- Latein
- Satzbau und Satzarten
- Consecutio temporum - die Zeitenfolge
- Zeiten richtig übersetzen
Zeiten richtig übersetzen
Übersicht über Zeitformen im Lateinischen: Absolut und relativ Erfahre, wie absolute Zeitformen (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) und relative Zeitformen (Vorzeitigkeit, Gleichzeitigkeit) übersetzt werden. Lerne die Reihenfolge der Indikativzeiten kennen und unterscheide zwischen den Zeitformen im Lateinischen. Interessiert? Das und vieles mehr kannst du im folgenden Text entdecken!
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Grundlagen zum Thema Zeiten richtig übersetzen
Zeit ist nicht gleich Zeit – eine wichtige Unterscheidung
Bei der Übersetzung der Zeiten im Lateinischen gibt es so einiges zu beachten: So hast du bestimmt schon davon gehört, dass das Perfekt als Erzähltempus dem deutschen Präteritum entspricht. Falls nicht, findest du im Zusatztext zum Video über den Perfekt Passiv Erläuterungen und Beispiele. Ansonsten können wir uns bei der Übersetzung der Zeiten fast immer am Lateinischen orientieren.
Im Unterricht hast du vielleicht schon die unterschiedlichen Zeitstufen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft kennengelernt. Wir können uns diese absoluten Tempora mithilfe der folgenden Übersicht einprägen:
Durch die verschiedenen Zeitstufen drücken wir in einfachen Sätzen aus, zu welchem Zeitpunkt eine Handlung stattgefunden hat, z. B.:
Cras Romam veniam. (Futur I, Zukunft)
Morgen werde ich nach Rom kommen.Te hominem prudentem puto. (Präsens, Gegenwart)
Ich halte dich für einen klugen Menschen.Mihi persuasum erat te idem sentire. (Plusquamperfekt, entfernte Vergangenheit)
Ich war der Überzeugung, dass du genauso denkst.
Sobald wir jedoch mehrere Sätze (und damit mehrere Zeiten) miteinander verbinden, stellt sich die Frage nach dem Zeitverhältnis der in ihnen beschriebenen Handlungen (vorzeitig, gleichzeitig, nachzeitig) und ihrer korrekten Übersetzung. In diesem Fall spricht man nicht von absoluten, sondern von relativen Tempora, die eine Zeitenfolge ausdrücken.
Zeiten richtig übersetzen – die indikativische Zeitenfolge
Beginnen wir mit der Gleichzeitigkeit, d. h. solchen Fällen, in denen zwei Handlungen ungefähr zum gleichen Zeitpunkt stattfinden: In diesen Fällen steht im Haupt- und Nebensatz stets dasselbe Tempus, was wir im Deutschen auch gut nachahmen können:
Cum tacent, clamant.
Indem sie schweigen, schreien sie.Fera, quae te persecuta est, non assecuta est.
Das Tier, das dich verfolgt hat, hat dich nicht erreicht.
Bei der Vorzeitigkeit findet eine Handlung vor der anderen statt. Dabei kann die vorangegangene Handlung z. B. die Ursache für die nachfolgende sein. Die Regeln zur Vorzeitigkeit führen wir uns am besten mit einer Tabelle vor Augen:
Hauptsatz | Vorzeitiger Nebensatz |
---|---|
Präsens | Perfekt |
Perfekt/Imperfekt | Plusquamperfekt |
Futur I | Futur II |
Das Plusquamperfekt und das Futur II treten verstärkt (aber nicht ausschließlich) als relative Tempora auf. Kommen wir nun zu einigen Beispielen:
Te reprehendo, quia amicos non adiuvisti.
Ich tadle dich, weil du deinen Freunden nicht geholfen hast.Athenienses Socratem damnaverunt, quamquam nullam iniuriam fecerat.
Die Athener verurteilten Sokrates, obwohl er kein Unrecht begangen hatte.
-
Tibi respondebo, ubi epistulam tuam accepero.
