dich doch nicht geschlagen. Dieser Wunsch ist ebenso unerfüllbar und nicht änderbar, da sich die Tat in der Vergangenheit abgespielt hat. Auch hier muss beachtet werden: Im Lateinischen steht die 2. Vergangenheitsform, trotzdem wird mit der 1. Vergangenheitsform im Deutschen übersetzt. Das Wort utinam ist bisher öfter aufgetaucht. Speziell übersetzen könnt ihr es mit "hoffentlich, dass doch, wenn doch". Zusammen mit ne ergibt es die verneinten Formen "das doch nicht, wenn doch nicht". Im Fall eines erfüllbar gedachten Wunsches im Optativ, kann man es auch mit möge ich, mögest du, möge er, möge sie, möge es usw. übersetzen. Zum Beispiel: Utinam vincas. Mögest du doch siegen. Zum Schluss noch eine Zusammenfassung in Tabellenform. Ich habe die Tabelle in drei Teile geteilt: Einmal in Was, in Modus und in Beispiele. Zunächst zum Prohibitiv: Er steht immer im Konjunktiv Perfekt: Ne tubera veris! Störe nicht! Dann zum Hortativ: Er steht immer im Konjunktiv Präsens: Cantemus! Lasst uns singen! Der Iussiv steht auch immer im Konjunktiv Präsens: Testudo serpat! Die Schildkröte soll kriechen. Jetzt zum Optativ: Den Optativ kann man einteilen in erfüllbare Wünsche und unerfüllbare Wünsche. Erfüllbare Wünsche können sowohl im Konjunktiv Präsens als auch im Konjunktiv Perfekt stehen. Ein Beispiel für den Konjunktiv Präsens ist: Statim venias! Komm sofort! Ein Beispiel im Konjunktiv Perfekt lautet: Utinam ne mentitus sit! Hoffentlich hat er nicht gelogen! Die unerfüllbaren Wünsche stehen im Konjunktiv Imperfekt oder im Konjunktiv Plusquamperfekt; je nachdem, ob es sich um die Gegenwart oder die Vergangenheit handelt. Ich habe hier ein Beispiel für die Gegenwart gewählt: Utinam maneres! Würdest du doch bleiben! Ich hoffe, dass euch das Video nützlich war, und ihr das Thema nicht so schnell vergessen werdet. In diesem Sinne - lebt wohl meine Schüler! Valete discipuli!  

16 Kommentare
  1. Gut,hat mir gefallen !aber paar habich nicht verstanden aber das Video hat mir sehr geholfen!

    Von Itslearning Nutzer 2535 1062465, vor mehr als 3 Jahren
  2. Das Video war sehr gut genau richtig bewertet 5 Sterne 😀

    Von Itslearning Nutzer 2535 1062465, vor mehr als 3 Jahren
  3. Liebe Frau Stuckert,

    Sie meinen vermutlich, dass "ich hätte geschlagen" im Deutschen Konjunktiv II Plusquamperfekt sei, oder? Dann träfe dies zu.

    Ansonsten haben Sie vollkommen recht. Danke für die Hinweise!

    Viele Grüße aus der Redaktion!

    Von Igor S., vor mehr als 3 Jahren
  4. Hallo,

    tolle Erklärung, aber ich hätte ein paar kleine Anmerkungen:

    "wäre" als Übersetzung beim unerfüllbaren Wunsch der Gegenwart ist im Deutschen aber kein Präsens. Somit stimmt der dort gegebene Hinweis nicht. Es handelt sich hier um den Konj. II Präteritum. Ebenso ist "hätte geschlagen" im Deutsch ein Konjunktiv II Präteritum.

    Außerdem ist das Beispiel in der Zusammenfassung beim erfülbaren Wunsch der Gegenwart verwirrend und nicht ganz korrekt im Deutschen: Ich würde hier ein "Utinam" hinzufügen, damit es eindeutig ist. Zudem wird hier einfach mit einem deutschen Imperativ übersetzt. Dadurch kommt der Wunsch aber nicht wirklich zum Ausdruck.

    Ich wollte das Video gerne meinen Schülern empfehlen. Aber aktuell stören mich noch die Kleinigkeiten, die ich angemerkt habe.

    Viele Grüße!Vale!

    Von Katharina Stuckert, vor mehr als 3 Jahren
  5. Hallo Andrea,
    vielen Dank, dass du unser Video so aufmerksam geschaut hast! Es heißt dort, dass erfüllbare Wünsche „meist“ im Präsens stehen. Natürlich kann es aber auch erfüllbare Wünsche geben, die in der Vergangenheit stehen. Dein Beispiel ist völlig korrekt! Im Lateinischen steht dann der Konjunktiv Perfekt.
    Viele Grüße aus der Redaktion

    Von Till S., vor fast 5 Jahren
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Optativ – Einführung Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Optativ – Einführung kannst du es wiederholen und üben.
  • Gib an, welche Aussagen über die Modi und den Konjunktiv richtig sind.

