Bestimmen von Pflanzen

in nur 12 Minuten? Du willst ganz einfach ein neues
Thema lernen in nur 12 Minuten?
-
5 Minuten verstehen
Unsere Videos erklären Ihrem Kind Themen anschaulich und verständlich.
92%der Schüler*innen hilft sofatutor beim selbstständigen Lernen. -
5 Minuten üben
Mit Übungen und Lernspielen festigt Ihr Kind das neue Wissen spielerisch.
93%der Schüler*innen haben ihre Noten in mindestens einem Fach verbessert. -
2 Minuten Fragen stellen
Hat Ihr Kind Fragen, kann es diese im Chat oder in der Fragenbox stellen.
94%der Schüler*innen hilft sofatutor beim Verstehen von Unterrichtsinhalten.
Grundlagen zum Thema Bestimmen von Pflanzen
Pflanzen bestimmen – Biologie
Auf einem Spaziergang im Wald kann man viele unterschiedliche Pflanzen sehen. Doch wie findet man heraus, um welche Pflanze es sich handelt? Wie Pflanzen aufgrund ihrer Blattform (z. B. längliche Blätter), Knollen, Blüten, Blütenfarbe oder Blätter bestimmt werden können, sehen wir uns im folgenden Lerntext genauer an.
Pflanzen einfach bestimmen: Schritt für Schritt einheimische Arten kennenlernen
Werden Pflanzen systematisch nach Merkmalen eingeordnet, spricht man von der Pflanzenbestimmung. Blütenpflanzen können zum Beispiel anhand ihrer markanten Blütenmerkmale wie beispielsweise der Blütenfarbe, der Anzahl der Kronblätter oder des Blütenstands unterschieden werden. Der Aufbau der Blüte gilt als charakteristisch für die verschiedenen Pflanzenfamilien. In der folgenden Abbildung siehst du als Beispiel Vertreter der fünf wichtigsten Pflanzenfamilien und deren Blüten.
Es können aber auch vegetative Merkmale wie Wuchsform, Blattgrund, Blattstellung, Blattrand oder Früchte hilfreich bei der Pflanzenbestimmung sein.
Wie kann man Pflanzen bestimmen?
Um Pflanzen zu bestimmen, gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Man kann zum Beispiel die Pflanzenart mithilfe von Bildern, Zeichnungen oder Fotos, aber auch digital mit Pflanzenbestimmungsapps ermitteln, vergleichen und zuordnen. Eine weitere Möglichkeit bietet ein Bestimmungsbuch. Dort erfolgt die Bestimmung einer Pflanze schrittweise durch einen Entscheidungsprozess. Fragen werden mit Ja oder Nein beantwortet, was zur jeweils nächsten Frage führt. Man spricht dabei auch von einem dichotomen Schlüssel. Wie genau ein dichotomer Schlüssel zur Bestimmung von Pflanzen funktioniert, schauen wir uns im Folgenden an.
Das Bestimmungsbuch – dichotome Schlüssel
Bestimmungsbücher enthalten in der Regel vollständig die Pflanzen der jeweiligen Region und enthalten so gut wie keine Bilder. Bestimmungsbücher wie Pflanzen der Heimat können im Biologieunterricht verwendet werden. Komplizierter aufgebaute Bücher wie Die Flora können jedoch nur von Menschen mit botanischen Grundkenntnissen gelesen werden.
Aber wie sieht ein solcher dichotomer Schlüssel aus? Das wollen wir uns nun an einem Beispiel ansehen. Wir haben folgendes Laubblatt gefunden und möchten gerne wissen, zu welcher Art Baum es gehört.
Auf der linken Seite der Tabelle siehst du die Entscheidungsfragen. Abhängig von der Antwort wählst du auf der rechten Seite der Tabelle dann die nächste Fragenummer. So arbeitest du dich Frage für Frage durch den Bestimmungsschlüssel und kannst am Ende damit die Pflanzenart bestimmen.