Ich werde dir antworten, sobald ich deinen Brief erhalten habe(n werde).
Die Nachzeitigkeit beschränkt sich auf wenige Fälle, die du im Video zu den Temporalsätzen erklärt findest.
Toll! Du kannst nun absolute von relativen Tempora unterscheiden und weißt, wie du die Zeiten aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzt. Wenn du deine Kenntnisse zu den Zeiten im Lateinischen vertiefen möchtest, findest du Übungen auf sofatutor.
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30 Tage kostenlos testenTranskript Zeiten richtig übersetzen
Salve! Kennst du Servius? Er erzählt seinem besten Freund Lucius von gestern Abend. Heri diem festum celebravi, quia negotia iam confeceram. – „Gestern habe ich eine Party gefeiert, weil ich meine Hausaufgaben schon erledigt hatte.“ Servius nutzt zwei verschiedene Zeiten, um von gestern zu erzählen. Celebravi ist Perfekt, confeceram ist Plusquamperfekt. Doch warum tut er das? Er nutzt verschiedene Zeiten, um anzuzeigen, was früher und was später passiert ist. Die Zeiten drücken also eine Abfolge aus. In diesem Video geht es um diese Zeitenfolge im Lateinischen. Dabei konzentrieren wir uns auf die Sätze, die im Indikativ stehen. Wir gehen so vor: Zuerst wiederholen wir die Regeln der Zeitenfolge und halten sie in einer Tabelle fest. Dann übersetzen wir unsere Sätze und legen die Regeln für die Übersetzung fest. Im Anschluss folgt eine Übung. Am Schluss fassen wir das Wichtigste noch einmal zusammen. Los geht es. Welche Regeln gelten für die Zeitenfolge? Schauen wir uns dazu noch einmal die Aussage des Servius an. Servius spricht in der Gegenwart. Das ist der Zeitpunkt der Erzählung. Er blickt zurück auf die Vergangenheit. Trägt man die beiden Handlungen auf einem Zeitstrahl ein, sieht das so aus. Negotia iam confeceram muss weiter links stehen, denn zuerst hat Servius die Hausaufgaben erledigt. Diem festum celebravi steht weiter rechts, denn erst danach ist er feiern gegangen. Confeceram steht im Plusquamperfekt, celebravi im Perfekt. Confeceram ist deshalb vorzeitig. Halten wir in einer Tabelle die Vorzeitigkeit fest. Steht im Hauptsatz ein Tempus der Vergangenheit, also Perfekt oder Imperfekt, muss im Nebensatz ein Plusquamperfekt stehen, um auszudrücken, dass etwas davor passiert ist. Steht im Hauptsatz ein Präsens, muss im Nebensatz ein Perfekt stehen, um die Vorzeitigkeit auszudrücken. Steht ein Futur I im Hauptsatz, drückt das Futur II die Vorzeitigkeit aus. Schauen wir uns das an einem konkreten Beispiel an. Würde Servius sagen: Diem festum celebro, quia negotia confeci, dann stünde der Hauptsatz im Präsens. Confeci ist Perfekt und wäre vorzeitig dazu. Würde Servius sagen: Diem festum celebrabo, quia negotia confecero, dann stünde im Hauptsatz ein Futur I, celebrabo, und im Nebensatz ein Futur II, confecero. Auch hier wäre der Nebensatz vorzeitig. Kommen wir zum nächsten Punkt, die Übersetzung der Zeitenfolge. Spielen wir dazu die Aussagen des Servius nochmal in den verschiedenen Zeiten durch. Diem festum celebravi, quia negotia confeceram. Diesen Satz hatten wir schon übersetzt. „Ich habe eine Party gefeiert, weil ich die Aufgaben erledigt hatte.