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Karl der Große
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Grundlagen zum Thema Karl der Große

Wer war Karl der Große?

Karl der Große (747–814) war ein fränkischer König und ab Weihnachten des Jahres 800 erster nicht römischer Kaiser, der das größte Reich regierte, das Europa seit dem antiken Imperium Romanum gesehen hatte. Während seiner Herrschaft stieß er viele Veränderungen in Europa an und begründete neue kaiserliche Traditionen. Somit wurde er eine der bekanntesten Figuren des europäischen Mittelalters.

Karl der Große war zunächst fränkischer König, dann Kaiser und galt damals wie heute einigen als „Vater Europas“.

Karl der Große

Karl der Große – Steckbrief

Wann lebte Karl der Große? 747/748 bis 814 n. u. Z.
Wer war Karl der Große? Ab 768 König und ab 800 auch Kaiser der Franken
Wann wurde Karl der Große zum Kaiser gekrönt? Im Jahr 800 wurde Karl der Große als erster „westlicher“ Herrscher seit der Antike in Rom zum Kaiser gekrönt
Wie regierte Karl der Große? Er war Christ und verband Politik mit Religion. Ein wichtiges Ziel seiner Politik war die Christianisierung.

Karl der Große – Leben

Im Folgenden soll beleuchtet werden, wie sich das Leben Karl des Großen gestaltete, was dies mit seiner familiären Abstammung zu tun hatte und welche Auswirkungen sein Wirken hatte.

Karl der Große – Herkunft

Über die Kindheit Karls des Großen ist nicht viel bekannt, da die durch den Gelehrten Einhard verfasste Vita Karoli Magni, also „Das Leben Karls des Großen“, hierzu keine Informationen bereitstellt und es auch sonst keine gesicherten Quellennachweise für diesen Lebensabschnitt Karls gibt. Selbst über Ort und Datum seiner Geburt wurde in der Forschung viel gestritten. Seine adelige Herkunft lässt nur auf eine relativ behütete und privilegierte Kindheit schließen.

Wusstest du schon?
Der Name „Karl der Große“ ist in den lateinischen Quellen als Karolus Magnus belegt. Magnus bedeutet „der Große“ und ist auch heute noch ein männlicher Vorname.

Karl der Große wurde also bereits adelig geboren; er entstammte der fränkischen Königsfamilie der Karolinger, die eigentlich Arnulfinger hießen und später nach Karls direkter Blutlinie umbenannt wurden. Die Karolinger waren zunächst sogenannte Hausmeier der Merowingerdynastie und übten somit Aufgaben in der Verwaltung des Reichs aus. Auf diesem Fundament konnten die Karolinger im 8. Jahrhundert unter Karl Martell ihre Macht ausbauen, denn sie hatten ohnehin bereits Einfluss auf die Geschehnisse im Frankenreich. Karls Vater und Sohn Martells, Pippin der Jüngere, konnte die karolingische Alleinherrschaft erlangen, indem er den letzten Merowingerkönig Childerich in ein Kloster verbannte. Pippin regierte bis zum Tod im Jahr 768 und übertrug die Herrschaft auf beide seine Söhne, also Karl und dessen Bruder Karlmann.

Merke:
Karl der Große entstammte der Dynastie der Karolinger, die im 8. Jahrhundert unter dessen Vater Pippin von der bloßen Verwaltung des Frankenreichs in die Alleinherrschaft aufsteigen konnte.

.

Karl der Große als König

Die Macht im Frankenreich war nach dem Tod Pippins also auf seine Söhne Karl und Karlmann übergegangen. Die Reichsteile Karls des Großen umschlossen die seines Bruders teilweise. Beide hatten unterschiedliche Vorstellungen davon, wie sie ihre geerbten Reichsteile regieren wollten. In den allermeisten Angelegenheiten regierten sie diese nicht gemeinsam, sondern einzeln und unabhängig voneinander, was immer wieder zu Streitigkeiten zwischen ihnen führte. Es gibt zwar Hinweise auf wenige Ausnahmen, in denen Karl und Karlmann in religiösen Angelegenheiten zusammengearbeitet haben (zum Beispiel die Abhaltung einer Synode, also einer Kirchenversammlung). Jedoch war ihr Verhältnis generell von Anfang an angespannt, da beide sich ihrer Macht bewusst waren und sich somit gegenseitig mehr als Konkurrenten als als Brüder wahrnahmen. Die ersten Herrschaftsjahre Karls des Großen waren also von Geschwisterstreitigkeiten einer ganz anderen Dimension geprägt. Eine Eskalation dieses Konflikts wurde nur durch den Tod Karlmanns im Jahr 771 abgewendet. So wurde Karl der Große zum alleinigen König der Franken.

