Die moderne Reproduktionsmedizin unterstützt Paare, die auf natürliche Weise keine Schwangerschaft erzielen können. In diesem Lernmaterial erfährst du, was künstliche Befruchtung bedeutet, wie Untersuchungen Fruchtbarkeitsstörungen identifizieren und welche Methoden (Insemination, IVF, ICSI) zur Verfügung stehen. Interessiert? Das und vieles mehr findest du im folgenden Text!
Leider können einige Paare, die sich Kinder wünschen, nicht auf natürlichem Weg schwanger werden – es findet einfach keine erfolgreiche Befruchtung statt. Hier kommt die moderne Reproduktionsmedizin ins Spiel. Aber was ist Reproduktionsmedizin eigentlich? Medizinerinnen und Mediziner können auf Wunsch über verschiedene Untersuchungen Störungen der Fruchtbarkeit identifizieren und in vielen Fällen mit Methoden der künstlichen Befruchtung nachhelfen. In diesem Lerntext erfährst du, was eine künstliche Befruchtung ist, welche Methoden es gibt und welche Vor- und Nachteile mit einer solchen Behandlung einhergehen.
Was ist eine künstliche Befruchtung? – Definition
Nach mehreren gescheiterten Versuchen, auf natürlichem Weg schwanger zu werden, ist es sinnvoll, dass beide Partner sich gründlich untersuchen lassen. Zunächst findet dann eine gynäkologische Untersuchung der Geschlechtsorgane der Frau statt und eine Blutuntersuchung beispielsweise zur Kontrolle verschiedener wichtiger Geschlechtshormone. Bei Männern wird ein sogenanntes Spermiogramm erstellt, bei dem die männlichen Keimzellen (Spermien) unter dem Mikroskop auf ihre Beweglichkeit und Form untersucht werden.
Je nachdem wie die Untersuchungsergebnissen ausfallen, wird eine geeignete Methode der künstlichen Befruchtung ausgewählt. Einfach erklärt ist eine künstliche Befruchtung also eine (labor-)medizinische Maßnahme zur Herbeiführung einer Schwangerschaft. Statistiken zur künstlichen Befruchtung zeigen, dass etwa ein Prozent der jährlich neugeborenen Kinder in Deutschland mittlerweile durch eine künstliche Befruchtung entstanden sind. Aber wie funktioniert eine künstliche Befruchtung?
Künstliche Befruchtung – Methoden
Die einfachste Methode ist die Insemination. Dabei wird der männliche Samen mithilfe eines Katheters direkt in die Gebärmutter übertragen. Dies kann hilfreich sein, wenn das Spermiogramm beispielsweise eine schlechte Beweglichkeit der Spermien gezeigt hat.
Die In-vitro-Fertilisation (IVF) ist eine etwas komplexere Methode, bei der aufbereitete Spermien und operativ entnommene Eizellen in einer Petrischale in geeigneter Flüssigkeit vermengt werden. Nach kurzer Zeit wird kontrolliert, ob Spermien spontan einige Eizellen in der Flüssigkeit befruchtet haben. Sollte die IVF-Behandlung nicht erfolgreich sein, wird meistens die ICSI-Methode angewendet.
Das am häufigsten angewandte Verfahren, auch weil es die meisten Erfolge bringt, ist die intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI), bei der eine einzelne Samenzelle mithilfe einer speziellen Pipette unter dem Mikroskop in das Innere einer Eizelle gespritzt wird. Wie eine solche Behandlung ablaufen kann, kannst du dir in der folgenden Abbildung ansehen.
Arten der künstlichen Befruchtung
Besonderheiten
Insemination
Künstliche Besamung der Frau mittels Katheter
Sie kommt bei geringer Anzahl und Beweglichkeit der Spermien und bei Samenspenden zum Einsatz.
IVF (In-vitro-Fertilisation)
Aufbereitete Spermien sollen entnommene Eizellen in einer Petrischale spontan befruchten.
Sie kommt bei beidseitig eingeschränkter Fruchtbarkeit zum Einsatz.
ICSI (intracytoplasmatische Spermieninjektion)
Weiterentwicklung der IVF
Häufigstes Verfahren der künstlichen Befruchtung
Ein einzelnes Spermium wird direkt in eine Eizelle injiziert.
Sie kommt bei eingeschränkter Fruchtbarkeit des Mannes zum Einsatz.