“ Die Zeitenfolge geben wir im Deutschen also wörtlich wieder. Perfekt müssen wir mit Perfekt, Plusquamperfekt mit Plusquamperfekt übersetzen. Dafür nimmt man die Hilfsverben „bin“ oder „habe“, „war“ oder „hatte“. Diem festum celebro, quia negotia confeci. – „Ich feiere eine Party, weil ich die Aufgaben erledigt habe.“ Auch hier geben wir die Zeiten wörtlich wieder, Präsens mit Präsens, Perfekt mit Perfekt. Wie sieht es im Futur aus? Diem festum celebrabo, si negotia confecero. Hier müssen wir sagen: „Ich werde eine Party feiern, wenn ich die Aufgaben erledigt haben werde.“ Die Vorzeitigkeit drücken wir durch „haben“ aus. Hier gibt es noch eine Alternative. Wir könne auch sagen: „Ich feiere eine Party, wenn ich die Aufgaben erledigt habe.“ Wir können also wörtlich oder mit Präsens und Perfekt übersetzen, weil man im Deutschen das Präsens auch für zukünftige Handlungen verwenden kann. Üben wir nun die Übersetzung der Zeitenfolge noch ein bisschen. Servius überlegt sich, was er am Mittag machen möchte. Somnu non vidi! Cum donum venero, primum dormiam et tum pensum conficiam. Der Satz beginnt mit einem cum. Das ist der Nebensatz. Venero steht im Futur II. Der Hauptsatz reicht von primum bis conficiam. Hier stehen dormiam und conficiam im Futur I. Der Nebensatz muss also vorzeitig sein. Die Übersetzung lautet daher: „Ich habe kein Auge zugetan! Wenn ich nach Hause komme, werde ich erst schlafen und dann meine Hausaufgaben machen.“ Servius träumt weiter: Cum heri die festo interfui, puellam pulchram conveni, quamquam solum saltare volueram. Wieder beginnt Servius mit einem Nebensatz, den du am cum erkennst. Der Hauptsatz reicht von puellam bis conveni. Darauf folgt ein Nebensatz mit quamquam. Im cum-Satz steht interfui im Perfekt. Im Hauptsatz steht conveni auch im Perfekt. Darauf folgt ein Plusquamperfekt, volueram. Also ist der cum-Satz gleichzeitig zum Hauptsatz, der quamquam-Satz vorzeitig. Beim Untersuchen müssen wir immer vom Hauptsatz ausgehen. Wir übersetzen. „Als ich gestern auf der Party war, traf ich ein schönes Mädchen, obwohl ich nur hatte tanzen wollen.“ Servius ist ja ein echter Schwerenöter. Fassen wir noch einmal zusammen. Gleichzeitig sind zwei Sätze immer, wenn das gleiche Tempus im Haupt- und Nebensatz steht. Für die Vorzeitigkeit gibt es klare Regeln. Wir gehen immer vom Hauptsatz aus. Steht dort ein Tempus der Vergangenheit, also Perfekt oder Imperfekt, muss im Nebensatz ein Plusquamperfekt stehen, um die Vorzeitigkeit auszudrücken. Steht im Hauptsatz Präsens, muss das Perfekt im Nebensatz stehen. Und beim Futur brauchen wir für die Vorzeitigkeit das Futur II. Und was sagt ein Lucius zu Servius‘ Feiererlebnissen? Eigentlich nur eins: Bene eveniat! – Viel Erfolg! Das wünsche ich dir auch. Vale!
Zeiten richtig übersetzen Übung
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Bestimme das Tempus der Verbformen.
TippsKonzentriere dich auf die Endungen dieser Verbformen: Hast du Abweichungen gefunden?
Für welche Zeitform stehen sie?
Pass auf: Beim Perfekt kann sich der Stamm der Verben verwandeln!
Die Formen kommen von den Verben monere (ermahnen), esse (sein), facere (machen) und dicere (sagen).
LösungUm das Tempus der Verbformen zu erkennen, solltest du dich auf ihre Endungen und ihre Stämme konzentrieren.