Karl der Große als Kaiser

Karl der Große herrschte nun über ein großes Reich im Herzen Europas. Am Höhepunkt seiner Macht reichte sein Einfluss von der Nordsee bis nach Mittelitalien und von West nach Ost von den Pyrenäen bis ins heutige Ungarn. Diese Eroberungen konnte er teilweise noch als König, teilweise nach seiner Kaiserkrönung im Jahr 800 erzielen. Nun stellt sich die Frage, wie Karl es schaffte, die Kaiserkrone zu erlangen:

Karl hatte trotz der Übertragung des Erbes Pippins, also die Reichsteile seines Bruders, den Anspruch auf noch mehr Macht. Er sah sich als legitimer Nachfolger der römischen Kaiser und ersuchte daher zunächst im Oströmischen Reich (auch: Byzantinisches Reich) Kaiserin Irene um Unterstützung für sein Vorhaben. Denn im Vergleich zum Weströmischen Reich, dessen letzter Kaiser Romulus Augustulus 476 n. u. Z. abgesetzt worden war, lebte die Tradition des Kaisertums in Byzanz fort. Dort betrachtete man Karls Machtanspruch und eine Annäherung von Frankenreich und Byzantinischem Reich aber eher kritisch. Unter anderem, weil Kaiserin Irene den Franken wohl die Übertragung eines gleichberechtigten Imperiums gewähren wollte. Dies lehnte die byzantinische Oberschicht jedoch aus traditionellen Gründen ab, denn nach antikem römischem Recht konnte eine Frau nicht den Befehl über das Heer haben. Kaiserin Irene wurde daraufhin abgesetzt und verbannt.

Wusstest du schon?
Die Menschen in der Antike verstanden unter dem Begriff Imperium zunächst militärische Befehlsgewalt. Erst während der Kaiserzeit bildete sich die Bedeutung als „Herrschaftsbereich“ oder einfach „Reich“ aus.

Karl der Große konnte auf die kaiserliche Unterstützung in Byzanz also nicht zählen und brauchte daher eine neue Strategie. Da kam ihm das Hilfegesuch Papst Leos III. ganz recht: Dieser war in Rom in eine prekäre Situation geraten, denn er hatte dort immer mehr Gegner, die sein unsittliches Verhalten kritisierten und ihn daher des Amtes entheben wollten. Sie forderten, den Papst zu blenden und ihm die Zunge abzuschneiden. Das klingt in heutigen Ohren verständlicherweise brutal, zählte aber damals zu gängigen Bestrafungen. Aus Furcht vor dieser Brutalität und dem Verlust von Macht floh Papst Leo III. im Jahr 799 nach Paderborn, um den Schutz Karls des Großen in Anspruch zu nehmen. Karl gewährte ihm diesen, verlangte jedoch im Gegenzug vom Papst die Kaiserkrone.

So sollte es geschehen. Karl zog nach Rom und wurde dort von Papst Leo III. am Weihnachtstag des Jahres 800 gesalbt und zum Kaiser gekrönt. Er hatte somit nicht nur seinen eigenen Machtanspruch ausbauen und festigen können, sondern begründete auch eine neue Tradition in der Verknüpfung von Krone und Kirche – der Kaiser als höchster weltlicher Herrscher mit der Legitimation des größten geistlichen Herrschers des damaligen Europas.

