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Lagerleben und Sterben im Außenlager Mühldorfer Hart

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Team Wissenswelt
Lagerleben und Sterben im Außenlager Mühldorfer Hart
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Grundlagen zum Thema Lagerleben und Sterben im Außenlager Mühldorfer Hart

Von 1939 bis 1945 fanden unter anderem in den vielen verschiedenen Konzentrationslagern des damaligen nationalsozialistischen Deutschland ca. 5,6 Millionen Menschen den Tod. Das KZ Mühldorfer Hart ist eines dieser Lager. Zur Produktion der ME-262, einem Düsenflugzeug, 1944 außerhalb der Reichweite alliierter Bomber erbaut, forderte das Lager den Tod von ca. 3.000 Menschen. Wie das Lager aufgebaut ist, welche Methoden angewendet wurden, um die Häftlinge zur Arbeit anzutreiben und wie die Lagerlogistik organisiert war, erfährst du in diesem Video.

Transkript Lagerleben und Sterben im Außenlager Mühldorfer Hart

“Was sind denn das für Namen?” “Das sind tote KZ-Häftlinge.” “Der hat ja am selben Tag Geburtstag wie ich.” “Jette. Der ist mit 17 Jahren gestorben.” Von dem menschlichen Leid, das mit der Bunkerruine im Mühldorfer Hart verbunden ist, zollten lange Zeit nur Hinweise wie diese Namenstreifen, die Schüler immer wieder bei Führungen durch das Gelände ablegen. Die Bemühungen des Deutschen Reiches, hier einen gigantischen Rüstungsbetrieb zu errichten, forderten im Zeitraum August 1944 bis Ende April 1945 etwa 3.000 Tote. Das Düsenflugzeug der Firma Messerschmitt, die Me 262, sollte hier gebaut werden. Eine der Wunderwaffen, mit denen man den Angriffen der Alliierten trotzen wollte. Im Konzentrationslager mussten jüdische, meist ungarische Häftlinge, die harte körperliche Bauarbeit unter unmenschlichen Bedingungen verrichten. Als gegen Ende des Krieges andere Konzentrationslager schon von alliierten Truppen übernommen waren, starben hier noch jeden Tag etwa 25 Häftlinge. Entkräftung, Unterernährung oder Infektionskrankheiten waren die häufigsten Todesursachen. Die Häftlingskleidung war viel zu dünn. Trotz Entlausungs-Aktionen verbreitete sich Typhus wie ein Lauffeuer. Warum sollte die Fertigungsanlage für das Militärflugzeug ausgerechnet in Mühldorf gebaut werden? Das Deutsche Reich war bereits 1944 ständig Ziel von Luftangriffen der Alliierten. Viele der bestehenden Produktionsstätten für Rüstungsgüter waren höchst gefährdet. So suchte man eine Gegend, die noch außerhalb der Reichweite alliierter Bomber lag. Günstige Voraussetzungen für die Baumaßnahmen bei Mühldorf boten die nahegelegenen Kiesgruben, die genug Material zum Aufschütten der riesigen Welle lieferten. Die Produktion sollte unterirdisch stattfinden, geschützt durch eine dicke Betondecke, versteckt im Waldgebiet Mühldorfer Hart, das optimale Tarnung für die Produktionsstätte versprach. Mühldorf ermöglichte als Eisenbahnknotenpunkt zudem den einfachen An- und Abtransport von Baumaterial und Fertigprodukten. Die geplante Halle sollte auf sechs Stockwerken und einer Länge von 400 Metern verschiedenen Produktionsfirmen als Arbeitsplattform dienen. Zur Errichtung des gigantischen Bauwerks, wollte man sich der billigsten Arbeitskraft schlechthin bedienen. KZ-Häftlinge wurden von Warschau und Auschwitz über Dachau in das Außenlager Mühldorf transportiert. Eine Woche lang waren die Häftlinge in Viehwaggons unterwegs. Viele überlebten noch nicht einmal den Transport. Die Ankommenden wurden vor allem in den Baracken des Lagers Mettenheim eins, einem ehemaligen Bekleidungslager der Luftwaffe, untergebracht. Und im Waldlager fünf bei Ampfing, das sie erst selbst errichten mussten. Verschärft wurde die Situation durch die schlechte Versorgung. Täglich wurde aus der zentralen Küche die sogenannte “Bunkersuppe” zu verschiedenen Verteilungspunkten ausgeliefert. Eine Wassersuppe, meist mit Kartoffeln oder Rüben versetzt. Nur selten auch mit ein paar Fleischfransen, ein Blechnapf voll, der mit einem Löffel geleert wurde. Das war zu wenig für die kräftezehrende Arbeit am Rüstungsbunker. Zement auf den Kamm des Kieswerkes schleppen und die dicken Eisenarmierungen biegen. Angetrieben wurden die Arbeiter von den Aufsehern der Organisation “Todt”, die früher auch schon für den Bau der Autobahnen und anderer Rüstungsprojekte verantwortlich waren. Einer der wenigen, die das Leiden der weggesperrten Häftlinge aus der Nähe sehen konnte, war Lorenz Wastlhuber. Sein Elternhaus, ein bäuerliches Anwesen, war auf drei Seiten vom Stacheldrahtzaun des KZ-Lagers Mettenheim eins umgeben. I4: “Im Hintergrund von hier aus gesehen nach Norden, da stand ja die sogenannte Lagerküche. Da kann ich mich erinnern an einen Abend, da wurden diese Häftlinge vor der Küche alle zusammengetrieben und als sie alle versammelt waren, hat man die mit dressierten Schäferhunden-, ich weiß heute nicht mehr, waren das zwei oder drei. Und mit einigen Lagerkapos, die mit Schlagstöcken da runter gegangen sind, auseinandergetrieben und hat die gehetzt, bis der letzte wieder in seiner Wohnbaracke zurück war. Die Prozedur hat man aber nicht nur ein einziges Mal an diesem Abend betrieben, sondern zwei oder drei Mal. Aber die sind ja immer wieder gekommen, weil die hatten ja Hunger. Ich sehe heute noch vor mir diese Gestalten, wie die da auseinandergetrieben wurden. Es war eine Brutalität, die seinesgleichen suchen lässt.” Im Waldlager bauten die Häftlinge zuerst Unterkünfte in Form der sogenannte “Schwedenzelte”. Im Winter waren sie dann in Erdhütten untergebracht. Man sieht heute noch die entsprechenden Mulden mit zwei Podesten, auf denen etwa 30 bis 40 Häftlinge auf engstem Raum die Nacht verbrachten. Die Bodenmulden waren mit einem Grasdach bedeckt und vorne und hinten mit Brettern zugenagelt. Ein Fundament hatten nur die Latrinen, die Versorgungsgebäude und die Ställe, die heute nur mehr als Reste erhalten sind. Erholung von der Arbeit war in diesen Behausungen nicht möglich. Eher war man gefährdet, sich zusätzliche Krankheiten einzufangen. “Ja, die Arbeit des Häftlings in Mühldorf war eines der schwersten, die es gegeben hat, die ich überhaupt erlebt habe. Wir wurden so angetrieben, nicht nur von den Kapos, auch von den OT-Leuten, die eigentlich mehr Baufachleute waren. Ich habe mich sowieso gewundert, dass die Leute das Durchhalten bei dieser schlechten Verpflegung, bei diesen ganzen Erschwernissen. Ich habe nur ein großes Glück gehabt, dass ich dann eben sehr bald in die Kleiderkammer kam. Ich hätte es garantiert nicht durchgehalten.” Für den Abtransport und das Verscharren der vielen Leichen, wurden Sonderkommandos der Häftlinge gebildet, die den Transport und das Ausheben der Massengräber am Kronprinzenstein bei Waldkraiburg übernehmen mussten. Lorenz Wastlhuber konnte diese Aktionen beobachten. “Die sind dann abtransportiert worden mit einem Leiterwagen. Und wir haben diese immer als Russenwagen bezeichnet. Es waren Leiterwagen, bei denen die Räder hinten und vorne gleich hoch waren. Die hat man splitternackt ausgezogen, hat sie auf diesen Leiterwagen hinaufgeworfen. Also wenn man heute, sagen wir mal, Papierholz aufladen würde. Und mit zwei Schimmeln und zwei Häftlingsinsassen und natürlich ein Wachposten dabei, wurden die dann abtransportiert in den Wald, um dort im Massengrab verscharrt zu werden. Das ist auch mal passiert, dass da mal von einem Toten einmal die Hand rausgekommen und ein Fuß rausgehangen hat. Und die wurden mit einer Plane zugedeckt und abtransportiert.”

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