Die verschiedenen Alphabete

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Grundlagen zum Thema Die verschiedenen Alphabete
Was ist ein Alphabet?
In der Grundschule hast du das ABC oder auch das deutsche Alphabet gelernt, auf dem unsere Sprache aufbaut. Eventuell kennst du auch schon weitere Alphabete, z. B. des Französischen oder Englischen, die sich genau wie das deutsche Alphabet am Lateinischen orientieren.
Unter einem Alphabet versteht man die festgelegte Reihenfolge von Schriftzeichen einer Sprache. Das können beispielsweise auch gebärdete Zeichen sein, die ein eigenes Alphabet in jeder Sprache aufweisen.
Der Begriff Alphabet leitet sich von den beiden Anfangsbuchstaben des griechischen Alphabets, Alpha und Beta, ab.
Ohne ein Alphabet, also ein festgelegtes Zeichensystem, lässt sich heute nur noch sehr schwer kommunizieren. Jede Sprache hat ihre eigenen, für sie typischen Laute, die als Buchstaben in der schriftlichen Kommunikation wiedergegeben werden und diese überhaupt erst möglich machen. Mehr zum Thema Geschichte der Schrift erfährst du auf einer weiteren Themenseite.
Geschichte und Entstehung der verschiedenen Alphabete
Im Folgenden wird die Geschichte und Entstehung der einzelnen Alphabete und Schriftsysteme in chronologischer Reihenfolge dargestellt.
Das phönizische Alphabet
Das erste Lautalphabet, das wir heute noch kennen, ist das phönizische Silbenalphabet, das ca. $1\,200$ Jahre v. u. Z. im Mittelmeerraum entstand. Es orientierte sich an bereits bestehenden Schriftsystemen der ägyptischen und sumerischen Zivilisationen.
Das Besondere und Neue an der phönizischen Schrift war, dass sie Zeichen verwendete, um einzelne Laute abzubilden. Allerdings bestand dieses Zeichensystem zunächst nur aus 22 Konsonanten (Mitlaute). Vokale (Selbstlaute) wurden nur gesprochen.
Das griechische Alphabet
Vom phönizischen Alphabet ließ sich zunächst das griechische Schriftsystem beeinflussen. Die griechische Sprache gilt als die älteste geschriebene in Europa. Literarische Werke, wie die Ilias und die Odyssee, die der griechische Autor Homer verfasst haben soll, sind bis heute weltbekannt. Die griechische Schrift wurde zunächst von rechts nach links gelesen und führte auch Zeichen für Vokale ein.
Durch die vielen Handelsbeziehungen der griechischen Bevölkerung im Mittelmeerraum verbreiteten sich die Schrift und das Prinzip eines Alphabets in alle Richtungen. Dies führte unter anderem zur Entwicklung der lateinischen Schrift, die die Basis für unser heutiges Alphabet bildet. Aber auch die kyrillische Schrift verfügt über ein eigenes Alphabet.
Das lateinische Alphabet
Das lateinische Alphabet entstand in Süditalien, wo sich die griechische Bevölkerung mit etruskischen und römischen Zivilisationen austauschte. Im Mittelalter breitete sich im Zuge der Christianisierung die lateinische Sprache schließlich in ganz Europa aus.
Nach und nach bildeten sich in Abgrenzung zum griechischen Alphabet eigene Zeichen heraus, die sich an den Lauten des Lateinischen orientierten. So entsprechen die Alphabete der germanischen und romanischen Sprachen bis auf wenige Zeichenerweiterungen heute noch im Wesentlichen dem lateinischen Laut- und Buchstabensystem.
Das deutsche Alphabet umfasst heute 21 Konsonanten und fünf Vokale (a, e, i, o, u). Manchmal werden auch die Umlaute (ä, ö, ü) und das Sonderzeichen ß mit zum Alphabet gerechnet.
Das kyrillische Alphabet
Neben der lateinischen Sprache und ihren verwandten modernen Sprachen hat sich in Osteuropa, Russland und Teilen Asiens ein weiterer Zweig an Sprachen herausgebildet, den man heute unter dem kyrillischen Alphabet zusammenfasst. Dazu gehören sowohl slawische Sprachen wie Bulgarisch, Belarussisch, Russisch, Serbisch, Mazedonisch und Ukrainisch als auch Turksprachen, mongolische Sprachen sowie weitere Sprachen, die sich nicht eindeutig zuordnen lassen.
Das arabische Alphabet
Das arabische Alphabet besteht aus 28 Buchstaben. Diese werden in der Schrift von rechts nach links gelesen. Arabisch gilt als Konsonantenschrift, da nur lange Vokale durch eigene Schriftzeichen wiedergegeben werden.