Das Imperfekt wird gebildet, indem man den Präsensstamm nimmt und das Tempuszeichen -ba- anhängt. Daran kommen die Endungen aus dem Präsens. Nur in der 1. Person Singular heißt die Endung -m statt -o. Das unregelmäßige Verb esse hat die Form eram, eras, erat.
Das Perfekt hat einen eigenen Stamm, den du bei den Stammformen mitlernen musst. Er wird zum Beispiel gebildet, indem man ein -v-, -u- oder -s- an den Präsensstamm anhängt. Außerdem hat das Perfekt besondere Endungen, die man sofort erkennt: -i, -isti, -it, -imus, -istis, -erunt.
Das Plusquamperfekt bildet man auch aus dem Perfektsstamm. Allerdings hat es andere Endungen: -eram, -eras, -erat, -eramus, -eratis, -erant.
Hier die Verbformen in der Übersicht:
Vom Verb esse kommen:
- erat: Imperfekt, 3. Person Singular – er, sie, es war
- fuit: Perfekt, 3. Person Singular – er, sie, es ist gewesen
- fuerat: Plusquamperfekt, 3. Person Singular – er, sie, es war gewesen
- faciebam: Imperfekt, 1. Person Singular – ich machte
- feci: Dehnungsperfekt, 1. Person Singular – ich habe gemacht
- feceram: Plusquamperfekt, 1. Person Singular – ich hatte gemacht
- monebas: Imperfekt, 2. Person Singular – du ermahntest
- monuisti: U-Perfekt, 2. Person Singular – du hast ermahnt
- monueras: Plusquamperfekt, 2. Person Singular – du hattest ermahnt
- dicebant: Imperfekt, 3. Person Singular – sie sagten
- dixerunt: S-Perfekt , 3. Person Singular – sie haben gesagt
- dixerant: Plusquamperfekt, 3. Person Singular – sie hatten gesagt
-
Benenne alle vorzeitigen Nebensätze.
TippsHast du alle Hauptsätze und Nebensätze gefunden?
Suche immer das Prädikat und bestimme, in welchem Tempus es steht.
LösungZuerst solltest du die Haupt- und Nebensätze bestimmen. Die Nebensätze sind oft durch Konjunktionen, Subjunktionen oder Relativpronomen eingeleitet.
Dann suchst du jeweils das Prädikat, also das konjugierte Verb. In welchem Tempus steht es? Ist es Präsens, Perfekt oder Plusquamperfekt?
Stelle Haupt- und Nebensatz gegenüber und vergleiche das Tempus in beiden Teilen. Nun kannst du entscheiden, ob der Nebensatz gleichzeitig oder vorzeitig zum Hauptsatz ist.
So wird die Vorzeitigkeit ausgedrückt:
- bei Präsens im Hauptsatz steht im Nebensatz Perfekt.
- bei Imperfekt oder Perfekt im Hauptsatz steht im Nebensatz Plusquamperfekt.
- bei Futur I im Hauptsatz steht im Nebensatz Futur II.
Im zweiten Satz steht das Prädikat des Hauptsatzes advocavit im Perfekt, das Prädikat des Nebensatzes quiescerat ist wieder vorzeitig dazu.
Im dritten Satz steht das Prädikat des Hauptsatzes properavit wieder im Perfekt, iusserat im Nebensatz ist Plusquamperfekt und damit vorzeitig.
Im vierten Satz ist das Prädikat des Hauptsatzes legit Präsens. Der Nebensatz qui diu dormivit steht im Perfekt und ist vorzeitig.
Im letzten Satz ist die Form dat Präsens. Der Nebensatz quia ignavus fuit ist Perfekt und damit wieder vorzeitig.
-
Nenne alle Sätze, in denen der Nebensatz vorzeitig ist.
TippsSuche zuerst Haupt- und Nebensatz. Der Nebensatz wird durch eine Konjunktion oder ein Relativpronomen eingeleitet.
Schau dir dann die Prädikate genau an. In welchem Tempus stehen sie?
Wann hat die Handlung des Nebensatzes stattgefunden? Früher oder gleichzeitig zum Hauptsatz?