Entscheidungsfrage | Nummer der nächsten Frage |
---|---|
1. a) Ist das Blatt einfach oder b) zusammengesetzt (d. h. mehrere Blätter an einem Stiel?) |
2 3 |
2. a) Ist der Blattrand gelappt oder gebuchtet oder b) gekerbt, gesägt oder gezähnt? |
4 5 |
4. a) Ist die Blattform handförmig gelappt oder b) fiederförmig gelappt oder gebuchtet? |
7 8 |
8. a) ohne Öhrchen am Blattgrund oder b) mit Öhrchen am Blattgrund |
Traubeneiche Stieleiche |
Bei dem gefundenen Laubblatt handelt es sich also um ein Blatt der Traubeneiche.
Welche Merkmale sind bei der Pflanzenbestimmung wichtig?
Je nachdem ob man Blütenpflanzen, Sträucher, Gräser oder Bäume bestimmen will, sind bei der Bestimmung unterschiedliche Pflanzenmerkmale wichtig. Laubbäume unterscheiden sich zum Beispiel deutlich in der Gestalt ihrer Blätter – diese Pflanzen werden also nach Blattform bestimmt. Bei den Blütenpflanzen ist das wichtigste Merkmal zur Pflanzenbestimmung der Blütenaufbau. Bei den Gräsern sollte man gut auf den Aufbau des Stängels und der Blätter achten und will man Nadelgehölze bestimmen stellen die Anordnung und die Form der Nadeln ein wichtiges Bestimmungsmerkmal dar.
Da man sich so viele Informationen kaum merken kann, macht das Anlegen eines Herbariums Sinn. Dabei kann man zum Beispiel Pflanzen im Garten bestimmen und sammeln, die Pflanzen anschließend pressen und danach auf einem Papier oder in einem Buch einkleben und beschriften. Die Pflanzenbestimmung im Wald oder auf Wiesen ist übrigens eine gute Möglichkeit, um Schritt für Schritt einheimische Arten kennenzulernen.
Dieses Video
Hast du dich schon einmal gefragt, wie viele Pflanzen du kennst? Dir fallen sicher einige ein, aber dennoch wirst du in der Natur häufig auf Pflanzen treffen, deren Namen du noch nicht kennst. Helfen kann dir in dieser Situation ein Bestimmungsbuch. Diese sind nicht ganz so einfach zu handhaben, können dir bei richtiger Verwendung jedoch genau sagen welche Pflanze du momentan untersuchst.
In diesem Video und an verschiedenen Beispielpflanzen wird modellhaft erklärt, was ein Bestimmungsschlüssel ist, wie man ihn anwendet und wie es gelingt, den Namen einer unbekannten Pflanze herauszubekommen und sie einer Pflanzenfamilie zuzuordnen. Mit gemein ist im übrigen gemeint, dass eine Pflanzenart weitverbreitet ist.
Im Anschluss an das Video und diesen Text findest du Übungsaufgaben, um dein erlerntes Wissen zu überprüfen. Viel Spaß!