    Tipps

    Ordne und fasse alle Informationen zusammen, die du im ersten Teil des Videos erfahren hast.

    Wie war das nochmal mit Hortativ, Prohibitiv, Iussiv und Optativ?

    Wann benutzen wir den Indikativ, den Imperativ und den Konjunktiv?

    Welches ist der „normale“ Modus, wofür braucht man die anderen beiden?

    Lösung

    Im Lateinischen gibt es drei verschiedene Modi: den Indikativ, Konjunktiv und Imperativ.

    Am einfachsten zu verstehen ist wahrscheinlich der Indikativ. Er ist der „normale“ Modus, den man nimmt, wenn man sagen will, dass etwas wirklich passiert. Zum Beispiel: laudamus - wir loben.

    Den Imperativ nimmt man für Befehle, die man an jemand anderen richtet. Zum Beispiel: laudate! - lobt!

    Der Konjunktiv ist der Modus für Wünsche und Vorstellungen. Steht er im Hauptsatz, dann bezeichnet er Aussagen, die (noch) nicht wirklich geschehen sind. Solche Sätze sind meistens Wunschsätze. Dazu gehören direkte Wünsche an jemanden, Aufforderungen, Gebote und Verbote. Zum Beispiel: laudemus - lasst uns loben!, oder: laudent - sie sollen loben.

    Das Verneinungswort beim Konjunktiv ist immer ne. Also: ne laudes - du sollst nicht loben.

  • Gib an, ob der Konjunktiv in den Sätzen Iussiv, Prohibitiv oder Hortativ ist.

    Tipps

    Vergleiche die lateinischen Sätze mit ihrer Übersetzung.

    An welche Person richten sie sich?

    Sind sie positiv oder verneint?

    Drückt die Aussage einen Befehl, eine Aufforderung oder ein Verbot aus?

    Lösung

    Zuerst solltest du jede Aussage durchlesen und sie mit ihren Übersetzungen vergleichen.

    Den Prohibitiv kannst du sofort erkennen: Er steht im Konjunktiv Perfekt und drückt ein Verbot aus. Das siehst du am vorangestellten ne - zum Beispiel: Ne dixeris. - Du sollst nicht sprechen, oder: ne dubitaveris. - Du sollst nicht zweifeln.

    Der Hortativ und der Iussiv stehen im Konjunktiv Präsens.

    Der Hortativ steht in der 1. Person Plural und richtet sich an eine Personengruppe, zu der man selbst auch gehört. Er drückt eine Aufforderung aus. Zum Beispiel: veniamus. - Lasst uns gehen.

    Der Iussiv steht in der 3. Person Singular oder Plural und drückt ein Gebot aus: taceat. - Er soll schweigen.

    Achte also genau darauf, in welchem Tempus der Konjunktiv steht und in welcher Person.

  • Entscheide, welche Sätze einen Optativ enthalten.

    Tipps

    Welche der Sätze drücken einen Wunsch aus?

    Was bedeutet utinam?

    Versuche dich auch an die anderen Konjunktive aus dem Video zu erinnern - Hortativ, Iussiv und Prohibitiv.

    Hat sich vielleicht einer davon unter die Sätze gemogelt?

    Lösung

    Der Optativ kann in allen Zeiten des Konjunktivs stehen - dem Präsens, Imperfekt, Perfekt oder Plusquamperfekt. Optative sind immer Hauptsätze und drücken einen Wunsch aus. Verstärkt werden sie durch Wörtchen wie utinam - das bedeutet etwa: hoffentlich, doch. Es zeigt dir, dass es sich um einen Optativ handelt.

    Wenn du einen Satz gelesen hast, solltest du dich also fragen, ob der Konjunktiv einen Wunsch ausdrückt.

    Der Wunsch kann erfüllbar oder unerfüllbar sein. Im ersten Fall steht der Konjunktiv Präsens oder Imperfekt, im zweiten der Konjunktiv Imperfekt oder Plusquamperfekt.

    Optative sind:

    • Utinam in scholam veniat. - Hoffentlich kommt er in die Schule.
    • Utinam me amaveris. - Hoffentlich liebst du mich.
    • Utinam hic mansisses. - Wärst du doch hier geblieben.
    Die übrigen Sätze enthalten zwar einen Konjunktiv, der hat aber eine andere Funktion:
    • Hoc ne feceris. - Du sollst das nicht tun. Das ist ein Prohibitv, der ein Verbot ausdrückt.
    • Discipuli multos libros legant. - Die Schüler sollen viele Bücher lesen. Das ist ein Iussiv, der ein Gebot ausdrückt.

  • Vervollständige die Übersetzung der Sätze.

