Was sind Nomen (Namenwörter)? – Definition
Das Nomen ist eine Wortart im Deutschen. Nomen nennt man auch Substantive oder Namenwörter. Sie werden in der Regel von einem Artikel begleitet. Alles rund um die Nomen lernst du in der Grundschule.
Nomen sind oft Wörter, die du anfassen kannst. Es können aber auch Gefühle oder nicht greifbare Gegenstände sein.
Nomen – Beispiele
Beispiele für Nomen sind: Tiere, Menschen, Pflanzen, Gegenstände, Namen und Gefühle. Die meisten Nomen können außerdem in der Einzahl (der Hund) und in der Mehrzahl (die Hunde) stehen.
Im Bild siehst du auch noch einmal eine Liste von Nomen:

Hier siehst du ein paar Sätze, in denen die Nomen hervorgehoben sind:
- Ich gehe heute Milch kaufen.
- Morgen gehen wir ins Museum.
- Am Sonntag besuchen wir die Gorillas im Zoo.
- Liam kann sein liebstes Spiel mitbringen.
- Hast du ein Taschentuch für mich?
- Kein Problem, ich helfe dir!
- Marisa kauft sich von ihrem Taschengeld gerne viele neue Spielsachen.
Wusstest du schon?
Im Deutschen werden alle Nomen großgeschrieben. Das ist ziemlich praktisch, denn so kannst du Namenwörter sofort erkennen!
Arten von Nomen
Bei Nomen werden abstrakte Begriffe von konkreten Dingen unterschieden. Die folgende Tabelle zeigt dir, welche Arten von Nomen als abstrakt oder konkret bezeichnet werden können und gibt einige Beispiele.
Konkrete Nomen |
Abstrakte Nomen |
Tiere (die Fliege, der Affe) Menschen (das Kind, die Frau) Namen (Petra, Opa) Pflanzen (der Pilz, die Kartoffel) Gegenstände (das Bild, der Schrank) |
Gefühle (die Freude, der Mut) Gedanken (die Idee, der Traum) Zustände (die Langeweile, der Hunger) Handlungen (das Schreiben, der Wurf) |
Fehleralarm
Es ist leicht zu denken, dass alle Nomen Dinge sind, die man sehen oder berühren kann. Aber auch Gefühle oder Ideen, wie „Freude“ oder „Spaß“, sind Nomen.
Nomen erkennen
Um ein Nomen zu erkennen, kannst du auf folgende Merkmale achten:
1. Ist das Wort großgeschrieben?
Alle Nomen werden großgeschrieben.
2. Kann ich einen Begleiter vor das Wort setzen?
Vor ein Nomen kannst du immer einen Artikel setzen. Man unterscheidet bestimmte Artikel (der, die, das) und unbestimmte Artikel (ein, eine). Den bestimmten Artikel verwendest du, wenn du von etwas Speziellem sprichst. Den unbestimmten Artikel setzt du ein, wenn du etwas Allgemeines bezeichnen möchtest. Außerdem können Adjektive und Pronomen Begleiter von Nomen sein.
Beispiele Nomen und ihre Begleiter
-
Sie isst den Apfel. (bestimmter Artikel)
-
Wir hören einen Schrei. (unbestimmter Artikel)
-
Ich kenne seine Freunde. (Possessivpronomen)
-
Frau Larsson fährt ein schnelles Auto. (Artikel + Adjektiv)
3. Gehört das Wort zu einer dieser Kategorien?
Kategorie |
Beispiele |
Menschen |
der Seemann, die Tänzerin, die Oma |
Tiere |
die Giraffe, der Elefant, der Hund |
Pflanzen |
der Baum, die Blume, der Busch, die Palme |
Gegenstände |
die Lampe, der Tisch, das Messer, die Flasche |
Namen |
Mustafa, Ava, Ulli, Mia |
Gefühle |
die Liebe, die Wut, das Glück |
Genus
Als Genus wird das grammatikalische Geschlecht eines Nomens bezeichnet. Es ist nicht mit dem biologischen Geschlecht zu verwechseln!