Sowohl das Arabische als auch die europäischen Sprachen verwenden die indische Zahlschrift. Da diese jedoch über Arabien nach Europa kamen, werden sie im Deutschen oft irrtümlich als arabische Zahlen bezeichnet.
Transkript Die verschiedenen Alphabete
Hey Leute, ich bins, Tim! Wie viele dieser Buchstaben kennst du? Bei welchen weißt du, aus welchem Alphabet sie stammen? Schreiben zu lernen ist mühsam, und zum Glück hat fast jede Sprache ein Alphabet, das man sich gut merken kann. Das Alphabet ist eine festgelegte Reihenfolge der Schriftzeichen einer Sprache. Der Name kommt von den beiden Anfangsbuchstaben des griechischen Alphabets, nämlich Alpha und Beta. Man hat sich auf eine Ordnung geeinigt, damit sich ein möglichst großer Teil der Bevölkerung die Schrift besser merken kann und keine Verwechslungen entstehen. Die Alphabete haben in ihrer Geschichte dazu beigetragen, ihre jeweilige Schrift über weite Räume zu verbreiten, um eine überregionale Verständigung zu fördern.
Das erste uns bekannte phonetische oder Laut-Alphabet ist das Silbenalphabet der Phönizier. Es entstand ca. 1200 vor Christus im MIttelmeerraum, denn die Phönizier waren ein Händlervolk, das mit vielen Völkern in Kontakt stand, z.B. mit den Ägyptern und Sumerern. Von dort erhielten sie Anregung zur Bildung eines eigenen Alphabets durch die deren Hieroglyphen- und Keilschriften, die aus Piktogrammen und Ideogrammen bestanden, also vereinfachten Bildern und Zeichen für ein Wort, wie bei uns das mathematische Zeichen für das Wort “plus”. Das bedeutende an der phönizischen Schrift ist nun, dass sie verschiedene Zeichen einführte, um die Laute ihrer Sprache nachzubilden. Das so etwas nicht von heute auf morgen passiert, ist klar. Es dauerte lange Zeit, bis sich die 22 Zeichen durchgesetzt hatten, die noch dazu nur Konsonanten darstellten. Vokale wurden nur gesprochen, nicht geschrieben.
Von dort ließ sich das griechische Alphabet beeinflussen, in dem unsere älteste aufgezeichnete Sprache in Europa geschrieben ist. Texte wie die Ilias oder die Odyssee von Homer gelten somit als die älteste europäische Literatur. Zuerst schrieb man das Griechische noch von rechts nach links und man führte Zeichen für Vokale ein, die es bis dahin noch nicht gab, um das für uns erste vollständige Alphabet zu bilden. Durch die Vormachtstellung der Griechen vom 5. bis zum 3. Jahrhundert vor Christus im mediterranen Raum verbreitete sich die griechische Schrift in alle Richtungen, was z.B. zur Entwicklung der lateinischen und der kyrillischen Schrift führte. Durch den Kontakt der Griechen mit den Etruskern und Römern in Süditalien entstand das lateinische Alphabet, das sich mit dem Christentum über ganz West- und Nordeuropa ausbreitete. Die Ähnlichkeiten zum Griechischen waren zuerst noch groß. Nach einiger Zeit bildeten sich aber Abwandlungen und eigene Zeichen heraus, die die Römer für ihre Aussprache benötigten. Somit entstand das Alphabet, das wir mit eigenen nationalen Zeichenerweiterungen noch heute in Deutschland verwenden, und das sich durch den Imperialismus der Römer in den damaligen Kolonien festsetzte. In Osteuropa und Russland schreibt man heutzutage größtenteils im kyrillischen Alphabet. Auch diese Form geht auf das griechische Alphabet zurück. Kyrill und Methodius waren zwei christliche Missionare, die versuchten, das Christentum nach Osteuropa zu bringen. Dabei entwickelten sie in Anlehnung an das griechische das kyrillische Alphabet, das heute von den Russen, Bulgaren, Weißrussen, Ukrainern, Serben, Mazedoniern und in Teilen Zentralasiens verwendet wird und vor allem auch in der orthodoxen Kirche eine große Rolle spielt.
Um fremde Alphabete, z.B. das Arabische, in das eigene zu übertragen, gibt es heute zwei Möglichkeiten: 1. Die Transkription, das ist die ungefähre lautliche Übertragung, indem man die phonetischen Namen in den eigenen Lautzeichen nachahmt. Das funktioniert so, wie wenn ich das englische Wort “university” im Deutschen “juniwörsiti” schreibe. Oder 2. die Transliteration, die man verwendet, wenn man für z.B. das Griechische eigens festgelegte lateinische Buchstaben oder auch Hilfszeichen gebraucht. Dabei gibt es für jeden Ton in der anderen Sprache eine eindeutige Entsprechung, und man könnte diesen Vorgang wieder eindeutig umdrehen, um das Wort in der Originalsprache korrekt schreiben zu können. Ελληνική Δημοκρατία korrekt transliteriert würde so aussehen, wobei die Striche und Akzente Hilfszeichen sind, die eingeführt wurden, um griechische Laute eindeutig zu übersetzen.
