Gravitationskonstante – Messung
Gravitationskonstante – Messung
Beschreibung Gravitationskonstante – Messung
In diesem Video beschäftigen wir uns mit der Bestimmung der Gravitationskonstanten G. Henry Cavendish ermittelte sie 1798 mit Hilfe einer Drehwaage. Dazu nutze er eine Vorrichtung, in der zwei kleine Kugeln beweglich an einem Draht angebracht waren. Gleichzeitig gab es zwei große, fest mit der Vorrichtung verbundenen Kugeln. Aufgrund der Anziehungskraft werden die kleinen Kugeln ausgelenkt. Die dazu benötigte Kraft kann mit einer Drehwaage gemessen werden. Mit Hilfe von Newtons Gravitationsgesetz konnte schlussendlich G bestimmt werden.
Transkript Gravitationskonstante – Messung
Hallo und herzlich willkommen zu Physik mit Kalle. Wir wollen uns heute aus dem Gebiet Mechanik mit der Messung der Gravitationskonstanten beschäftigen. Für dieses Video solltet ihr bereits den Film über das Gravitationsgesetz gesehen haben.
Wir lernen heute, wer die Gravitationskonstante als Erstes gemessen hat und wie er das gemacht hat. Wie die Drehwaage, das Instrument, mit dem man diese Messung macht, genau funktioniert und zum Schluss machen wir eine kleine Beispielrechnung, die uns ein Gefühl dafür gibt, wie groß die Schwerkraft ist.
Wir fangen an mit ein wenig Geschichte. Die Messung der Gravitationskonstante wurde das erste Mal von Henry Cavendish 1798 durchgeführt. Es wurde damals schon vermutet, dass man die Anziehungskraft, die 2 Körper aufgrund ihrer Massen aufeinander ausüben, mit einer Drehwaage messen könnte. Er führte diesen Versuch als Erster erfolgreich aus. Hauptsächlich eigentlich, um die Dichte und damit das Gewicht der Erde zu bestimmen. Er war aber auch der Erste, der einigermaßen brauchbar die Gravitationskonstante ermittelte.
Wie diese Drehwaage nun genau funktioniert, das wollen wir uns im nächsten Kapitel ansehen.
Die Idee der Drehwaage ist folgende. 2 große Kugeln sind festmontiert, 2 kleine Kugeln sind an einer Art Hantel an einem Torsionsdraht in der Waage aufgehängt. Zuerst markiert man genau, an welcher Stelle die beiden kleinen Kugeln sind, wenn die Drehwaage ohne die großen Kugeln ausbalanciert ist.
Dann bringt man die großen Kugeln hinein und durch die Anziehungskraft zwischen der großen und der kleinen Kugel auf beiden Seiten, die der Formel FG= M×m/r²×G folgt, bewegt sich der Stab mit den beiden kleinen Kugeln. Nun muss ich nur markieren, um wie viel sich die kleinen Kugeln bewegt haben, die großen Kugeln wieder herausnehmen und mit einem sehr feinen Kraftmesser messen, welche Kraft ich brauche, um die beiden Kugeln, bis zu diesem Punkt zu verschieben. Dann sind FG, m, M und r bekannt. Ich kann also die Gravitationskraft berechnen. Ihr Wert beträgt ungefähr G=6,67×10^-11Nm²/Kg².
Die Kräfte, die in der Drehwaage wirken, sind übrigens wahnsinnig klein. Um zu verstehen wie klein genau, wollen wir im letzten Kapitel eine kleine Beispielaufgabe rechnen.
Gegeben ist, als die Masse der kleinen Kugel, m=40g, die Masse der großen Kugel M=2kg und der Abstand r zwischen den beiden ist 3cm. Gesucht wird die wirkende Gewichtskraft FG und die Masse mx, die man mit dieser Gewichtskraft anheben könnte.
Wir benutzen einfach unsere Formel. FG=mM/r²×G also 0,04kg×2kg/(0,03m²)×6,67×10^-11Nm²/Kg². Das Ergebnis ist: 5,93×10^-9 N oder 5,93 Nanonewton.
Das ist wahnsinnig wenig, wie wenig, seht ihr gleich, wenn wir die Masse ausrechnen. Wir setzen an, die Gewichtskraft unseres Objektes x FGx=mx×g=^!5,93nN. Ich löse das Ganze nach mx auf und muss nur noch meine 5,93nN durch die Fallbeschleunigung g teilen. Ich erhalte mx=6,04×10^-10 Kg oder anders ausgedrückt 604ng. Es ist schwer etwas zu finden, das ein Gewicht in dieser Größenordnung hat.
Als Beispiel nehmen wir mal 600 ng ist ungefähr das Gewicht von 50 Blütenpollen. Unser Antwortsatz lautet FG beträgt 5,93nN, damit könnte man eine Masse von 604 ng anheben. Und ihr seht schon, das ist unglaublich wenig.
