Raps ist eine bedeutende Nutzpflanze mit auffälligen gelben Blüten, die im Frühling oft in Deutschland zu bewundern sind. In unserem Text erhältst du Informationen zum Anbau, den Merkmalen der Pflanze, ihrer Blütezeit, Ernte und Verwendung. Neugierig geworden? All das und noch mehr findest du im folgenden Text!
Sind dir im Frühling schon einmal Felder mit zahlreichen intensiv gelb blühenden Pflanzen in der Landschaft aufgefallen? Dann hast du wahrscheinlich Rapsfelder gesehen. Raps ist eine der wichtigsten Nutzpflanzen in Deutschland. In diesem Lerntext lernst du, wann man Raps pflanzt, wie lange er bis zur Ernte braucht, wann er verblüht ist und wann er gemäht wird. Außerdem beschäftigen wir uns mit dem Aufbau der Pflanze und mit der Frage, was aus Raps hergestellt wird. Viel Spaß!
Was ist Raps? – Systematik
Raps ist eine krautige Pflanze, die ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum stammt und in einigen Regionen auch Reps oder Lewat genannt wird. Sie gehört zu der Pflanzenfamilie der Kreuzblütengewächse, auch Kreuzblütler genannt. Damit ist sie im Gegensatz zu vielen anderen landwirtschaftlichen Nutzpflanzen kein Getreide. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Brassica napus.
Wie sieht Raps aus? – Merkmale
Rapspflanzen sind ein- oder zweijährige krautig wachsende Pflanzen. Sie bestehen aus Wurzel, Sprossachse, Blättern und sowie im späteren Zustand auch Blüten und Früchten. Sie können eine Höhe um die 150 Zentimeter erreichen.
Raps: Wurzel, Sprossachse und Blätter
Rapspflanzen haben eine sogenannte Pfahlwurzel, die senkrecht tief in den Boden hinein wachsen kann und einige kleinere Nebenwurzeln bildet.
Die Sprossachse ist kräftig, kantig und verzweigt. In ihrem Inneren ist weißes Mark zu sehen. Ältere Sprossachsen werden hohl.
Die Blätter der Rapspflanze sind unregelmäßig angeordnet. Sie haben einen gelappten Umriss und netzartig angeordnete Blattadern. Die unteren Laubblätter sitzen an Blattstielen an der Sprossachse, die oberen Laubblätter sind ungestielt.
Blüten und Früchte der Rapspflanze
An einem traubigen Blütenstand sitzen 20 bis 60 einzelne Blüten. Sie zweigen abwechselnd vom Stängel ab. Jede Blüte ist nur etwa zwei Tage geöffnet, danach ist sie bereits verblüht. Innerhalb dieser kurzen Zeit muss die Befruchtung stattfinden. Die Befruchtung erfolgt normalerweise durch Insekten, wie beispielsweise Honigbienen. Eine Selbstbefruchtung ist jedoch auch möglich.
Der Blütenaufbau der Rapspflanze setzt sich wie folgt zusammen:
Vier Kelchblätter
Vier Kronblätter
Sechs Staubblätter
Zwei Fruchtblätter
Außen sitzen die Kelchblätter, daneben die Kronblätter. Im Inneren befindet sich der lang gestreckte Fruchtknoten. In der Rapsblüte gibt es zwei kurze und vier lange Staubblätter.
Im unteren Teil der Abbildung ist eine Rapsblüte in Form eines Blütendiagramms dargestellt. Das Blütendiagramm besteht aus mehreren Blattkreisen. Ganz außen sind die Kelchblätter und der Stiel abgebildet, danach folgen die Kronblätter. Die Staubblätter sind im Diagramm als rote längliche Strukturen dargestellt. In der Mitte befinden sich die Fruchtblätter, die aus zwei Hälften bestehen, die durch eine Trennwand getrennt sind.
Aus den beiden Fruchtblättern geht die Frucht hervor. Es bildet sich eine Schote mit etwa zwölf bis zwanzig kleinen dunklen Samen, die an der Trennwand innerhalb der Schote gebildet werden. Wenn die Rapsschote reif ist, platzt sie auf und die Samen fallen heraus. Wenn die Samen in der Landwirtschaft genutzt werden, müssen die Schoten geerntet werden, bevor sie aufplatzen und alle Samen verloren gehen.
Wie lange braucht Raps, um zu wachsen? – Anbau und Wachstumszyklus
Es gibt verschiedene Varianten von Raps. Es kann zwischen dem Winterraps und dem Sommerraps unterschieden werden.