Transkript Bestimmen von Pflanzen
Hallo! Ich begrüße euch zum neuen Thema: Wie wir Pflanzen bestimmen. Schon immer hatte der Mensch ein Interesse, die Pflanzen in seinem Umfeld zu erkunden. Denn sie sind die Lebensgrundlagen jeglichen, tierischen Lebens und damit auch die, des Menschen. Bis heute ist die genaue Anzahl der Pflanzenarten nicht bekannt, denn jährlich werden schätzungsweise, in den noch nicht erforschten Gebieten, 2000 Pflanzenarten neu entdeckt, erstmals beschrieben, benannt und systematisch in das Pflanzenreich eingeordnet. So kommt es unter anderem, dass Bestimmungsbücher umfangreicher werden. Davon gibt es verschiedene Ausführungen. Diese beiden weisen Fotografien oder Abbildungen auf, die zum Vergleich geeignet sind. Man kann also sagen: „Ja, die Pflanze sieht so ähnlich aus. Sie müsste es demnach sein.“ Besser ist, zum Beispiel, das Bestimmungsbuch “Pflanzen der Heimat”. Es ist für den Biologieunterricht geeignet. Und es ist bereits systematisch aufgebaut. Das Buch “Die Flora”, das heißt: die Pflanzenwelt, von Deutschland kann nur von Personen mit botanischen Grundkenntnissen gelesen und genutzt werden. Mein Ziel ist es, euch zu zeigen, wie man Bestimmungsschlüssel anwenden kann, um den Artnamen eines unbekannten Exemplars herauszufinden. Beginnen wir mit dieser, uns noch unbekannten Pflanzen. Es ist eine Sprossenpflanze, die allerdings bereits abgeblüht ist. Seht genauer hin. Der Stängel ist rund. Und sie hatte vier weiße Blütenblätter. Die Früchte, die Schötchen, können wir sehen. Sie sind dreieckig, fast herzförmig. Und sie reißen zur Reifezeit auf und streuen die Samen aus. Gehen wir nun den Bestimmungsschlüssel durch. Punkt eins: Der Stängel ist rund, führt uns zum Punkt zwei. Der Stängel vierkantig, führt uns zu Punkt zehn. Das trifft nicht zu. Wir lesen also bei Punkt zwei weiter. Hier steht: Vier Blütenblätter, führt uns zum Punkt drei. Fünf Blütenblätter führt uns zu Punkt zwölf. Natürlich trifft nur Punkt drei zu. Bei drei steht: Die Früchte sind Schoten oder die Früchte sind Schötchen. Auch hier kann nur vier richtig sein. Bei Punkt vier müssen wir uns entscheiden, ob die Früchte rund, elliptisch oder dreieckig, herzförmig sind. Bei Letzterem gelangen wir zu Punkt fünf. Dort steht, die Früchte enthalten bis zu 24 Samen. Das trifft auch zu. Damit sind wir bei der Lösung angekommen. Die Pflanze heißt Capsella bursa-pastoris L.. Wir mussten uns immer für das richtige Merkmal, dessen Ziffer ich rot kennzeichne, entscheiden. Damit haben wir es geschafft, dass Gemeine Hirtentäschel zu bestimmen. Kommen wir zum nächsten Beispiel. Die weißblühenden Pflanzen haben viele schon gesehen. Wer weiß aber, wie sie heißt? Aus diesem Pflanzenbestand habe ich ein Exemplar ausgewählt, welches zeichnerisch dargestellt wurde. Es ist eine Sprosspflanze, denn sie ist in Wurzel und Sprossachsen gegliedert. Was jeder sehen kann. Als Landpflanze bildet sie Blüten aus, demnach auch Früchte und Samen. Wie wir sehen können. Die Blätter sind netzadrig. Parallele Blattnervatur ist nicht zu erkennen. Damit sind wir uns sicher, eine zweikeimblättrige Samenpflanze vor uns zu haben. Aber wir können das Gewächs immer noch nicht benennen. Jetzt hilft uns nur der Blütenstand weiter. Und wir vergrößern eine Einzelblüte. Wir können vier, weiße, kreuzgegenständige und bis zur Mitte geteilte Kronblätter und sechs Staubblätter sehen, wovon zwei kürzer, und vier länger sind. Ein oberständiger Stängel, der zweigeteilt sein könnte, sitzt in der Mitte. Das sind die Blütenmerkmale, die die Familie der