Pflanzen verschiedener Standorte können dank spezifischer Anpassungen in extremen Umgebungen überleben. Lerne über Halophyten, Pflanzen, die an salzhaltige Standorte angepasst sind. Entdecke, wie sie Salz aufnehmen, ausscheiden und verdünnen. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!
Fast überall auf der Erde wachsen Pflanzen, auch wenn einige Lebensräume sehr lebensfeindlich sind. Sie sind beispielsweise sehr trocken, sehr nass oder sehr salzig. Nur durch spezifische Anpassungen können Pflanzen dort überleben. Ein besonders schwieriger Lebensraum sind salzhaltige Standorte, wie beispielsweise Küstenregionen und Salzwüsten. Heute lernen wir, welche Salzpflanzen es gibt, wie Pflanzen in Salzwasser überleben können und welche Strategien sie entwickelt haben.
Halophyten – Definition
Pflanzen, die an hohe Salzgehalte angepasst sind, werden als Halophyten bezeichnet. Sie haben vielfältige Strategien entwickelt, um an salzhaltigen Standorten zu überleben und Fotosynthese betreiben zu können.
Doch wo genau wachsen Salzpflanzen eigentlich? Halophyten sind auf fast allen Kontinenten verbreitet. Typische salzhaltige Standorte sind küstennahe Salzwiesen und Mangrovenwälder. Teilweise wachsen Halophyten auch auf salzigen Böden an Steilküsten, in Gebirgen oder an Salzseen.
Halophyten – Anpassungen
Hohe Salzgehalte sind für Pflanzen normalerweise schädlich. Halophyten müssen deshalb den Salzgehalt in ihrem Inneren möglichst gering halten oder eine Toleranz gegenüber Salz aufbauen. Dafür gibt es verschiedene Anpassungen in ihrem Aufbau und ihrem Stoffwechsel.
Abschirmung gegen Salz
Eine wichtige Strategie ist es, bereits die Aufnahme von Salz einzuschränken, damit möglichst wenig Salz in die Pflanze gelangt. Das Wasser muss bei der Aufnahme über die Wurzel durch bestimmte Durchlasszellen und Kanäle, die dafür sorgen, dass fast kein Salz mit dem Wasser in die Pflanze transportiert wird. Auch innerhalb der Pflanze kann das Salz an einigen Stellen zurückgehalten werden, sodass es nicht in die jungen und aktiven Pflanzenteile gelangt. Viele Pflanzen schließen das aufgenommene Salz in Vakuolen ein. Vakuolen sind kleine Räume innerhalb von Zellen, die durch Membranen vom Rest der Zelle abgeschlossen sind.
Ausscheidung von Salz
Ist das Salz jedoch in die Pflanzen gelangt, brauchen sie Strategien, um es wieder auszuscheiden. Einige Pflanzen besitzen Salzhaare auf der Oberfläche der Blätter. In diesen Salzhaaren sammelt sich das Salz, das von der Pflanze aufgenommen wurde. Sind die Salzhaare vollständig mit Salz beladen, können sie abgeworfen werden und das Salz wird somit aus der Pflanze entfernt. Andere Pflanzen nutzen diese Strategie, indem sie Salz in alten Pflanzenteilen anreichern und diese abwerfen oder über spezielle Drüsen oder die Wurzeln Salz ausscheiden.
Verdünnung von Salz
Um das aufgenommene Salz zu verdünnen, brauchen Pflanzen Wasser. In ihren Organen können Pflanzen große Mengen an Wasser speichern. Das wird als Sukkulenz bezeichnet.
In der Abbildung siehst du einen Queller. Die Blätter dieser Pflanze sind fleischig und verdickt. In ihnen kann viel Wasser gespeichert und zur Verdünnung von Salz genutzt werden.
Geringer Wasserverbrauch
Das meiste Salz gelangt bei der Wasseraufnahme in die Pflanze. Deshalb ist es die Strategie einiger Halophyten, möglichst wenig Wasser zu verbrauchen und dadurch weniger des salzhaltigen Wassers aufnehmen zu müssen. Einige Pflanzen nehmen das Kohlenstoffdioxid, das für die Fotosynthese und damit das Überleben der Pflanzen gebraucht wird, nachts auf. Kohlenstoffdioxid wird über die Spaltöffnungen in die Blätter aufgenommen. Erfolgt die Aufnahme nachts, können die Spaltöffnungen tagsüber geschlossen werden. Das spart Wasser, da somit tagsüber weniger Wasser über die Spaltöffnungen verdunstet.
Halophyten – Beispiele
Es gibt Pflanzen, die auf einen hohen Salzgehalt angewiesen sind und salzhaltige Lebensräume bevorzugen. Das sind beispielsweise folgende Pflanzen:
Queller
Binsen
Schlickgräser
Außerdem gibt es Pflanzen, die zwar an salzhaltigen Standorten überleben können, aber genauso auch in weniger salzigen Lebensräumen gut wachsen. Dazu gehören zum Beispiele diese Pflanzen:
Strand-Aster
Strand-Milchkraut
Strand-Beifuß
Einige Pflanzen bevorzugen salzfreie Standorte, können aber auch auf Salzböden mit nicht allzu hoher Salzkonzentration überleben. Das sind beispielsweise folgende Pflanzen:
Rotschwingel
Graugrüner Gänsefuß
Weißes Straußgras
Halophyten – Zusammenfassung
Du hast nun gelernt, was Halophyten sind, wie sie Wasser aufnehmen und wie sie in salzhaltigen Lebensräumen überleben können. Außerdem hast du einige Arten kennengelernt, die zu den Halophyten gehören. In der folgenden Tabelle sind einige wichtige Anpassungen zusammenfassend dargestellt.
Anpassung
Funktion
Durchlasszellen und Kanäle
Zurückhalten des Salzes bei der Wasseraufnahme über die Wurzel
Vakuolen
Einschluss des Salzes und Trennung vom Rest der Zelle
Salzhaare
Abwurf und Ausscheidung von Salz
Wasserspeicherung in den Organen, Sukkulenz
Verdünnung von Salz
Schließen der Spaltöffnungen am Tag
weniger Verdunstung und dadurch geringerer Wasserverbrauch
Das Video zum Text zeigt dir außerdem, wie sich Pflanzen an besonders feuchte und trockene Standorte angepasst haben. Zur Festigung deines Wissens stehen auf dieser Seite Übungsaufgaben und Arbeitsblätter zur Verfügung. Wenn du mehr über die Anpassungen von Pflanzen an extreme Standorte lernen möchtest, schau dir gern die Videos zur Anpassung allgemein oder zur Anpassung an extreme Lebensräume an. Fragst du dich, wie sich Tiere an hohe Salzgehalte anpassen? Das Video über Salz als abiotischer Faktor – Anpassung der Tiere gibt spannende Einblicke in dieses Thema. Viel Spaß!
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