Als frisch gekrönter Kaiser mit kirchlicher Unterstützung ließen sich die folgenden Aufgaben vermutlich besser bewältigen:

  • Grenzsicherung: Neu erschlossene Gebiete müssen verwaltet und gesichert werden.
  • Geopolitische Reformen: Mit der sogenannten „Grafschaftsverfassung“ wurden Gebiete neu gegliedert, damit sie in Karls Sinne verwaltet werden konnten.
  • Reisekönigtum bzw. Reisekaisertum: Errichtung von sogenannten „Pfalzen“ überall im Reich, um sich ein Bild von der jeweiligen Lage vor Ort machen zu können und so flexibel zu regieren

Karl der Große – Kriege

Karl der Große konnte seine Macht und sein Reich wie alle bisherigen Herrscher aus Antike und Mittelalter größtenteils nur über militärische Eroberungen und Kriege ausbauen. Dies gehörte schon zu seiner politischen Praxis, bevor er im Jahr 800 zum Kaiser gekrönt wurde:

Karl der Große – Langobardenfeldzug (773–774)

Wie schon zuvor sein Vater unternahm auch Karl der Große in den ersten Jahren als König einen Langobardenfeldzug. Das heißt, er zog militärisch nach Ober- bzw. Mittelitalien. Dieses wurde von den Langobarden beherrscht. Wegen der geografischen Nähe zu Rom – und damit zum Papst – war diese Region im Machtinteresse eines mittelalterlichen Herrschers mit christlichem Selbstverständnis. Die Situation dort war also oftmals sehr angespannt. So auch im Jahr 773, als der Papst die Schutzmacht Karls des Großen erbat. Zuvor hatte der Langobardenkönig Desiderius sich Gebiete angeeignet, die eigentlich der Kirche gehörten. Dies und die Tatsache, dass die Frau Karlmanns nach dessen Tod mit ihren Kindern ins Langobardenreich geflohen war, stellte eine Bedrohung der fränkischen Vormacht in Europa dar. Insofern wurde Karl der Große veranlasst, der Bitte des Papstes nachzukommen. Er zog mit seinem Heer nach Italien und konnte dort nach mehreren Schlachten und Eroberungen befestigter Städte Desiderius besiegen. Als Konsequenz dieses Feldzugs gliederte Karl der Große das Langobardenreich in sein Frankenreich ein und nannte sich fortan rex francorum et langobardorum, also „König der Franken und der Langobarden“.

Karl der Große – Sachsenkriege (772–804)

Die bekanntesten Kriege Karls des Großen waren wohl die Sachsenkriege im späten 8. und frühen 9. Jahrhundert. Die Sachsen waren ein loser Verband germanischer Stämme und siedelten ursprünglich deutlich weiter nordwestlich vom heutigen Bundesland Sachsen. Genauer gesagt erstreckte sich ihr damaliges Siedlungsgebiet zwischen Nordsee und Harz und zwischen Rhein und Eider und umfasst damit grob die heutigen Bundesländer Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Man sieht also, dass die Spuren dieses historischen Volks auch heute noch sichtbar sind!

Die Motive für einen fränkischen Krieg gegen die Sachsen waren vielseitig. Zum einen verfolgte Karl der Große das Ziel, die Sachsen zu christianisieren, da sie in den Augen der römischen Kirche als ungläubige Heiden galten. Damit einher gingen teils brutale, völkermordähnliche Methoden, um die Sachsen zum christlichen Glauben zu zwingen. So nahm er Geiseln, ließ Menschen hinrichten und zerstörte Kulturgüter und Wohnhäuser der Sachsen. Insofern lässt sich hier auch von Unterwerfung als weiteres Motiv sprechen. Ein Beispiel für seine Brutalität ist das Blutgericht von Verden im Jahr 782. In den Reichsannalen wird von 4 500 Sachsen berichtet, die von den Soldaten Karls des Großen geköpft worden sein sollen. Moderne Historikerinnen und Historiker bezweifeln diese Angabe jedoch und gehen davon aus, dass vermutlich eine Null zu viel überliefert wurde.

In letzter Konsequenz dienten Christianisierung und Unterwerfung natürlich als Voraussetzung dafür, die Sachsenstämme in das Frankenreich einzubinden und so das eigene Gebiet zu erweitern. Ein weiteres Ziel, für das es allerdings nicht ausreichend Belege gibt, könnte die Unterbindung sächsischer Raubzüge gewesen sein, die die Sachsen schon seit der Merowingerzeit immer wieder auf fränkischem Gebiet unternahmen. Dies dürfte auch ohne Beleg und ohne Intention Karls ein Nebeneffekt der Sachsenkriege gewesen sein.