Kreuzblütengewächse aufweist. Kreuzblütengewächse sind einjährige oder ausdauernde Kräuter mit zwittrigen Blüten, die in der Regel diese Blütenformel haben: K4, C4, A2+4 G(2). Lest bitte die Erklärung dazu. Die Früchte der Kreuzblütengewächse sind Schoten oder Schötchen, seltener Gliederschoten, Nüsse oder Beeren. Die Blätter sind wechselständig. Wir müssen den Bestimmungsschlüssel weiterverfolgen. Im Buch heißt es, die Früchte sind mindestens dreimal so lang, wie breit. Das trifft nicht zu. Es sind also keine Schoten ausgebildet. Weiter steht, die Früchte sind höchstens dreimal so lang, wie breit. Wir müssen jetzt weitersehen unter dem Stichpunkt „siehe Kreuzblütengewächse mit Schötchen“. Die fast elliptischen Schötchen helfen uns jetzt weiter. Wir müssen noch genauer hinsehen. Und wir entdecken mit der Lupe, dass die Pflanze graugrün erscheint, weil sie eine dichte Behaarung trägt. Diese ist auch auf den Schötchen vorhanden. Nehmen wir ein anderes, ein besseres, Bestimmungsbuch. Hier steht im Schlüssel: Weiße Blütenblätter, tief, zweispaltig, Stängel bis in die Blütenregion beblättert, grauhaarig, Pflanze 20-25cm hoch. Und es folgt ein Name: Berteroa. Damit haben wir den Gattungsnamen gefunden. Anschließend gibt es eine ergänzende Beschreibung. Man erfährt, dass die, auf dem sandigen, trockenen Boden vorkommende, Pflanze, aufgrund der überall vorhandenen Sternhaare, graugrün ist. Sie ist ein- bis zweijährig. Und sie blüht von Juni bis Oktober. Wir haben es geschafft. Wir konnten die Pflanze bestimmen. Botanisch heißt die Pflanze: Berteroa incana L. (DC.). Und mit deutschem Namen ist es die „Gemeine Graukresse“. Das Wort „gemein“ deutet nicht auf eine schlechte Charaktereigenschaft hin. Nein, es bedeutet, dass die Pflanze weit verbreitet ist. Berteroa ist der Gattungsname. Incana kennzeichnet die Art. Beide Namen weisen mitunter auf kennzeichnende Merkmale und Besonderheiten der Pflanze hin. „L“ ist das Kurzzeichen des Erstbenenners. Es war Carl von Linné. „DC“ ist das Kurzzeichen des Nachbestimmers. Ich glaube, wir haben jetzt verstanden. Bestimmungsschlüssel sind bereits wissenschaftlich, erstellte Kataloge, die die Einordnung der Spezies, also der Pflanze, anhand ihrer Merkmale, bis zur Art und Unterart ermöglichen. Zum Schluss sehen wir nochmals mit geschultem Blick zurück: Wir haben verstanden, dass vor allem die Blüte, die Früchte, die Blätter, und der Standort für die Pflanzenbestimmung wichtig sein können und genau betrachtet werden müssen. Wenn es euch gefallen hat, sage ich: „Tschüss! Und bis bald. Euer Octavius.
Beliebteste Themen in Biologie
- DNA Aufbau
- Organe Mensch
- Meiose
- Pflanzenzelle
- Blüte Aufbau
- Feldmaus
- Chloroplasten
- RNA
- Chromosomen
- Rudimentäre Organe
- Wirbeltiere Merkmale
- Mitose
- Seehund
- Modifikation Biologie
- Bäume bestimmen
- Metamorphose
- Synapse
- Ökosystem
- Amöbe
- Fotosynthese
- Nahrungskette und Nahrungsnetz
- Das Rind Steckbrief
- Ökologische Nische
- Zentrales und vegetatives Nervensystem
- Glykolyse
- Mutation und Selektion
- Quellung
- Rückenmark
- Skelett Mensch
- Sinnesorgane
- Geschmackssinn
- Analoge Organe
- Säugetiere
- Vermehrung von Viren
- Organisationsstufen
- Symbiose
- Mikroorganismen
- Vererbung Blutgruppen
- Sprossachse
- Tierzelle Aufbau
- Wie entstehen Zwillinge
- Archaeopteryx
- Diabetes
- Moose
- Treibhauseffekt
- Abstammung Katze
- Vegetatives Nervensystem
- Zellatmung
- Pflanzenorgane
- Gleichgewichtsorgan
Ich danke sehr gut erklärt
belyad
Hallo Roland, welchen Bestimmungsschlüssel verwendest Du?
😀
Würde nicht so gut erklärt