Was ist Sommerraps und Winterraps?
Winterraps kann bereits im Spätsommer oder Herbst ausgesät werden, denn er kann Kälte und Frost ertragen und überlebt die Wintermonate. Sobald es im Frühjahr wärmer wird, setzt die Jungpflanze ihr Wachstum fort. Zunächst wächst sie zügig in die Höhe und bildet anschließend die auffällig gelben Blüten. Die Aussaat von Sommerraps findet erst im Frühjahr statt und er ist damit in seiner Entwicklung etwas hinterher. Da die Erträge von Sommerraps geringer sind als die des Winterraps, wird in Deutschland kaum Sommerraps angebaut. Wenn auf demselben Feld jedes Jahr Raps angebaut wird, spricht man von Monokultur. Diese Anbauweise ist jedoch nicht vorteilhaft, da sie Krankheiten und Schädlinge fördert und die Artenvielfalt verringert.
Wann blüht Raps und wann wird er geerntet?
Je nach Wetter und Standort beginnt die Blütezeit von Raps im April oder Mai. Wenn mehr als die Hälfte der vorhandenen Blüten geöffnet ist, spricht man von der Vollblüte des Rapses. Nach der Blüte bilden sich die Schoten und die Samen reifen heran. Die Erntezeit von Raps beginnt ungefähr Ende Juli, wenn die Samen in den Schoten rascheln. Mit einem Mähdrescher werden die Pflanzen abgemäht und die Körner werden aus den Schoten ausgedroschen.
Blüht Raps zweimal im Jahr?
Vielleicht hast du auch schon einmal im Herbst große Felder mit gelb blühenden Pflanzen gesehen. Das ist jedoch kein Raps, sondern der nahe verwandte Gelbsenf. Diese Senfpflanze wird oft über die Wintermonate als Bodenbedeckung und Gründüngung auf den Feldern angebaut. Raps blüht nur einmal im Jahr und zwar im Frühling. Auffällig ist der charakteristische kohlartige Geruch.
Wo wird Raps angebaut?
Weltweit wird der meiste Raps in der Europäischen Union, in China, Kanada und Indien angebaut. In Deutschland wächst auf etwa 1,5 Millionen Hektar Raps. Er bevorzugt tiefgründige Böden ohne Staunässe oder Trockenheit.
Was macht man aus Raps? – Nutzung
Raps wird seit dem 17. Jahrhundert großflächig in Europa angebaut. Doch bereits bei den Römern war Raps als Nutzpflanze bekannt.
Es werden hauptsächlich die Samen der Pflanze genutzt. Daraus wird Rapsöl gewonnen. Früher wurde Rapsöl aufgrund seines bitteren Geschmacks hauptsächlich als Brennstoff für Öllampen und Schmiermittel verwendet. Durch die Züchtung moderner Sorten gibt es jedoch inzwischen genießbares Rapsöl, das auch für die menschliche Ernährung geeignet ist. Außerdem wird das Öl als biologischer Kraftstoff oder in der Industrie verwendet. Das bei der Herstellung entstehende Restprodukt, der sogenannte Rapskuchen, kann beispielsweise an Tiere verfüttert werden.
Die Rapsblüten sind zudem eine wichtige Nahrung für Bienen und damit bedeutend für die Imkerei. Der aus dem Nektar der Rapsblüten entstehende Honig ist als Rapsblütenhonig bekannt.
Raps – Zusammenfassung
In der Tabelle ist als Zusammenfassung ein kurzer Steckbrief der Rapspflanze dargestellt. Mit diesem Steckbrief bist du bestens auf ein Referat in Biologie in der Schule über Raps vorbereitet.
Steckbrief Raps
wissenschaftlicher Name
Brassica napus
Pflanzenfamilie
Kreuzblütengewächse
äußere Merkmale
Krautig
30 bis 150 Zentimeter hoch
Pfahlwurzel
Verzweigte Sprossachse
Gelappte Blätter
Gelbe Blüten in traubigen Blütenständen
Aussaatzeitpunkt
Winterraps: Ende August bis Anfang September
Sommerraps: Anfang März bis Ende April
Erntezeitpunkt
Ab Mitte oder Ende Juli
Verwendung
Rapsöl als Speiseöl, Biokraftstoff oder in der Industrie
Rapskuchen als Tierfutter
Nektar für Honig
Mit den Übungen zum Raps kannst du dein Wissen überprüfen und festigen. Viel Spaß!
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