LösungUm die Aufgabe zu lösen, solltest du dir zuerst die Regeln für die Vorzeitigkeit von Nebensätzen nochmal klar machen. Hier hast du die Übersicht in einer Tabelle:
$\begin{array}{l|l} Hauptsatz & Nebensatz\\ \hline Perfekt~oder~Imperfekt & Plusquamperfekt\\ \hline Präsens & Perfekt\\ \hline Futur~I & Futur~II\\ \end{array}$
Wenn Hauptsatz und Nebensatz gleichzeitig sind, haben ihre Prädikate dasselbe Tempus.
Schauen wir uns jetzt die Sätze aus der Aufgabe nochmal genau an:
- Te necabo, si te invenero!: Das Prädikat im Hauptsatz ist necabo. Es steht im Futur I. Das Verb im Nebensatz ist invenero und steht im Futur II. Der Nebensatz ist also vorzeitig.
- Si quis mihi donum mittit, osculum do: Das Prädikat im Hauptsatz ist do von dare. Es steht ist Präsens, genau wie das Prädikat im Nebensatz: mittis von mittere. Beide haben dasselbe Tempus – also ist der Nebensatz gleichzeitig.
- Lydia et Marcus ambulant, sed Marcus domum ire vult: Das Prädikat im Hauptsatz ambulant (von ambulare) ist Präsens, genau wie das Prädikat im Nebensatz vult (von velle), also sind Haupt- und Nebensatz wieder gleichzeitig.
- Serva advenit, cum dominus iam cenaverat: Das Prädikat im Hauptsatz venit steht im Perfekt. Das Prädikat im Nebensatz cenaverat steht im Plusquamperfekt. Also ist der Nebensatz vorzeitig.
- Sacerdos virum punit, qui in templo merces vendidit: Hier ist das Prädikat des Hauptsatzes punit von punire. Es steht im Präsens. Im Nebensatz ist das Prädikat vendidit von vendere. Es steht im Perfekt. Der Nebensatz ist vorzeitig.
-
Vervollständige die Übersetzung der Sätze.
TippsHier einige Vokabelhilfen:
- appetere – anstreben
- obire – sterben
- ridere – lachen
- clamare – schreien
Konzentriere dich auf die lateinischen Verbformen: In welcher Zeit und Person stehen sie?
Versuche, die Bedeutung der fehlenden deutschen Verben mithilfe der Übersetzung zu finden.
LösungWenn du Hauptsatz und Nebensatz gefunden hast, kannst du die lateinischen Prädikate genauer unter die Lupe nehmen: In welchem Tempus stehen sie? Ist es Präsens, Perfekt oder Plusquamperfekt?
Dann kannst du versuchen, den ganzen Satz zu übersetzen und damit auch das fehlende Verb.
Hier die Sätze:
- Brutus et Cassius Caesarem necaverunt, qui regnum appetiverat – Das Prädikat des Hauptsatzes ist necaverunt. Es steht im Perfekt. Der Nebensatz ist ein Relativsatz, der mit qui beginnt. Sein Prädikat appetiverat (von appetere) steht im Plusquamperfekt. Er ist also vorzeitig. Du musst das Prädikat im Deutschen mit dem Plusquamperfekt übersetzen: „angestrebt hatte“.
- Pausanias auctor eodem loco sepultus est, ubi obierat – Das Prädikat des Hauptsatzes ist sepultus est vom Verb sepelire (begraben). Es steht im Perfekt Passiv. Der Nebensatz ist ubi obierat. Sein Prädikat steht im Plusquamperfekt – er ist also vorzeitig. Du musst ihn auch mit Plusquamperfekt übersetzen: „gekommen war“.
- Romulus Remum necat, quia fratrem risit – Das Prädikat des Hauptsatzes ist necat im Präsens. Der Nebensatz ist quia fratrem risit. Sein Prädikat risit steht im Perfekt und ist vorzeitig. Du musst es auch im Deutschen mit Präteritum übersetzen: „auslachte“.