Das brutale Vorgehen Karls des Großen wurde von den Sachsen natürlich nicht ohne Weiteres hingenommen. Es gab eine Reihe von Aufständen und widerständigen Aktionen, die sich gegen die Unterwerfung durch die Franken wehren wollten. Berühmtes Beispiel sächsischen Widerstands ist der Herzog Widukind, der sich Karls Abwesenheit während dessen Langobardenfeldzug zunutze machte, um Verteidigungsfeldzüge gegen fränkische Heere vorzubereiten. Diese erzielten in den nächsten Jahren mal mehr, mal weniger Erfolge gegen den Unterdrücker. Letztlich jedoch musste Widukind sich taufen lassen und den christlichen Glauben und somit die fränkische Herrschaft akzeptieren.

Nachdem der Widerstand der Sachsen erstickt worden war, konnte Karl der Große seine Ziele vollenden. Die Sachsen wurden endgültig christianisiert und Karl der Große, der in der Zwischenzeit zum Kaiser gekrönt worden war, integrierte die sächsischen Gebiete in sein Frankenreich – teils mittels erzwungener Umsiedlungen.

Karl der Große – weitere Expansion des Reichs

Nicht nur gegen Langobarden und heidnische Sachsen, sondern auch gegen die arabischen Eroberer der iberischen Halbinsel versuchte Karl der Große anzukämpfen, um das Frankenreich zu vergrößern. Dort, wo das heutige Spanien liegt, wurde über das gesamte Mittelalter hinweg ein erbitterter Kampf von Christen gegen Muslime geführt, der nach der spanischen Geschichtsschreibung als Reconquista (Zurückeroberung) bekannt geworden ist. Doch an den Südgrenzen seines Reichs erwies sich Karl der Große als weniger siegreich. Es hat zwar Verhandlungen und symbolische Unterwerfungen gegeben (wie zum Beispiel 801 in Barcelona). Jedoch hatten die Franken dadurch keinen hohen Mehrwert. Es gelang ihm lediglich, ein kleines Grenzgebiet zu sichern, das aber auch erst nach seinem Tod wirklich als Spanische Mark eingerichtet wurde. Karl der Große hatte sonst keinen großen Einfluss auf die Geschehnisse der Reconquista.

Die Ostgrenzen seines Reichs konnte er in den sogenannten Awarenkriegen sichern. Dies war ein nomadisches Reitervolk, das ungefähr in den heutigen Ländern Ungarn, Slowakei, Slowenien, in großen Teilen Tschechiens, im Ostteil Österreichs sowie in Teilen von Polen, Rumänien, Kroatien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro, Moldawien und Bulgarien und im äußersten Westen der Ukraine siedelte. Die Awaren waren zuvor immer wieder in das fränkische Reich eingefallen, was Karl den Großen dazu veranlasste, die Ostgrenzen seines Reichs sichern zu müssen. Er versuchte dies zunächst diplomatisch, also auf Basis von Verhandlungen. Diese scheiterten jedoch, sodass er letztlich auch hier zu militärischen Mitteln griff. Sein Biograf Einhard beschreibt den Awarenkrieg als den größten Krieg Karls neben den Sachsenkriegen.

Merke:
Die Kriegsmotive Karls des Großen umfassten überwiegend Christianisierung, Reichsexpansion und Grenzsicherung.

Karl der Große – Religion

An der Piazza di Porta San Giovanni in Rom befindet sich heute an dem stehen gebliebenen Rest des alten Lateranpalasts (dem früheren Sitz des Papstes), der die Heilige Treppe und die Kapelle Sancta Sanctorum beherbergt, ein Mosaik, das die Bedeutung des Herrschers des Frankenreichs Karl des Großen zeigt: Er war Christ und verband die Politik mit Religion. In einer Szene sind Papst Leo III. und Karl der Große zu Petrus Füßen zu sehen, das geistliche Oberhaupt und der weltliche Beschützer der Kirche.

