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Tim Weichselfelder
Tendenzen der Gegenwartssprache
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Grundlagen zum Thema Tendenzen der Gegenwartssprache

Tendenzen der deutschen Gegenwartssprache

Sprache befindet sich ständig im Wandel und passt sich wie ein Chamäleon an ihre Umgebung und die Bedürfnisse der Sprecherinnen und Sprecher an. Dabei bildet sie immer wieder neue Sprachvarianten, wie beispielsweise Dialekte und Soziolekte, heraus.

Gerade in den letzten 50 Jahren hat sich der deutsche Wortschatz explosionsartig entwickelt. Durch neue Tendenzen, wie die Globalisierung und Digitalisierung in nahezu allen Bereichen unseres alltäglichen Lebens, gelangen viele neue Fremd- und Lehnwörter ins Deutsche. Darüber hinaus gibt es viele Wortneuschöpfungen, sogenannte Neologismen, mit denen veränderte gesellschaftliche Zustände beschrieben werden können.

Auch historische Entwicklungen, wie beispielsweise die Wiedervereinigung Deutschlands, können für den Sprachwandel eine bedeutende Rolle spielen. So gibt es erst seit 1990 die umgangssprachlichen Bezeichnungen Ossi und Wessi für Menschen aus Ost- und Westdeutschland. Ein neueres Beispiel ist das Wort Brexit, das sich aus den englischen Wörtern British und exit zusammensetzt und den EU-Austritt des Vereinigten Königreichs bezeichnet.

Sprachwandel im Spannungsverhältnis zwischen verschiedenen Tendenzen

Sprachliche Veränderungen müssen immer ein gewisses Spannungsverhältnis zwischen bestehenden Normen und Konventionen auf der einen Seite und der Etablierung neuer Begriffe auf der anderen Seite aushalten.

Dabei lassen sich zwei gegenläufige Tendenzen beobachten:

  • Vereinheitlichung und Vereinfachung im Sinne des internationalen Austauschs
  • Individualisierung und Differenzierung durch komplexere und präzisere Ausdrucksformen

Vereinheitlichung und Vereinfachung des deutschen Wortschatzes

Gründe für die Vereinheitlichung und Vereinfachung sind die Globalisierung, also eine stärkere Verflechtung der Welt durch den Welthandel, und die zunehmende Digitalisierung.

Dies hat zahlreiche Effekte auf den Wortschatz:

  • Vor allem viele englische und angloamerikanische Wörter, sogenannte Anglizismen, gelangen in die deutsche Sprache, was die internationale Kommunikation vereinheitlicht und vereinfacht.
  • Durch den Welthandel gibt es neue Produkt- und Berufsbezeichnungen, wie z. B. Tablet oder Manager.
  • In der deutschen Mediensprache haben sich Wörter wie chatten, twittern oder Browser sowie die Verwendung von Emoticons fest etabliert.
  • Häufig werden Wörter in der Chatsprache sowie in anderen Kontexten, in denen eine schnelle Kommunikation erforderlich ist, kleingeschrieben.
  • Aus diesem Grund kommen oftmals auch Abkürzungen oder Akronyme zum Einsatz.

Ein Akronym setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Sinneinheiten eines Wortes zusammen, z. B. WM für Weltmeisterschaft oder Azubi für Auszubildende(r).

Eine weitere Konsequenz ist die Vereinfachung der deutschen Grammatik und Rechtschreibung:

  • In Rechtschreibreformen wurde u. a. die Verwendung des Buchstabens ß in deutschen Wörtern (daßdass) reduziert oder die Schreibung fremdsprachiger Wortteile (TelephonTelefon) angepasst.
  • Auf grammatikalischer Ebene wird vor allem im mündlichen und dialektalen Sprachgebrauch häufig vereinfacht. So wird beispielsweise der Genitiv seltener gebraucht und durch Dativkonstruktionen ersetzt (wegen dem Wetter anstatt wegen des Wetters).

