Wusstest du, dass manche Pflanzen zwittrige Blüten haben, während andere getrenntgeschlechtliche Blüten aufweisen? Erfahre mehr über Einhäusigkeit und Zweihäusigkeit sowie ihre Bedeutung für die Bestäubung. Interessiert? Hier wird dir das Geschlecht von Pflanzen einfach erklärt!
Bei der erfolgreichen Bestäubung der Blüte einer Pflanze verschmilzt die Keimzelle aus den Pollen mit der Eizelle im Fruchtknoten der Blüte. Doch wieso haben manche Blüten zwei Geschlechter und warum sind bei manchen Bäumen die Geschlechter sogar auf weibliche und männliche Pflanzen verteilt? Im folgenden Text lernst du, was eine Zwitterblüte ist und wie das Prinzip der Häusigkeit bei getrenntgeschlechtlichen Blüten funktioniert.
Zwitterblüte
Hast du schon einmal in eine Tulpe geschaut und die großen Staubblätter und den klebrigen Stempel darin gesehen?
Viele Pflanzen besitzen nur eine Sorte von Blüten, nämlich zwittrige Blüten. Das bedeutet, dass diese sowohl die männlichen als auch die weiblichen Blütenorgane enthalten: die Fruchtknoten und die Staubblätter.
Dennoch befruchten sich nicht alle zwittrigen Pflanzen selbst, hier unterscheidet man noch einmal in selbstfruchtbare und nicht selbstfruchtbare Pflanzen. Beispiele für selbstfruchtbare, zwittrige Pflanzen, die keinen Bestäubungspartner benötigen, sind die Kirsche, die Erdbeerpflanze und die Tomatenpflanze. Häufig sind selbstfruchtbare Pflanzen zusätzlich durch die Pollen einer anderen Pflanze ihrer Art befruchtbar.
Die zwittrige Kirschblüte besitzt sowohl Staubblätter mit Pollen als auch einen Stempel mit Fruchtknoten:
Getrenntgeschlechtliche Blüten
Getrenntgeschlechtliche Blüten kennzeichnen sich dadurch, dass es männliche und weibliche Blüten gibt. Es gibt also Blüten, die ausschließlich Staubblätter mit Pollen tragen (männlich) und solche, die ausschließlich einen Stempel mit Fruchtknoten haben (weiblich). Dabei können die beiden Sorten von Blüten entweder auf einer Pflanze vorkommen (einhäusig) oder auf zwei Pflanzen (zweihäusig).
Unabhängig von ihrer Häusigkeit können Pflanzen sowohl durch Wind oder Wasser als auch von Insekten bestäubt werden.
Einhäusigkeit
Einhäusige Pflanzen besitzen weibliche und männliche Blüten auf jeder Pflanze. Männliche Blüten tragen dabei die Staubblätter mit den Pollen, also der männlichen Keimzelle. Weibliche Blüten haben hingegen einen Stempel, an dessen unterem Ende in der Blüte die Eizelle, also die weibliche Keimzelle, sitzt. Fachsprachlich wird Einhäusigkeit auch Monözie genannt.
Bei einhäusigen Pflanzen blühen die männlichen und weiblichen Blüten oft zu unterschiedlichen Zeiten oder sind räumlich voneinander getrennt. So wird verhindert, dass sie sich gegenseitig befruchten und stattdessen die Bestäubung mit anderen Pflanzen in der Umgebung erfolgt. Häufig sind die männlichen Blüten, die den Pollen spenden, weiter oben an der Pflanze positioniert, um den Pollen vom Wind besser zu weiter entfernten Pflanzen tragen zu lassen. Einige einhäusige Pflanzen verfügen zudem über sogenannte Sterilitätsgene, die durch eine genetische Barriere die Selbstbefruchtung verhindern. Dies steht im Gegensatz zu Pflanzen mit Zwitterblüten, bei denen eine Selbstbefruchtung möglich ist. Das Ziel ist es, Inzucht grundsätzlich zu vermeiden und stattdessen für eine genetische Vielfalt zu sorgen. Bekannte Beispiele für Einhäusigkeit sind die Lärche, die Walnuss, die Esskastanie und die Kiefer.
Zweihäusigkeit
Deutlich weniger Pflanzen sind zweihäusig, das bedeutet, männliche und weibliche Blüten befinden sich auf verschiedenen Exemplaren der Pflanze. Fachsprachlich wird Zweihäusigkeit auch Diözie genannt. Durch die Verteilung der männlichen und weiblichen Blüten auf zwei Pflanzen sind Selbstbestäubung und Inzucht ausgeschlossen und eine genetische Durchmischung garantiert. Eine weibliche Pflanze kann nur durch den Pollen einer anderen männlichen Pflanze befruchtet werden. Bei zweihäusigen Pflanzenarten ist außerdem immer nur an den Pflanzen mit weiblichen Blüten eine Fruchtbildung zu beobachten. Beispiele für zweihäusige Pflanzen sind die Weide, die Kiwi oder die Eibe.
Die Eibe trägt nur Früchte, wenn sie eine Pflanze mit weiblichen Blüten ist. Männliche Eiben bilden keine Beeren aus.
Einhäusigkeit = getrenntgeschlechtliche Blüten auf derselben Pflanze
Zweihäusigkeit = getrenntgeschlechtliche Blüten auf getrennten Pflanzen
Häufig gestellte Fragen zum Thema Geschlecht und Häusigkeit bei Pflanzen
Getrenntgeschlechtliche Blüten kennzeichnen sich dadurch, dass es zwei Arten von Blüten gibt, nämlich männliche und weibliche. Zwittrige Blüten besitzen sowohl die männlichen als auch die weiblichen Blütenorgane.
Die Erklärung ist ganz einfach: Bei zweihäusigen Pflanzen gibt es männliche und weibliche Exemplare. Nur die weiblichen Pflanzen tragen Früchte, während die männlichen Pflanzen Pollen produzieren.
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