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Karl der Große – Reformen

Während seiner Herrschaft führte Karl der Große allerdings nicht nur Kriege. Er veranlasste auch eine ganze Reihe bedeutender Reformen, die vor allem hinsichtlich der Verbesserungen im Bildungswesen als Karolingische Renaissance in die Geschichte Europas eingegangen sind. Einige dieser Reformen lassen sich der folgenden Tabelle entnehmen:

Reformbereich Beispiel
Verwaltung Einrichtung neuer Grafschaften und Pfalzen
Bildung Schriftreform Karolingische Minuskel, Gründung neuer Schulen, neue Lehrpläne
Militär stehendes Heer, Verbesserung von Infrastruktur und Logistik, Pflichtdienste

Karl der Große – Stammbaum

Karl der Große stammte aus der Familie der Karolinger. Er war Sohn Pippins des Jüngeren und seiner Frau Bertrada. In der Forschung ist recht wenig über seine Kindheit bekannt, über sein weiteres Leben hingegen aufgrund der Reichsannalen recht viel:

  • Karl der Große und Ehepartnerinnen: fünf Ehefrauen und vermutlich genauso viele Nebenfrauen

  • Karl der Große und Kinder: Er hat 19 Kinder gezeugt.

Karl der Große – Tod und Ende des Frankenreichs

Karl der Große verstarb nach 41 langen Herrschaftsjahren im Jahr 814 in Aachen und wurde in der Pfalzkapelle beigesetzt. Seine Gebeine sind im vergoldeten Karlsschrein aufbewahrt. Sein Tod markierte das Ende einer Ära, denn das Frankenreich war nie wieder so stabil wie unter Kaiser Karl dem Großen. Sein Sohn, Ludwig der Fromme, erbte das Reich, konnte dieses aber weniger erfolgreich regieren als sein Vater. Als auch Ludwig verstarb, wurde das Frankenreich nach dem Vertrag von Verdun im Jahr 843 unter seinen drei Söhnen aufgeteilt:

  • Das Westfrankenreich bekam Karl der Kahle.
  • In der Mitte wurde unter Lothar I. von Bayern das Mittelreich Lotharingien errichtet.
  • Das Ostfrankenreich ging an Ludwig den Deutschen und sollte später zum Heiligen Römischen Reich werden.

Karl der Große und seine heutige Bedeutung

Zum Ende seines Lebens bekam Karl der Große wohl Skrupel und zeigte Reue hinsichtlich seiner begangenen Taten. Dennoch wurde er 1165 heilig gesprochen. Bereits zu Lebzeiten wurde Karl der Große „Vater Europas“ genannt. Für das Geschichtsbewusstsein und die europäische Geschichte per se gilt Karl der Große als einer der wichtigsten Herrscher. Dabei ist es zunächst nicht von Bedeutung, ob man sein Wirken jetzt nach heutigen Werten als positiv oder negativ bewertet. Für die europäische Identität ist Karl der Große immer wieder ein relevanter Bezugspunkt.

Wusstest du schon?
Anlässlich des 1275. Geburtstags Karl des Großen im Jahr 2023 wurde in der EU eine spezielle Euromünzserie geprägt, die an Karls Wirken erinnern soll.

Karl der Große – Zusammenfassung

  • Karl der Große war ein fränkischer König, der als erster mittelalterlicher Herrscher vom Papst zum Kaiser gekrönt wurde.
  • Unter seiner Herrschaft war das Frankenreich auf seinem Höhepunkt.
  • Er führte Kriege, um Europa zu christianisieren und die Grenzen seines Reichs zu sichern.
  • Karl der Große veranlasste wichtige Reformen in Verwaltung, Bildung und Militär.
  • Er ist auch heute noch ein relevanter Bezugspunkt für die europäische Identität und die Idee der EU.

Häufig gestellte Fragen zu Karl dem Großen

Warum ist Karl der Große so wichtig?
Was hat Karl der Große für Europa getan?
War Karl der Große deutsch oder französisch?
Wer war der mächtigste deutsche Kaiser?
Wen besiegte Karl der Große?
Wieso ist Karl der Große Kaiser geworden?
Was waren die größten Reformen von Karl dem Großen?
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Transkript Karl der Große