Individualisierung und Differenzierung des deutschen Wortschatzes

Eine Individualisierung oder Differenzierung des Wortschatzes kann in unterschiedlichen Bereichen stattfinden:

  • In der Wissenschaft werden immer komplexere und genauere Begriffe gesucht, um neue Phänomene benennen zu können, z. B. Coronaschutzimpfung.
  • Zudem entstehen in der Werbung ständig neue Wörter, wie beispielsweise erntefrisch oder Geld-zurück-Garantie.
  • Für spezielle Gruppen von Menschen bilden sich sogenannte Soziolekte heraus. Dazu zählen beispielsweise jugendsprachliche Ausdrücke wie chillen, Bre oder YOLO.
  • Auch die genderneutrale Sprache und die inklusive Sprache sind wichtige Tendenzen der Gegenwartssprache, die für eine Individualisierung und Differenzierung des Wortschatzes stehen.
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Vorschaubild einer Übung

Transkript Tendenzen der Gegenwartssprache

Hi Leute, ich bin’s, Tim. Verwöhn-Aroma, Politikverdrossenheit, Mobbing und Outing: Was haben diese Begriffe gemeinsam? Vor fünfzig Jahren wurden sie im Deutschen noch nicht gehört. Wir sehen uns in diesem Video einige Tendenzen der Gegenwartssprache an. Wohin führt unsere Sprache, wie verändert sie sich?

Dass Sprache sich verändert, dürfte uns allen klar sein. Wir könnten auch sagen, dass Sprache einen ständigen Kampf führt. Es ist ein Kampf zwischen den Normen und Konventionen auf der einen Seite, und neuen Begriffen und Wahrnehmungen, die sich andererseits in der Sprache festsetzen wollen.

Die Dinge, die dabei in die Sprache eindringen, sind bedingt durch gesellschaftlichen Wandel und historische Ereignisse. Nach der “Wende” zum Beispiel, also nach 1989, sind viele Wörter in die deutsche Sprache aufgenommen worden, die davor nicht so häufig verwendet wurden: Auf einmal waren Ossi und Wessi wieder vereint, der Osten wurde durch den Solidaritätspakt vom Westen gefördert und die Mauer in den Köpfen abgebaut. Zumindest theoretisch. In der deutschen Sprache bemerken wir dadurch, dass so viele neue Wörter dazukommen, eine explosionsartige Entwicklung des Wortschatzes. Wir sehen dabei in der Gegenwartssprache zwei gegenläufige Bestrebungen: Einerseits merkt man dem Deutschen eine Tendenz zur Vereinheitlichung und Vereinfachung an, die sich vor allem international orientiert. Die Gründe dafür liegen in der Globalisierung und der stärkeren Verflechtung der Welt. Der Welthandel mit Gütern und Geld steigt immer mehr an, ebenso wie der Austausch von Informationen und die Kommunikation.

Diesen Veränderungen verschließt sich auch die Sprache nicht. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs merkt man dem Deutschen deutlich an, wie groß der Einfluss des Englischen und vor allem des Angloamerikanischen ist. Die neuen Produkte, die auf den deutschen Markt flossen, wurden in den deutschen Wortschatz integriert, wie z. B. der Walkman oder Aerobic. Diese Wörter bezeichnen wir als Anglizismen.

Weiterhin nehmen wir in unseren Sprachgebrauch auch die Namen der Kulturgüter auf, die uns erreichen: Filme wie Eyes Wide Shut oder Message in a Bottle, aber auch die Mediensprache mit Wörtern wie chat und browser sind ständig präsent. Talkshows und Gameshows sind Formate, die wir in unser Fernsehprogramm übernommen haben, die Radiosender spielen größtenteils englischsprachige Musik. Die Mediensprache hat dabei ganz eigene Stilmittel im Gepäck: Da das meiste aus dem Englischen kommt und Großschreibung das Schreiben verlangsamt, wird heute tendenziell eher Kleinschreibung genutzt. Geschwindigkeit ist eben wichtig. Auch aus diesem Grund finden sich immer mehr Abkürzungen und Akronyme. Das sind Wörter, die aus den Anfangsbuchstaben der Sinneinheiten des Wortes gebildet werden wie z.B. WM für Weltmeisterschaft, Azubi für Auszubildenden oder Bafög für Bundesausbildungsförderungsgesetz. Außerdem werden durch die graphische Kommunikation immer mehr Emoticons wie der Smiley verwendet.

