Konrad Adenauer war der erste Bundeskanzler Deutschlands und prägte das parlamentarische System maßgeblich. Seine vierzehnjährige Amtszeit war entscheidend für den Wiederaufbau des Landes. Interessiert? Erfahre mehr über sein Leben und sein politisches Erbe!
Konrad Adenauer war der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und gilt auch als Urvater des parlamentarischen Systems in Nachkriegsdeutschland. Er war insgesamt vierzehn Jahre im Amt des Bundeskanzlers und hat während seiner Amtszeit wesentlich zum Wiederaufbau von Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg beigetragen.
Konrad Adenauer – Herkunft und Familie
Konrad Adenauer wurde am 5. Januar 1876 als drittes von insgesamt fünf Kindern geboren. Der Geburtsort von Konrad Adenauer ist Köln. Nach seinem Abitur studierte Adenauer von 1894 bis 1901 Volkswirtschaft und Rechtswissenschaften in Freiburg, München und Bonn. 1904 heiratete Adenauer Emma Weyer. Konrad Adenauer hatte mit seiner ersten Frau insgesamt drei Kinder: Konrad, Max und Ria. 1916 starb Adenauers Frau Emma. 1919 heiratete Adenauer erneut. Seine zweite Frau war Auguste Zinsser. Aus seiner zweiten Ehe hatte Konrad Adenauer insgesamt fünf Kinder: Ferdinand, Paul, Charlotte, Elisabeth und Georg. 1948 starb auch die zweite Frau von Konrad Adenauer.
Konrad Adenauer – berufliche Jahre bis zum Kanzleramt
Nach seinem Studium arbeitete Konrad Adenauer zunächst als Gerichtsassessor der Stadt Köln, später dann bei einer privaten Kanzlei. Anschließend war er Hilfsrichter beim Landgericht Köln und ab 1906 dann auch Beigeordneter der Stadt Köln. 1917 wurde Adenauer zum Oberbürgermeister der Stadt Köln gewählt. Im Februar 1933 weigerte sich Adenauer, Adolf Hitler in Köln zu seiner Wahlkampfrede zu begrüßen, und entfernte die Hakenkreuzfahnen von der Deutzer Brücke. Einen Monat später musste Adenauer Köln verlassen. Die Nationalsozialisten gaben die Absetzung Konrad Adenauers als Oberbürgermeister bekannt. Adenauer fand für ein Jahr Zuflucht im Kloster Maria Laach. 1934 wurde Adenauer von der Gestapo verhaftet, zwei Tage später jedoch wieder freigelassen. Von 1934 bis 1944 lebte Adenauer zurückgezogen in Rhöndorf. Er wurde immer wieder von (katholischen) Widerstandsgruppen zur Unterstützung aufgefordert, lehnte aber jegliche Aufforderungen ab. 1944 wurde Adenauer in Köln verhaftet und inhaftiert. Ihm gelang zwar die Flucht, aber die Gestapo schaffte es, ihn wieder zu verhaften und im Gestapo-Zuchthaus Brauweiler zu inhaftieren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Adenauer im Mai 1945 von der US-amerikanischen Militärregierung wieder als Oberbürgermeister von Köln eingesetzt. Im Oktober 1945 setzte die britische Militärregierung Adenauer aber wegen angeblicher Unfähigkeit wieder ab. 1946 wurde Konrad Adenauer zum ersten Vorsitzenden der CDU ernannt. Im September 1948 wurde er außerdem zum ersten Präsidenten des Parlamentarischen Rats in Bonn. Im Zuge dieser Arbeit war Konrad Adenauer wesentlich bei der Verabschiedung des Grundgesetzes beteiligt.