Karl der Große! Er gilt als einer der bedeutendsten Herrscher des Mittelalters und ist aus der Geschichte Europas nicht wegzudenken. An Beinamen und Ehrentiteln mangelt es dieser schillernden historischen Persönlichkeit ganz und gar nicht! Schon zu Lebzeiten wird er nicht nur "Carolus Magnus", also Karl der Große, sondern auch "Pater Europae", auf deutsch "Vater Europas" genannt, und im zwölften Jahrhundert wird er sogar heiliggesprochen. Ganz schön viel Fame für ein und dieselbe Person. Was wir über sein Leben wissen und warum Karl der Große bis heute so bedeutsam für uns ist, erfährst du in diesem Video. Von Karls Kindheit und Jugend wissen wir – bis auf das vermutliche Geburtsjahr 747 – fast nichts. Über diese Informationslücke berichtet auch Einhard, ein Gelehrter und Vertrauter Karls, der nach dessen Tod die Lebensgeschichte seines Herrschers aufschrieb. Das so entstandene Werk – die "Vita Karoli Magni" – ist bis heute die wichtigste Quelle, aus der wir Kenntnisse über das Leben von Karl dem Großen gewinnen können. Karl stammte aus der Herrscherfamilie der Karolinger. Nachdem sein Vater, König Pippin, und sein Bruder Karlmann kurz nacheinander verstarben, stieg Karl im Jahr 771 zum alleinigen König des Frankenreiches auf. Seine Rolle als fränkischer König kann aus heutiger Perspektive ganz unterschiedlich beurteilt werden, je nachdem, welche Aspekte seiner Herrschaft in den Vordergrund gestellt werden. Von Beginn an wurde von Karl als König der Franken erwartet, dass er das Reich militärisch sicherte und zudem auch vergrößerte. Dieser Aufgabe nahm sich Karl an, was uns zu seiner ersten großen Rolle führt: Karl als Heerführer. In fast jedem Jahr seiner Herrschaft führte Karl der Große Krieg. Zunächst an der südlichen Grenze seines Reiches in Aquitanien, dann gegen das Langobardenreich im heutigen Italien und auch das zuvor selbstständige Bayern gliederte er in sein Reich ein. Den längsten Krieg führte Karl der Große schließlich an der nordöstlichen Grenze seines Reiches gegen die Sachsen. Dieser Krieg dauerte mit einigen Unterbrechungen ÜBER DREIßIG Jahre und wurde vom fränkischen Herrscher mit großer Härte und Brutalität geführt. Durch die letztendlich erfolgreich geführten Kriege und die endgültige Unterwerfung der Sachsen im Jahr 804 hatte sich das Frankenreich immer weiter ausgedehnt. Ein so großes Reich war nicht einfach zu kontrollieren und zu verwalten, weswegen Karl ständig durch die beherrschten Gebiete reiste. Gemeinsam mit seinem Gefolge durchritt er das Frankenreich und konnte sich so vor Ort vergewissern, ob die Gebiete seines Herrschaftsbereichs durch seine KRONVASALLEN, also seine direkten Untergebenen, so verwaltet wurden, wie er sich das vorstellte. Halt machte Karl der Große dabei in sogenannten PFALZEN, also in großen Gütern und Höfen, die über das Reich hinweg verteilt waren. Auch wenn es in seinem Reich keine klassische Hauptstadt gab, wie wir sie von heutigen Staaten gewohnt sind, hatte auch Karl seinen Lieblingsstandort: Aachen. Hier hielt er sich besonders oft auf – wie man sagt, auch aufgrund der warmen Quellen, in denen er dort baden konnte – und kümmerte sich um den Ausbau der Aachener Pfalz. Die Pfalzkapelle, die Karl damals errichten ließ, kann noch heute im Aachener Dom bestaunt werden. Darüber hinaus gründete Karl in Aachen auch eine königliche Hofschule, in der er bedeutende Gelehrte der Zeit versammelte, unter anderem seinen späteren Biograph Einhard. Deshalb - und aufgrund zahlreicher weiterer Anstöße für die Entwicklung von Kultur und Wissenschaft - wird Karl der Große heute auch als Reformer und Förderer der Bildung gesehen. Er etablierte einheitliche Richtlinien in seinem Reich. Zum Beispiel für Schrift, Münzen und Gewichte. Mindestens ebenso wichtig wie das Thema Wissen war Karl aber auch der christliche Glaube und die Kirche. Ähnlich wie seine Vorgänger trat er als Schutzherr der Kirche auf und setzte sich in dieser Rolle auch für die Verbreitung des christlichen Glaubens ein. Zahlreiche Klöster wurden unter Karl dem Großen gegründet. Aber die Mittel des fränkischen Herrschers waren nicht nur friedlich. In den Sachsenkriegen ZWANG er die sächsischen Stämme zum Übertritt in den christlichen Glauben. Sein Vorgehen war dabei, genauso wie der Krieg selbst, kompromisslos und brutal. Es war unter anderem diese Entschiedenheit, mit der Karl die Interessen der Kirche vertrat, die dazu führte, dass sich auch Papst Leo III. im Jahr 799 mit einem Hilfegesuch an ihn wandte. In Rom war ein Konflikt zwischen dem Papst und aufständigen Adeligen ausgebrochen. Karl zog mit seinem Heer nach Rom und konnte die Position des Papstes dort wieder festigen. Im Gegenzug krönte Leo III. ihn an Weihnachten des Jahres 800 zum Kaiser. Durch die Kaiserkrönung erhielt Karl den höchsten weltlichen Herrschertitel, was den Frankenkönig nun auch zum Nachfolger der antiken römischen Kaiser machte. Karl der Große hatte den Höhepunkt seiner Machtfülle erreicht. Er beherrschte sein Reich noch bis zu seinem Tod im Jahr 814. Wie wir gesehen haben, kann das Leben und Wirken von Karl dem Großen unter vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. In seiner außergewöhnlich langen Herrschaftszeit von insgesamt sechsundvierzig Jahren hatte er sein Reich im Herzen Europas gefestigt und ausgedehnt. Für seine Erfolge als Feldherr war dabei auch seine Bereitschaft zur Gewalt und Unterdrückung ausschlaggebend, die er auch im Zuge der Verbreitung des Christentums zeigte. Karl der Große stellte somit die Weichen für eine christliche Prägung Europas, die bis heute anhält und unsere Lebenswelt maßgeblich beeinflusst. Außerdem erfuhr das Reich unter seiner Herrschaft auch einen Aufschwung in Wissenschaft und Kultur und eine Reformierung der Verwaltung. Bis heute wird in seinem Namen der "Internationale Karlspreis zu Aachen" vergeben, mit dem ausgezeichnet wird, wer sich um die europäische Einigung verdient gemacht hat. War Karl der Große also ein Einiger Europas beziehungsweise ein idealer Herrscher, so, wie es sein Biograf Einhard über ihn schreibt? Was ist deine Meinung? Siehst du das Wirken Karls als Herrscher eher positiv oder negativ? Und warum? Schreib es uns gerne in die Kommentare!

