Judentum ist eine alte Religion, basierend auf jüdischen Traditionen und Überlieferungen. Um zur jüdischen Gemeinschaft zu gehören, muss man entweder Jude sein oder konvertieren. Das Judentum ist nicht missionarisch und hat verschiedene Strömungen. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!
Die genaue Bedeutung (Definition) des Judentums lässt sich nicht so einfach erklären, denn wenn man über das Judentum spricht, kann man viele Dinge meinen: die jüdische Religion, die Volksgemeinschaft der Juden oder auch einfach jüdische Traditionen und Überlieferungen. Natürlich hängt dies alles zusammen, aber irgendwie auch wieder nicht.
Grundsätzlich basiert das Judentum auf Traditionen und Überlieferungen des jüdischen Volkes. Zur jüdischen Gemeinschaft gehört man, wenn man selbst Jude ist. Jeder, der eine jüdische Mutter hat, ist Jude. Diese Person bleibt auch immer jüdisch, zumindest im Sinne der Volksgemeinschaft. Ob diese Person dann auch im religiösen Sinne Jude ist, sich also zum Judentum bekennt und glaubt, ist eine zutiefst persönliche Entscheidung. Es gibt auch Juden, die im Sinne der Volksgemeinschaft Juden sind, weil sie eine jüdische Mutter haben, sich selbst aber als Atheisten bezeichnen, weil sie nicht an Gott glauben.
Es ist zudem möglich, zum Judentum zu konvertieren, das heißt, dass man zum jüdischen Glauben übertritt. Dieser Prozess ist allerdings sehr langwierig und dauert, anders als zum Beispiel bei einem Übertritt zum Islam, mehrere Jahre.
Im Gegensatz zum Christentum oder dem Islam ist das Judentum keine missionierende Religion. Das heißt, Juden versuchen nicht, andere Menschen davon zu überzeugen, Jude zu werden. Deswegen gibt es auch tatsächlich nur wenige Menschen, die zum Judentum übertreten.
Das Judentum zählt zu den Weltreligionen, obwohl es nur ca. 15 Millionen Juden gibt. Jedoch ist das Judentum, genauso wie das Christentum oder der Islam, auf der ganzen Welt verbreitet.
Im Judentum gibt es, ähnlich wie im Christentum und Islam, verschiedene Strömungen. Die Hauptströmungen im Judentum sind orthodoxes Judentum, liberales Judentum und konservatives Judentum. Die Unterschiede in diesen Strömungen sind teilweise recht groß oder aber es gibt nur kleine Abstufungen. Das Judentum ist eine sehr individuelle Religion und die Grenzen sind oftmals fließend.
Die Geschichte des Judentums – wie entstand diese Religion?
Die Entstehung des Judentums liegt über 4 000 Jahre zurück und es ist somit eine sehr alte Religion. Im Vergleich dazu sind Christentum (ca. 2 000 Jahre) und Islam (ca. 1 400 Jahre) relativ jung. Aber wer hat das Judentum vor so langer Zeit gegründet bzw. wie ist es entstanden?
Der jüdischen Überlieferung nach steht Abraham am Anfang der Geschichte des jüdischen Volkes und zählt als Urvater der Juden. Jesus ist ein direkter Nachkomme von Abraham und somit Jude gewesen.
Abraham gilt als Begründer des Monotheismus. Das Judentum ist die älteste monotheistische Religion überhaupt – aber was bedeutet das eigentlich? Bevor das Judentum aufkam, glaubte man an viele verschiedene Götter – an Wassergötter, Liebesgötter, Glücksgötter, Kriegsgötter und viele mehr. Das Judentum stellte eine echte Neuerung dar, den Glauben an einen einzigen (mono) Gott (theos).
Auch Christen und Muslime glauben an einen einzigen Gott. Diese Idee entstammt auch im Christentum und dem Islam dem jüdischen Glauben.
Das Judentum – eine gelebte Religion
Das Gotteshaus der Juden ist die Synagoge, in der sie sich zum Gebet, zu Festen und Bräuchen des Judentums und zum religiösen Austausch zusammenfinden. Die Synagoge ist aber auch Schule und weltlicher Versammlungsort.
In einer Synagoge leitet und predigt ein Rabbiner den Gottesdienst. Aber was ist ein Rabbiner und was macht er genau? Ein Rabbiner ist ein Gelehrter, dessen Aufgabe es ist, die Lehren der Thora, der heiligen Schrift, weiterzugeben. Außerdem ist er für Fragen zuständig, die die Regeln des Judentums betreffen, und ist Ansprechpartner für sämtliche Angelegenheiten innerhalb der jüdischen Gemeinschaft.