Im Deutschen werden drei Genera unterschieden:
-
feminin (weiblich), z. B. die Raupe, die Maus, die Kiste
-
maskulin (männlich), z. B. der Regenschirm, der Pullover, der Tiger
-
neutrum (sächlich), z. B. das Flugzeug, das Regal, das Plakat
Manche Nomen haben bestimmte Endungen, die bei der Unterscheidung zwischen diesen drei Geschlechtern helfen. Die nachstehende Tabelle listet einige dieser typischen Endungen von Nomen mit Beispielen auf.
Endungen – feminin |
Endungen – maskulin |
Endungen – neutrum |
-ei (Zauberei, Bücherei) |
-ant (Hydrant, Musikant) |
-chen (Mädchen, Häuschen) |
-enz (Kompetenz, Existenz*) |
-ent (Student, Patient) |
-lein (Kindlein, Männlein) |
-heit (Krankheit, Freiheit) |
-ich (Teppich, Stich) |
-ment (Instrument, Medikament) |
-ie (Kopie, Serie) |
-ling (Häuptling, Frühling) |
-tum (Eigentum, Heldentum) |
-ik (Musik, Mystik) |
-ismus (Egoismus, Zynismus) |
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-in (Freundin, Fahrerin) |
-ist (Flötist, Pessimist) |
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-ion (Union, Mission) |
-or (Autor, Motor) |
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-ität (Universität, Nationalität) |
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-keit (Heiterkeit, Ehrlichkeit) |
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-schaft (Freundschaft, Bereitschaft) |
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-ung (Endung, Wertung) |
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-ur (Statur, Muskulatur) |
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Wusstest du schon?
Nomen können zusammengesetzt werden, um neue Wörter zu bilden. Zum Beispiel ergeben „Apfel“ und „Baum“ zusammen „Apfelbaum“. Es macht Spaß, neue Wörter zu bilden und zu entdecken, wie vielfältig die deutsche Sprache ist!
Numerus
Numerus bedeutet Anzahl. Es wird zwischen Singular (Einzahl) und Plural (Mehrzahl) unterschieden.
Den Plural kannst du oftmals durch Anhängen einer speziellen Endung bilden, zum Beispiel:
-
-e: das Pferd → die Pferde, der Tisch → die Tische
-
-er: der Geist → die Geister, der Wald → die Wälder (mit Umlaut!)
-
-n: die Tomate → die Tomaten, die Frage → die Fragen
-
-en: die Übung → die Übungen, der Student → die Studenten
-
-s: das Auto → die Autos, das Hobby → die Hobbys
Achte darauf, dass bei manchen Pluralformen zusätzlich zur Endung ein Umlaut erscheint, z. B. der Mann → die Männer oder das Buch → die Bücher.
Kasus
Unter Kasus wird in der Grammatik der Fall verstanden, in dem ein Nomen steht.
Im Deutschen gibt es vier Fälle oder Kasus:
-
Nominativ (Wer-Fall): die Frau, der Mann, das Kind
-
Genitiv (Wessen-Fall): der Frau, des Mannes, des Kindes
-
Dativ (Wem-Fall): der Frau, dem Mann, dem Kind
-
Akkusativ (Wen-Fall): die Frau, den Mann, das Kind
Artikel
Artikel sind Begleiter des Nomens. An ihnen kannst du sehen, ob ein Nomen maskulin, feminin oder neutrum ist, ob es im Singular oder im Plural steht und welcher Kasus vorliegt. Es gibt unbestimmte (ein, eine) und bestimmte Artikel (der, die, das).
-
Unbestimmte Artikel verwendest du, wenn eine Sache nicht bekannt ist. Der unbestimmte Artikel lautet im Maskulinum und Neutrum gleich: ein. Für Femininum benutzt du eine. Übrigens gibt es keinen unbestimmten Artikel im Plural.
-
Bestimmte Artikel markieren dagegen bereits bekannte Sachen. Hier unterscheiden wir der für maskuline, die für feminine und das für neutrale Nomen. Der bestimmte Artikel lautet im Plural die.
Beachte, dass sich die Artikel je nach Genus (Geschlecht), Numerus (Anzahl) und Kasus (Fall) verändern.