Karl der Große Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Karl der Große kannst du es wiederholen und üben.
  • Welche Behauptungen stimmen?

    Tipps

    Karl der Große lebte in den Jahren (vermutlich) 747 bis 814.

    Er verstand sich als Schutzherr der Kirche, wodurch er auch seinen eigenen Herrschaftsanspruch stärken konnte.

    Lösung

    Karl der Große (auf Lateinisch „Carolus Magnus“) gilt als einer der bedeutendsten Herrscher des Mittelalters. Als Sohn des Frankenkönigs Pippin des Jüngeren wurde er in das Herrschergeschlecht der Karolinger hineingeboren. Nach dem Tod seines Vaters übernahm Karl dessen Stellung als König des Frankenreichs. Der christliche Glaube spielte für seine Herrschaft eine wichtige Rolle. Karl der Große wusste, wie er ein Bündnis mit Papst Leo III. für sich nutzen konnte. So wurde er von diesem im Jahr 800 zum Kaiser gekrönt.

  • Charakterisiere die folgenden historischen Persönlichkeiten.

    Tipps

    Erinnerst du dich, wer Karl den Großen im Jahr 800 zum Kaiser krönte?

    Pippin und Karlmann gehörten – wie Karl der Große – dem Geschlecht der Karolinger an.

    Lösung

    Karl der Große wurde als Sohn von König Pippin dem Jüngeren in das Herrschaftsgeschlecht der Karolinger geboren. Nachdem sein jüngerer Bruder Karlmann I. im Jahr 771 starb, war Karl der alleinige König des Frankenreichs. Im Jahr 800 wurde Karl schließlich von Papst Leo III. zum Kaiser gekrönt. Heute ist die Biografie „Vita Karoli Magni“, die Karls Vertrauter Einhard schrieb, die wohl wichtigste Quelle zum Leben von Karl dem Großen.

  • Gib wichtige Informationen zum Leben von Karl dem Großen wieder.

    Tipps

    Lies dir den Text zunächst einmal durch und setze nur die Wörter ein, die du sicher weißt.