Künstliche Befruchtung – Vorteile und Nachteile
Neben der verlockenden Chance, mit medizinischer Hilfe doch noch schwanger zu werden und ein eigenes Kind zu bekommen, gibt es auch ernst zu nehmende Risiken der künstlichen Befruchtung. Die Krankenkasse bietet nur bei nachweislicher Unfruchtbarkeit und nur genau dreimal Unterstützung bei den anfallenden hohen Kosten der Behandlung. Einige Paare brauchen jedoch mehrere Versuche und können sich die Behandlung bis zu einer Schwangerschaft so unter Umständen nicht leisten. Zudem sind die hormonellen Behandlungen und die operativen Eingriffe eine enorme Belastung für den Körper der Frau und können körperliche und psychische Spätfolgen mit sich bringen. Denn auch psychisch erleben viele Paare die Zeit der künstlichen Befruchtungen als Belastung zwischen den zahlreichen Arztterminen, der Hoffnung und der Enttäuschung, falls es wieder nicht geklappt hat. Risiken, Chancen und Grenzen der Behandlung sollten daher engmaschig von Ärzten begutachtet und von Psychologen betreut werden.
Dieses Video
In diesem Video wird gezeigt, welche Möglichkeiten Paare mit unerfülltem Kinderwunsch haben, um doch noch eigene Kinder bekommen zu können.
Um dein neu erlerntes Wissen zu überprüfen, findest du auf dieser Seite Übungsaufgaben. Außerdem sind im Anschluss an diesen Text die Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema Künstliche Befruchtung und Kinderwunsch aufgelistet.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Künstliche Befruchtung
Einfach erklärt stellt eine künstliche Befruchtung ein medizinisches Nachhelfen bei der Befruchtung mit dem Ziel einer Schwangerschaft dar. Dazu gibt es verschiedene Methoden wie die In-vitro-Fertilisation (IVF) und die intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI). Hierbei werden entweder aufbereitete Spermien im Labor mit entnommenen Eizellen in einer Petrischale zusammengebracht oder sogar direkt in die Eizelle injiziert.
Das erste deutsche Baby, das außerhalb des Mutterleibs (in vitro) gezeugt wurde, kam 1982 zur Welt. Methoden der künstlichen Befruchtung wurden allerdings schon 1950 von britischen Forschern entwickelt.
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Am Anfang steht immer eine gründliche gynäkologische Untersuchung. Per Ultraschall können beispielsweise Auffälligkeiten des Beckens und Veränderungen im Zyklus oder der Eierstöcke erkannt werden. Zur Überprüfung der Hormonwerte wird das Blut kontrolliert. Die Zeugungsfähigkeit des Mannes wird unter anderem mit dem sogenannten Spermiogramm beurteilt, einer mikroskopischen Analyse des Samens. Dabei prüft der Arzt, ob genügend Spermien mit gesunder Form und guter Beweglichkeit vorhanden sind. Wenn alle Voruntersuchungen erfolgreich abgeschlossen sind, zahlen die Krankenkassen drei künstliche Befruchtungen. Die In-vitro-Fertilisation, kurz IVF genannt, ist ein komplizierter Eingriff für die Frau unter Narkose nach mehrwöchiger hormoneller Stimulation. Bei der In-vitro-Fertilisation streben wir an drei Eizellen, wenn wir sie gewinnen können, zu befruchten, um hierdurch die Schwangerschaftsrate höher zu halten. Zunächst werden bis zu zehn Eizellen unter Ultraschallkontrolle mit einer feinen Nadel durch die Scheide gewonnen. Dazu wird Flüssigkeit aus der Gebärmutter abgesaugt und nach Eizellen untersucht. Anschließend werden diese mit den Samenzellen in einer Nährflüssigkeit zusammengeführt. Die Proben wandern zunächst in den Brutschrank. Hier herrschen die gleichen Bedingungen wie im weiblichen Eileiter. Nach etwa 20 Stunden ist es soweit. Kommt es zu einer Befruchtung werden maximal drei Eizellen in die Gebärmutter übertragen. Eine Weiterentwicklung dieses Verfahrens ist die Spermieninjektion, auch ICSI genannt. Unter einem speziellen Mikroskop wird ein einzelnes Spermium in eine dünne Pipette aufgezogen und direkt in die Eizelle gespritzt. Die ICSI-Methode wird dort eingesetzt, wo nicht mit einer Befruchtung bei einer normalen IVF-Methode zu rechnen ist. Das heißt mit anderen Worten, bei ausgeprägt eingeschränktem Spermiogramm oder auch wenn keine Spermien produziert werden. Die ICSI-Methode, für viele Männer in Deutschland die einzige Chance auf ein eigenes Kind. Klappt es nach jahrelanger Behandlung mit dem Nachwuchs trotzdem nicht, ist die Belastung für die Partnerschaft groß. Damit es soweit nicht kommt, sollten klare Grenzen gesetzt werden, Risiken und Chancen mit Ärzten und Psychologen besprochen werden. Eine Partnerschaft kann viele Lebensperspektiven bieten: Mit oder ohne Kind.
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