Außerdem wird immer wieder versucht, die schwierige deutsche Grammatik und Rechtschreibung zu vereinfachen. Das hat in den letzten Jahrzehnten zu Reformen dieser Regeln geführt, sodass wir jetzt auch “Delfin” statt “Delphin” schreiben dürfen und immer seltener das nur im Deutschen zu findende “scharfe S” oder SZ ß verwendet wird. In der Grammatik bemerken wir eine größere Toleranz in der Verwendung der Umgangssprache. Immer weniger wird der Genitiv verwendet, stattdessen finden Dativkonstruktionen wie “wegen dem Wetter” oder “dem Tom sein Auto” mehr Anwendung.

Andererseits merkt man dem Deutschen auch eine Tendenz zur Individualisierung und Differenzierung an. Denn nicht nur die Wissenschaft trägt zu komplexeren und präziseren Begriffen bei, indem sie neue Phänomene benennt. Auch die Werbung und andere Kulturprodukte erfinden neue Begriffe, sogenannte Neologismen, wie beispielsweise “erntefrisches” Gemüse oder eine “Geld-zurück-Garantie”. Dabei sehen wir nicht nur den einzelnen Fachsprachen und Jargons eine sehr detaillierte Begrifflichkeit und Terminologie an. Die Zersplitterung der Gesellschaft in unterschiedlichste Gruppen wie Rocker, Hipster oder Nerds trägt ebenso zu einer individualisierten Sprache bei. Die Sprache, die die Gruppen unter sich dabei benutzen, nennt man Soziolekt.

Fassen wir also nochmal kurz zusammen: Sprache ist offen für gesellschaftlichen Wandel. Historische Ereignisse und Trends schlagen sich in unserem Wortschatz nieder. Dabei sehen wir zwei gegenläufige Tendenzen: Durch Globalisierung wird Sprache einheitlicher und einfacher. Anglizismen und die direkte Übersetzung von fremden Begriffen sind ein Zeichen davon, genauso wie Abkürzungen und Akronyme, die Rechtschreibreform und Emoticons. Andererseits wird unsere Gesellschaft immer individualisierter und differenzierter. Die Wissenschaft mit ihren unzähligen Fachbereichen genauso wie die Soziolekte der verschiedenen sozialen Gruppen erschaffen immer mehr neue Begriffe und Neologismen, die ihre Welt beschreiben. Vereinheitlichung und Individualisierung - siehst du das genauso? Ich sag: ciao!

1 Kommentar
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  1. Ok

    Von Itslearning Nutzer 2535 38479, vor fast 3 Jahren

Tendenzen der Gegenwartssprache Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Tendenzen der Gegenwartssprache kannst du es wiederholen und üben.
  • Gib die Tendenzen der Gegenwartssprache wieder.

    Tipps

    Was sind Voraussetzungen für globalen Handel? Wo werden immer mehr Neologismen geschaffen? Und wann wollen wir so einfach wie möglich reden und vor allem schreiben?

    Lösung

    Die vier hier genannten Tendenzen kann man in zwei Gruppen bündeln: Die Vereinheitlichung und Vereinfachung einerseits, die Individualisierung und Differenzierung andererseits.

    1. Die Vereinheitlichung sucht ihre Ursachen in der globalisierten Wirtschaft und dem weltweiten Bewegen und Austauschen von Daten und Gütern. Um sich hier verständigen und vergleichen zu können, sind international festgelegte und global geltende Werte und Normen häufig unabdingbar. Hier hat sich beispielsweise das Englische durchgesetzt: Die Amerikaner/-innen nehmen in der globalisierten Wirtschaft noch immer eine Vorreiterrolle ein. So gelangen auch die Namen der Exportschlager, in Material- und Kulturkonsum, als Anglizismen zu uns nach Deutschland herüber.
    2. Die Vereinfachung kommt aus dem intensivierten Umgang mit Medien. Da wir unseren Informationsaustausch hier so effizient und zeitsparend wie möglich gestalten wollen, greifen wir auf Abkürzungen, Akronyme und Emoticons zurück, die inzwischen fast überall verständlich sind. Auch Grammatik und Rechtschreibung vereinfachen wir im Deutschen.
    3. Im Gegensatz dazu steht die Differenzierung. Während unsere alltägliche Kommunikation einfacher laufen mag, ist die Wissenschafts- und Berufssprache ausgeprägter denn je zuvor: Immer neue Phänomene werden benannt, immer neue Prozesse, Materialien, Ursachen mit Namen belegt und in Zusammenhang gestellt. Die Wissenschaften und mit ihnen ihre Sprachen werden immer präziser, der Wortschatz vervielfältigt sich.
    4. Und zuletzt trägt das Zersplittern der Gesellschaft in immer breitere Grüppchen verschiedener Subkulturen zu Individualisierung bei, also dazu, dass jede dieser Gruppen eine eigene Sprache, den Soziolekt, spricht. Auch dadurch bilden sich immer mehr Neologismen und abgetrennte Sprachwelten heraus.
  • Beschreibe, wie sich die Tendenzen der Gegenwartssprache auf Rechtschreibung und Grammatik auswirken.

