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Der Nürnberger Prozess: Albert Speer

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Team Zeitreise
Der Nürnberger Prozess: Albert Speer
lernst du in der 11. Klasse - 13. Klasse

Grundlagen zum Thema Der Nürnberger Prozess: Albert Speer

Der Nazibaumeister und spätere Reichsminister für Bewaffnung und Munition Albert Speer wird in Nürnberg nach den Anklagepunkten 1–4 angeklagt.

Transkript Der Nürnberger Prozess: Albert Speer

Albert Speer werden nicht nur seine Tätigkeit als Rüstungsminister, sondern auch Verbrechen gegen die Menschlichkeit angelastet, insbesondere der Missbrauch und die Ausnutzung von verschleppten Menschen zur Zwangsarbeit. Speer verdankte seinen Aufstieg im Dritten Reich nicht der Partei. Er war fasziniert vom Führer, für den er nicht nur zahlreiche Bauten entwarf, sondern auch sämtliche großen Parteikundgebungen gestaltete. Während des Krieges wurde er Reichsminister für Bewaffnung und Munition, für Rüstung und Kriegsproduktion. “Wie kam diese Sitzung zustande?” “Sie wurde auf Wunsch Hitlers einberufen.” “Aus welchem Grund?” “Um die Streitigkeiten zwischen Zaugel und mir zu beenden.” “Was war die Entscheidung Hitlers?” “Die Entscheidung war ein unbrauchbarer Kompromiss, wie oft bei Hitler. Die Stadtbetriebe sollten aufrechterhalten werden und Zaugel ließ sich dazu den Auftrag geben, dreieinhalb Millionen Arbeitskräfte aus den besetzten Gebieten zu holen. Dabei gab Hitler schärfste Weisung über UKW an die Militärbefehlshaber, den Forderungen Zaugels mit allen Mitteln nachzukommen.” “Waren Sie mit dieser Entscheidung einverstanden?” “Nein, keineswegs.” Albert Speer ist der einzige Angeklagte, der sich schuldig fühlt und sich von den anderen Angeklagten distanziert. Das wird später das Gericht anerkennen, denn er wird nicht, wie von den Russen gefordert, zum Tode verurteilt werden. Zum ersten Mal hört jetzt die Welt von seinem Plan, Hitler zu ermorden. “Von ihm eine Lieferung des neuen Giftgases verlangt und damit ein Attentat gegen Hitler, Bormann und Goebbels durchzuführen. Warum hatten Sie denn diese Absicht?” “Es blieb meiner Ansicht nach kein anderer Ausweg. Und in meiner Verzweiflung wollte ich diesen Schritt gehen. Denn es war mir ab Anfang Februar klar geworden, dass Hitler mit allen Mitteln, ohne Rücksicht auf das eigene Volk den Krieg fortsetzen wollte. Es war mir klar, dass er beim Verlust des Krieges sein Schicksal mit dem des deutschen Volkes verwechselte. Und dass er in seinem Ende auch das Ende des deutschen Volkes sah. Es war außerdem klar, dass der Krieg so vollständig verloren war, dass auch die bedingungslose Kapitulation angenommen werden musste.” “Wollten Sie das Attentat selbst durchführen?” “Warum scheiterte diese Ihre Absicht?” “Ich möchte über die Einzelheiten hier nicht weiter mich ausführen. Ich konnte es nur persönlich durchführen, weil seit dem 20. Juli nur ein engerer Kreis noch Zutritt zu Hitler hatte.” “Herr Präsident, meine Herren Richter. Hitler und der Zusammenbruch seines Systems haben eine ungeheure Leidenszeit über das deutsche Volk gebracht. Die nutzlose Fortsetzung dieses Krieges und die unnötigen Zerstörungen erschweren den Wiederaufbau. Entbehrungen und Elend sind über das deutsche Volk gekommen. Es wird nach diesem Prozess Hitler als den erwiesenen Urheber seines Unglücks verachten und verdammen. Die Welt aber wird aus dem Geschehen lernen, die Diktatur als Staatsform nicht nur zu hassen, sondern zu fürchten. Was bedeutet mein eigenes Schicksal, nach allem was geschehen und bei einem solch hohen Ziel? Das deutsche Volk hat in früheren Jahrhunderten viel zu dem Aufbau menschlicher Kultur beigetragen. Es hat diese Beiträge oft in Zeiten geliefert, in denen es genauso froh und mächtig und hilflos war, wie heute. Wertvolle Menschen lassen sich nicht zur Verzweiflung treiben. Ein Volk aber, das an seine Zukunft glaubt, wird nicht untergehen. Gott schütze Deutschland und die abendländische Kultur.” Während Dönitz, Speer, Schirach ihre volle Strafe verbüßen mussten, wurden wegen Krankheit Neurath 1954, Raeder ‘55 und Funk ‘57 vorzeitig entlassen. Heß war bis zu seinem Tode 1992 in diesem Spandauer Gefängnis inhaftiert.