Zeitzeugen des Außenlagers Mühldorfer Hart

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Grundlagen zum Thema Zeitzeugen des Außenlagers Mühldorfer Hart
Das Außenlager Mühldorfer Hart wurde zur Produktion des ME-262, einem neuartigen Düsenflugzeug, aufgebaut. Ca. 3.000 Menschen fanden in seinen Produktionsanlagen, billigen Unterkünften und der großen Außenanlage den Tod. Die Erinnerung an die Schrecken des Lagers ist vielen Zeitzeugen von heute noch klar vor Augen. Wieso wird die Darstellung eben dieser Erinnerungen immer schwieriger? Wie verarbeiten die heutigen Zeitzeugen die Erinnerungen von damals? Die Antworten auf diese Fragen erhältst du in diesem Video.
Transkript Zeitzeugen des Außenlagers Mühldorfer Hart
Die sichtbaren Zeichen dieser Vergangenheit verschwinden zunehmend. Das Barackenlager von Mettenheim eins wurde nach dem Krieg abgerissen. Heute steht hier eine Siedlung. Die Anlagen des Rüstungsbunkers wurden von amerikanischen Militärs gesprengt. Einzig der letzte Abschnitt, noch auf Kies gelagert, überdauerte die Sprengung. Im Laufe der Zeit wurden Kies- und Eisenarmionen abtransportiert und anders verwendet. Von den Erdhütten blieben lediglich Mulden übrig. Nach und nach eroberte die Natur das Gelände zurück. Selbst die Betonflächen der der gesprengten Halle verschwinden unter Grün. Spätestens 1945 mussten allen Bewachern und deren Vorgesetzten klar gewesen sein, dass der Krieg mit keiner Wunderwaffe mehr zu gewinnen war. Die Arbeiten in Mettenheim Hart wurden aber nicht eingestellt. Nach dem Prinzip Vernichtung durch Arbeit, wurden auch in den letzten Kriegsmonaten noch viele Häftlinge in den Tod durch Erschöpfung getrieben. Der bis heute bestehende Bunkerbogen ist Symbol für ihr Leid. Für andere geschichtliche Ereignisse wurden bewusst Anker geschaffen, die zur Erinnerung anregen. So befindet sich an der Frauenkirche in Mühldorf ein großes Gemälde, das an eine große Schlacht im Jahr 1322 erinnert. Für die Toten der Weltkriege wurde in fast jeder Gemeinde ein Kriegerdenkmal errichtet. Auf die Geschehnisse in der NS-Zeit verweist zwar die Bunkerruine, dennoch tat man sich mit der Erinnerung an die KZ-Lager lange schwer. Das hat mehrere Gründe. “Also es hat viele Jahre gedauert, bis man sich überhaupt mit den Außenlagern auseinandergesetzt hat. Es waren eigentlich einzelne Personen vor Ort, die damit begonnen haben, sich mit den Resten und mit der Geschichte der wichtigen Außenlagern auseinanderzusetzen und von der Gedenkstätte Dachau aus. Es gilt aber auch für die anderen großen Gedenkstätten, hat man erst, ich würde sagen in den letzten zehn, zwanzig Jahren, damit begonnen, die Geschichte der Außenlager aufzuarbeiten und ihre Bedeutung für die Gesamtgeschichte zu erkennen.” “In den letzten fünf bis zehn Jahren beginnen die leider immer weniger werdenden Zeitzeugen immer intensiver und immer breiter sich zu erinnern und zu sprechen. Das hat etwas mit dem fast sprichwörtlichen Erinnerungsloch zu tun. Es ist nicht nur bei uns so, dass die ersten beiden Generationen nach bestimmten Ereignissen, gerade nach dem einschneidenden Ereignis der NS-Zeit, sich nicht bereitfinden, sich zu erinnern. Aber 50, 60 Jahre nach Ende wird die Bedeutung der eigenen Erinnerung immer bewusster.” Nach den Exhumierungen und Umbettungen der Leichen