- Quamquam amici „tenete furem“ clamaverant, nemo clamorem eorum audivit – Das Prädikat des Hauptsatzes ist audivit. Es steht im Perfekt. Der Nebensatz geht von quamquam bis clamaverant. Das Prädikat clamaverant steht im Plusquamperfekt. Die Vorzeitigkeit musst du auch im Deutschen wiedergeben: „geschrien hatten“.
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Erstelle eine Tabelle für die Vorzeitigkeit in Nebensätzen.
TippsVersuche dich an die Tabelle und die Beispiele zu erinnern, die du im ersten Teil des Videos kennen gelernt hast.
Denk auch an die deutsche Sprache: Welche Zeit brauchst du im Nebensatz, wenn du ausdrücken willst, dass etwas vorher passiert ist?
Zum Beispiel:
Ich esse einen Apfel, der in der Küche lag.
Ich aß einen Apfel, der in der Küche gelegen hatte.
LösungVorzeitigkeit bedeutet, dass eine Handlung abgeschlossen und vorüber ist, wenn eine neue anfängt.
Das kennst du auch aus dem Deutschen: „Ich esse einen Apfel, der in der Küche lag“ – hier ist der Nebensatz schon vorüber. Sein Prädikat „lag“ steht in der Vergangenheit, „esse“ ist Präsens.
Genauso ist es im Lateinischen: Will man ausdrücken, dass etwas vorzeitig ist, dann gelten folgende Regeln:
- Steht das Prädikat des Hauptsatzes im Präsens, dann steht das Prädikat des Nebensatzes im Perfekt.
- Steht das Prädikat des Hauptsatzes im Futur I, dann steht das Prädikat des Nebensatzes im Futur II.
- Steht das Prädikat des Hauptsatzes in einem Vergangenheitstempus (Perfekt oder Imperfekt), dann steht das Prädikat des Nebensatzes im Plusquamperfekt.
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Entscheide, welche Übersetzung richtig ist.
TippsHast du den Hauptsatz und den Nebensatz gefunden?
In welchen Zeiten stehen die Verbformen im Hauptsatz und im Nebensatz?
Versuche, den Satz für dich selbst zu übersetzen. Wie musst du das Zeitverhältnis im Deutschen wiedergeben?
LösungZuerst solltest du Hauptsatz und Nebensatz suchen. Nebensätze erkennst du daran, dass sie durch eine Subjunktion oder ein Pronomen eingeleitet werden.
Wenn du sie gefunden hast, solltest du dir die Prädikate genauer ansehen. Achte auf das Tempus der Verbformen. Im Nebensatz musst du das Perfekt mit Perfekt und das Plusquamperfekt mit Plusquamperfekt übersetzen.
Schauen wir unseren Satz genauer an:
Theseus, qui Athenis Cretam venerat, Ariadnae amore incensus est Minotaurumque necavit.
Der Hauptsatz beginnt mit Theseus. Dann folgt der Nebensatz – ein Relativsatz, der durch qui eingeleitet wird. Weiter geht es mit dem Hauptsatz bei Ariadne ... necavit.
Im Hauptsatz stehen die Prädikate incensus est (von incendere – entflammen) und necavit (von necare – töten). Beide Verbformen sind Perfekt.
Im Nebensatz steht das Prädikat venerat im Plusquamperfekt (von venire – kommen). Es ist also vorzeitig zum Hauptsatz. Du musst diese Vorzeitigkeit auch im Deutschen durch Präteritum und Plusquamperfekt wiedergeben:
Theseus, der aus Athen nach Kreta gekommen war,
wurde von Liebe zu Ariadne entflammt
und tötete den Minotaurus.
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Hat mir leider nicht so wirklich geholfen : (
super gut erklärt
diese vokabeln kennt man doch noch nicjt wenn man grad die zeiten lernt. also bitte mehr auf das vocabelarium schauen dass das angemessen ist;)
sorry mein Bruder
echt gutes video