Christentum
Das Christentum hat eine bewegte Geschichte hinter sich und dabei Licht wie auch Schatten geworfen. Heute ist es die Religion weltweit mit den meisten Anhängern.
Inhaltsverzeichnis zum Thema
- Das Christentum und der Glaube
- Verbreitung des Christentums
- Christentum über die Jahrhunderte
- Heilige Schrift und Feiertage
Das Christentum und der Glaube
Mit etwa 2,3 Milliarden Anhängern (Stand 2019) ist das Christentum die am weitesten verbreitete Religion der Erde. Davon sind heute mehr als die Hälfte ihrer Gläubigen katholisch und etwa 35 Prozent evangelisch geprägt. Das Christentum ging aus dem Judentum hervor und ist neben dem Buddhismus, dem Hinduismus und dem Islam eine der Weltreligionen. Vor allem in Europa hatte es einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Menschen. Neben spirituellem Halt sorgten Mönche und Klöster lange Zeit als einzige für ein Mindestmaß an Bildung, Medizin und vielen anderen Lebensnotwendigkeiten.
Vielleicht hast du schon gehört, dass das Christentum auf Jesus von Nazareth zurückgeht, genannt Christus, was so viel bedeutet wie „der Gesalbte“. Er lebte zur Zeit der römischen Besatzung im heutigen Palästina, wo er auch zum Tode verurteilt und ans Kreuz geschlagen wurde. Das Kreuz ist seitdem das Symbol der Christenheit.
Doch was war Jesus für ein Mensch? Laut den Überlieferungen setzte er sich für die Armen und Benachteiligten ein, heilte Kranke und kritisierte die Auslegung des Alten Testaments durch die Priester, die Pharisäer. Diese hätten die menschlichen Bedürfnisse aus den Augen verloren, das Wohl der Menschen müsse aber über den religiösen Riten und Bräuchen stehen, so Jesus.
Für die Gläubigen war Jesus der Messias, der Sohn Gottes, der ihnen im Alten Testament von den Propheten angekündigt worden war. Jeder, der sich zu ihm bekennt, darf von nun an auf den Eintritt ins Himmelreich hoffen. Da Jesus alle Sünden und alles Leid durch seine Kreuzigung auf sich nahm, befreite er somit alle Menschen, die sich zum Christentum bekennen, von ihren Sünden. Zudem versprach er ihnen das ewige Leben nach dem Tod, was natürlich Balsam auf die geschundenen Seelen der damaligen Menschen war und sicher das prägende Heilsversprechen aller Religionen darstellt.
Verbreitung des Christentums
Nicht lange nach dem Tode Jesu verbreitete sich das Christentum über das gesamte damalige Römische Reich. Demzufolge ist es auch kein Zufall, dass die katholische Kirche und der Papst später in Rom ihre Zelte aufgeschlagen haben. Der Pharisäer Paulus von Tarsus soll beispielsweise – möchte man den Apostelgeschichten Glauben schenken – durch römisches und griechisches Gebiet gereist sein und den Menschen von dem Heiland berichtet haben. Derartige Apostel und religiöse Prediger wird es im Römischen Reich nicht wenige gegeben haben und so konnte sich das Christentum und seine Lehre recht schnell über den gesamten Mittelmeerraum und später über ganz Europa verbreiten.
Innerhalb des Christentums entwickelten sich dabei über die Jahrhunderte hinweg immer wieder unterschiedliche Auslegungen der heiligen Schrift und des Glaubens, was zu Abspaltungen führte. Im Osten Europas entstanden beispielsweise die orthodoxen Kirchen, in England die anglikanischen Kirchen und unzählige weitere Auslegungen entstanden im Zuge der Missionierung und Kolonialisierung in Nord- und Südamerika. Die bekannteste Abspaltung wurde jedoch bereits im 16. Jahrhundert durch Martin Luther initiiert: die Reformation. Fortan gingen Protestanten und Katholiken getrennte Wege.
Christentum über die Jahrhunderte
Nach mehreren Jahrhunderten der Verfolgung ebbte diese Anfang des 4. Jahrhunderts langsam ab. Konstantin der Große war es, der als Regent des Römischen Reiches den Christen ihre Rechte zurückgab und sie im Jahre 313 sogar mit den anderen Religionen Roms gleichsetzte. Nach und nach wurde das Christentum nun auch in weiteren Ländern erlaubt und geduldet, die Christenverfolgung endete, und so begann der Siegeszug des Christentums über ganz Europa.
Ein bedeutender Bischof der Zeit um das 3. bis 4. Jahrhundert war Augustinus von Hippo, der sich ab dem Jahre 395 als wichtiger Kirchenlehrer und Philosoph einen Namen machte. Er lehrte im heutigen Tunesien und wird in den Westkirchen bis heute als Heiliger verehrt.
Eines der blutigeren Kapitel der Christenheit waren dann die 1096 beginnenden Kreuzzüge. Man wollte das Morgenland und Jerusalem von den Nicht-Christen befreien und rief alle Ritter zu den Waffen. Bis ins Jahr 1301 sollten noch 6 weitere Kreuzzüge folgen und unzählige Menschen ihr Leben verlieren. Auch der über die Jahrhunderte betriebene Ablasshandel der Kirche, bei dem man sich von seinen Sünden „freikaufen“ konnte, sowie die Hexenverbrennungen ab der frühen Neuzeit zählen zu den dunklen Seiten der christlichen Geschichte.
Heilige Schrift und Feiertage
Die Heilige Schrift der Christen ist die Bibel. Das Christentum übernahm dabei die Bücher des Tanach, also der heiligen Schrift der Juden, ordnete sie um und benannte sie als Altes Testament. Im Neuen Testament steht der Fokus nun mehr auf Christus und der Christenheit selbst. Noch heute ist die Auslegung der Bibel, wie auch die Auslegung vieler anderer heiliger Schriften, eines der meist diskutierten Themen der Menschheit. Sie können auf die verschiedensten Weisen für sich ausgelegt und demzufolge leider auch umgedeutet und für bestimmte Zwecke instrumentalisiert werden, was nur allzu häufig in der Geschichte verheerende Auswirkungen hatte.
Die wichtigsten Feiertage im Christentum sind Ostern, an dem der Kreuzigung sowie Auferstehung Jesu erinnert werden soll, sowie Weihnachten, seinem vermeintlichen Geburtstag. Heute ist sich die Forschung jedoch recht einig, dass Jesus nicht an einem 24.12. geboren wurde, doch hält sich dieses Datum bis heute hartnäckig.
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