Schauen wir uns das alles nochmal an: -> Das Alphabet ist eine festgelegte Reihenfolge der Schriftzeichen einer Sprache -> Die Phönizier waren die ersten, die ein Alphabet mit Lauten einführten -> Darauf baute das Griechische auf, das Zeichen für Vokale einführte und sich in Europa verbreitete -> Aus dem griechischen entwickelten sich das lateinische und das kyrillische Alphabet, die sich durch die Römer und das Christentum in Europa ausbreiteten -> Um ein Alphabet in ein anderes zu übersetzen, kann man entweder die lautlich in etwa entsprechende Transkription oder die präzise festgelegte Transliteration verwenden
Okidoki, das wars mit dem Alphabet. Bis zum nächsten Mal und cya!
Die verschiedenen Alphabete Übung
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Was ist ein Alphabet?
TippsZwei Antworten sind korrekt.
LösungDie richtigen Antworten lauten
- ein Begriff aus dem Griechischen und
- eine festgelegte Reihenfolge von Schriftzeichen einer Sprache.
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Bringe die Alphabete in die korrekte zeitliche Reihenfolge ihrer Entstehung.
TippsDas erste Fingeralphabet stammt von Melchor de Yebra aus dem Jahr 1692. Alphabete mit Sonderzeichen, wie Umlaute, gab es bereits ab dem 16. Jahrhundert.
LösungDies ist die korrekte Reihenfolge der Entstehung der Alphabete:
- phönizisches Alphabet
- griechisches Alphabet
- lateinisches Alphabet
- Alphabete mit Sonderzeichen
- Fingeralphabet der Gebärdensprache
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Welche Sprachen nutzen das kyrillische Alphabet?
TippsEs gibt drei richtige und eine falsche Antwort.
LösungZu den slawischen Sprachen, die das kyrillische Alphabet nutzen, gehören unter anderem: Russisch, Bulgarisch und Ukrainisch. Das Chinesische ist keine Alphabetschrift, sondern eine Wortschrift und verfügt über mehr als $100\,000$ verschiedene Schriftzeichen.
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Wie sind die einzelnen Alphabete entstanden?
TippsDie zeitliche Reihenfolge, in der die Alphabete entstanden sind, lautet:
- phönizisches Alphabet (ca. $1\,200$ v. u. Z.)
- griechisches Alphabet (ca. $800$ v. u. Z.)
- lateinisches Alphabet (ca. $700$ v. u. Z.)
- kyrillisches Alphabet (ca. $1\,000$ n. u. Z.)
LösungSo heißen die korrekten Kombinationen:
- Das erste Lautalphabet, welches wir heute noch kennen, ist das phönizische Silbenalphabet, das ca. $1\,200$ Jahre v. u. Z. im Mittelmeerraum entstand.
- Vom phönizischen Alphabet ließ sich zunächst das griechische Schriftsystem beeinflussen.
- Die griechische Sprache gilt als die älteste geschriebene in Europa.
- Unterstützt durch die vielen Handelsbeziehungen im Mittelmeerraum verbreiteten sich die Schrift und das Prinzip eines Alphabets in alle Richtungen.
- Das lateinische Alphabet bildet die Basis für unser heutiges Alphabet.
- Neben der lateinischen Sprache und ihren verwandten modernen Sprachen hat sich in Osteuropa, Russland und Teilen Asiens ein weiterer Zweig an Sprachen herausgebildet, den man heute unter dem kyrillischen Alphabet zusammenfasst.
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Was sind Vokale, Konsonanten und Sonderzeichen des lateinischen Alphabets?
TippsZu jeder Kategorie passen jeweils vier Zeichen.
LösungDas lateinische Alphabet unterscheidet fünf Vokale (A/a, E/e, I/i, O/o, U/u) und 21 Konsonanten. Darunter sind die gesuchten vier Konsonanten: H/h, M/m, S/s und T/t. Hinzu kommen als Sonderzeichen die Umlaute (Ä/ä, Ö/ö, Ü/ü) und das Eszett (ẞ/ß).
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Bestimme Auszüge aus verschiedenen Alphabeten.
TippsDas lateinische Alphabet ist das Alphabet, das heute noch zum Erlernen der deutschen Sprache und Schrift verwendet wird.
LösungDiese Aufgabe zeigte Auszüge aus verschiedenen Alphabeten. Dabei wird zum Erlernen der deutschen Sprache heutzutage das lateinische Alphabet verwendet.

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