Blüte – Definition
Zahlreiche Pflanzen erfreuen uns durch eine farbenfrohe Blüte. In der Biologie ist es der Bereich der Botanik, welcher sich unter anderem mit dem Aufbau und der Funktion der Blüten beschäftigt.
Blüten bestehen aus abgewandelten Blättern, die jeweils eine bestimmte Aufgabe haben. Sie dienen der Fortpflanzung der Pflanzen, denn aus der Blüte entwickelt sich nach der Bestäubung und Befruchtung die Frucht mit dem Samen.
Passend dazu: unser Arbeitsblatt zum Thema „Die Blüte – Aufbau und Funktion (Basiswissen)"
Blütenpflanzen – Beispiele
Viele Pflanzenfamilien sind durch ihre großen, auffälligen Blüten gekennzeichnet, wie zum Beispiel die Tulpe, die Narzisse oder die Rose. Aber auch unsere Obstbäume (z. B. Kirsch- oder Apfelbaum) oder Nutzpflanzen (z. B. Tomatenstrauch) bilden Blüten aus. Ohne sie gäbe es keine Kirschen, Äpfel oder Tomaten. Manche Pflanzen haben auch eher unscheinbare Blüten, wie beispielsweise die Süßgräßer oder manche Bäume und Sträucher.
Schlaue Idee
Beim nächsten Spaziergang schaue dir die Blumen genauer an. Die Farben und Formen der Blütenblätter locken Insekten an, die die Bestäubung unterstützen. Das hilft den Pflanzen, sich zu vermehren.

Blüte – Aufbau
Obwohl Blüten auf den ersten Blick sehr unterschiedlich aussehen können, ist der grundlegende Aufbau der Blüte bei vielen Pflanzen ähnlich.
Eine typische Blüte besteht aus:
-
Kelchblättern,
-
Kronblättern,
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Staubblättern,
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Fruchtblättern und
-
Blütenboden.

Wusstest du schon?
Blütenfarbe, Blütenaufbau und Blütezeit sind wichtige Merkmale beim Bestimmen von Pflanzen.
Blüte – Funktion
Welche Funktion die einzelnen Blütenbestandteile besitzen, ist in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Blütenbestandteil |
Funktion |
Kelchblätter |
Schutz- und Stützfunktion |
Kronblätter |
Anlockung von Bestäubern |
Staubblätter |
männlicher Teil der Blüte |
Fruchtblätter |
weiblicher Teil der Blüte |
Blütenboden |
Tragen der Blütenblätter |
Betrachten wir die einzelnen Funktionen einmal genauer:
- Besonders, wenn die Blüte noch nicht entfaltet ist und als Knospe vorliegt, schützen die Kelchblätter die Blüte und ihre inneren Bestandteile. Dazu wachsen die Kelchblätter übereinander und berühren sich gegenseitig.
- Die Kronblätter sind das, was an der Blüte meist als Erstes ins Auge fällt. Sie sind auffällig gefärbt, damit sie Bestäuber wie Insekten anlocken. Bienen zum Beispiel finden so bei folgenden Flügen wieder zur Nektarquelle zurück.
- Die Staubblätter sind die männlichen Blütenteile.
Ein Staubblatt besteht aus Staubfaden und Staubbeutel. Im Inneren des Saubbeutels entwickelt sich der Pollen. Die Aufgabe des Staubfadens ist es, den Staubbeutel so in Position zu bringen, dass der Pollen mit Bestäubern in Kontakt kommt.
- Die Fruchtblätter sind die weiblichen Blütenteile.
Hier befindet sich die Samenanlage mit den Eizellen. Nach der Befruchtung reifen die Samen heran. Aufgabe der Fruchtblätter ist also auch die Aufnahme der Pollen.
- Der Blütenboden ist der Teil der Pflanze, an dem die einzelnen Blütenblätter ansetzen. Er trägt demnach die Blütenblätter.
Blüte – Geschlechtsverhältnisse
Wenn eine Blüte sowohl männliche Teile (Staubblätter) als auch weibliche Teile (Fruchtblätter) enthält, bezeichnet man sie als zweigeschlechtlich oder zwittrig.
Wenn eine Blüte nur Staubblätter (männliche Blüte) bzw. Fruchtblätter (weibliche Blüte) enthält, ist sie eingeschlechtlich.
Viele insektenbestäubte Blüten sind zweigeschlechtlich. Dies bietet den großen Vorteil, dass die Insekten den Pollen durch ihre Bewegungen auf der Blüte direkt auf die Narbe des Fruchtblattes übertragen können. Findet die Bestäubung durch ein und dieselbe Pflanze statt, spricht man von der Selbstbestäubung. Erfolgt die Befruchtung durch den Pollen einer anderen Pflanze, hat eine Fremdbestäubung stattgefunden.
Blütenaufbau – Rapsblüte
Bei der Blüte der Rapspflanze kann man die einzelnen Blütenbestandteile gut erkennen.
Die grünen Kelchblätter und die gelben Kronblätter bieten den inneren Blütenbestandteilen Schutz. Außerdem wirkt die gelbe Färbung der Kronblätter anziehend auf Insekten. Dies ist wichtig für die Bestäubung.
Wie du bereits weißt, bestehen Staubblätter aus dem Staubfaden und dem Staubbeutel. Hier befinden sich die Pollenkörner, die auch als Blütenstaub bezeichnet werden. Die Staubblätter sind die männlichen Blütenorgane der Blütenpflanze. Sie bilden die männlichen Geschlechtszellen.
Das Fruchtblatt ist das weibliche Blütenorgan der Pflanze. Die meisten Blüten haben mehrere Fruchtblätter, die zu einem Stempel verwachsen sind. Dieser besteht aus Fruchtknoten, Griffel und Narbe. Im Fruchtknoten befindet sich die Samenanlage mit der Eizelle.