Die Juden haben viele Lebensregeln, darunter Gebote und auch Verbote. Sie beschreiben nicht nur den Umgang mit Gott, sondern geben auch Auskunft über Moral, also was gut und was böse ist. Außerdem regeln sie das Verhalten bei Festen und Bräuchen, bei Hochzeiten, beim Essen, beim Beten, zur Kleidung und vielen anderen Dingen des Alltags und im Leben der jüdischen Menschen.
Besonders bekannt sind unter Nichtjuden die jüdischen Speisevorschriften, das jüdische Essen ist oftmals koscher. Aber was bedeutet koscher? Koscher bedeutet nach jüdischen Speisegesetzen geeignet. Die Regeln sind sehr ausgefeilt und unterliegen der ständigen Kontrolle durch die Gelehrten.
Symbole des Judentums
Bestimmt bist du schon einmal einem jüdischen Symbol begegnet. Erkennst du es in der Illustration wieder?
Steckbrief zum Thema Judentum
Im folgenden Steckbrief zum Judentum sind noch einmal alle wichtigen Informationen zusammengefasst und du erfährst zusätzlich ein paar Besonderheiten.
Steckbrief Judentum
Religion
Judentum, monotheistische Religion
Glaubensgemeinschaft
Juden
Urvater
Abraham
Alter
über 4 000 Jahre
Gotteshaus
Synagoge
Heilige Schrift
Thora
Glaubensgelehrte
Rabbiner
Symbole
Davidstern, siebenarmiger Leuchter u. v. m.
Wichtige Feste
Schabbat, Pessach, Chanukka
Wichtige Rituale
Beschneidung, Bar/Bath Mizwa
Kleidung
Kippa (Kopfbedeckung), Tallit (Gebetsschal)
Essen
muss nach den Regeln des Judentums koscher (erlaubt/rein) sein
Bedeutende Orte
Israel und seine Hauptstadt Jerusalem
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Wenn von „Judentum“ gesprochen wird, können unterschiedliche Dinge gemeint sein.
Das Wort Judentum kann für die jüdische Religion stehen. Es kann aber auch die jüdische Volksgemeinschaft meinen. Das ist nicht unbedingt dasselbe, denn nicht alle Menschen, die sich als Jüdinnen und Juden identifizieren, fühlen sich dem jüdischen Glauben zugehörig. Zudem geht es bei der einen Bedeutung um eine Religion und bei der anderen um Menschen.
Schlussendlich können mit dem Judentum auch jüdische Bräuche und Überlieferungen gemeint sein, also sozusagen die jüdische Kultur.
Warum das Judentum nicht die Bedeutung „Einwohner Israels“ haben kann?
Obwohl eine Mehrheit in Israel sich als Jüdinnen und Juden bezeichnen würden, gibt es viele Bewohnerinnen und Bewohner, die einer anderen oder keiner Religion angehören, die eine andere Herkunft oder einen anderen ethnischen Hintergrund haben.
Dass das Judentum und Israel aber eng miteinander verbunden sind, sieht man auch an der Flagge Israels, die einen Davidstern – ein wichtiges Symbol für das Judentum – besitzt.
Das Judentum entstand vor etwa 4000 Jahren und ist somit sehr viel älter als das Christentum, das vor circa 2000 Jahren und der Islam, der vor circa 1400 Jahren entstand.
Diese drei Religionen entstanden in derselben Region der Welt, dem Nahen Osten und teilen sich viele Überlieferungen und Glaubensgrundsätze, wie den Glauben an einen einzigen allmächtigen Gott.
Der Buddhismus entstand hingegen in Indien. Er ist etwas älter als das Christentum, circa 2500 Jahre.
Bevor, während und nachdem das Judentum aufkam, glaubten viele Menschen an mehrere Götter, wie auch die antiken Griechen. Diese Religionen werden polytheistische Religionen genannt.
Die Glaubensneuerung, die das Judentum als erstes hervorbrachte war, dass die Anhänger an nur einen einzigen allmächtigen Gott glauben. Sie ist damit die erste bekannte monotheistische Religion.
Monotheistische Religionen, die als Grundlage die Thora und das alte Testament haben, werden übrigens abrahamitische Religionen genannt. Dazu zählen das Judentum, das Christentum und der Islam.
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Lösung
Matze ist dünnes, ungesäuertes Brot, das traditionell während des jüdischen Pessachfestes gegessen wird. So soll dem Auszug der Israeliten aus Ägypten gedacht werden, denen laut Überlieferung bei Aufbruch keine Zeit mehr geblieben war, den Brotteig säuern zu lassen.
Sabbat ist für Jüdinnen und Juden, was für die Muslime der Freitag und für die Christen der Sonntag ist.
Jom Kippur ist übrigens der höchste jüdische Feiertag.
Channuka wird manchmal mit Weihnachten verglichen, weil das Fest auch im Winter stattfindet, meist im familiären häuslichen Rahmen gefeiert wird und Kinder Süßigkeiten und Geschenke bekommen.
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