Konrad Adenauer – Zeit als Bundeskanzler
Am 15. September 1949 wurde Konrad Adenauer zum ersten Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Am 15. März 1951 wurde Konrad Adenauer außerdem zum neuen Außenminister der Bundesrepublik Deutschland. In den Jahren 1953, 1957 und 1961 wurde Konrad Adenauer immer wieder in das Amt des deutschen Bundeskanzlers gewählt. Insgesamt betrug die Amtszeit von Konrad Adenauer vierzehn Jahre. Die Ziele von Konrad Adenauers Politik waren der Wiederaufbau von Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und der Aufbau einer stabilen Demokratie. Während seiner Zeit als Außenminister bis 1955 lag der Schwerpunkt von Konrad Adenauers Außenpolitik auch auf der Westintegration der Bundesrepublik, also der Einbettung der Bundesrepublik Deutschland in ein Verbundsystem westlicher Demokratien.
Wusstest du schon?
Konrad Adenauer war nicht nur Bundeskanzler, sondern auch ein Erfinder! Er hat zum Beispiel ein Sojawürstchen entwickelt, weil Fleisch in der Nachkriegszeit knapp war. Vielleicht hast du ja auch schon einmal von einer ungewöhnlichen Idee geträumt – wer weiß, vielleicht wird sie genauso berühmt wie Adenauers Sojawürstchen!
Konrad Adenauer – Tod
Konrad Adenauer starb am 19. April 1967 in Rhöndorf bei Bonn. Sechs Tage später, am 25. April 1967, wurde Adenauer auf dem Waldfriedhof in Rhöndorf beerdigt.
Ausblick – das lernst du nach Konrad Adenauer – Biographie
Konrad Adenauer erlebte Zeit seines Lebens viele Veränderungen. Doch zeigt sich dies auch in seiner Politik als erster Bundeskanzler? Wirf einen Blick auf die Ära Adenauer und finde es heraus.
Konrad Adenauer – Zusammenfassung
Die Tabelle gibt dir eine Übersicht über die wichtigsten Ereignisse im Leben von Konrad Adenauer:
Datum
Ereignis
05.01.1876
Geburt in Köln
1894–1901
Studium der Rechtswissenschaften und Volkswirtschaft mit anschließendem Referendariat in Freiburg, München und Bonn
1904
Heirat mit Emma Weyer (drei Kinder)
1917
Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Köln
1919
Heirat mit Auguste Zinsser (fünf Kinder)
1933
Absetzung Adenauers als Oberbürgermeister durch die Nationalsozialisten
1934
Verhaftung durch Gestapo; Freilassung nach zwei Tagen
1934–1944
Adenauer lebt zurückgezogen in Rhöndorf; jegliche Aufforderungen von (katholischen) Widerstandsgruppen lehnt er ab.
1944
Verhaftung und Inhaftierung in Köln; Flucht und erneute Inhaftierung in Brauweiler
1945
Wiedereinsetzung als Oberbürgermeister von Köln
15.09.1949
Konrad Adenauer wird erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.
Konrad Adenauer war als Bundeskanzler maßgeblich am Wiederaufbau der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt und setzte sich für die europäische Integration, insbesondere die Westintegration ein.
Adenauer hat als Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg den Wiederaufbau und die Wirtschaftskraft gestärkt sowie die Einbindung in eine westliche politische und wirtschaftliche Staatengemeinschaft vorangetrieben.
September 1949: Konrad Adenauer wird erster Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Der einstige Oberbürgermeister von Köln, der von den Nationalsozialisten inhaftiert wurde, machte nach dem Krieg in der CDU rasch Karriere. Er übernahm 1946 den Vorsitz der Partei in der Britischen Besatzungszone und wurde 1948 zum Präsidenten des Parlamentarischen Rats gewählt, der das Grundgesetz verabschiedete. Adenauer gilt heute als Urvater des Parlamentarischen Systems im Nachkriegsdeutschland. Trotz der Kritik an seinem bedingungslosen prowestlichen Kurs, hat er Wesentliches zum Wiederaufbau und zur Reintegration des Landes in die internationale Völkergemeinschaft geleistet.
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