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Team Zeitreise
Der Reichstagsbrand und die Machtergreifung
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Grundlagen zum Thema Der Reichstagsbrand und die Machtergreifung

In der Nacht vom 27. auf den 28. Februar 1933 brannte in Berlin der deutsche Reichstag. Verantwotlich dafür gemacht wurde Marinus van der Lubbe, dessen Schuld aber bis heute nicht feststeht. Die Folgen des Brandes führten zum Ermächtigunsgesetz und schließlich zur Errichtung der Diktatur.

Transkript Der Reichstagsbrand und die Machtergreifung

In der Nacht zum 28. Februar 1933 wird der Berliner Reichstag in Brand gesteckt. Die Flammen zerstören nicht nur das über 60 Meter hohe Gebäude, sondern damit auch das wichtigste Symbol der deutschen Demokratie. Kaiser Wilhelm I. hat es 1884 errichten lassen. Zur Zeit des Brandes steht seit vier Wochen ein neuer Mann an der Spitze des Landes: Adolf Hitler. Nach monatelangen politischen Ränkespielen hat ihn Reichspräsident Hindenburg zum Kanzler ernannt und am 5. März hofft Hitler durch die Wahlen bestätigt zu werden. Das deutsche Volk ist erschöpft und demoralisiert. Die lange wirtschaftliche Depression und die Jahre währenden politischen Führungskrisen haben viel Substanz gekostet. Hitler verspricht Ordnung, Erneuerung und die Lösung aller wirtschaftlichen Probleme. Er hat ein Bündnis mit den konservativen Kräften geschlossen. Armeeführung und Vertreter der Hochfinanz glauben, unter einer nationalsozialistischen Regierung, eine Wiederherstellung ihrer ehemaligen Größe und eine endgültige Zerschlagung der politischen Linken erreichen zu können. Als eine Höhle von Nattern, die zerstört werden muss, hat Hitler das Parlament einmal bezeichnet. Nun, wo es brennt, erscheint der frischgebackene Kanzler als bestürzter Wächter von Ruhe und Ordnung am Tatort. Goebbels und Göring sind auch anwesend. Göring ruft: „Das ist der kommunistische Aufstand!“ Und die anderen Größen pflichten ihm bei. „Gespenstisch“, meint der Historiker Heinz Höhne rückblickend, „wie die führenden Nationalsozialisten ihrer eigenen antikommunistischen Greuelpropaganda unterlagen.“ Der Polizeichef Diels hat einen jungen, völlig verwirrten Holländer festnehmen lassen. Es stellt sich heraus, dass der Maurergeselle, Marinus van der Lubbe, der anarchistischen Sekte „Rätekommunisten“ angehört. Marinus van der Lubbe wird nach kurzem Prozess, in dem er die Brandlegung gesteht, geköpft. Die volle Wahrheit über die Brandlegung kommt jedoch nie ans Licht. Die politischen Gegner beschuldigen die SA, mit Wissen Görings durch einen unterirdischen Tunnel in den Reichstag eingedrungen zu sein und das Feuer entzündet zu haben. Auch sie können allerdings keine Beweise dafür vorlegen. Tatsache ist, dass der Reichstagsbrand für die Nationalsozialisten die ideale Gelegenheit bietet, die kommunistische Partei vor den Wahlen auszuschalten und gleichzeitig den autoritären Führungsstil durch gesetzliche Maßnahmen zu untermauern. Sie starten eine brutale Kampagne, während der zahlreiche Kommunisten bei Zusammenstößen getötet und ihre Führer wie Georgi Dimitrov verhaftet und vor Gericht gestellt werden. Man muss ihn jedoch allerdings mangels Schuldbeweisen freisprechen. Allerdings gelingt so Adolf Hitler der entscheidende Schritt zur uneingeschränkten Diktatur. Unter dem Druck der Ereignisse unterzeichnet der greise Präsident Hindenburg am 28. Februar die Notverordnung zum Schutz von Volk und Staat. Sie hebt die wichtigsten Grundrechte der alten Verfassung auf. Beschwerde-, Kontroll- und Versammlungsrecht werden abgeschafft, Verfolgungen, Beschlagnahmungen und Zensur legalisiert. Auf die Rückkehr zur Demokratie werden die Deutschen zwölf harte und blutige Jahre lang warten müssen.

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