Wir wollen noch mal wiederholen, was wir heute gelernt haben. Die Gravitationskonstante wurde 1798 von Henry Cavendish mit einer Drehwaage bestimmt. Die Torsionskraft, so nennt man die Kraft, die durch das Verdrehen des Drahtes entsteht, die 2 sich gegenseitig anziehende Kugeln verursachen, kann bestimmt werden. Damit ist die Gravitationskonstante errechenbar und ihr Wert beträgt G=6,67×10^-11Nm²/Kg².
So, das war es schon wieder für heute. Ich hoffe ich konnte euch helfen. Vielen Dank für das Zuschauen, vielleicht bis zum nächsten Mal, euer Kalle.
Gravitationskonstante – Messung Übung
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Benenne die Untersuchungsergebnisse von Cavendish.
TippsCavendish ermittelte einen Wert zur Beschreibung der Beschaffenheit der Erde.
Darüber hinaus ermittelte er den Wert einer Naturkonstante.
LösungDie Experimente mit der Drehwaage führte Cavendish aus, um die Dichte der Erde und damit auch das Gewicht der Erde zu ermitteln. Zum Berechnen dieser Werte bestimmte er außerdem die Gravitationskonstante G.
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Zeige, wie die Gravitationskonstante G bestimmt werden kann.
TippsWähle nur einzelne Formelzeichen aus.
LösungBei der Bestimmung der Gravitationskonstante G werden die beiden Massen M und m sowie ihr Schwerpunktabstand r durch die gewählten Versuchsparameter in der Drehwaage vorgegeben. Experimentell gemessen wird dann die Gravitationskraft, die zwischen den beiden Massen m und M wirkt.
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Erkläre den Ablauf des Experiments zur Bestimmung von G mit Hilfe der Abbildung.
TippsDer Blickwinkel auf den Versuchsaufbau ist anders als im Video.
Hier schaust du von oben auf das Experiment. Der Draht, an dem die Hantel mit den kleinen Kugeln befestigt ist, ist daher nicht zu sehen.
LösungAnhand der Schritte kannst du erkennen, dass das Drehwaagen-Experiment tatsächlich alle Daten liefert, um die Gravitationskonstante G aus dem Gravitationsgesetz (siehe Abbildung) zu bestimmen:
$m,~M,~r$ erhältst du aus den Versuchsparametern und $F_G$ wird im Experiment mit dem Kraftmesser gemessen.
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Berechne die Gravitationskonstante G anhand der Daten des Versuchsprotokolls.
TippsForme zunächst das Gravitationsgesetz nach G um.
Überprüfe dann, ob die Größen richtig eingesetzt sind.
Beachte: $1~nm=10^{-9}~m$.
LösungUmformen des Gravitationsgesetzes und Einsetzen der Größen ergibt für diesen (fiktiven) Satz an experimentellen Daten für die Gravitationskonstante:
$G=F_G\cdot \frac {r^2} {m\cdot M}=8\cdot 10^{-9}~N\cdot \frac {(0,05~m)^2} {0,100~kg\cdot 3,000~kg}=6,67\cdot 10^{-11} \frac {Nm^2} {kg^2}$.
Tatsächlich waren die Versuchsergebnisse zur Bestimmung von G zu Zeiten von Cavendish noch nicht so genau!
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Benenne die Gravitationskonstante G.
TippsZahlenwert, Größenordnung und Einheit müssen berücksichtigt werden.
LösungDie Experimente von Cavendish mit der Drehwaage lieferten noch recht ungenaue Werte für die Naturkonstante G. Heute wird die Gravitationskonstante $G=6,67\cdot 10^{-11}\frac {Nm^2} {kg^2}$ mit einer abgewandelten Methode des Drehwaagen-Experimentes von Cavendish bestimmt.
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Erkläre, weshalb G mit dem Drehwaagenversuch von Cavendish nur bis zu einer gewissenen Genauigkeit bestimmt werden kann.
TippsWelche physikalische Größe ist bei diesem Experiment aufgrund ihres geringen Wertes am schwersten bestimmbar?
LösungDie Gravitationskonstante G hat einen sehr geringen Wert. Will man sie wie im Drehwaagen-Experiment mit Massen nachweisen, die höchsten ein paar Kilogramm wiegen, sind die wirkenden Kräfte sehr klein. Diese können daher nur bis zu einer gewissen Genauigkeit bestimmt werden. Modernere Versuchsaufbauten reduzieren dieses Problem. Generell sind die kleinen Kräfte nach wie vor der begrenzende Faktor.
1 Kommentar
Wo befinden sich die 2 großen festmontierten Kugeln auf der Skizze?