Ein Blütendiagramm ist ein schematischer Grundriss einer Blüte. Es stellt übersichtlich dar, wie die einzelnen Teile der Blüte angeordnet sind und in welcher Anzahl sie vorliegen.
Wusstest du schon?
Die Blüten verschiedener Pflanzen sind sich oft äußerlich sehr ähnlich. Die Kenntnis des inneren Aufbaus ermöglicht jedoch in vielen Fällen eine sichere Bestimmung der jeweiligen Pflanzenart.
Blüte – Bestäubung und Befruchtung

Kennst du das?
Hast du auch schon einmal eine Biene auf einer Blume beobachtet? Wenn die Biene von Blüte zu Blüte fliegt, hilft sie dabei, Pollen zu übertragen. Dieser Pollen ist für die Pflanze wichtig, um Samen zu bilden und sich zu vermehren. Ohne die Bestäubung durch Bienen und andere Insekten könnten viele Pflanzen keine Früchte oder Samen entwickeln. So tragen diese fleißigen Insekten zur Vielfalt der Pflanzenwelt bei.
Die Bestäubung einer Blüte erfolgt oft durch Insekten. Um auf Insekten anziehend zu wirken, sind die Kronblätter häufig auffällig gefärbt. Außerdem locken viele Blüten die Insekten durch ihren Duft und süßen Nektar an. Bei der Suche nach Nektar streifen die Insekten an den Staub- und Fruchtblättern entlang. Dabei gelangt der Pollen bei zweigeschlechtlichen Pflanzen direkt auf die klebrige Narbe. Nun kann sich der Pollenschlauch ausbilden. Dadurch erreichen die männlichen Geschlechtszellen die Eizelle und es kommt zur Befruchtung der Pflanze.
Schließlich kann sich aus der Samenanlage des Fruchtknotens die Frucht mit dem Samen entwickeln – von der Blüte zur Frucht.
Ausblick – das lernst du nach Die Blüte – Aufbau und Funktion (Basiswissen)
Als nächstes kannst du dich mit der Bestäubung von Pflanzen auseinandersetzen, die eng mit der Struktur der Blüte verbunden ist. Du lernst, wie die Pflanze von der Blüte zur Frucht kommt.
Blüte Aufbau – Zusammenfassung
- Blüten sind abgewandelte Blätter, die der Fortpflanzung der Pflanze dienen. Aus der Blüte entwickelt sich nach der Bestäubung und Befruchtung schließlich die Frucht der Pflanze mit den Samen.
- Blüten bestehen typischerweise aus Kelchblättern, Kronblättern, Staubblättern, Fruchtblättern und dem Blütenboden.
- Die Blütenbestandteile haben jeweils unterschiedliche Funktionen, so sind die Kronblätter durch ihre auffällige Färbung beispielsweise dazu da, Insekten für die Bestäubung anzulocken.
- Es gibt zweigeschlechtliche und eingeschlechtliche Blüten.
- Bei der Insektenbestäubung überträgt ein nach Nektar suchendes Insekt den Pollen auf die Narbe der Pflanze, sodass sich ein Pollenschlauch ausbilden und die Befruchtung der Eizelle stattfinden kann. Aus der Samenanlage entwickelt sich schließlich die Frucht mit den Samen.
Häufige Fragen zum Thema Funktion und Aufbau der Blüten
Wie ist die Blüte aufgebaut?
Eine Blüte besteht aus verschiedenen Blütenbestandteilen. Das sind zum Beispiel Blütenboden, Kelch-, Kron-, Staub- und Fruchtblätter. Diese liegen je nach Pflanzenart in einer charakteristischen Anordnung und Anzahl vor.
Wie erkennt man männliche und weibliche Blüten?
Es gibt Blüten, die nur Fruchtblätter enthalten. Diese bezeichnet man umgangssprachlich als weibliche Blüten. Jene Blüten, die nur Staubblätter besitzen, nennt man männliche Blüten. Dann gibt es noch Blüten, die sowohl Staubblätter als auch Fruchtblätter ausbilden. Diese werden als zweigeschlechtliche oder zwittrige Blüten bezeichnet.