    Tipps

    Grammatik und Rechtschreibung vereinfachen sich, während sich unser Vokabular vervielfältigt – gleichen wir uns auch darin dem Englischen an?

    Lösung

    Unser Umgang mit Medien hat zur Folge, dass unsere schriftliche Kommunikation immer weiter ansteigt. Über Facebook, E-Mail, Chatrooms, Internetforen, Blogs, SMS, Whatsapp, Messengers etc. können wir mit Freunden in Kontakt bleiben, die weit weg von uns sind, ohne dass man uns hört. Da die Schriftsprache aber sehr viel langsamer ist als die gesprochene Sprache, wird versucht, die Botschaftsübermittlung effizienter und schneller zu gestalten. Dafür werden störende und komplizierte grammatikalische Strukturen, die häufig nicht mehr benötigt werden, abgeschafft: So wird z. B. der Genitiv immer häufiger durch den Dativ ersetzt.

    Auch die Rechtschreibung hat unter unserem Effizienzdrang zu leiden: Die Großschreibung wird vernachlässigt, während verschiedene Reformen die Regeln zur Rechtschreibung vereinfacht und modernisiert haben: So wurde z. B. das scharfe s in vielen Fällen durch ss ersetzt.

  • Bestimme Beispielwörter für Anglizismen, Neologismen und Akronyme.

    Tipps

    Viele der Abkürzungen und Akronyme stellen heutzutage englische Wörter dar. Und da sie alle mehr oder minder neu im Deutschen sind, stellen sie gleichzeitig Neologismen dar. Die Trennung ist manchmal schwierig.

    Lösung

    Unser Wortschatz steigt rasant an. Das liegt auch an den Veränderungen unseres sozialen Lebens: Ständig neue Erfindungen und Möglichkeiten bringen immer neue Dinge und Verhaltensweisen hervor, die benannt werden müssen.

    • Dazu zählt beispielsweise die Medien- und Computersprache. Da hier schnelles und nicht schönes Schreiben im Vordergrund steht, greift man häufig auf Akronyme und Abkürzungen zurück wie lol, SMS, PC oder aka.
    • Da weiterhin das Englische durch amerikanische Kultur- und Güterproduktion in alle Welt getragen wurde, kommen immer mehr Anglizismen bei uns an. Dazu gehören surfen, Business, Punk, einloggen oder live.
    • Und schließlich bringen neue politische, wirtschaftliche und soziale Phänomene immer wieder Neologismen hervor, wie z. B. Neudeutsch, Islamophobie, Datenkrake oder Genmais.
  • Ordne den verschiedenen Beispielen den passenden Soziolekt zu.

    Tipps

    Wird die jeweilige Sprache eher geschrieben oder gesprochen? Wo und von wem wird sie verwendet? Welche soziale Gruppe vereint sie?

    Lösung

    Soziolekte tragen dazu bei, dass sich unser Wortschatz vervielfältigt: Die Anzahl der Wörter im Lexikon steigt rasant an. Natürlich beherrschen wir deshalb nicht gleich auch mehr Vokabeln. Viele sind nur in den jeweiligen Soziolekten vorhanden, die von einer bestimmten sozialen Gruppe gesprochen oder geschrieben werden. Häufig sind diese Wörter auch nur von kurzer Dauer und verschwinden bald wieder, wie es z. B. vielen Wörtern der Jugendsprache ergeht. Auch Anglizismen sind häufig nur Modeerscheinungen.