Wenn Artikel gemeinsam mit einer Präposition gebraucht werden, kommt es manchmal zu sogenannten Verschmelzungsformen. Beispiele für solche Formen sind:
-
an + dem = am
-
bei + dem = beim
-
zu + dem = zum
-
in + das = ins
-
zu + der = zur
Nomen deklinieren
Die Veränderung der Nomen und Artikel wird Beugung oder Deklination genannt. Der folgenden Tabelle kannst du alle Deklinationsformen der Nomen Mann, Frau und Kind im Singular und Plural entnehmen.
|
Nominativ |
Genitiv |
Dativ |
Akkusativ |
maskulin |
der Mann |
des Mannes |
dem Mann |
den Mann |
feminin |
die Frau |
der Frau |
der Frau |
die Frau |
neutrum |
das Kind |
des Kindes |
dem Kind |
das Kind |
Plural |
die Männer die Frauen die Kinder |
der Männer der Frauen der Kinder |
den Männern den Frauen den Kindern |
die Männer die Frauen die Kinder |
Kennst du das?
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, wie viele Nomen du auf dem Schulweg siehst? Der „Bus“, die „Straße“ und die „Schule“ – all diese Wörter sind Namenwörter. Sie helfen uns, klar zu sagen, was wir meinen. Ohne Nomen wäre es ziemlich schwierig, sich zu unterhalten und alles um uns herum zu benennen. Probier es aus: Zähl die Nomen auf deinem Weg zur Schule!
Nomen-Verb-Verbindungen
Manchmal treten Nomen immer mit dem gleichen Verb auf. Dann spricht man von festen Nomen-Verb-Verbindungen.
Beispiele für solche Verbindungen findest du hier:
- zur Sprache bringen (etwas ansprechen)
- ein Gespräch führen (sprechen)
- Interesse haben (sich interessieren)
- eine Rede halten (reden)
- sich Hoffnung machen (hoffen)
- eine Auswahl treffen (auswählen)
Zum Glück lassen sich solche komplizierten Wendungen auch einfacher ausdrücken. In Klammern steht deshalb immer ein Verb, das in etwa die gleiche Bedeutung wie die Nomen-Verb-Verbindung hat.
Ausblick – das lernst du nach Nomen – Namenwörter
Als nächstes wartet das Thema Satzbau auf dich. Erfahre mehr darüber, wie du deine Sätze abwechslungsreicher gestalten kannst.
Zusammenfassung – Nomen
Zu den Nomen kannst du dir folgende wichtige Punkte merken:
- Nomen heißen auch Namenwörter oder Substantive und sind eine Wortart des Deutschen.
- Du kannst konkrete (die Kuh) von abstrakten Nomen (das Heimweh) unterscheiden.
- Nomen werden immer großgeschrieben und stehen häufig mit Artikel.
- Ein Nomen lässt sich nach Anzahl (Numerus), Geschlecht (Genus) und Fall (Kasus) beugen oder deklinieren. Das heißt, es verändert seine Form.
- Auch der Artikel kann dekliniert werden und verschmilzt manchmal auch mit einer Präposition (in + dem = im → Ich bin gerade im Kino.).
Häufig gestellte Fragen zu Nomen
Nomen sind Namenwörter oder auch Substantive und bilden gemeinsam eine Wortart.
Was sind die verschiedenen Arten von Nomen?
Es lassen sich konkrete und abstrakte Nomen unterscheiden. Konkret bedeutet, dass sich die Dinge, Personen oder Gegenstände, die das Nomen bezeichnet, anfassen lassen. Abstrakte Begriffe wie Liebe oder Frieden lassen sich dagegen nicht berühren, da es sie nur in unserer Vorstellung gibt.
Wie bilden wir den Plural von Nomen?
Der Plural von Nomen kann durch das Anhängen von bestimmten Endungen gebildet werden. Manchmal muss zusätzlich noch der Vokal verändert werden. Dann sprechen wir von Umlaut, z. B. bei das Buch → die Bücher.
Wie hängen Nomen und Artikel zusammen?
Nomen und Artikel stehen immer in der gleichen grammatischen Form. Du kannst an ihnen erkennen, ob sie in Einzahl oder Mehrzahl stehen, welches Geschlecht sie haben und welcher Fall vorliegt.