    Lies dann den Text noch einmal und versuche, die verbliebenen Wörter einzusetzen.

    Lösung

    Karl der Große war Herrscher des Frankenreichs. Er machte sich einen Namen als Heerführer und vergrößerte das Reich vor allem durch militärische Mittel. Im Jahr 800 wurde er zum Kaiser gekrönt, was gewissermaßen der Höhepunkt seiner Herrschaft vor seinem Tod im Jahr 814 war.

  • Erkläre das Prinzip des Reisekönigtums.

    Tipps

    Karl der Große wird auch als erster Reisekönig des Mittelalters bezeichnet.

    Die königlichen Höfe, die Karl der Große bei seinen Reisen aufsuchte, hatten bzw. haben einen speziellen Namen: Kannst du dich an ihn erinnern?

    Der Lieblingsort von Karl dem Großen war eine Stadt, die im Westen des heutigen Deutschlands liegt, und zwar direkt an der niederländischen Grenze.

    Lösung

    Die Herrschaftsform von Karl dem Großen wird auch Reisekönigtum genannt, da Karl der Große ständig durch sein Reich reiste. Er machte dabei Halt in sogenannten Pfalzen. Die Kaiserpfalz Aachen war Karl besonders wichtig, weshalb er hier oft verweilte und sie ausbauen ließ.

  • Ordne die zentralen Begriffe der Herrschaftszeit von Karl dem Großen.

    Tipps

    Wenn du dir bei einzelnen Aspekten nicht mehr sicher bist, dann schaue dir am besten noch einmal die entsprechenden Abschnitte des Videos an.

    Lösung

    Karl der Große war als Heerführer sehr erfolgreich, eroberte viele neue Gebiete und konnte unter anderem aus den Sachsenkriegen siegreich hervorgehen.
    Als Reisekönig durchquerte Karl der Große mit seinem Gefolge das gesamte Reich. Dafür ließ er Pfalzen errichten, die er für seine Aufenthalte nutzen konnte.
    Karl der Große gilt auch als Förderer der Wissenschaft. Denn durch die karolingische Bildungsreform wurden neue Maßstäbe in puncto Sprache und Baukunst gesetzt. Zusätzlich führte er einheitliche Richtlinien in seinem Reich ein, zum Beispiel für Münzen und Gewichte.
    Außerdem verstand sich Karl der Große als Schutzheer der Kirche. Das wird unter anderem durch die Christianisierung der Sachsen und das eingegangene Bündnis mit dem Papst deutlich. Letzteres mündete schließlich in der Kaiserkrönung Karls im Jahr 800.

  • Beurteile, inwiefern es sich bei den hervorgehobenen Textpassagen um Sachverhalte oder Sachurteile handelt.

    Tipps

    Historische Fakten und Sachverhalte sind Informationen, die wir auf Grundlage von Quellen heute für gesichert halten. Sie sind in der Regel unbestritten.

    Auf der Basis von aus den Quellen gesicherten Informationen kommen Historikerinnen und Historiker auch zu Deutungen, Interpretationen und Sachurteilen bezüglich dieser Informationen: Sie können diskutiert werden, man kann für oder gegen sie argumentieren.

    Lösung

    Historische Fakten und Sachverhalte:

    • Karl der Große war König der Franken im Mittelalter.
    • Er brachte ein großes Reich unter seine Herrschaft.
    • Er führte eine Bildungsreform durch und einheitliche Maße ein.
    • Unter Karl dem Großen fand eine Christianisierung der Bevölkerung statt.
    • Die Herrschaftspraxis Karls des Großen hatte zweifelsohne einen großen Einfluss auf den weiteren Verlauf der europäischen Geschichte.

    Sachurteile und Deutungen:

    • Einige sehen Karl den Großen als Einiger Europas. Man kann aber auch gegen diese Deutung argumentieren. Denn der Begriff und die Idee Europas, so wie sie heute gebräuchlich ist, waren damals noch gar nicht etabliert.
    • Andere betonen zum Beispiel, dass das große Reich, das unter die Herrschaft der Karolinger gebracht wurde, nur durch Gewalt und Unterdrückung möglich gewesen sei. Dieser Argumentation zufolge könne man nicht von einem „Einiger Europas“ sprechen.