    • Der erste Ausschnitt oben ist dem Deutschen Grundgesetz entnommen. Er ist ein Beispiel für das Beamten- oder Juristendeutsch, das sich durch seine präzisen grammatikalischen Verknüpfungen und genau definierten Vokabeln auszeichnet.
    • Das zweite Beispiel ist ein gesprochener Soziolekt. Er enthält Wörter, die in Verwendung von Computern gebraucht werden und ist somit der Soziolekt von Zocker/-innen, IT-Fachleuten und Computerspieler/-innen.
    • Der dritte Ausschnitt stammt aus Max Webers Zur Psychophysik der industriellen Arbeit. Auch hier überwiegen genaue Begriffsverwendungen und verschachtelte Sätze, außerdem kommen viele Fremdwörter und Fachwörter vor. Der Ausschnitt ist damit ein Beispiel der Wissenschaftssprache oder des Fachjargons.
    • Der vierte Ausschnitt ist ein Beispiel für die fast schon undurchdringliche Welt der Finanzbranche. Die vielen Fachtermini machen es einer/-m Nicht-Eingeweihten unmöglich zu folgen. Da viele Banker/-innen so allerdings nicht nur schreiben sondern auch reden, ist es eine Mischform zwischen Fachjargon und Sondersprache.
  • Beschreibe, was man unter Soziolekt versteht.

    Tipps

    Ein Soziolekt ist die Sprache, die du zum Beispiel in deiner Clique, mit deinen Freund/-innen und all denen sprichst, die mit dir ein Hobby oder andere Interessen teilen.

    Lösung

    Der Soziolekt ist ein Gegenbegriff zum Dialekt. Er bezeichnet die Sprache, die in einer sozialen Gruppe gesprochen wird, die sich (dadurch) von anderen abgrenzt. Dabei ist es nicht notwendigerweise eine geographische, also räumliche, Abgrenzung wie beim Dialekt. Soziale Gruppen können sich heutzutage mithilfe von Medien über die ganze Welt verstreut befinden. Auch das hat zur Zersplitterung der sozialen Gruppen beigetragen: Das Internet, Fernsehen und Radio ermöglichen den Kontakt mit Gleichgesinnten, ganz gleich wo diese sich befinden.

    Einen Soziolekt zeichnet hierbei aus, dass er bestimmte Wörter und einen bestimmten Stil verwendet, der nur in der bestimmten sozialen Gruppe gebräuchlich ist.

    Unterscheiden können wir hierbei eher geschriebene Soziolekte wie den Fachjargon oder das Bürokratendeutsch, die dann als Fachsprache gelten; und außerdem eher gesprochene Sondersprachen wie die subkulturellen Sprachen von Gruppen wie Skater/-innen, Punks, Rocker/-innen, Biker/-innen, Boarder/-innen, Hip-Hopper/-innen etc.

  • Bestimme die richtigere Version des Satzes, indem du aus dem Dativ einen Genitiv formst.

    Tipps

    Untersuche, an welcher Stelle im Satz sich ein Dativ befindet (nach dem Dativ fragen wir mit wem oder was?); ersetze dann den Dativ, indem du die richtigen Genitiv-Formen einsetzt.

    Lösung

    Dass heutzutage der Genitiv immer mehr verschwindet und dafür der Dativ an seine Stelle tritt, muss nicht schlimm sein: Sprache ist in ständigem Wandel und auch ohne den Genitiv können wir uns verständigen. Da die Genitivkonstruktion einigermaßen kompliziert ist, wird die Grammatik so vereinfacht.

    An welchen Stellen eigentlich der Genitiv stände, findest du in den obigen Beispielen:

    • Häufig wird der Dativ bei Präpositionen, die eigentlich den Genitiv verlangen, eingesetzt: So z. B. bei statt des, dank des, wegen des; dazu gehört auch deinetwegen anstatt wegen dir.
    • Manche Verben verlangen den Genitiv; hier haben wir nur ein Beispiel, nämlich gedenken: Wir gedenken des Verstorbenen.
    • Bei Genitiv-Konstruktionen mit Substantiven: Umgangssprachlich sind meinem Vater sein Haus (besser: das Haus meines Vaters) oder der Beatles, den größten Liedermachern (besser: der Beatles, der größten Liedermacher).