    Tipps

    In welcher Zeit und welcher Person stehen die Konjunktive?

    Überlege: drückt der Konjunktiv eine Aufforderung, ein Verbot oder einen Befehl aus?

    Lösung

    Zuerst sollst du jeden Satz durchlesen und die Konjunktive bestimmen. Dann sollst du entscheiden, ob der Konjunktiv eine Aufforderung, ein Verbot oder einen Befehl ausdrückt.

    Dabei hilft es, genau auf die Zeit und die Person des Prädikats zu achten. Sie verrät dir, ob es sich um einen Prohibitiv, Hortativ oder Optativ handelt.

    Der Prohibitiv drückt ein Verbot aus. Du erkennst ihn meistens am Wörtchen ne. Das Prädikat steht dabei immer in der 2. Person im Konjunktiv Perfekt. Zum Beispiel: Ne dixeris - rede nicht, oder: du sollst nicht reden.

    Der Hortativ drückt eine Aufforderung aus. Hier steht das Prädikat in der 1. Person Plural des Konjunktiv Präsens. Er richtet sich an eine Persongruppe, zu der man selbst gehört. Ein Beispiel: Magistro pareamus. - Lasst uns dem Lehrer gehorchen, oder: wir wollen dem Lehrer gehorchen.

    Der Iussiv drückt einen Befehl aus. Das Prädikat steht dabei immer in der 3. Person und im Konjunktiv Präsens. Die deutsche Übersetzung geht am besten mit „sollen“. Also: Servi semper laborent. - Die Sklaven sollen immer arbeiten.

  • Gib an, um was für einen Konjunktiv es sich jeweils handelt.

    Tipps

    Überlege: in welcher Zeitstufe steht der Konjunktiv?

    Ist es der Konjunktiv Präsens oder Perfekt?

    Vergleiche den lateinischen Satz auch mit der Übersetzung.

    Was wird ausgedrückt: eine Aufforderung, ein Gebot oder Verbot?

    Lösung

    Nachdem du jeden Satz gelesen hast, solltest du dich auf die Konjunktive konzentrieren und sie genau bestimmen. Überlege: in welcher Zeit steht das Prädikat? Und in welcher Person? Das verrät dir schon, um was für eine Art von Konjunktiv es sich handeln muss.

    Du hast gelernt, dass der Konjunktiv Perfekt für ein Verbot steht, also für den Prohibitv. Der Konjunktiv Präsens steht sowohl beim Hortativ als auch beim Iussiv. Der eine steht immer in der 1. Person Plural und drückt eine Aufforderung aus, der andere steht in der 3. Person Singular oder Plural und steht für ein Gebot.

    Der Vergleich mit der Übersetzung kann dir weiterhelfen. Den Prohibitiv übersetzt man als ein Verbot: Ne calicem fregeris - Du sollst den Becher nicht zerbrechen.

    Den Hortativ übersetzt man mit: lasst uns..., oder: wir wollen...: Statim domum eamus. – Lasst uns sofort nach Hause gehen, wir wollen sofort nach Hause gehen.

    Den Iussiv können wir mit „sollen“ übersetzen: Consules videant... - Die Konsuln sollen sehen... .

  • Ordne die Konjunktivformen der richtigen Übersetzung zu.

    Tipps

    Bestimme die Konjunktive aufmerksam: in welcher Zeitstufe und welcher Person stehen sie?

    Was drücken sie aus?

    Achte auf Signalwörtchen wie utinam und ne.

    Sie verraten dir, um was für einen Konjunktiv es sich handelt!

    Lösung

    Nachdem du jeden Satz gelesen hast, solltest du dich auf die Konjunktive konzentrieren. Zuerst fragst du: in welcher Zeit steht der Konjunktiv? Und in welcher Person?

    Der Konjunktiv Perfekt steht für ein Verbot (Prohibitiv), der Konjunktiv Präsens in der 1. Person Plural für eine Aufforderung (Hortativ), in der 3. Person für einen Befehl (Iussiv). Ein Optativ steht mit dem Konjunktiv in allen Zeiten.

    Achte auch auf die kleinen Wörtchen. Ne steht für den Prohibitiv, utinam für den Optativ.

    Den Prohibitiv und Iussiv übersetzt man mit „sollen“:

    • ne redieris. - Du sollst nicht zurückkehren.
    • redeant. - Sie sollen zurückkehren.
    Den Hortativ übersetzt du am besten mit „wir wollen“ oder „lasst uns“:
    • redeamus. - Lasst uns zurückkehren, oder: wir wollen zurückkehren.
    Den Optativ gibst du am besten mit „möge“ wieder (bzw. in der Vergangenheit: wäre, würde und hätte):
    • utinam redeat. - Möge er doch zurückkehren,
    • utinam redisset. - Wäre er doch zurückgekehrt.

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