aus den Massengräbern, die auf Drängen der Amerikaner von Nazi-Funktionären durchgeführt werden mussten, wollte man in der Bevölkerung nicht mehr über diesen Teil der Vergangenheit reden. Bauern, die früher Kartoffeln ins Lager liefern mussten, sagten über die Verhältnisse dort zu ihren Familien nur, wenn wir das nicht einmal büßen müssen. Das änderte sich erst viel später. “Also ich mache persönlich wirklich den Eindruck-, habe den Eindruck und mache die Erfahrung, dass sich Themen, die vielleicht nur wirklich vor 20, 30 Jahren nicht zu diskutieren waren, weil der Mantel des Schweigens darüber ausgebreitet wurde. Naturgemäß auch noch verbunden oder dadurch bedingt, dass wesentlich mehr persönlich Betroffene sowohl auf der Täter- als auch auf der Opferseite gelebt haben, nicht zu diskutieren waren und heute leichter zu diskutieren sind, heute leichter angesprochen werden können.” “Erinnerungsloch” bedeutet aber nicht, dass die Vergangenheit aus den Gedächtnissen der Betroffenen verschwunden ist. Die ehemaligen Häftlinge werden ständig von Erinnerungen heimgesucht. “Es ist im Gehirn geblieben und man erinnert sich immer auf die Jahre, welche man da als Häftling gearbeitet hat in verschiedenen-, man kann sagen Arbeitsstellen. Angefangen von Auschwitz-Birkenau bis nach letzte Station Majdanek-Lublin. Das bringt das Leben auf jedem Schritt. Und jetzt ist nur die Frage, von was man auf die Idee kommt, wieder aufs Lager zu gehen. Aber das beschattet Sie immer. Ich kann davon nicht loswerden aus zwei Gründen. Außerdem meine Gattin ist das gleiche. Meine Gattin war mit mir im Lager, also wir waren alle zusammen. Und da ist die Gelegenheit noch wesentlich größer, dass wir darüber sprechen. Sie hat verschiedene Bekannte und die kommen auch manchmal mit dem: „Was war damals?“, und so. Also man erinnert sich immer, ja. Die Erinnerung ist notwendig, weil man darf das nicht ausradieren aus dem Kopf und das geht auch nicht. Paar Lebende sind noch da, ja. Sind wenige, aber sind da. Jetzt ist die Frage, ob es wirklich dann später, ich weiß nicht nach wie vielen Jahren, ist schwer zu sagen, niemand da ist. Die Generation stirbt aus. Wir sind alle 85 bis 90 Jahre alt. Denke, Zufall oder ein Glück, dass man noch lebt. Dass man so viel mitgemacht hat und man noch lebt, weil das waren keine rosigen Zeiten.” “Der schwerste Verlust für die Arbeit an die Gedenkstätte in Dachau ist, dass weniger werden der Zeitzeugen. Ist die Bemühung ihrer Erinnerungen und ihre Geschichten festzuhalten und zu bewahren. Aber es kann niemals die gleiche Wirkung entfalten, diese bewahrten Erinnerungen wie das Gespräch mit den Überlebenden. Trotzdem wird uns eines Tages keine andere Möglichkeit zur Verfügung stehen.” “Noch also haben wir Zeitzeugen, die uns helfen, die Lücke zwischen den Informationsbausteinen zu schließen, die wir haben. Wenn die Zeitzeugen nicht mehr unmittelbar berichten können, müssen wir auf Konserven zurückgreifen. Diese Konserven müssen wir erst erstellen. Das ist eine ganz, ganz intensive Herausforderung an uns alle. Wir dürfen eben nicht nur an die ehemaligen Häftlinge als Zeitzeugen denken, sondern genauso an die Mühldorfer, die zufällig in Berührung gekommen sind, mit der Baustelle, mit den KZ-Außenlagern.”

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